Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Trägerlohn 1.20 im Bezirksund 10 Km-Verkehr 1.25 im übrigen Württemberg 1.35 Monatsabonnements nach Verhältnis.
Der GMjWn.
Amts- md AiM-DIt fir dkl WmmIs-KkM NWld.
Jevnfprecbev Wv. 29.
83. Jahrgang.
Fernsprecher Ar. 29.
Anzeigen-Gebühr f. d. Ispalt. Zeile aus gewöhnl. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. Sonntagsblatt und
Schwäb. Landwirt.
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Amtliches.
Bek«m»tr»ach«»O,
stotr. M«ßv»-el« gegen die Zige»«er.
Um die immer wieder auftaucheudru Zt,r»mer wirksam M bekämpf« steht fich bar Oberamt «vier Bezugnahme auf tte Erliste de» K. Ministerium» de» June« dom 11 . Fedr. 1S03 Nr. MIA « und vo« 27. In« 1907 Nr. 7299, RckistettalamtSNatt 1903 S. 49 ff. uud 11907 G. 339 zu folg«-« U»»rduu«reu wiederholt »«««laßt:
1. »ie Ort-po«zeibehsrdr» find verpflichtet, »ei der Vorlage vo« A»trS>«» auf Ausstellung uud AuS- »ehuuug vou Wandergewerbescheiue» «ud sonstige« Legitimation-papieren die etwaige Zig«uereig«schast de» GesuchfleLer» zu prstfeu uud zutreffende» Fall» i» de« Nutrag hervorpeheb«.
2. Da» Berbot de» Z»s«««e»reiseus der Zigeuner iu Herde» (Mtu. Vers, vo« 22. Ja». 1905 Rdl. S. 29) ist streng durchzuführeu. vei Zuvtderhaudluuge« haben die OttSpolizeibehördev mit e«pfi»dlicheu Strafen eluzuschreite» und für sosorttge wtrksa«e Treuunug der Horde« Sorge zu trage», wobei erforderliche« Fall» vo« de» durch «rt. 2 de» Gesetze» vo« 12. »uguft 1879 Mgelasteue» Strafe» «ud Zwaug»«ittel« Gebrauch gemacht werdeu lau«. Eine wirksame Lreuuuug liegt iu dem Fall z. ». »icht vor, wen» -ie ei»zel»eu Letle der Horde» i» kurze» Zwffche»ri»«eu hiuteretuauder »erziehe« »ud a« Ende der «anderuug ge«etufchaftltch lagern. E» hat »ach der Trruuung der Tra«»port der Teile vielmehr «ach verschiedenen Himmelsrichtung« hi» z« erfolg«. Angebliche da» Zusa««e»reise» begruudende und' entschuldig«-« Ber- »audlschaftSverhälckiffe,wische« den Mitgliedern der Horde stud «ur daun, wenn fie »ttuudlich «achgewiesen find »der au» sonstigen GrSude» htureiche»d wahrschetulich erscheine«, i» Rücksicht z» ziehen.
3. »uftreteude Zigruuerbaudeu find sortgesetzt scharf zu überwachen; etwaig« Belästigung« «nd Gefthrduuge» der Bevölkerung durch fie ist strenge eutgegenzntret«. ES darf ih»eu — dringende Notfälle au»geuom«e« — »icht gestattet werden,^ auf Straßen, öffentliche« Plätze« oder sonstigem Gemeinderigeut«« zu lagern.
Boo ihrem Erscheine« ist alrbald de« Obera«t uud der uächstgelegeue» Lsudjägeruebmstelle telefonisch Mit- 0oil»»L zu mache».
Muzeige» vou dmch Zigmaer begaugeue» verfehl- uogeu — Laudstreicherei, Vettel, Verfehlungen gegen die PttsoneustaudSgesetze, Fälschung vou Legttimatiouspaptrr«, Verfehlungen gege« die Schulgesetz?, die straßeupolizeiltcheu vorschrtften, Versäuumi» der militärischen Gestellungspflicht u»d dgl. — find, soweit nicht die Ortspsltzeibehörde« z«- ständig find, womöglich nutrr gletchzrMger »orsühruug der verdächtigen bezw. beschuldigt« Pufone» unverzstglich de« Oberamt zu übergebe».
4. Zur Deckaug der i« Verfahre« bei den Ort»- polizeibrhörd« erwachsenden Roste» stad die Zigeuser herauzuziehe», soweit es i« etuzrlue« Falle zuläsfig undurchführbar erscheint.
