Erscheint täglich mit Ausnahme der ^ Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Lräger- lohn 1.20 imBezirks- und 10 km Berkehr I.S8 im übrigen Württemberg 1.38 MonatSabonnementS »ach Verhältnis

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JernspvecHev Mv. LS.

88. Jahrgang.

Mernsprecher Ur. LS.

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D,r R.il.k hat .MNich fein» Wnvq,ahÄt in «tiiMmh», »et de» diesjährige« greßm Herb»«a»L»ern a» »tele Personen N»S»etchn«»g«n »irltehe«: Gerbermeister Schweig!« in Tul> erhielt da» allgemeine «hrengeichrn. _

UoLitische Hleberficht.

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Warr«fteuer,es«tz werde» Io gewacht, daß eine Umgehung de» Gesetzes so ziemlich auSgeschlosfe« ist. Die Annahme, daß Zündhölzer «it zwei Züudkappe» rmr als einfache Zündhölzer zu versteuern sind, erweist sich als irrig. Sind Zündhölzer au beide« Güdru mit ZSudmaffe versehe«, oder iu einer Art hergestellt, die das Abtreune» von weiteren gebrauchsfähigen Zündstäbchen ermögliche«, so find für die Versteuerung so iviele tu Aurrchuuug zu briugev, als ge­brauchsfähige Stäbchen daraus hergestrllt werden könne». Der RrichSkauzler ist, wie derFrkf. Ztg.* geschrieben wird, ermächtigt, auch bengalische Zündhölzer, sowie Hölzer, die derart vorgerichtet find, daß sie ohne Berührung «it Feuer durch Eintauchen iu eine Flüssigkeit oder auf anderem «ege zur Entflammung gebracht werden können, für steuer­pflichtig zu erklären. Mit dieser Bestimmung soll einer Umgehung d«e Steuer vorgebrugt werden könne«, die darin bestehen könnte, daß mau der ZSudmaffe gewöhnlicher Hölzer einen Farbstoff beimischt, der sie als bengalische Zündhölzer charakterisieren würde. Ebenso soll hierdurch die Fabrikation fsgeuauuter Lnnkhölzer der Besteuerung unterworfen werden. Aus jedes Schachtel ist Name und Wohnort des Herstellers deutlich erkennbar auzubriugeu. Zur Erleichterung der Steueraufficht kann auch der Reichs­kanzler für die ZSudwarevfabrikeu UnterscheidnugSuummer« vorschreibe», die neben der Bezeichnung der Herstellers an- «bringen sind. Die vorhandenen Vorräte von anderen Packungen dürfe» jedoch bis 1910 ausgebraucht werden.

Der MIdentsche BerdaudStag t» Gchanda»

hat am Sssutag einen Antrag angenommen, tu dem die ReichSregiernug ersucht wird, den Orten iu drn deutschen Kolonien deutsche Namen zu geben. 3« weiteren Berlauf der Tagung begab mau sich auch auf das Gebiet der auswärtigen Politik und wandte sich gegen das »erhallen

der Tschechen in Oesterre

Rau empfahl iu erster Linie

eine wirtschaftliche Bekämpfung des LschecheutumS. Pfarrer Griesebach-Witzeuhauseu prach über die Zweck« und Ziele des evangelischen HauptvereinS für d mische Ansiedler und Auswanderer zu Witzenhauseu, der vor unbesonnener Aus­wanderung warnen «ud den Strom der Auswanderung in die rechten Bahnen leiten will. Die Ansprache klang iu einem warmen Apell ans zur Unterstützung dieses Vereins und trat schließlich für den Zusammenschluß aller deutschen Vereinigungen ein, die sich die Unterstützung des Deutsch­tums im Ausland zur Aufgabe gemacht habev.

Der Oft«ark<»tag i» Sattowitz hatte au den »aiser ein HuldigungStelegramm gesandt, iu dem eS u. a. heißt:In unserem Beftrebeu, das Deutschtum i« Osten und insonderheit auch iu dieser Provinz, die Eurer Majestät großer Vorfahr gewonnen, zu kräftigen «ud gegenüber feindlicher Agitation den deutschen Besitzstand zu sichern, blicken wir dankbar aus zu Eurer Majestät als dem er­habenen Hort jeder nationalen, ans die Größe und Ein­heit des Vaterlandes gerichteten Tätigkeit.« Die Antwort des Kaisers lautete: .In dankbarer Anerkennung der Be­strebungen des Deutschen OstmarkeuverrinS, dar Deutschtum auch kn der Provinz Schlesien zu kräftigen und z» förderu, spreche Ich allen zum deutschen Tag dort vereinten Patrio­ten für die freundliche Begrüßung «einen wärmsten Dank ans. Möge der für die Zukunft und die Größe des deutschen Vaterlandes so bedeutungsvollen Arbeit «ottrS Schutz uud Segen iu reiche« Maße beschiedeu fein. Wil­helm I. R.* An de« Veranstaltungen des OstmarkeutageS nahmen über 10 LOS Personen teil.

