dir Quecke (SchuürgraS) mf den Aeckeru, »m die Waffer- prst, Llöckva ekul»äöL3is. Dirse Pflanze wurde vor ca. 80 Jahre» durch englische Schiffe «uS Kanada nach Europa eingrschleppt uud verwehrte sich so stark, daß durch sie die Schiffahrt auf der Themse gefährdet wurde. Sie liebt stthrude oder langsam fließende Gewässer uud ist nicht «ehr auSzurotteu, wenn sie sich einmal etugeuißet hat. UebrtgeuS trägt die Wasserpest zur Reinigung der Gewässer wesentlich bei, war »aAtuilich für Flüsse, die viel Abwasser von Fabriken rc. aufuehweu, von große» Ratzen ist. Uud da sie vielen niederen Wafsertiereu Nahrung und Wohuung bietet, so ist sie auch für de» Fischzüchter von Ratze». Die Pflanze selbst verwehrt sich bei uns um durch Ausläufer; den» eS komme» in Europa bloß weibliche Pflaszeu vor, so daß keine Samenbttduug flattMrt. Lurch die heutige Arbeit wurden »au viele Ausläufer loSgeriffen uud vom Waff'r mttgruomweu; eS wird sich deshalb ewpfehlru, daß die Wafsrrvrrkbesttzer au der Nagold tu dev nächsten Lagen die Rechen öfter» einer Reimgmg unterziehe« uud da» Augrschwewwts der Souueuwärme anßsetzev. Die Wasser. Pest wurde übrigens auch i» Nagold selbst scho» in der Nagold und in der Waldach gesunde». Wer aber auf die Suche »ach ihr geht, verwechsle ste nicht mit de» gegen- wärttg dsrch seine weißen Blüten, die auf der Oberfläche des WaffrrS schwimmen, ausfallende» «afferhahurnsuß (Laträedimn aoaäiälv).

O Nttewsteig, 28. Aug. LaS Rufen» Alteusteig hatte seine Mitglieder uud die hier verweilenden Luftkur- gäste auf gestern abeud iu den Saal des .Grüne» BaumL" eiugelad'u W eine» geluugeue« Konzert, da» dmch eine Abtriinug der Militärkapelle Schuecke»burger.Tübiugeu ge. gebe» wurde. Dar Programm umfaßte 8 Nummern, welche sämtlich mit Beifall ausgenommen wurden. Zum Schluß folgte noch Tanz-Unterhaltung. Der Liederkrauz Svesstetg machte tu der letzten Woche einen größeren Ausflug »ud besuchte dea «odeusre, Borarlberg, Innsbruck, Kusstei», München.

Sife»bah»sache. Bo« 25. August dS. IS. au werde» die württ. Stationen Altiugr» bei Herreuderg, Brrtteuholz, Entringe», GSttstei« und Pfäffluge« iu den bad. württ. Gütertarif etvbrzogeu.

r Bo» L«»de, 21. Sag. Bor einem neuen Los- schwinde! muß gewarut werde». I» dieses Gebiet gehör! ei» vo» de« Bankgeschäft Heinrich C. Ohlert in Lübeck veröffentlichter Prospekt, der offenbar »afseuweife verbreitet werde» soll. Hiernach werden .staatlich garantierte Los« obligatiouen, dir au alle» Börsenplätze» offiziell gehandelt »erden und deren Spiel gesetzlich überall gestattet sei-, an- geboten, ll» welche Lose eS sich haudelt. wird überhaupt sicht gesagt. Aber frühere Borfälle lasten e» als nicht zwetfelbast erscheine», daß eS sich um de» Berkauf vo» Lückenlosen haudelt. Er solle« nur.ganze Lose* gegen Kaste oder auf Kredit verkauft werde», ans eis ganzer Originallos soll der »bliche ReichSbaskziuS sowie eise Pro­siston für Spesen »sd Bnwaltsng mit «ouailtch »or ca. 3.10 »w berechnet werden. Damit wird das Publikum grob Sbrrvorteilt. Mr die Lose, die jetzt z« de« Kurse von 144,80 iu der Börse käuflich find, fordert diese .Verwaltung" nur für die Spirlchauce eines eiuziges Jahres «sd für .BerwaltnngSspesen" »äl 37.20. Der eigentliche Preis der Lose ist gar nicht angegeben, dafür aber diese Smvme von 3.10, so stark durch Fettdruck hervorgehobes, so dicht unter dm Hauptgewinn von 600000 gesetzt, daß der flüchtige Leser den Eindruck gewiuveu muß, er könne für 3.10 eise» erhebliche« Treffer erziele». Schon wiederholt find solche Waruuuges von der Presse und von amtlichen Stelle» ergangen, das Publikum scheskt ihm» aber z» feine« eigenes Schaden nicht die nötige Beachtung. Geschickte .Unternehmer* wisse» zudem Laie« mit Scheis- trrfferv, dt« nur auf de« Papier stehe», Saud in die Auge« zu streue». Wer also sei» Geld lieb hat, tut gut, auf die Reklame der Lübecker Firma uud der zahlreichen anderen ähsticheu Lvlkrdrglöcker nicht eiuzugehea.