5. Gchrelyfltchtitz« Rieeder find vou den Bande« zu treuueu uud zum Schulbesuch auz»halte». In den ge- eigurte« Fälle« ist nach Art. 4 Abs. 2 de» Zwangserzieh- «ugSgefeK» vo« 29. Dezember 1899, (Rbl. S. 1284) Auttag auf Auordvuog der Zcka«gserzieh«»g vou ZigeuuerNuduu zu stelle».
S. Iu de»jesigr« Gemeinten, die z«r Bewältigung herum,iehe«der Zigeuuerbaudeu die hckreichmde Zahl vou Poltzetbedieusteteu nicht hat, ist womöglich eine desoudere P»vzaihUfs««««schaft au» Mitgliedern der Feuerwehr »» bilde», welche gegebenen Fall» di« OrtSpoltzeibehörde und erforderlichen Fall» die Landjäger zu uotttflutzeu hist. Wo ecke solche Hilf»«auuschaft nicht besteht, sckd tzeeiguete Mitglieder der Feuerwehr beim Etutreffe» vo» Zigeuner-« banden zu bereu llebervachuug uud »egleituug herauzu- ziehe».
Da» Polizripersonal ist gemäß vorstehende« mit Weisung z» versehen. Heber des »ollzng ist i« Schult- hcißenamtSprotoksü Vormerkung zu mache».
Nagold, den 29. Juli 1909.
_ K. Oberamt. Nitterßl
De» R. Ort-sch«U»spektor»te» gehe» ck nächster Zell Probedrucke der »eueu Fibel und der «eueu Lesebücher, für jede Schulgemewde eck Exemplar, «nächst Lesebuch erster Teil, zu. Die Bücher stud bei de« Herren Lehrer« ck Zirkulation zu setze».
Alleusteig-Dorf. 30. Juli 1909.
K. Bezirk,schulckspekckrat.
Schott.)
Samstag, de« 31. Aukl
WoMflche Meb-rstcht.
Wie bas HaxbWerk ckeschSbiat wirb, zeigt eck «uudschreibe», da» eine Schuhwareuskma ck «öl» au hre «mldschast »erseudet. Nach der .Köln. Zig.' heißt e» da: .Wir gestatteu uu», hierdurch unsere «»»dschaft darauf hckzuweisen, daß zu unserem «edauer» die Finanz- resor« auch ck die Beziehungen de» Lieferant« zu seckeu «uude» eingegriffe« hat. «ulaß zu dieser Mitteilung gibt uu» der Umstand, daß nach Durchführung der Reform Wechsel, die länger al» drei Monate lausen, mit dem dop- pellen Betrag der SiSherigeu Stempels versteuert werden müssen. SS entstehen dadurch erhebliche Mehrspefen i« «echselverkehr. und e» entstehen dadurch audersett» die bedauerliche» Nachteile, daß der «aufmaun seinen Knuden weuiger als bisher eiu läugere» «echselztel wird bewilligen könne». Die merkwürdige Folge der sogeuauuteu Entlastung de» kleinen MauueS ist also die, daß der Reichstag dem kleium Manu deu Kredit untergrabe» hat. Demgemäß müffeu wir künftighin i« »echselvnkehr die Stempelkofteu ck Rechnung stelle», dank der sogenanuteu .Firrauzresor«'. Bet dieser Selegenhett glauben wir Sie bitten zu solle«, ck der etudriglichßeu Weise iu Ihnen uahrstcheudeu Kreise» aus diese schweren Schädtguugeu de» Hecken Mauue» sowohl wie de» Gewerbe» »ud Mittelstände» htuzuveise« und da- hiu zu wirken, daß eine derartige »erkeummg der wahre« BrrmöaenSlage der vevölkernüg uud ecke solche Belastung der schwaches Schulter zugunsten de» Großgrundbesitze» nicht vo» Dauer sei« darf. Wenn jeder in seinem Krei» wirkt, wird eS nicht schwer sei», den geeignete« «eg zur Abhilfe zu finden.'