Z« de» dentschbulaarifchr« Hemd-Ud-zt-h- «»ge» schreibt die .Nordd.Allg.Ztg/: Die kürzlich tu Vulgariru erfolgte Einsetzung einer Kommission zur Revision der bulgarischen Zolltarifs ist verschiedentlich dahin gedeutet wordev, daß die bulgarische Regierung beabsichtige, ihre HaudelSverträge, darunter anch br« zunächst bis zum 88. Februar 1911 lausende» deutsch-bulgarischeu Handels­vertrag, zu kündigen. Rach Meldungen aus Sofia liegt zu d eser Folgerung bisher kein Grund vor. Die Neube- arbeitnng des bulgarisch« Zolltarifs, die sich »ege» ver- schiede»« hrrvorgetretener Mängel als notwendig erwiesen hat, wird voranSftchtlich längere Zell in Anspruch nehme« »nd steht mit der Frage der Kündigung der Handelsver­träge. «it der sich die Regierung bisher uicht befaßt hat, de keinem Zusammenhang.

Donnerstag- den 9. September

Dar r»sfische Raiserpaar hat nach einer Melduug der »Köln. Ztg.* wegen angegriffener «esnudheit der Kaiserin deu Vesuch in Italien für dieses Jahr aufgegebe». Schon vor einigen Tagen verlautete, daß auch dex Besuch iu Kousiantiuopel abgesagt sei.

Die i« Schwede» znstemde a«ko««-«- Bar- ei»dar»«g über den Abbruch des Generalstreiks erweist sich jetzt al» etwa» unvollkommen. ES find MeiuuugSver- schiedeuheiteu über die Auslegung des Vertrags zwischen der Regierung uud der Streikleitung entstände«. Infolge­dessen find die Aussichten auf baldige Rücktehr normaler »erhälluiffe wieder etwas trüber geworden. Außerdem weigern sich die Buchdrucker tu der Mehrzahl, zur Arbeit zsrückzukehreu. Der Abbruch des BuchdruckerstretkS aber bildete eiue der klaren Bedingungen tu dem Vertrag für ein offenes Eingreifen der Regierung.

Di- türkische Miuist-rkrisiS ist auch in dem Miuisterrat am Sonntag noch uicht zu« AnStrag gekommen. Der ArbrttSminister Noradunghia» wohvte der Sitzung bei. Rau beriet über die von der Pforte eiuzuuehmende tzattuug bei den Verhandlungen «it den bchntzmächten bezüglich der endgültige« Lösung der Kretasrage. Für heute war die Ausschreibung einer türkischen Anleihe von sieben Mil­lionen Pfund ««gekündigt. Als Garantie diene« die Ein­nahmen, die früher für die Kriegsentschädigung au Rußland verpfändet waren und die jetzt vom Finanzministerium ver­waltet «erden. General Mustafa Rrmzi, zur Zeit des Massakers Kommandant von Adaua, ist vom Kriegsgericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der dama­lige Wall von Adaua Dschevad-Lei wurde für die Zeit von sechs Jahren außer Dienst gestellt.

Noch Meld««U-» ans Marokko ist Mulatz Hafid jetzt auch iu Laza und von de« DebduS und BiataS zu« Sultan auSgerusen worden. Der Ssuveruenr von Laza hat dem Wachsen alle Güter de» Roghi Bu Hamara zur Verfügung gestellt. Der Gouverneur wird fich nach Fez begeben, um Mnlay Hafid über die Punkte Aufklärung zu geben, über die fich der Roghi uicht geäußert hat. ES find Meldungen eiugegangeo, - die Beut-tzaffeu in der Umgegend von Rabat und Fez Karawane» überfallen uud gebrandschatzt hätten. Ja Meltlla hat der spanische Heer­führer jetzt anscheinend begonnen, die große Aktion gegen die Eingeborenen in» Werk zu setzen. ES find bereit» Truppen abgegangev, um die Stellungen bei Sank el Arba uud Resttugo zu verstärke». Die Eingeborenen habe« einen Teil des GnrugubergeS verlassen uud fich ans die Straßen Rador uud Zeluau begeben, von Spanien aus geht in den nächsten Tagen eine «eitere Division in Stärke von 11000 Manu nach Meltlla ab. Weitere Mobilisierungen sollten »vier Umständen folgen. In den letzten Lagen haben wieder einige blutige Zusammenstöße zwischen spanischen Truppen und Rtfleuteu stattgesunden, indessen sollten sie für die Spanier uicht sonderlich verlustreich ab- gelaufeu sein.

