Der Kampf «m die Sntdeeknn, de» Rordpal».

Peary.

London, 7. Sept. Die Svesing News veröffentlicht folgender. an dm .New-York Sun" gerichtete» Kabeltest- gram« an» St. John» (Neufundland): Peary und seine Anhänger bezeichne» de» Bericht Cool» als gänzlich un­glaubwürdig. Sie erklären, daß Cork nicht die für ei« derartige» Unternehmen notwendige «»»rtstvngeu beseffm habe und nicht bi» in die Nähe de» Pole» gelaugt sei. Cook habe eine» Weg eiugeschlagev, der westlich von de» Wegen aller vorangegangmen «eueren Polarforscher gelegen sei, um sich einen Teil de» nördlichen Eismeeres zu sichern, wo seine Beobachtungen nicht leicht durch die etwaigen Rivalen uachgeprstst werden könnten.

Newyork, 8. Sept. Peary meldet durch Kapitän Barttctt vom Expeditionsschiff Roosevelt, er habe am Nord­pol keine Spur von Cook» Entdeckung gefunden. Durch dir Took-Nachrichteu etwa» skeptisch geworden, brach sich hier der Euthnstarmu» über Peary» Entdeckung nur all- mählich Bahn. Peary3 Freunde durchfuhren die Stadt in eine« Rtesmautomobtl mit der Sterneuslagge und der Riesevinschristr Peary fand den Nordpol, hurrah. Alle Theater unterbrachen ihre Borftellungeu. Bon der Bühne herab wurden dir Depeschen mit der Freudenbotschaft dem Publikum verkündet, da» dir Nachricht stehend entgegen- nahm und die Nationalhymne anstimmte. Die Begeisterung war unbeschreiblich. Vorbereitungen für einen Triumph- Empfang Peary» werden allenthalben getroffen.

Remyork, 8. S-Pt. Peary telegraphierte an seine Gattin, sie brauche sich über Dr. Look» Mitteilungen nicht anfzuregev. Frau Dr. Cook dagegen erklärt, ihr Satte werde nuwiderlegliche Beweise dafür ausbriugev, daß er den Nordpol erreicht Labe.

Newyork, 8. Septbr. An» Indian Harbour ist der .United Preß* hente früh da» folgende von Peary Unter­zeichnete Telegramm zugegangen, da» ungeheure Seusatioa erregt:

Die Erzthluug Cook» darf «lcht zu ernst gmommru werden. Die Seiden ESkimo», welche ihn begleiteten, sagen aus, daß er keinerlei erhebliche Entfernung in nörd­licher Richtung zuröckgelegt und sich nicht außer Eicht de» festen Landes begeben habe. Andere Leute desselben Stammes bestätigen diese Aussagen.

Peary ist gegenwärtig auf dem W'g rnch dem Hasen Bsttle Harbour au der Südsstküste von Labrador. Bo» dort wird er Einzelheiten seiner Fahrt melden. In wiffen- schastlicheu Kreisen ist mau auf heftige Kämpfe um die Ehre der Entdeckung drS PoleS gefaßt. Die internationale Srogrsphie Src ety in Washington hat beschlossen, weder Peary uoch Cook «uSzeichuurgen zuzuerkenuev, bevor ihr« Angaben genau nachgeprüft find.

Newyork, 8. Sept. Das Natnrhißorische Mnsmm in Nevysrk erhielt elue Depesche vos Peary, derzufolge er eine große Menge wissenschaftlichen Materials mitbringt.

«eok.

Pari», 8. Sept. Dr. Cook hat dem .Newyorker Herald" gemeldet, er habe seine Auszeichnungen und Photo­graphien dem Rektor RaguislkuS der Kopenhagen«! Univer­sität übergeben und um Ernennung einer Kommission von Gelehrten gebeten, die seine Untersuchungen über die Ent­deckung des Nordpol» prüfen und über die Slanbwördtgkeit seiner Mitteilungen entscheide« solle«.

Eine erfolgreiche Behandlung der Lungentuberkulose.