Die „R««e Freie Presse" findet die im ««lisch« Parlament beliebte Gegenüberstellung der noch gar »icht bewilligten, kau« auf dem Papier entworfenen österreichisch- »vgarische» und der italiesischev Dreadnought» «l» Machtsaktor gegenüber der «glischeu Flotte mit ihrem kolossale« SchiffLbestaud übermächtiger Panzerries« so aufsalle»d, daß wohl jeder sehe, e» handle fich um eine» Vorwand. Die «glische Regierung habe nicht die Etkltruug abgebe« wolle», daß die deutsch« SchiffSvautr«, der« Programm «ach der Versicherung der deutsche« Regie«»« unbeirrt vou de« englisch« Bauprogram« werde durchgeführt werdeu, fie zu neu« Rüstung« veranlasse. I« Grrude geuumme» sei die mttnerte Floltmagitatiou auf ckuerpolttische Ursache« zurück- zusühreo, da die liberale Partei durch ihre Steuerpolitik starke Einbuße bei der Wählerschaft erlitte« habe, vor dir sie Möglicherweise bald »erde trete« «äffe«.
Das Ueberfliege» des Nermelkanals durch d« Franzose» »löriot macht de» Engländer« ueue Sorg«. So schreibt z. ». .Daily Mail': .Da» britische Volk hat sich bisher auf secker Insel sicher gefühlt, weil e» um dm Preis furchtbarer Kämpfe uud ungeheurer Opfer die Oberherrschaft zur See eruuge« hat. Jetzt aber find die Mittel de» Transport» und der OrtSverSnderuug auf eiu Element Sbrrgegangen, sin dem die Dreadnoughts untzlo» werdeu nud die Seemacht kecken Schutz gegen Augriffe bietet. I« dem Maß, iu dem fich die praktisch« Möglichkeit« des AeroplauS erwies« Hab« uud erweis« werd«, müsse« wir energische Schrille tuu, um ecke Luftflotte aubzubaueu. Wir Hab« unsere Seemacht uu» erkämpft, weil fie ecke Notwendigkeit für «ssere nationale Exist«, ist, uud wir «erde»-ems«» Ziel« »««mehr mit derselben Eutschloffeuhett auf die Eroberung der Lust leuke». Die bevorstehend« veri»der«»g« »erd« fich nicht mit blitzartiger Geschwckdigkeit volltteheu, so daß w« Zell zum Haudelu Hab« werde«, freilich keine Zeit fie Ar vergeud«. Revolution« vou der Größe uud Tragweite der jetzt im Gang befindlich« brauch« Jahre, bi» fie fich vollfiickdig vollzogen Hab«.'
Hago-o-Meuigketton.
M» TtKtzt «ch L«tz
»«,,» de, »1. I,lt l»ü»,
* Bauernregel» i« I» Augnftmored
hall dich «äßiglich; Schlaf» u«d der Arbeit mäßig dich.
— Häufiger Höhmrauch deutet auf eck« streng« Winter.
— Ist'» ck d« erst« Woche» heiß, so bleibt der Winter la»ge weiß. — »«« die Fckke» ftüh vor So»»eua«fga»g fiug«, so verkünde» fie Rrg«. — Starke Taue im August, verkünd« gutes Wetter. — Nach Laurerzi (10.) ist'» nicht gell. »««» Rebholz jetzt noch treib« tut. — Nordwind « «ugusteumoud brckat gut «etter ck da» Land. — Sckd Lasrnrzi (10.) »»- Bartholomäi (24.) schö», ifi guter
1S0S
Herbst^v^erznfthck^^cke^amA^ (4.), ein
strenger Muter komm« muß. — Wie da» «etter am Kasfiau (13.), so hält e» mehrere Lage a». — Der Sichel vergißt nicht varuabaS. er sorgt gern für» längste Sra».
— I« A«g»st Wckd au» Nord jagt Unbeständigkeit fort.
— Metta« im August ist sehr uugesuud, uugereckigt Obst brckg «icht ck d« M«»d. — W«» der Ksckuck la»ge »ach Joha«»i schrett, so rufet er die teure Zell. — Schön Wetter zu Mariä Himmelfahrt verkündet Weck vou bester Art. — Weuu großblumig wir viele Distel» erblickt», will Gott gar gut« Herbst «u» schick«.
* GarrckeUer, 31. Juli. In der Nacht vom Do»- »erStag auf Freitag wurd« bet KaufmauuS-Wwe. Schleeh «gebrochen »udl SO bar Geld gestohlen. Der verdacht lenkt fich auf Zigeu»er. _
Demtsche BolkSpartei. Am So»«t«g deu 8 A«g.
findet ck Svtach (im Schwarzvald) ein Sommer fest der dleutschen BolkSpartet statt, bei welche« die Herr« Pfarrer Korell und Prof. Hummel sprechen werde».
* Nohrdorf OA. Horb. 31. Juli. Hier wurd« ecke« Laue« 500 gestohlen.