8i» o«erika»ische< Geschwader, ans acht Panzer­kreuzern bestehend, hat am Sonntag iu Sa« FrauziSko eiue aus 5 Monate berechnete Kreuzfahrt nach den asiatischen Gewässern augetrete». Es läuft zunächst Honolulu an. Einen Msuat verbleibt e» in Manila, wo ausgedehnte Manöver stattfiodeu. Am 19. Januar beabsichtigt da» Geschwader von Yokohama an» die Heimreise auzutreten.

Hageo-Hleuigkeitsn.

A>« Müßt mit LtMt.

A«aold. de» ». «rptembe, isos

Die Handwerkskammer M««tU»,e» macht i« Inseratenteil unserer heutigen Nummer auf die Veranstaltung von Meisterprüfungen iu den Monaten November uud Dezezember 1909 uud Januar 1910 aufmerksam. Wir selbst möchten nicht verfehle«, noch besonder» darauf hin- znweifev.

r Mir N-k»«1-«. In einigen Wochen werde« die jungen LaterlandSverteidtger nur verlassen und ihrer Garnison zueilen. Vorher aber noch einige Winke. Eiue QaittuugS- karte der Invalidität»- «ud Altersversicherung wird uugiltig, wenn sie nicht bi» zu« Schluffe de» dritten Jahres, welches de« am Kopfe der Karte bezeichnet«, Jahre solgt, prm Umtausch eiugereicht worden ist. Um auf alle Fälle Uuzn- träglichkeite» uud insbesondere dem Versicherte» entstehende Nachteile zu vermeide», die Karte könnte ja auch leicht iu Verlust gerate«, ist «empfehlenswert, die Karte, anch wenn sie eben erst ausgestellt «nd mit nur wenigen Marke» be- klebt sein sollte, vor dem Eintritt bet« Militär zur Auf- rechuvug vorzulege«. Auf Grund der alsdann von der Behörde ausgestellte« AufrrchmmgSbrschtiuignng erhält man

Anzeigen-Gebühr f. d. Ispalt. Zeile aus gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

1909

nach der Militär,eit bei der Wiederaufnahme irgend welche»

Lohnarbeit eiue neue Quittungskarte. Die Reftwe«, gegen welche ein Gerichtsverfahren schwebt, find verpflichtet, vor ihrer Einstellung der Militärbehörde Anzeige zu machen. Sie »erden eventuell nicht eher eingestellt, als biiz die Strafsache einschließlich der Strafvollstreckung gegw ste erledigt ist. Unterlassen ste die Auzeige, so »erde« sie bei einer Verurteilung behufs Verbüßung der Strafe wieder entlasten, ungeachtet dessen, wie lauge ste bereit» dienen. I« nächsten Jahre werde« sie daun erneut auSgehobeu, ohne daß die vorhrrgegaugeue Dienstzeit eingerechnet wird,

-I- «lteustrig, 8. Sept. Heute vormittag traf mit de« Zuz 7.58 der ueueruauute Stadtpfarrer Hang von seinem bisherigen WirkuugSort Beruloch OA. Müufinge» hier eia. Zur Begrüßung hatte fich der Kirchrugemeiuderat mit dem Stadtschultheißeu an der Spitze uud da» Lehrer­kollegium aus de« Bahnhof eiugesundru. Stadtschulthetß Welker hieß ia kurzer Ansprache den neuen Seelsorger herzlich willkommen uud wünschte ihm eiue lauge, gesegnete Wirksamkeit i« hiesige» Städtchen, woraus der Geistliche herzlich dankte. Die Investitur findet am nächsten Sonntag durch Dekan Römer tu Nagold statt. Stadtpfarrverweser Sötz. der'/« Jahre hier wirkte und allgemein beliebt war, verließ gestern unsere Gemeinde, um «ach Beruloch Sberzusiedelu. Stne öffeutl. AbschiedSfeier hat der Scheidende leider abgelrhnt.

