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Dkl GksklWstkl.

Amts- md AiM-Klitt ftr des GbeisNs-Keml! Nszck.

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88. AcrHrgang.

AsernfprecHer Ar. LS.

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Mit dem Plauderstübchen. Jllustr. Sonntagsblatt und

Schwab. Landwirt.

217

Irettag, dm 17. September

1S09

Amtliches.

Bekair»t«ach«r»g.

Rit Ermächtigung de» K. Miutsterium» de» Juuer« find last Erlaß der K. Zuttralstelle für die Landwirtschaft vma 23. Ang. 1909 den nachstehend anfgesührtev Bi-H- »erficheruu,Hverei«e» zn de« ihnen i« Geschäftsjahr 1908 erwachsenen BetriebSuukostev, bezw. zur Bildung eine» Reservefonds die beigesetzten Gtaat-deitriige verwilligt worden:

1.

Dem BtehverfichuungSvuei» Altensteig-St.

100

s.

3.

M

Veihiugt«

20 .

Berukck

25 .

4.

»

U

Böstugm

25 .

5.

-tz.

»

EbrrShardt

55 .

6

»

Ebhauseu

so.

7.

Effiiugrn

90 .

8.

Pf

Egenhausen

7V .

9.

»

*

»

Güttliugeu

20 .

10.

i»

Hattubach

120 .

11.

ätz

MtnderSbach

30 .

12.

M

*

M

Oberschwaudorf

5 .

13.

M

Nohrdors

1b .

14.

kk

bchöabrosn

15 .

15.

»

SimmerSfeld

30 .

16.

*

Spielberg

20 ,

17.

-0

Snlz

60 .

18.

*

W

Walddorf

50 .

19.

Wart

70 .

wenden, was dar Schnltheißenamt zu überwachen hat. Soweit nicht rückständige Entschädigungen oder Schulde« «it de« Betrag zu begleichen find, ist derselbe zur Bildung einer Rücklage zu verwenden, bezw. de« Reservefonds zu- Dnschlage».

Das Kaffenamt der K Zentralstelle hat dir Weisung «halten, die verwilltgte« StaatSSeiträge de« vereinzelten Lereivea auszvbezablen.

Nagold, den 15. Septe«ber 1909.

K Obera«t:

Ritter.

Yocitischs Hleberficht.

Die Zok- «»- Bteseerkehörderr hatten sich aller Möglichen Mittel Ledient, etwaigen Deftaudatione» bei den dnrch die ReichSfiaavzrefor» h«vorg?rufeue« Steuererhöh- «geu eutgegevzutrrtev. Z« diefeu Mitteln gehörte auch, wie die,Fr!f. Ztg/ schreibt, das eigenarttge Vorgehen der

Der Schäsrrlauf in Wildberg

von Zs. S.

(Gchluß.) (Nachdr. »erb.

Du i»mu «ehr wachsende Znstro« von Fremde, znw bchäfersest vnlettete die Schäserzvvft manchmal, zw Erhöhung des GlauzeS üdumäßige Ausgaben zn machen Rach allem Herkommen erhielt jeder anwesende Schäfer '/> Dutzend langer Nestel als Andenken an de« Schäfertag Dieses Geschenk wurde mtt du Zeit auch den Beamt« und überhaupt den sich eiufiadmdea Zuschauer» und Houo ratioren für fich und ihre Familien auSgeteilt, wodurch dd Kaste der Stadt und der Lade merklich belastet wurde. Si beschloß deshalb dar Schäfergericht 1780 zur Etuschränkunj du Ausgabe» du beide« Kasten, dar Konto des Han delSmavuS Gförer von «ildderg betrag in diese« Iah! für Ltefuvng von Nesteln, »Sudel«. Srrümpfeu. Kapp« «ad Halstuch 98 fl. 53 kc. künftig die Nestel nnrmehi « Schäfer auSzntellen. Die Vorsteher verzichtete» jetzt fst sich und ihre Familien auf die ihnen zustrhend-u Nestel Warden aber meist durch Seid entschädigt, ebenso wie dii am Zuufttag in Dienst tretenden Scharwächter, Stadtkuecht, »nd du Tambour. Zur SchadloShaltoug erhielte» de, vbuamtmauu «ud du Stadtschretber je 1'/» st., der Bür gumeister und der Schäsuet-Juspektor je Ist, die fechj Obumeistu je 35 kr. Außer diesen erhielten Belohnung« du Diakon, der Präzeptor, du deutsche Schulmeister, Or> »auift and MeSuer. Bon du groß«. Freigebigkett de, Lade geben die erhallen«, Rechnungen du Zunft ein rühm licheS Zeugnis. Die Kosten str die Weise betrugen z. B «,eu 40 fl., dazu verteilt« die Schäfulade meist 120131 Dtz. Nestel, «ehrue Stöcke Zwilchband und Florrt-(Tastet^ Baud. 1788 bekam jeder SchLfumetsta '/» Dtz. Neste! »ad 5 Ellen Floretband, desgleichen die Knechte und Ko», gesstoniste«, welche ihr Leggeld selbst abliefate», je '/» Dtz Nestel. 1805 konnte bte ersmdaltchr Anzahl Nestel gm