Li« Lungentuberkulose wird bekanntlich durch di« Tnberkelba- »Men verursacht. Zur Entfaltung dieser Bazille» gehört vor «llem «iue gewisse Disposition der Befallene». Dir Bazillen müssen eine» günstigen Nährboden finden, sonst können sie sich nicht entwich«!» und es kann auch I«!»« »nsteckung «rfolgen. Sobald man also den De» samtorganirmuS einer tuberkulösen Patienten so zu verändern vermag, daß die vorhandenen Tuberkelbazillen nicht «ehr gedeihen können, keinen Lebensboden mehr »oifiaden, so muß damit di« Heilung des Erkrankte» Hand in Hand gehen. Diese« längst erstrebten Ziel find wir jetzt »ahegrkomme». Di» medizinisch» Klinik de» Univer­sität Genua, wo an Tubrrknlösrn ausgedehnte Versuche mit drm in letzter Zeit so viel bespreche»»», von Herrn Dr. Kehrli» in Schaff- Hause» entdeckten Histosan gemacht wurde«, veröffentlicht «ine« Be­richt über die mit diesem Mittel gemachten Erfahrungen und schreibt «. a.: »Die prompte und außerordentlich« Wirksamkeit des Histosans beruht auf einer gründlichen Sanierung des Blutes und der Grwebesäste, wodurch der erkrankt» Organismus schnell in einen Zustand v»rf»tzt wird, in welchem dann die Natu» eingreifrn und die völlige »e-

Wem >eh-rt der Nordpol? Kaum ist der Nordpol entdeckt, «der vielleicht auch noch nicht entdeckt, da geht schon der Streit lo», wem er den» eigentlich gehört. Da Mr. Cook die amerikanische Flagge aus ihm gehißt hat, so ist die Frage die. ob Dr. Look diese Flaggeuhißuug i« Aufträge seiner Regierung gemacht hat, oder ob er dabet lediglich seinem persönlichen Bedükfni» gefolgt ist. Nach alle«, was bislang über die Bsrgeschichte der Expedition bekannt ist, kann von einer offiziellen Flaggeshißnug nicht die Rede sei». Da» am-rikaajsche Volk herrscht also nicht bi» zn« Nordpol hin. Sicher würden dir Amerikaner mit einem solche» Urteilsspruche nicht zufrieden sei». Dan« muß «au ihueu ihre Lsnd.Srobrruug»fre«de leider uoch aus audere Weise zerstören. Nur ans festem Lande kann man Flaggen hisse», da» Meer ist iuuerhslb einer geriugeu Entfernung vom Laude frei für alle Nationen. Da» gilt für Amerikaner wie für Europäer. Der Nordpol aber liegt nicht auf festem Lande, er befindet sich im Meere und wenn Zeppelins Ballon jene Gegenden- aufsucht, daun ist Rr. Cosk» Sternenbanner vielleicht schon einige Grad in Packeis südlich gewandert. Am Nordpol kann er trotzdem als erster Mensch gewesen sein. Der Rvh« soll ihm, wes« er berechtigt ist, nicht geschmälert werdm.

Der Kampf um den Nordpol, der jetzt, wie erscheint, mit einem doppelten Siege Amerikas geendet hat, datiert Jahrhunderte zurück. Bor mehr als drei Jahrhunderten, im Jahre 1594, erreichte I. K. Davis und William Bar- lntS eine Nordbreite von 77 Grad 20 Mis., 1607 kam Hudson bis 80 Grad 33 Rin. Die wichtigsten der späteres Expeditionen find:

1773 Kapitän PhippS bi» 80 Grad,

1806 SeoreSby, 81 Grad 30 Min.,

1827 Barry, 82 Grad,

1876 Kapitän Markßam, 83 Grad,

1881/84 Srrely, 83 «rad 33 Mi».,

1893/96 Fridtjof Nausen, 86 »lad 14 Mi»., 1899/1900 Herwg der Abruzzen, 86 Grad 33 Min. 1906 Peary, 87 Grad,

1908 Cook und 1909 Peary bis zum Pol.

Während Nausen dem Pol bis ans etwa 460 Klm., der Herzog der Abruzzen bis auf 383 Klm. nahe kam. gelaugte Peary, der iu den Jahren 1901, 1902 uod 1906 Nsrdpolfahrten unternahm, aus der letzte« bis aas 335 Klm. au den Pol heran, jetzt hat er ihn ganz erreicht.

Verrutschtes.

Di« Ortsbestimmung i« Luftballon. Bei dem

Anslrben der Lnstschiffahrt tritt immer mehr die Absicht zutage, die Methode für die Ortsbestimmung im Ballon zu vervollkommnen. Nachdem der Prlvatdozeut au der Berliner Univer fität, Prof. Dr. Adolf Narkose, vor einiges Jahren die erste Anregung hierzu gegeben hat, ist e» ihm unter Asststeuz de- Oberleutnant» Geerdtz gelungen, die Aufgabe zu löse« und in »ine praktische Form z« klridei. Während Sei der Lnftschiffahrt bisher nur eine uugevane astronomische Ortsbestimmung bestand, ist jctzt ans den heutige» zahlreichen Frsiballoufahrteu über Wolken, Nebel und während der Nacht ebenso de» Motorbsllonsahrten Rechnung zu tragen, m de« e» gelang die astronomische Orientierung so zu vervollkomwn o, daß der Ballonführer mit Hilfe einiger Instrumente und einfacher Tabellen sin wenigen Minute« tu der Lage ist, seinen augenblicklichen