Fahrpla« der M««er1«Ib«h«.«trecke Herreuberg—Pfäffi»,-»
laut Erlaß der Kgl. Geueraldirektckn ber StaatS-Siseube «« vom 27. Jnli 1909.
Nr. 1.
Nr. 3.
Nr. b.
Nr. 7.
Herreuberg
6.66
12.1S
232
7.12
Eutriug«
7.27
12.46
3.03
7.43
Pfäffingen
7.34
—
3.10
7.50
Nr. 2.
Nr. 4.
Nr. 6.
Nr. 8.
- Psässckg«
7.45
—
3.40
8.00
Entring«
7S2
12.S4
3.47
8.07
Herreubrrg
8.2b
1.M
4.20
8.39
Herreuderg, 30. Juli. Der flüchtig gegangene Darlehenskasse»«-«« Mlh. Lutz vo» Altckg« !ist hmte früh hier verhaftet Word«. Er gab a», daß er seit secker Flucht ck der Nähe Ravensburg» gewesen sei uud daß, al» er bemerkt habe, daß er steckbrieflich verfolgt werde, er fich habe selbst stelle» wolle». So kam er, um zu übernachte», am Mittwoch abend spät «och ck da» Sasthau» zur Rose hier, wo er danu auder« morgeu» früh verhaftet wurde. Die Ssmme der unterschlag«« Gelder beträgt u»» IS SOS Ml., doch ist »och »icht sicher festgefiellt, ob »icht noch welle« Uuterschlaguugr» dar» komme». Die vo» d« Bürge» unterschriebene Kautio« beträgt 3000 Die Güter «ud Auwes« des Lutz, die fich ck sehr gute« Zustande befind«, werden aus etwa 2SOOO geschätzt, stad aber ziemlich belastet; dazu kommt, daß die Fra» de» L»tz ihr vermöge«»- beibrckg« »»» etwa 10 000 als Forderung zum Ko»k»r» augemrldet hat. Lutz, Barer vou 5 Müder», war seit 1900 Rechner d.r Darlehe«»kaffe uud dürft« die Unterschlag»»»« seit etwa 4 Jahre« herrühr«. Er hat die Entdeckung der UnteeschlagMg« durch falsche Einträge, A»serLig«ug vou Schulbfcheck« uud Fälschung von Unterschrift« uud anderen Manipulationen bisher zu verhichers gewußt. (Sbt.)
Horb, 29. Juli. Anstatt dH sich bet der zarzell herrsche»-« hochsommerliche» Witter»«» die Hopfeutzfiauze bessern würde, muß i» Gegenteil eine verschlechtern«» fett de» letzte« Tag« konstatiert werdeu. Die Nächte waren mit wenig« AuSuahm« »och sehr kühl, wa» eine Vermehrung de» SchvarzbraudiS verursachte, «er heute ecke Waudttustß durch «usere Hopfenfelder macht, muß fich leider gestehen, daß auch die Aulag«, die RS jetzt de» Nuguvst -K Witterung getrotzt häben,- immer mehr ab- »ehm«.
r «tuttgart, 30. Juli. Die »olkSschnlkoMckisstsn ber Zweit« Kammer setzte gestern «achmlltag die Berat»«» der abweichend« Beschlüsse der Erste» Kammer zur volkN schuluovelle bi» z« Artikel 79 rckschließlich fort. Wetteret Bericht folgt. Fortsetzung heute vormittag.
Hoh«chei«, 30. Juli. Me Gebühr« für b« Be- such der laud». Hochschule «fahr« vo» nächst« Semester ab insofern ecke Aeuderuug, als die seitherige uuterschieo» liche Behandlung der Württemberg« uud sousttge» Reit»- deutschen uud eb«so die Abstusuu« der Gedsthr« nach der Semesterzahl ck Wegfall komm« soll«. Die Semester«- rühr wird für sämtliche Reichsdeutsche auf 210 ^ »ud für AuSläuder auf 270 ^ festgesetzt »erden.
r 30. Juli. Gestern früh kurz vor 4
Uhr brach ck de« einstöckigen Wohn- «nd Oek»»omi<gebä»de de» Ehr. Kath, Sattler aus de« Rack, Feuer aus, durch welches d/r» Gebäude ck kurzer Zeit bi» auf die Gruud- mauern zerstört wurde, »o« dem Mobiliar kouute «ur eck Hecker Teil gerettet werden. Verbrannt iß auch eine Au-