hamburgischeu Zollbehörde», die die Kaffee-Jurpsrthänser vuaulaßt haben, ihre JnlaudSkuudru zu neunen, au die in letzt« Zeit Sendungen abgegaugeu waren, »« diese zur Nachbesteueruug herauzuzieheu. Eine der beftagte« Ftrmm versuchte die gewünschte Aussage zu verweigern, mtt de« Hinweis darauf, daß sie sonst riskiere, die Kunden zu ver­liere». Darauf wurde ihr von dem Vertreter du Zoll, behörde die Antwort zuteil, sie könne ganz ruhig fein, die Steuerbehörden werden etwaige Auftage« gegeuübu stets erklären, sie hätten die Auskunft von der Eisenbahn odu du Post erhalten. Die Behörde scheint also selbst da» Erfühl zu haben, daß sie die Importeure zn einer nicht einwandfreien Handlung vuaulaßt hat. Lemerkeurwert find aber auch die Anschauungen du Zollbehörde über die Wahrung de» Postgeheimnisse», die sich au» dieser Antwort ergebe«.

Der bayrische Bra«erb«»d wird bei du Regie­rung vorstellig vudeu, daß der Ralzausschlag höchstens um jene Summe erhöht werde, dir erforderlich ist, um die be­treffenden AuSgleichSbetrige au da? Reich auszubrtnge«. DaS find 13 Millionen. Der Brauerbnnd sprach Wetter «uS. die kleinen und mittleren Brauereien sollten berücksichtigt werden, jedoch nur in der »eise, daß die Abwälzung ans den Konsum erfolge nud etnej entsprechende BirrpreiSerhöhuug eiutreten müsse. Du bayrische Braucrbuud wünscht ferner die Beibehaltung der Raumbesteueruug (nach de« Hektoliter- maß), während die Einführung der EewichtSstener nach dem Hektolitergewicht beabfichtigt ist, um mit du Reichs- besteueraug auSzugleicheu. Fernu sollen die StaatSbraue- reieu veranlaßt werden, die örtlich beschlossene BierpreiSu- höhuug mitzvmache«.

Die Lassdtage von Dalmatien, Galizien, Nieder- Lsterreich, Salzburg, Steiermark, Borarlbug, Istrien und Triest find ans dru 16. Nov. einberufeu worden. Dem am 31. d. R. zusammeutreteudev böhmischen Landtag werden Gesetze über die Bermehmng der LaudeSanSschnßstelle«, Sbu den Spracheugebranch bet den autonomen Behörde«, über eine Aeudernug du LaodeSorduuug «it LaudtagSwahlorL- uung und über die Errichtung von KreiSvertretungeu zu­gehe«. Du ««garische Nivisterprästdent Dr. Wekerle ist i« Wie« eiugetrosfe«, um av dev gemeinsamen Minister!»»- fueaze« tellzavehme«, die zvr Feststellung der gemeinsame« Budgets stattfiude«. Du Ministerpräsident wird auch vom König tu Audienz empfange« werde« »ud ihm Vorschläge für dir Klärung der Lage unterbreite«. Das ««garische Kabinett verharrt i« du Hauptsache auf sei»«« Forderungen i« du Bavkfrage nud du Zulassung du ungarischen Sprache im Heer. Rar in du Wahlreftrmfrage zeigt rS fich z« Zugeständnissen bereit.