»esung herbriführen kann." Und aus einem andern Ort de»

des Eüdens, wo sich so viele Lungenkrank» hinflüchten, aus dem berühmten Winterkurort Catania, kommt eine Nachricht, welchr die in Genua erhaltene» Resultate nicht nur bestäti>t, sonder» noch weit ilän»end«r charakterisiert Das Institut für patho­logische «natomi» der Königlichen Universität Catania hat nämlich eine» Bericht über die mit dr« Hikosa» gemachte» Erfahrnngen mit den »orten geschloffen:Nach alledem ,e> reicht es uns »um Vergnügen, Ihnen aufrichtig,u gratu­lieren, daß es Ihnen gelungen ist, ein solche- Heilmittel herzustell«», welche- mit leichter Anwendbarkeit eine sicher» und dauernde Wirkung vereinigt, Histosan darf mit ruhigem Gewissen, nach Ursache wie Wirkung, als das beste, wirksamste und geeignetste Mittel gegen die Lungentuberkulose bezeichuet werde».-

Zahlreich» andere Untersuchungen in Krankenhäusern und Sa« natorie» de- In- und Auslandes haben ebenfalls ergeben, baß das Hiposan gerade,« überraschende Rrsultate in Bezug auf Entfieber­ung, Aush-buug der katarrhalischen Erscheinungen. Kräftigung und Belebung des Organismus und Erhöhung dr» Körpergewichtes be­wirkt. I» den Sanatorien von Davor. Arofa, Lepsin, auf dem St. Gotthardt-Sanatorium, ferner in Bozen, Meran, »bbazia und in vielen Heilstätten des deutschen Reiches ist daS Histosan in täglicher Verwendung, ebenso in Ktndeispitälern und Krankenhäusern. Die wohltuende Wirkung de- Histosans ma»t sich sehr bald geltend. Besonders merkwürdig ist, wie gut es gegen

Etsutzort zu ermitteln. Nachdem auch die strategische Ort»- bestimm»»« durch die Herausgabe der Mödebeckschrs Luft- schtffSkarte«, in der die verschitdenen Eigentümlichkeiten der topographischen «ud banlichen Paukte elngezekchuet find, bereits wesentlich gewonnen hat, bedürfen uvr noch die Ar­beiten zur magnetischen Ortsbestimmung, die bei Unsichtig­keit der Erde und der Gestirne iu Betracht kommt, einer weiteren Förderung.

Dt» Lateiuschüler eines kleinen paritätischen OrteS haben als Aufsatz die Beschreibung ihres Städtchens er­halten. Der schwungvollste Stilist der Klaffe äußert sich zu de« Thema folgendermaßen:Außer der Hauptstraße, welche das Rathaus, da» Amtsgericht, die Apotheke, sowie die Sasthöfe zum roten und schwarzen Ochsen enthält, gibt es uoch zwei Abwege, von denen der eine zur katholischen, der andere zur evangelischen Kirche führt. Simpl.

Wie viel HSnser stehe» inGnUlond leer? Sin Londoner Statistiker hat, wie von dort berichtet wird, die Feststellung grmacht, daß England einschließlich de! Fürsten- ts« Wale» nicht weniger al» 2S1600 leere Häuser 'zählt. Denkt «an sich alle diese Häuser in einer Straße vereinigt, so würde diese Strsße ganz England in iseiner äußersten Ausdehnung von der Spitze von Wales bis an die Nord- grenze der Grafschaft Northumbrrland durchqueren, d. h. ste würde eine Länge von 137 Klm. haben. Um eine solche Straße zu passieren, würde mau einen volle« Monat brancheu, wenn men täglich 32 Kl«, zrrrücklegeu wollte.

