auch nur in diesem Fall unter Anklage gestellt. Wie bei der Verhandlung sestgestellt wurde, trat die Sugeklagte mit eiuer Witwe in Verbindung, so» drr fie armsh«, daß fie ein größeres Vermögen befitze. Sie sagte der Frau, daß Schwab geneigt sri, fie zu heiraten, wenn er geschieden sei. Die Strafkammer sprach dir Angeklagten stet, da sich das Gericht nicht überzeuge» konnte, daß fie es wirklich auf Betrug abgesehen haben. SS scheine der Fall zu sein, daß die Sehweite! dem Schwab eine reiche Partie verschaffen wollte und daß dadurch auch de« ». geholfen werdm sollte. Die Schuldscheine habe Schwab i« Einverständnis mit B. verwertet. Segen Schwab wurde von der Straf- kammer ein neuer Haftbefehl erlassen, weil er dringend verdächtig ist, den Verkäufer des Hauses geschädigt zu haben.

Deutsche- Reich.

Dev Kaiser i« Bade«.

Bei der Salatafel antwortete der Kaiser auf die Rede des SroßherzogS:

»Wollen Sure königliche Hoheit Allergvädigst mir ge­statten, in Reine» Namen und in dem der Kaiserin unseren innigsten Dank anssprrchen za dürfen für den so freund- lichru Empfang, den Eme königliche Hoheit uns bereitet haben, und für die hohe und warme Begeisterung, die uns aus alles Schichten des Badener Volkes entgeg'ugrbracht worden ist. Die srmdestrahleuden Gesichter, die wir hent gesehen haben, haben gezeigt, wie lebendig rmd wie warm der Patriotismus in den Herzen der Naderer glüht. Re?« heutiger' Trtukspmch gilt dem 14. Armeekorps sud seinem Hohen Landesherr«. Ich kan« ihn jedoch nicht a»sspreches, ohne einen Rückblick zu tun. LS find gerade 30 Jahre her, daß Ich dir Freude und die Ehre hatte, als ganz junger Rann das erste Kaisermanövrr hier mitzserlrbeu. In demselben Raum, ans dmsrlbr» Paradeplatz waren die rhrfurchtgebietendeo Erfcheisnugeu des ersten Deutsche« Kaisers, seiner Paladine, seines heldenhaften Sohnes, Reines hohen Vaters, und vieler anderer versammel'. Mit der Zeit ist eme nach der audrrru dieser großen Ge- stalten dahiugegaugen, und zuletzt die ehrfurchtgrStetende Erscheinung DrimS Vaters, der, solange er lebte, dir Standarte d S Reiches hochhielt und den Seist pflanzte, der noch heute im 14. Korps lebt. Loh dieser Rückblick soll dem hrntigeu Lage keinen Abbruch tun. Ich wollte mit ihm unr einen leichten Flor der Erinnerung um des glänzenden Rahmen rmd das herrliche Bild des heutigen Tages schlinge«. So geziemt es sich auch de« Soldaten; bei ihm ist dir Tradition die Hauptsache. Ich kann nur von ganzem H rzes Reinen Glückwunsch wiederholen zu der prachtvollen Heerschau, die ich heute über dir Badener Laudeskinder habe abhalteu dürfen. DaS Korps ist gut und fertig, ei» würdiges Glied tu der Reihe der Armeekorps des brutschen Heeres, dis bereit stehen, für die Ehre und Sicherheit Skser^s Vaterlandes und für den Frieden des­selben, wm» eS nötig ist, riuzutretrn, die ihre Waffmrüstimz trage»: «iemans zu Lieb und niemand znLüde. Daß drr Seist und die Gesinnung, die sich am heutige« Tage in den jungen Kriegern wie in den alten Mitstreitern unserer Väter gezeigt haben, in alle Ewigkeit dem Korps und dem Lande erhalten bleibe», darauf leere Ich Rein GlaS! Seins königliche Hoheit der Großherzog und Ihre königliche Hoheit die Sroßtzrrzogtu und das 14. Armeekorps: Hurra, Hurra, Hurra!*

Karlsruhe, 11. Srpt. Drr Kaiser richtete an den Sroßherzog von Baden folgendes Handschreiben: »Ich benutze den hentigm Tag drr Parade, au welchem ich die badischen Truppen in so vortrefflicher Verfassung gefunden habe, um Ew. Königlichen Hoheit eise» erneuten Beweis meiner beförderen Wertschätzung sud herzlichen Zrmigvug z» gebe«, i«dem ich Ew. Königliche» Hoheit hiermit den Rang eines Seueralfeldmarfchsüs verleihe. ES ist mir eise besondere Freude, Ew. Königliche Hoheit hiervon in Kenntnis zu setzen. Grz. Wilhelm.*

Abmds 9 Uhr führten sämtliche Musikkapellen und SpieUeutr des 14. Armeekorps den großen Zapfenstreich ans der Parkwiess des großhrrzozlicheu Schlsßgartens aus. Dir Stadt ist glänzend illsmmiert.