Da- Syndikat der französische» Gise»daha- bedierrftete» richtete an seine Mitglieder einen ttr 400000 Exemplaren gedrackten Ausruf, worin unter Hinweis auf die LebeuSmtttelteueruug zu einem entschiedenen Eintreten für eine allgemeine Erhöhung da Löhne »ud Gehälter aufge- fordert wird.

Di- rnssifche Regier»», hat in Helstugsor» wieder vi« finnische Priester und zwei Frauen unter de« Verdacht vnhafteu lassen, au eiun politischen Verschwörung beteiligt zu sein. Sie wurden alle tu da» Gefängnis nach Archangelsk gebracht. Alle Gefangene« gehören angesehenen und ein­flußreichen Familien au.

Di- britisch-« Haudel<ka««er» find in Sydney zu eine« Kongreß zusammengetretev. Er wurde von de« Gmualgouvuuear Earl of Dudlry offiziell mtt einer An­sprache begrüßt, tu du er u. a. sagte, noch sei Großbritannien, selbst «tt seinen mächtigsten Gegnern verglichen, die führende Nation im Welthandel, aber du Abstand «erde von Jahr zu Jahr gertugn. Deshalb sei er notwendig, ans de« Gebiet de» Handels und auf andern Gebieten Organisationen zu schaffen nvd die individuellen Anstrengungen durch ver­einte Kräfte zu ersetzen.

Di- Sti«»«», t« Grieche»!»»» neigt fich «ehr zugnufte» des OfstziabnudeS. ES zeigt fich, daß du ehe Mittige Riutsterprästdeut LhrvtokiS fich nicht »ehr aus seinen Anhang verlasst» kann. Zahlreiche Bereinigungen in Athen und in du Provinz haben Resolutionen angenom­men, in denen sie fich für die Forderungen du Offiziere auSsprechr« und verlangen, daß die Kammer dru von du Regierung vorzuschlageudeu Maßregeln beipflichte. Ange- ficht» dieser Lage verzichtet LheotokiS auf die Parteifüh­rung und ans sein Mandat.

Der N-tchöka«z!-r t»o» veth««»» - Holltneg «red der fra»zöfisch- «-sandte «a«bo».

»öl», 16. Sept. Die Köln. Ztg. bringt eine« Be- richt de» Pariser TempS Sbu ein Gespräch des Reichskanz­ler» v. Bethmauu Hollweg und dem ftauzöstsche« Botschafter Eambou. Hiebei seien verschiedene Fragen du allgemein« Politik berührt worden. Du Temp» fügt hinzu, «au glaubt, daß tu vrrli» die Geneigtheit bestehe, daß du »tt du Neugestaltung de» ottomantschev Reiche» beschäftigten tstrv- schen Regierung noch einige Zeit Kredit zu gewähre« sei. E» ist au» de« Zusammenhang nicht ganz klar zn ersehen, so «eint dieKöln. Ztg/, ob der ,T:mpr* diesen Au»- sprach dem Reichskanzler in den Rund legen will oder ob e» nur eigene Auffassung de» Blattes über die Stellung­nahme der deutschen Regierung znr Türkei ist. Sollte erstens du Fall sein, so find die Worte des Kanzler»

nicht ansgebracht werden, weshalb de» Schäfern Nestel und Bändel gemischt gereicht wurden, den Honoratioren dagegen um eine beschränkte Zahl verabfolgt wmdr; geliesut wur­den 36 Dtz. Schäfrruestel, 130 Bnud Nestel und Bändel. Die Berabreichung du übliche» Geschenke an die zahlreichen Fremden und Einheimischen wurden in diese« Jahr end­gültig abgestellt. Diese Einschränkung war eine dringende Notwendigkeit, da die Lade fast jedes Jahr von der Stadt, die ohnehin schon einen freiwilligen Bettrag von 3530 Gulden gab, zur Deckung de» Defizits erhebliche Summen aufuehme» mußte. Die Stadt konnte solche Opfer «m so leicht« briugeo, als du Schäfulanf und du Jahrmarkt immer einen ungewöhnlichen Zalauf von Mensche« und einen rege» Verkehr zn« Vesten der Einwohner mtt fich brachte.