Znm Schutz der Pferde. Knmtwunde, d. h. vom Kam wnndgedröckte oder geriebene Pferde gißt er stet» auffallend viele und zumal t« Sommer. Und doch ließe sich diesen Uebelstäuden unschwer Vorbeugen, wenn jeder FuhrwrrkSbtfitzer darauf halten wollte, daß seine Pferde nur gutsitzende Kumte richtiger Größe und Bauart, welche nicht unmittelbar auf den Sawm drücken, aufgelegt würden und dvtz Hals und Mähne der Tiere täglich mit lauwar­me« Wasser, d m etwas Kreolin zngesetzt ist, gründlich zu wasche» find nud daun mit saubere« Tuche abgetrockurt würden. Werden die Pferde nicht derartig rein gehalten, so verfilzen sich die MähLeuhaare. und unter dr« Einfluffe des Schmatzes und de» salzigen Schweiße» unter drm fest- ausliegeadru Kumt bilden sich naturgemiß Pusteln und schließlich wunde Stell m, welche nicht nur jscken oder schmerzen, sondern auch za tiefgehende« und gefährlichen Entzündungen und Eiterungen führen körinen. Am leichtesten tritt Waudwerde« ela, wenn dir Snmlpolsterrng «och vom Tage zuvor feucht ist und in diesem Zustande wieder auf­gelegt wird. Diese» ist vor allen Dingen peinlich zu ver- »eldeu. _ .

Monatsberichte über die Fortschritte und Be- wegnngeu im schwarzen Erdteil I. Jahrg. Ns. 5S. Bezugspreis jährlich S Verla, von Paul Olpp in Calw Diese Doppel­nummer hat wieder »inen interessanten Inhalt: Die äthiopisch« Gefahr. Ein Tag in Accra. Die Buren in Deutsch-Ostafrika. Wie es war und ist im Kongostaat. Afrikanische Fabeln Rundschau und kleine Mitteilungen Koloniale Finanzen. Ge­denktage. Literatur. Aus drm und für den Leserkreis Jeder, der sich mit dem dunkeln Erdteil befassen mnß oder will, findet in dieser Monatsschrift neue Anregung und Aufklärung. Dt« darin veröffentlichten Artikel entstammen meist der Feder von Kolo­nisten bezw. Kolontalbeamten; auch enthält jede Nummer statistisch« Notizen.

Zu beziehen durch die «. W. Znis«r'sche «uchhdlg. Nagold.

KMit:r»»gs»ortzersage Freitag den 10. Sept Bi lfach neblig, da vu aufhetternd, trecken, warm.

Druck «ud Verla, der V.». Zats«,'scheu Buchdruck«,»« (Swtl gaiser, Nagold. r dir Reaktion verantwortlich: K. P a ur.

di« Hustenanfälle wirkt Die Verabreichung von Codrin und ähn­lichen NarcoticiS wird vollständig überflüssig. Ebenso zuverlässig wirkt das Histosan auch bet der Darmtuberkulose (Darmka­tarrh), sowie bei der Scrophulose, Knochen- und Gelenk tuberkulöse Bei den letzteren Formen «erden solch« tuberkulös« Proz ffe hauptsächlich günstig beeinflußt, bei denen chirurgische Ein­griffe gemacht «uiden.

Natürlich find jetzt schon sogenannte Ersatzprodukt« aufgetaucht und es set d shalb hier jedermann gewarnt, sich solche Mittel unter irgesdwelchem Namen empfehlen zu kaffen. Es gibt keinen Ersatz für Histosan.

ES wird in der Histosan-Fabrtk in Singen a./H. herge­stellt, und ist in Apotheken erhältlich, aber nie offen nach Maß ober Gewicht, sondern nur in Originalpackungen (Htstosan-Pulver, -Sirup und -Tablett«»), welch« mit den Schutzmarken der Fabrik (Namens- zug deS Erfinder» Dr H. C Fehrlin) verschlossen find, l Flasche Histosan-Virup oder t Schachtel Histosan-Tabletten kostet 5.20

Anmerkung Das Histosan ist kein Gehetmmtttel, sonder» eine Eiweißverbindung de- Buajacoir, welche bei unS durch daß Deutsche Reichspatent Nr. 16 L 6 SS gesetzlich geschützt ist, während die sogenannten Ersahprodukte keinen Patentschutz ge­nießen, weil ste nur wertlose Nachahmungen deS Histosans find.

Wo das Histosan nicht in Apotheken erhältlich ist, bestelle man es von der Srodtapotheke t» Singen «. Hohentwiel. Portofrei« Lieferung.

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welche an den hiesigen Lehranstalten und an den Schule« im Bezirk eingeführt find, können bezogen werden von der

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gibt es nicht, Aschen und Reiben erfordern auch die sog. modernen Waschmittel. Dabei kosten diese viel Geld und sind aus die Dauer für die Wäsche nicht unschädlich, wer denkbar schönste Wäsche haben, solche bestens schonen und unnötiges Geld sparen will, der ver­wende Flammer's Seife und Hlammer's Seisenpulver. Beide Wasch­mittel sind millionenfach erprobt als die besten und zugleich billigsten-