Ei« »e«eS dextschrt Str«f-es«tzb»ch.

Berti«, 13. Sept. Bei der letzten Ltatberainng im Reichstag sprach der Staatssekretär des ReichSjustizamtS, Dr. Nieberdisg, die Hoffnung an?, daß er im Laufe des Sommers im Besitz des ersten Entwurfes für ein neues Strafgesetzbuch sich befinden werde. Diese Hoffnung hat sich erfüllt. Der Entwurf nebst Begründung ist von der

besonderen Lommisfisu, dir im Reich-jnstizamt zur allge­meinen Durchsicht des Strafgesetzbuchs eingesetzt war, nach jahrelanges Beratungen nun ftrtizgefiellt und wird noch i« Laufe d?eseS Herbstes durch amtliche Bekaummachmg zur öffentlichen Kritik gestellt werde».

«er«», 13. Srpt. Wie die Rorgenblätter melden, wsrdr Erbprinz Bernhard von Sachseu-Reiniuge« zu« Seurralsrldmarschall ernannt.

««rliu, 13. Sept. Wie die »N ne Preuß. Csrr.* ans LufLschifferkreisen erfährt, beabsichtigt wen in Frankreich einen unstarren Ballouivon Zeppelin-Dimensionen herzustelleu. Trotz der Mißlungenen Versuche, einen Ballon unstarres Systems von 8000 Kbm. zs verfertigen, scheint wau sich in Frankreich iBmer noch der Hoffnung aus ei» glückliches Aus­fuhren dieses Plaues hinzuzebe». Urber den gegenwärtigen Stand der im Bau öestndltchks Luftschiffflotte Frankreichs erfährt die genannte Korrespondenz: Frankreich wird tu kurzer Zeit 8 Luftschiffe besitze» von denen 3, nämlich »Lebaudh*, »Rrpnbl qne* und »Bille dr Paris*, dem Halbstarke« System und die weiteren dem unstarren System angrhörru werde«. Im kaiserlichen Rarstsll ist kürzlich, wie die »Inf.* er­fährt, riue flugtechnische Werkstatt eingerichtet worden, lieber dir Ursachen, die hierzu führten, erfährt «av, daß ei» Chauffeur des Kaisers, namens Krie, sich schon seit langer Zeit mit aeronautische« Problemen beschäftigt vnd schon mehrere Fliegermodelle konstruiert hat, von denen eins gegen­wärtig ans drr Jla asSgestrllt ist. Drr Kaiser hörte von dem Erfindnugsaeist seines WagenlenkrrS und erteilte ihm risen längeren U lanb. Er gestattete ihm dann, die ksn- stroktivm Versuche in des Werkstätten deS RarstallS durch- zsführeu.

Berli», 13. Sept. In Moabit hat heute Morgen der Portier Rayrr seine Ehefro» i« Streite mit einem Handbeil erschlagen. Nachdem der Maas gesehen hatte, was er asgerichtet, legte er die Leicht aufs Bett, schloß dir Wohnung ab und ging nach dem Polizeirevier, wo er den TatöeSaud schilderte.