r Gt«tt>art, 21. Ssg. Der Begios der Kaiser. Parade ist von Sr. Maj. dem König auf 10 Uhr vormit­tag- festgesetzt. Hierdurch wird der auf dru Eintrittskarten angegebene Zeitpunkt (S Uhr vormittags) geändert; die Plächr auf der Tribüne «üffeu 9.30 Uhr (statt 8.30) ein­genommen sei».

Stuttgart, 22. Aug. Wie »numehr feststeht, trifft der Kaiser am Movtag den 6. September uach«»ttazS 3 Uhr auf de« Bahnsteig lll des hiesigen HauptbahuhofS ein. DaS Infanterie Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen (Standort lll»), stellt die Shrerikowpame; vor dem Restdenzschloß, uud zwar vor dem Flügel gegen das alle Schloß hiu, wird eine Kompagnie des Grenadier-Regiments Nr. 119 ausgestellt sei», währeud eine Eskadron de» Dragoner. Regiment» Nr. 26 den Kaffer auf de« Weg vom Bahnhof nach de« Schloß begleitet. Im Restdenzschloß »i«»l der Kaiser ln den ftavzöfischen Kaiierzimmern, wo Napoleon I feioerzett wohute, Wohnung. Zur Saffrrparadr wird anch die Kaiserin hier eirtreffev. tzkr 8. Septrwber, also am Tag »ach der Kaiserparade, begibt ste sich mittels Sonder- zugl »ach Langeuburg zu» Besuch de» Fürsten Hermann zu Hohrulohe-Laagruburg, dessen im Jahr 1900 verstorbene Schwester bekanntlich die Mutter der Kaiserin war. Am 10. September wird die Kaiserin nachmittags mit Sonder,ug 8 Uhr 20 direkt nach Karlsruhe weitrrfahren, um dort mit dem Sei er zasammeurulreffen

r Stuttgart, 21. Ang. Zur Bewälliguua der stärkeren Reiseverkehrs »erdeu vom 24. «UPfft bis 12. September die iu de« Eilzsg 16, Stuttgart ab 10 Uhr 12 Mi« vor- «ittagg laufendes Bruchsal« Wage» «ll de« direkten Wage, 1. 2. und 3. Klaffe FriedrichShafro-Frankfurt über Grabm-Schwetziug n-FrteditchSield-Da »stadt nach Frank-

fnrt durchgeführt. Reisende nach Heidelberg »ud Richtung Ranohki« steigen iq Bruchsal um.

Stwtsgart, 20. Aug. Der .WärtteneSergffche Bund für Haudrl und Gewerbe", der unter dem Einfluß seine» Schriftführers, des Abg. Hiller die Geschäfte der Konserve, tivru besorgt, hat kürzlich iu einer Resolutts» erklärt, die Stärkung de» Hausabnvde» liege nicht im Interesse der DetailksLfleute rmd Handwerksmeister. Diese Absage an den Hansabuud hat aber, wie aus den Mitteilung!« eine» Gewerbetreibenden im .Schväb. Merkur" hervorgeht, bei Mitgliedern de» Bunde» für Gewerbe and Handel Wider- sproch gefunden, und langjährige AuSschußwitglieder haben eine Wiederwahl abgelehnt und find de« Hausabund bei- getreteu.

r Stuttgart, 21. Aug. Mit de» Bau der Museum» für Böller- und Länderkunde beim Hegelplatz wird demnächst begonnen werden. Die Grab- uud BetonieruugSarbeiten im Gesamtbetrag von ^ 97400 find zur Lergrbnng aus­geschrieben.

