Die Schule, fSr die der Luftflotte«!»erei» vo« Preußischen Krieg,«tnistertu« eioeu Beitrag von 6000 ^ erhalte« hat, soll mit 8 junges Leute« i« Alter »»« etwa 18 Jahre« am 1. Oltober errichtet werde«.

FriedrichShafe*, 38. Jali. Der L»ftlre»,er Z 3 wurde 5 Uhr 30 Min. aus der schwimmende» RetchShalle gebracht »ud befand sich «ach 3 Minute« in doller Fahrt in der Richtung nach der Stadt FriedrichShasen. Trotzdem er vor einer halben Stunde geregnet hatte, entschloß sich «ras Zeppelin dennoch einen Aufstieg z» unternehme».

Der Lustkreuzer 3 3 ist »ach dreiviertelsiündiger Fahrt über de« See und über de« westlichen Teil der Stadt in der Ballsuhalle in Manzell gelandet und dort wieder «ntergebracht worden. Da das Wetter äußerst gewitterhast ist, so erscheint die kurze Fahrt gerechtfertigt.

r Geras»»««, 38. Juli. Linen nachahmenswerten Trick gegen die Konkurrenz der Wauderlager haben einige hiesige Geschäftsleute unternommen. Durch Flugschriften lstndigte ein Wauderlager hier und in^dru benachbarten Orte« au, daß er aus 8 Tage de» Verlauf von Email. Ware« und HauShaltungSgegenständeu imBären* eröffne« und zu billigen Preises absetzeu werde. NS -Verkaufs» lokal diente nun allerdings nicht der Bären, sondern eine Remise in der »ahnhosstraße. Unter de« gleichen Dach find aber drei solche Wagevremiseu untergrbracht, wovon den einen Teil das Wauderlager hat und nun mieten die einschlägige« Geschäfte den andern Teil der Remise, so daß gegenwärtig dir reinste Meffe sich dort entwickelt. Das laufende Publikum hat nun Gelegenheit die Waren und Preise des WanderlagerS mit denjenigen der ansässigen Geschäftsleute zu vergleichen und der vergleich fällt nicht zu Ungunste» der ansässigen Geschäftsleute aus, denn die. selben verlaufen weit mehr wie das Wauderlager das kaum auf die Kosten komme« dürste. I« ähnlicher «eise sollte man überall gegen die Koulurrenz der Wauderlager Vorgehen, da diese die ansässige» Geschäftsleute schwer schädigen.

Lrntsch- »eich.

Berli», 38. Jsli. Vo« der ReichSpostverwaltnng wird die Einführung einer SedentungSvolle« Neuerung in der Briefbestellnug beabsichtigt, welche von der Geschäftswelt in erfreulichem Gegensatz zu mancher anderen postalischen Bestimmung mit Beifall begrüßt wrrdeu wird. Wie rS in Frankreich schon seit lange» der Fall ist, soll auch bei nur die Möglichkeit geschaffen werden, nach aus­wärts bestimmte Briese, die infolge der wette» Entfernung oder eines BerpaffeuS der Abeudzüge ans dem gewöhnliche« Wege nicht schon am andern Morgen in den Besitz der Adressaten gelangen können, so schnell zu befördern, daß sie «och am nächsten Tage, und zwar mit der erste» Früh, bestelluug ausgetrageu »erden.

Borli», 38. Juli. DerLorrtere de Roma* meldet, daß Reichskanzler v. Bethmauu-Hollveg sich sofort nach feiner Zasammruknnft mit Baron Aehreatal in Ischl nach Italien begeben werde, um Ttttoni zu besuchen. Wahr, scheinlich »erde Herr v. Bethman» auch vo« König Viktor Emannel empfange» »erde».

Berli«. I« Elisabethenkrankenhau» ist gestern abend nach lOtägige» schweren Leiden der 35 Jahre alle Hand- lnngSgrhtlse Marti» infolge der Verletzungen gestorben, die er bei der Rennbahvkatastrophe t« botanischen Garte» er­litten. Damit ist die Zahl der Todesopfer aus 7 gestiegen.

Wie-bade», 27. Juli. Heute abend fand hier im Knrhansr eine Versammlung von Vertreter» der bedeutend, steu Ehampa-uerfirmen statt. Die Lrratnugeu betrafen in der Hauptsache dir neue Festsetzung des LhampaguerpreiseS. G» wurde beschlossen, die einzelnen Marken nur um de» die Steuer auSmachrnde« Betrag zu erhöhen.

Sch-pfhei« im Wseseutal, 28. Juli. Der Mörder der Frau Radört in Fahrnan, der Fabrikarbeiter Wendelt» Gäng, wnrde erschaffen im Walde anfgefundeu. Unter der Menschenmenge, die die Leicht besichtigte, befand sich auch der cherzleidrnde Bahnmeister Gabele, der vor Aufregung tot niederste!.