Der Tod ei«e- alte» Wetera»e«. Aus Karls­ruhe, 9. September, wird geschrieben: Von dem Lsd eines alte» Veteranen, der vor ksrzrm hier i« städtischen Krsnkrnhau'e erfolgte, erzählte rin Mitarbeiter des »BolkS- freund* folgendes: »Für diesen Veteranen wollte niemand, gar uirmand die Koste» der Beerdigung, vielleicht etwa 50 ausbringen. Drr alte Rann war vermögenslos, eine in Stuttgart verheiratete Tochter ist krank und auch nicht im staube, größere Ausgaben zu mache». Der Vor­sitzende des Vereins ehemaliger badischer gelber Dragoner erfuhr von dem Tsdr des Veteranen und begab sich ins Ararkcvhau». Ras erklärte ihm, wenn er 38 30 *6 be­schaffe, werde ihm die Leiche auZgrsslgt. In anerkennens­werter kameradschaftlicher SaUdaritLL versprach der Vor­sitzende des genannten Vereins, diesen Betrag -etznLringe». Als er sich dann znm zweiten Male im Krankestzanse eis- fand, war die Leiche bereits nach Heidelberg geschickt, wo sie jedenfalls zu Eezirrnngszw.-ck-u Berweudoug fand. Dabei diente der Verstorbene der Obsthändler Holderer 10 Jahre aktiv, war Uutkroffiz'er beim 3. Dragoner-Regi- mrvt Nr. 31 und hat die Feldzüge 1866, 1870/71 «it- gemacht; auch Sei der Saiserproklsmatiou in Versailles war er anwesend. Au Nsszrichsrmßsu besaß er die Kriegs- denkmüuzrn von den beide» Kri geu und die silberne Verdienstmedaille. Hätte nicht io eine« solchen Falle der Staat die Pflicht, für ein anständiges Begräbnis des ehe­malige» LaterlandsörrteidigerS zu sorgen?*

Straft»«r-, 11. Sept. Heute vormittag stürzte der SrrichrLschreiSkrgrhtlfe A. Kaltenbach vom Dache des k. Amtsgerichts und Landgerichts, auf das er gestiegen war, um «sch de« Zepprlinschr« Lnftschiff asSznschanen, ab nud war sofort rot.

Wiirzbttrg, 13. Sept. Wegen stelleuweiser schlechter Verpflegung der hier tiuqnariierten Truppen hat sich der Bevölkerung eine große Erregung bemächtigt, so daß es gestern zu Straßenkrawallen gekommen ist. Verwünschungen wurde» anSgefisßru und Spsttlieder gesungen. Segen zwei Wirte, die Rasserqrartker übernommen hatten, nahm die Bevölkerung eine drohende Haltung av.

EroZbrr-, 13. Sept. Der Kronprinz von Griechen- lasd und sei» Bruder, PriuzlAndrrsS, find heute vormittag hier riügetroffe«. Die Kroupriuzesfi», die ihrem Gemahl mit ihrem älteste» Sohne Georg und dem Prinzen C Moph von Griechenland bis München estgegesgesahre» war, kehrte mit hierher zurück. Der Kronprinz wird mit seiner Familie einen längeren Aufenthalt auf Schloß Friedrichshof nehmen. Sein Bruder Georg, der heute früh hier eiugetroffeu war, reist heute sbeud «ach Kopenhagen werter.

Mel, 137 Sept. Wie die »Kieler Neuesten Nachrichten* melden, wird die Nerdpel-CxEdition Zeppelts-Hrrgesell eine sehr sorgsame Vorbereitung erführen, so daß sie frühestens in 3 bis 4 Jahren ßattsindrn kann. Mas hofft, daß Siel drr Ausgangspunkt der kxp.' it o» st!» wird.

Ausland.

Marseille, 13. Sept. Drr H: zsg drr Abrszzes ist hente vormittag an Bsrd des Dampfers »Oreava* von seiner astatischen Expedition eingetroffeu. Br« Empfang des Vorstandes drr Geographisches Gesellschaft von Mar­seille erzählte der Herzox, er habe einen Höheurekord von 7600 Metern erreicht. Berichterstatter zu empfangen, lehnt« der Herzog ab, der beute «sch Italien Weiterreisen wird.

«el-rad, 13. Septbr. Der Minister des Aekßerv, Rilowanovitsch, wurde, als er da« Ministerium verließ, von dem früheren Mitglied des Belgrader NatioualiheaterS, Stoikowiisch, aus der Treppe augegriffeu nnd tätlich bedroht. Ststküwttsch verlangte die Rückversrtzung aus seine» Posten, von de« rr unschuldig entfernt worden sei. Als Rilowauo- witsch bemerkte, er könne in dieser Angelegenheit nichts tun, hob Stoikswitsch, die Faust znm Schlag gegen dm Minister. Dieser floh und lies durch mehrere Straßen, immer ver­folgt von Stsikowiissb, bis rr iu rin Haus flüchtrte wo er ohnmächtig zusamrrusbrach. Die schnell herbeigeruseum Aerztr brachten de» Minister wieder znm Bewußtsein. Sie empfähle« ihm glrichz itig Rühe, da e v Schlagarsall leicht riutrete» könnte.