Stuttgart. Gerste- uud Haber-Lieferung. Die Lieserrmx: vos 3800 Klg. Gerste uud 140000 Klg. Haber für die K. Zivilliste aus die Monate, Oktober, November «ud Dezember 1909 wird im Wege des schriftlichen Ange­bots vergeben. Die Lieferuuzsbediuguuges köuues von de« Kameralamt Siuttgart uueutgelllich bezöge« werden, anch liege» ste aus der KameralamtSkanzlei Büchsevstraße 52, 1 Treppe, znr Einsicht auf. Die Angebote find bis znm 28. Ang. 1909, vormittags 9 Uhr, iu geschloffene» Umschlag uud mit der Aufschrift .Angebot auf die Fruchtlteferrmg für die K. Zivilliste" versehe» bei dem K. Kameralamt Stuttgart ewzureichkn. Gleichzeitig «ll de» schriftlichen Angebotes find besonders verpackt und verschlossen Master (Proben) der zu liefernden Frucht dem Kameralamt zu über­gebe» sud durch anSreicheude Aufschrift, jedoch ohne de» Namen de» Bewerbers keuutlich zn machen. Die Probe» werden sachverständiger Begutachtung unterstellt. Die Er­öffnung der schriftlichen Angebote findet am 30. Sog. 1909, nachm. 3 Uhr statt, zu welcher Verhandlung die Bewerber Md deren Bevollmächtigte, nicht aber rwbetriligte Personen Zutritt haben. Unbekannte Bewerber haben sich ge- «eiaderätliche« Brrmö-euSzeugniffeu zn versehe».

r 21. Aug. In Rübgartev hiesige»

Oberamts wmde der «emrinderat und Strchrvpfleger Georg Schaal von eine« Infekt gestochen. ES trat Blutvergift­ung ei», der der noch sehr rüstige 52jährige Manu im hiesigen Krankenhaus erlag.

Holzgerlingen, 20. Ang. Ei« hiesiger Bürger ver­kaufte seinen diesjährigen Hopsenertrag von 1400 Stöcken u» 25 Flaschen Bier.

r Ha«, 21. August. Der heute früh 6 Uhr in der SaSfabrik Cannstatt aufgestiegeue Ballon .Württemberg" der Württewöergische» Vereins für Lustschiffahrt, ist u« 9 Uhr von der Comdnrg aus gesichtet wordeu.

r Biffinge» «. Teck, 21. Ang. vergangene Nacht wsrdru de» SnttSdtener Leonhard Äugelmaier in Lisfingeu durch Bubeuhand, wahrscheinlich an» Rache, zirka 10 Obst­bäu«« abxekvickt Md verschiedene« älteren Obstbäsme» Arste, zu« Teil mit Früchten behängen, abgeriffev.

Bad Uebrrkinae«, 20. Aug. DaS schöne August­wetter hat unsere« Bad einen äußerst lebhaftes Verkehr von Kurgäste» uud Passanten gebracht, welch letztere unsere schönen Albtäler auf ihren Wauderuugeu mit Vorliebe be­suche». Die Leistungen de» ueueu HotelpächterS finde« allseitige AuerkevrMg, ebeuso wie die viele« Kvrmittrl, Miueralbäder, Lastbad, Ueberkivker Miueralwaffer uud Staufenbruunrv (.Deutsches Vichy"). Dieses ausgezeichnete alkalische Heilwaffer steht ebenbürtig neben den berühmte» Bichyqarllev. ES bewährt sich besonders bei Krankheiten harssanrer Leraulagmg des Darm», der Blasen »ud der Niere» «ud ist rin vorzügliches Heil- uud LordeuguugSmUtrl gegen AlterSkravkheitev.