Neben den Lerehrnugeu seiten» der Schäfulade und du Stadt hatten die «ttwtrkeudeu Beamte» Ansprach auf ein Laggeld. Gemäß herzoglich« Verordnung vom 10. Juni 1725 und 32. Juli 1726 hatte du Schäfueiver- waltu für den Besuch de» EchäfertageS zu fordern: 1 fl. Taggeld, 40 kr. für einen JmbiS, 3 Bterliug Hab« sowie 10 kr. für ktallmtete. Du Zahlmeister sollte für dar Erscheinen beim Schäfertag und Ruggnicht für fich und sein Pfud 2 fl. täglich bekommen, jeder Schäsurichter 1 fl. Doch mußte die Schäfulade de» öfteru zur Bezahlung dies« Gelder augehalteu «erde».

Weniger Schwierigleiteu bot die von alter» hu übliche Belohnung du Schis«. Um de» «eist unbemittelte» and schlecht besoldeten Lohnschäsu» die Teilnahme an de« Echisuzansttag zu «leichtern, erhielten dieselbe« bei« Dnrch- gang, wie bei and«« Zünften ehensall» gebräuchlich war, eine Zehruugrauwetsnug für die alte bchäferhubergt t« »asthau, ,»» .Adln-'). Dort wies.» fich die Schäfer durch Marke » an», zu du« Erschleichung manchmal Be-

') Dmsrltz, tz»«mt» »»r rini,n> Jahr« atz »ntz «mV« srittzrr nicht «ich« mft«tz»»1. Offyttti« »chßftrherv«,« ist jetzt »er »asth,s p» .Ach»«»»»'.

trügereieu wie wiederholte» Melde» vorkameu. Die Höhe der Anweisung richtete fich «ach dru Preisen de» Wein» und der Le»eu»«ittel. Die Ladenmeister feierten dort auch ihre herkömmliche Mahlzett ans Kosten du Lade. Bemerkens­wert ist, daß du Keller bei« Verlesen du Ordnung den versammelten Schäfer« bei Strafe verbot, in et» andere» WtttShan» zu« Essen nvd Trinken zu gehen, al» in die angewiesene Schtserherberge, woselbst sich «Luutglich ehrbar und gebührend verhalten sollte. Die Schäfer sollten durch diese Maßnahme unter ständig« Inspektion sein und da» AuSetuaudulaufen vermieden werden.

An» de« Einträgen du jeweils auSgeteilteu Anweisungen und den Leggeldregistuu «gibt fich die beiläufige Anzahl der zur Wildberger Schäserz«mft-Viutel»lade zünftigen bezw. zu« Zuufttag erschienene» Schäfer. Gegeuübu den andern Schäsuladeu war Wildderg schwach. Die ganze Zunft umfaßte uüuttich t« Jahr 1788: 154 Schäfer, 1805, 134, von denen 104 Meister zu« LersammluugLtag er­schienen. Anweisungen «hielten 1807: 113 Meist«, 1809: 135 Meister und Knechte, 1813: 115 Meist«. 1815: 112 Meist« und Knechte. Ein Verzeichnt» der Junge», Knechte, Meister und Kouzesfiontsteu vom Jahre 1826 umfaßt da­gegen t« ganzen ungefähr 330 Pusoueu.

Noch gebührt Erwähnung ein« alte« Einrichtung, die nicht zu« wenigsten de« Schäserseft ein eigene» Gepräge verlieh. Nicht um waren an den beide» Znusttage» znr Auftechterhaltuug du Ordnung und Sicherheit au den Tore» du Stadt Wächter ausgestellt, e» trat auch zur Brrherr- lichvng de» Gottesdienste» und de» Feste» die Stadtmostk in Tätigen, die ab« nur pr« Anfspteleu verpflichtet war, wenn da Schäfertag an eine« Feiertag adgehalle« wmde. Wie in Markgröningen hatte» anch hi« die Schäfer ihre altgewohnte, Instrumente: Pfeifen, Geige. Schalmei nnd Dmelsack, welche» ste höchst eigenarttge Weisen entlockte». Fall» die Stadt die asordultchen Spiel« nicht Men konnte, »a» spät« nicht fette» »orka«, ließ ste solche an» de» «che« Orten »da auch von Wetter h« komm« wie