Der Streit u« die Entdeck««- de- Rordp»!-.^

Rewyork, 11. Sept. Pca y'> Freunde hadev eine große Enttäuschung erlkör. Wir rämlrch bekannt wird, ist auch Peary von keinem Europäer begleitet worden, sondern er Hai lediglich die letzte Etappe mit eine« Neger und 4 Eskimos als Kameraden zurückgelegt. Peaiyl beste An­hänger geben jetzt selbst z», daß rZ in de« Streite der beiden P.leissrscher sich heute nur noch darum handelt, wessen Wort wa» «ehr Glauben schenken soll. Die vor­schnell: Beschimpfung Looks durch Peary hat auch bii ressen F.ennden einen wenig angenehmen Eindruck erweckt.

New York. 13. Sept. Das Blatt »Nrw.Y .rk Amelie-tue* veröffentlicht etn Telegramm Peeryk: »Ich i-abe k<k^ K-un ris darüber, daß Look Herrn Whitney irgendwelche DsknurrMe zugesteM haben soll. ES find keine Cook gehörige DsküMtnte au Bord der »R rosevAi* vorhanden.

LaudwLttjchasL, HasLe! RerkHr.

Tübingen 10. Text, (Fruchtschranne), Dinkel 871 Kilo.

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Tübingen, 10 Sept Obst- «. Kartosfrlbericht Kelternplatz.

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r Güglingen, 11. Srpt. »ie Tabakernte hat ,u hohe» Preisen ihre Käufer gefunden Von 4648 ^44 wurde pro Ztr. be­zahlt. «in Händler au» Bruchsal bot sogar 80 Die hiesige» Pflanzer hielten sich aber an ihre seitherigen Abnehmern, C garren- fadrik Muglsr in Larsfm, die schon mehrere Jahre her Käuferin drZ hies. Tabaks ist. Einig, Posten erstand die Zigarrer-fabril Hochherr in Mafsrnbachhausen Der vorjährige Preis war 42 biS 44 ^ für dm Ztr. ___

«N-WSrtiU« Lods-f«8e.

Carl Fr. «rünenMai, 64'/, I., Calw; Karolin» Schechinger, geb. Gauß, Cal«; «ilhelmin, Eckert. Meßner'» »3 I.,

Herrenderg; Hedwig Egel«, geb. Geltenbort, SS I., Nebringru.

Jedermann braucht ein Werk, da- ihm sofort zuverlässige Antwort auf alle vernünftigen Fragen gibt! Dieses Buch ist der kleine BrockhanS. 2 Bde. 24a.

Borrätig in der G. W Zaiser'schen Buchhandlung.

I« Anbetracht der vielen UuglückSfälle, welche durch Explosiv» rdrr durch Umfallen und Z-rtrümm«n brennender Petro­leum Lampen hervorgerufen werden, rechtfertigt sich wohl rin be­sonderer Hinweis au? daS vo züglichs, allein vov der Petrolrum- vtaffinertk vorm. August Korff in Bremen he:gest?llle Katseröl.

Während gewöhnliches Petrol.um auf d-m Abei'schrn ReichS- test-Apparat schon bei ca- 2!« 0 eniflam«bare Dämpfe ausweist, hat das KaistrSi laut Atteste erster Autoritäten «inen EntflawmungS- punkr von 515a° 6 wodurch die Explosion ein« Lampe, resp. eine FruerSgesahr beim Umfallen oder Zertrümmern itner mit KailerS! gespeisten Lrmpe vollständig ausgeschlossen ist. Im letzteren Falle wird die Flamme durch daS Kaiserbl ouSgelöscht.

DaS Kaisers! hat eins »afserhklle Brillantfarde. ist säst ge­ruchlos. erzeugt etn hervorragendest, die Lngrn schonender Licht und ist äußerst sparsam im Gebrauch. I^ixr.

Wittrstttt-Ssorhersa-e. Mitwoch dru 15. Sept. Reist trüb, Aufhöre» der Niederschläge, mäßig

Druck und ««lag i rr «.». Zaiser'schr» Bnchdenckrrri (»«il Zatser, Nagold. Für di« Nrdakkto« verantwortlich: M. Pan«.

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iss Leidst bis iki clie kleinen unä kleinsken Orkckaf^en Zes ^eiclie§ yedr-uriyen. Die zor^ame tlousfk'au ivii-c! §ick fpeuen.clieLe in iiipen kiyensclia^en im m e»- c)leicl> dleibencte.ruverlä58i^e fi'euncjin auck überall in Ljef-äommepfk-iscbe ru fincjen.l^an dexlelie obeK imme^ ouf /^u5solgung äes Oniyincilfabi'ikafeZ u.vveisecmctes-ezrusück