«ltexst-ig, 7. Sept. Bezüglich der iu der Nagold wuchernden Wasserpflanze teilte die Gesellschaft der Natnrfreuude Kosmos iu Stuttgart dem hiesigen Stadt- schultheißkuamt folgender mit: Die eiugesandte «afferpfiavze ist Ssloäva (Lloäva) oanLäansis, die sogenannteWasser­pest*. Ste wurde vor mehr al» vierzig Jahren nach Europa eiugeschleppt vud hat besonder» iu Deutschland zeilenweise alle kleineren Flüffe uud Leiche durchwuchert. Vor ca. 80 Jahren z. B. hat sie iu Schlesien die Karpfenteiche fast völlig auSgesüllt. Alle versuche, sie zu vertreiben und aus- Motte», waren vergeblich, obwohl uamhaste Gelehrte und Sachverständige herbeigezogeu wurden. Fast durchweg ver­schwindet die Pflanze «ach einiger Zeit spurlos, weil an­scheinend durch die Verwesung uud Ablagerung der absterbeudeu Teile die LebenSbedingungen für ei« Weiterwachsen ungünstig werden. Die preußische Regierung hat vor langer Zeit eine Broschüre über die Wasserpest herauSgegebeu. Irgendwelche Mittel zur Vertreibung gibt e» unserer Erfahrung nach uicht, das einzige ist Ausreißer, «ud AuSbaggeru. Wie in den meiste» Fällen, so werden auch Sie die Gefahr über­schätzen. Jedenfalls steht fest, daß die Wasserpest auch au» der Nagold nach Ablauf von einig» Zeit verschwinden bez». bis auf einen ganz geringen Rest zmückgedräogt werden wird. Professor Sieglin iu Hohenheim-Stuttgart hat fich ia einem Gutachten ähnlich ausgesprochen.

llnterjettinge», 8. Sept. Am Sonntag erhielt der hiesige Gesangverein de» willkommenen Besuch seiner frühe­ren Dirigenten, Oberlehrer Reumeyrr mit dem Gesangverein Lrouberg. Rau traf fich i« Gasth. z.Adler*, wo die Vorträge des letzteren unter der bewährten Direktion de» Herrn Reumehrr einen hohm Genuß bereitete« uud reiche» Beifall fanden. De« guten Mittagessen wnrde wacker z»> gesprochen. Bei reicher Abwechslung iu Rede, Gesang »ob Deklamation verliefen die Stunde» de» Zusammensein» aus» angenehmste. Postsekretär Streckert hielt eine »armemp- fnugeue Ansprache. Semeiuderat Haag dankte dem Herr» Dirigenten uud seinen Sängern, worauf die werte» Gäste wieder scheiden mußten, um den Sbeudzug zur Rückkehr be­nützen zu können.

r «rg-r»zi»s*«, 8. Sept. Am Sonntag fand hier, vom Vorstand Edelmann geleitet, die Herbstversammlung de» HspfeubauvereiuS SchwarzwaldkreiS statt. An» de« Rechenschaftsbericht, den Oberjustizrat Jehle gab, ist her- vorzuhrbeo, daß ein Bersnchgarteu um 3800 erworben wurde, man war infolge mehrere Beiträge der Zentralstelle für Landwirtschaft, der Stadtpstege und de» Reiche» in der Lage, 1000 ^ der Koste» z« tilgen. ES folgte« ver- schiedeue Berichte über den Staad de» HopfeubauS «ud die Behandlung der Hopfen beim Dörren etc. Zu« Schluß sprach mau fich gegen den Zusammenschluß der vürttemb. Hopseuprodszeuten zn einem Landesverband unter Lostrenn- nug vom Deutschen Hopsenbanverein an», obwohl von ge wiffer Sette iu auffälliger »eise darfür agttiert wird.»

r V»« Lawde, 8. Sept. Die Heuer besonder» lästige «rspenplage wird von einem Forstbeamte« iu der TW. Ehr. de« «osinnig» Vertilgen der Füchse durch Gift re. (!) zngrschrirbe». Die Füchse sollen nämlich de» Honig» wegen »affenhast die Wespennester zerstören. Etwa» wahres mag schon an der Behauptung fei», aber»schließlich dürfte «an dieser Ursache allein da» massenhafte Auftreten der Wespe» wohl nicht »«schreibe» könne».

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