r Memriwge», OA. Geislingen, 20. Aug. Die Auf- ränmungSarbriteu aus de« Ktrchplatz schreiten rasch voran. Unter bewährter Leitung wurden in dm letzte« Lagm zwei der Gocken Ms die alten Slockeustühle, die nach mühsamer Arbeit aus dem Schutt hervorgezogeu Md wieder zusam- «engesügt wurden, gehoben. ES war eine Frmde für die ganze Gemeinde, als die alten Töne wieder vo« »ev er- richteten GlockenhänScheu ans de» Kircheuplatz ertöntes. Eine Glocke wurde anno 1425, die beiden andereo anno 1499 zu Eßlingen gegossen, wohl die ältesten i« Bezirk. Bei de» Aufränmnugr arbeiten hat eS sich klar heranSge- stellt, daß der Turm anch dmch Sprießen und sonstige Befestigungen nicht «rhr ans die Dauer hätte gehalten wer­den köüne». Ans der Ostsette fand mau keine feste Maner mehr vor. »sr ein dmch die 600jähr. Witterung»- und Drackverhälluiffe fei« zerrirbeueS, zn Staub zermahlenes Gestein. Bei« tünchen Gottesdienst wird die kleine GstteSackrrkapelle benützt. Für den SouutagSgotteSdieust wird wohl eine andere Lokalität gesucht werden nüffeu.

r Aroutzofe» OA. RaveuSbmg, 21. Aug. In Grüuivgru ist rin Dieb durch die Scheuer in das HanS des Bauern -iudrlr eiugedruugen, hat dort mit einem Leil^eiue Türe mfgrsprcugt, einen Kleiderkasten erbrochen uud daraus 400 ^ iu Banknoten gestohlen. Zur «rmitt- lnug de» Liebes, der sich nach den hirtterlaffeveu Spure» auf dem Heustock avfaeyalte«, dort die Gelegenheit zur Leräbung des Dtrbstah» abgewartet hat uud offenbar auch i« Haufe der Bestohltvru bekavnt ist. fehlt jeder sichere Anhaltspunkt.

r Bwrrach» 21. Aug. Liu hiesiger «ichlofferlehrltug fuhr ia raschem Tr«po direkt iu daß Schaufenster der Doru'scheu Bnchhaudloug. DaS Schanseustrr und das Fahr- rad waren total käput, «ährend der Lehrling zum Glück ohne schwere Verletzung davouka».

r Biüerach, 21. Aug. Zwei Kinder der SteiuhanerS Heyd, ein Mädchen im Aller vos 10 Jahren und ein Knabe von 7 Jahren find nach dem Genuß von Vogelbeeren an Bergiftung gestorben.

r SraU-heim, 21. Aug. Welch ungeheuren fina». zielle« und Materiellen Aufwand die Verpflegung der über das Kaisermauöver zusamweugezogeveu Truppeumafseu er­fordert, davon kann man sich ein Bild machen, wenn «au erfährt, daß allein das Proviantamt der 1. Bayrische« Armeekorps durch ein Inserat für die Zeit vom 13,-16. September nicht weniger als 150 männliche Arbeiter z« engagiere« sucht. Dabei ist zu bedenken, daß den Proviant­ämtern doch anch eine stattliche Zahl vo» Soldaten zur Verfügung stet.

r PIochi«,e«, 21. Ang. »or dem Schöffengericht in Eßlingen hatten sich ein Ehepaar, eine Frau vom beuachbarlen Steiubach uud eine solche von hier weg« Mllchfälstzrmg zu verantworten. Sie wurden «eben Trag­ung der Kosten zu 30, 20, 15, und 10 «Ä Geldstrafe ver­urteilt. Ebenso wsrde von dem Gericht augeorduet, daß aus Kosten der Lerorteilteu die Veröffentlichung i« Amts­blatt bekannt gegeben wird. Letzteres Büttel wird noch am ehesten zur Beseitigung der heillosen Milchpautscherrt beitrage«.

Stuttgart, 19. Ang. Eine für Biertrinker wichtige Entscheidung hat der bayerische LervallnugSgerichtShof in höchster Instanz rrlaffeu, indem er grundsätzlich ausgesprochen hat, daß öfteres schlechtes Eiuschenken des Biere- eine« gesetzliche« Mund zur Entziehung der WirtschastSkouzesfiou bildet. Der Fall selbst spteve iu München. Lte Ent- scheidnng führte ans, daß ein öfteres schlechte» Eiuschenken ein betrügerisches Borgehev gegenüber dem Publikum dar- stelle «ud ans eine rücksichtslose Gewinnsucht schließen lasse, md daß ein Wirt, in dessen Wtrtschastsbettieb ei» solcher Brauch festzustrlleu sei, «inen Mangel an Gewissenhaftigkeit in seiuem Gewerbebetrieb bekrmde, der ihn fähig erscheinen lasse, das WirtschastSgewerbe bet sich bietende» Gelegeohette» auch zur Förderung der Hehlerei zu mißbrauche». Förder­ung der Hehlerei sei aber ein gesetzlicher Grund zur Ler- sagMg einer WttschastSkoufesfios. Wer daher über öfteres schlechter Eiuschenken iu einer Wirtschaft za klage« hat, braucht sich angesichts dieser Entscheidung künftig nicht «ehr ans uuasgeuehme Auseinandersetzungen mit de« Wirte oder dem Personal einznlaffen, sonder« unter Angabe von einzelnen Fällen und Benennung von Zeugen beim Bezirks- a»t Antrag auf Entziehung der WirtschaftSkouzeffis« -egen de» betr. Wirt z« stellen, worauf daun je uach Ergebnis der weiteren Ermittlungen Entfchetduug getroffen wird.