Si« mit Etfe«bah«fahrk«rte» betrirde»er Gchwi«del macht tn Straßbnrg viel von sich rede». Auch in diese« Falle ging der Krag so lauge zum vrnune», bis er brach. Mau ahnte zunächst nur. daß er mit ein­zelnen nach entfernte» Stationen gelöste« Karten nicht richtig stehe, konnte aber den Sachverhalt nicht entdecken. Nun meldet dieStr. Bürgerztg.*, daß 3 untreue Beamte an verschiedenen Stationen den Betrug ins Werk setze» halfen. Die leicht z» verschaffenden Fahrkarten mußten mit dem Stempel der ReichSeisenbah» »arkiert werden.

Dies war nicht leicht, da die betreffend«, Stempel fast immer unter Verschluß gehalten werde». Nun bestellte «au einen Stempel bei der staatliche« Fabrik, aber post­lagernd. Das erweckte »erdacht. Die Nachforschungen führte» zur Verhaftung der untreuen Beamten. In die schlimme Sache sollen auch pvei Stndeuten verwickelt sei«.

Bo««, 27. Jnli. Die bei dem Dampferuuglück in Rolandreck schwer verletzte Frau Nalbach aus Köln, die tu der Küche des Dampfers beschäftigt war, ist hente morgen in der hiesigen Klinik gestorben. Die Katastrophe hat also fünf Opfer gefordert. Die am Sonntag in Köln geläudete Leiche ist von den Angehörigen als diejenige de» vermißte« Fräuleins Gerda Heuser aus Godesberg er- kannt worden.

König-berg, 37. Jnli. Die Gattin des «u Cholera verstorbene» Amerikaners, Fra» »htufield, ist heute entlassen worden «ud »ach Dresden abgereist. Während ihres AuseuthallS in Königsberg ist anch ihr »ater ans der Enropareise gestorben.

Ausland.

Wi»terttz»r, 28. Juli. Ein angeseheuer Bürger »ud Mitglied der Etadtbehördr wurde, weil er als Witwer sich wieder verheiraten wollte, von seinem 22 Jahre alten Sohn, der kürzlich das Lrhrereramen bestanden hatte, im Schlafe durch zwei Schöffe getötet. Der Sohn tötete sich dann selbst durch 2 Kugeln.

Gestern mittag wurde ans der Linie L»nsau«e Ber« einer österreichischen Gräfin, die in Karlsruhe wohnt und mit Sohn und zwei Töchtern, sowie 3 Kammerstaue» reist, eis schwarzes Täschchen gestohlen, als die Reisegesellschaft während einiger Zeit i« Speisewagen verweilte «ud ihr Gepäck in 3 ConpbS 1. Klasse zurückließ. Das Haud- täschcheu enthielt 3 Etntausendkrsneunoteu, eine schweizerische Eiutaustudkroueunole, zwei große Brillanten im Wert von 20000 FrS., Broschen, Uhrketteu mit Medaillons und Münze», sowie wettere Juwelen, aller zusammen im Werte »SN 64 000 FrS. ES sind mehrere Berhaftuugrn vorgeuommeu worden. Die verhafteten leugnen. Das HandtSschev wnrde noch nicht anfgefundeu.

PeterSb»rg, 28. Juli. In diplomatischen »reise« verlautet, daß Snlla» Mohamed Mitte September in Ltvadia eintreffeu wird, um dem Zaren einen Besuch abzustatteu. Der Gegenbesnch tu Konstautinopel wird i« Laufe der Mittelmerrreise erfolgen.

Paris, 28. Juli. Au der französisch-spanischen Grenze trete« fortwährend spanische Soldaten und Militärpflichtige auf französisches Gebiet über, um sich der Einberufung für Marokko zu entziehen. Die Deserteure behanpte», daß der Krieg gegen die Rtffkabilen um i« Interesse der Speku­lanten geführt würde, für die sie ihre Haut nicht zu Markte tragen wollten.

Madrid, 38. Jsli. Aufrührerische Arbeiter zerstörten bei Laraffo eine Holzbröcke «ud sprengte« daun eine andere Brücke mit Tynamit in die Last. In Pueblo Nuevo zer­störten die Arbeite» ein Paristeskloster. verschiedene Mönche wurden verwundet, einer getötet. Die Polizei Halle «ehr als 30 verwundet«.

Madrid, 28. Juli. Der König Unterzeichnete ein Dekret, durch daS die koustttnttonelleu Garantie» für ganz Spanien aufgehoben werden.

Belgrad, 27. Jnli. Dem Blatte Zvouo wird an» Nisch gemeldet, daß in dortigen SarnisonSkreise« llnz». sttedruhett unter de» Offiziere» und Unteroffiziere» herrsche »ud eine lebhafte Beweguug eiusetzt, König Peter zu Gunsten des gewesenen Thronfolgers Georg znr Abdankung zu bewegen.

Kawftawttaapel, 38. Juli. Auf die Mitteilung, daß die Kretruser «ach dem Abzug der Schutzmächtetruppeu die griechische Flagge gehißt hätten, hat die türkische Regierung die hiesige« Vertreter der Schntzmächte um Aeußrrnug über die Richtigkeit der Meldvng ersucht.