Deutsche« Reich.

Berit«, 21. August. Die Hülle des Ballon Tschsdi wurde untersucht und' Etuschüffe von 79 nua-Grschoffen erkannt. Die russischen Kugel« habe« also den Ballon ge. troffen, »ährend er sich über deutschem Bode» befand.

Rarllrmhe, 21. Ang. Der Karlsruher Stadtrat beschloß die Errichtung einer Lastschtffankerstelle ms de» Karls ir her Exerzierplatz. Direktor TolSmauu von der LustschiffbM'LesrÜschast teilte mit, daß die Gesellschaft den Plan begrüße Md hoffe, bei de« Fahrten im Spätjahr von Frankfurt MS den Platz benütze« zn tövveu.

Mrawikfwrt, 21. August. Baron Chaters erlitt mtt seiuem Flugapparat einen Kurbelwellenbruch.

Die Par«de« «»f de« Große« Semd det M«i»z umerzieht ein höherer Offizier in der .BrrSlaver Morgeuzrituug" einer Betrachtung vom finanziellen wie vo» »itilärischrn Gesichtspunkt mS, indem er betont, daß auch heute noch die preußische Militärverwaltung gewaltige Sn«, »r« sogar für Dinge ausgibt, dte nicht nur völlig zweck- l oS, sondern auch für die Ausbildung des HeerrS im hohen Grade nachteilig find. Sin Parade vor dem Kriegsherr» i« größeren Stile sei eine äußerst kostspielige Sache. Sehr teuer kommen de« Steuerzahler scho» die etatSmäßigru Paraden za stehen, d. h. diejenigen, für die der Stal die Mittel borstetzl, nämlich die Frü-jahrSparadeu des Garde- korpS bei Berlin und tu Potsdam, die Herbfiparade de«, selben Korps bei Berlin und die Paraden derjenigen Korps der Linie, die alljährlich zu den Saisermauövern heravge- zogen werden. Sehr teuer schon um deswillen, weil ihre Zahl wett über das eigentliche ParadebedürfviS der Ar»ee ytnmSgeht. Dabetwtrd durch dieLoröbuugeodazufehrvielZrtt der Ausbildung im GesechtSdienft entzogen. Wie können aver, so fragt der Verfasser, daun noch alljährlich große außer- etat-mäßige Paraden abgehalle» werde», also Paraden, für welche Mutet gar nicht vorhanden find? Darüber führt er aus:

Eine solche Parade findet aber feit etwa eine« Jahr- zehnt i« August eines jeden Jahres ans dem große» Exer­zierplatz bei Mainz, .dem Großen Saude", vor de« Kaiser statt. «lS die .außeretatmäßige' Mainzer Parade zum ersten Maie abgehalteo »erden sollte, erzählte was sich, der betreffende Kommandierende General hätte den preußische» KrtegSmiutster ersucht, ihm 22000 anzuwetsev, die diese Parade kosten würde, uud daraus dm Bescheid «hatte«, er (der KriegSmivister) könne sich doS Geld nicht au» den Äffchen schneiden, der Herr General möge zuseheu, wie und wo er eS selber anfbrtogr. Daß Seme Exzellenz von in die eigen« Lasche gegriffen, ist in demselbru Maße auSge- schloffen, wie, daß diejenige Instanz, dte ste augeorduet, dre Kosten getragen hat. Aber woher nahm mm den» dar Geld? Zweifel hierüber tonnten kau« noch bestehen, als eS üblich wurde, der Mainzer Parade eine kleine Gefechts- Übung voranfgrhru zn lassen. Mtt dieser kountr mm auf