Pal«, 38. Juli. Ans de« KriegsschiffErzherzog Friedrich* hat et» Matrose wegen einer ganz geringfügigen Ursache eine» Offizier mit dem vajouett erstochen.

«i«d-r «lS «affe«. I« New-Yorker Hafen hat sich bei der zwaggrwetseu Siuschiffusg südamerikantscher Zigeuner eine erschütternde Szene abgespielt. Die AnS- gewichneu sltzte» sich mit Gewalt znr Wehr, weigerte» sich au Bord z» gehen, und schließlich kam er zu einem Hand- gemenge mit den EtuwandernngSbeamteu. Da ergriff der Häuptling der Zigeuserbasde fein 10 Monate aller Kind und schlug damit auf die Beamten ein. Drei Inspektoren wurden so z» Bode» geschlagen. Ein anderer Zigeuner ergriff ein zweites Kind und schlug damit auf die Beamten

s ei«, «ährend eine Zigeunerin ihr Baby als Wurfgeschoß benutzte »ud wütend in die kämpfende Menge schleuderte. Die Kinde« find schwer verletzt.

Zur Erhaltnus unserer alten Holzsachwerke.

Bei de« große» Holzreichtum DentschlandS in den früheren Jahrhunderten war der Holzfachwerkban in Stadt und Land so recht eigentlich die landesübliche Bauart. Kein Wunder, daß dieser eine hoheStufe technischer und künstle­rischer Anrbtldnug erreicht hat. Auch unser Württemberg besitzt «och zahlreiche schöne alte Fachwrrkbante», die allerdings erst allmählich wieder allgemein richtig gewürdigt werden. Feuerpolizeiliche »orschriftev, welche anfangs de» letzten Jahrhunderts in dm Städten das Verputzen der sichtbaren Holzer verorduet hatte», fanden nur z» bald auch aus dem Lande Nachahmung und so wurdes die malerisch wirkende« Fachwerk-Giebel und »Sude, die früher immer sichtbar gelassen worden waren, sehr zum Schaden des Aus­sehens unserer Dörfer und Städtchen, zugeputzt. Line noch schlimmere Unsitte, veranlaßt durch die llrberschätznng des städtischen Masfivbans, ist die »erkleidnng vo» Holzfach- »erkbauteu mit sog. Spallblenden, die eine BaSketnmauer Vortäuschen sollen. Jedem halbwegs geschulten Auge fällt aber dabei sofort der fromme Betrug sehr uuaugeneh« aus. Leider passiert diese Mode jetzt noch besonders ans de» Lande, nachdem mau in der Stadt längst damit sich lächer- lich machen würde. Erfreulicherweise regt sich nun überall wieder der Sin» für diese schöne, alte Konstruktiv«», und DekorattouSart und werden überall beim Neuherrichte« aller Hänser die Fachwerke in kräftige« Anstrtch sichtbar gelassen. Die früher beliebteste Farbe war das alle Haus- rot. Auch ei» dunkles sattes Braun, das fichl durch eine Mischung vo» Leer und Carboliueu« leicht erzielt« läßt, wirkt sehr gut mit den weißen Gefache» zusammen. Drr «ürttb. Bund für Heimatschutz begrüßt die neue Strömn«, nud möchte dieselbe tatkräftig unterstützen. Der Bund ist bereit, außer unentgeltlicher Beratung über Farbengebung vsw. für sachgemäße Wiederherstellung aller Holzfachwerk. Häuser anch Geldprämie« als Beiträge zu dm Kosten auf Ansuchen zu gewähren. Auch sonst vermittelt er in Bau- fragen Heineren Umfangs, wo sich die »eiziehnrg eine» Architekten nicht verlohnen würde «ud doch eine ästhetisch befriedigende Lösung gewünscht wird (z. B. bet Fenster« oder Tür-Eiubauteu in schöne alte Häuser und dergl.) gegen mäßige Gebühren zur Deckung der Selbstkosten sachgemäße Beratung, v. a. auch Skizzen.Sch.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

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Literarisches.

Lorenz Epezialkart» vom Gchwarzwald. ««lag von ffr. Paul Lorenz, Fretbnrg (Baben). Dieser Blatt bringt da» webtet »,n »«»blich K«rl,ruhi-»rettm bi, südlich Hor»t,,rü«br-«ch5n- münzach und «estlich Rastatt Nchern bi, östlich MaulbronnHtrsa» Tal». S, geigt bi» Umgebung von Karl,ruh» u. Baden-Baden, d»0 Murgtal dt, Uchönmüngach, da, Bühlertal mit Badener Höhr, da, Alb«, Snz- und Nagoldtal »tt Herrenalb, Wtldbad, Liebenzell, Hirsau, Cal« usw. Di» graphisch« >«,statt«»» ist vorzüglich. Di« Kart« wird nicht nur al, Wanderkarte, sondern aach für Hotel, us«., so­wie für staatlich« nnd kaufmännisch« Bureau, gut« Dienste leisten.

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Druckschriften »ud Ratschläge koste»!»- durch die Veuircke Mmoniaic-Verlcilnfr-Vereinigung 6. m. d. tz., Hockum.