Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Träger­lohn 1.20 »6, im Bezirks­und 10 Km-Berkehr 1.28 im übrigen Württemberg 1.38 Monatsabonnements nach Verhältnis.

Dkl GrsklWstkl.

Auls- ni> AiM-Kl«tt fll dei Wllmts-KeD NM

Jevnfprechev Wv. 2S.

88. Jahrgang.

Kernsprecher Wr. 2S.

Anzeigen-Gebühr f. d. Ispalt. Zeile aus gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

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Mittwoch, den 28. Juli

1S0S

Besielluugeu auf den Gesellschafter für die Monate August Mld September

kam« 70 Personen an, die gar kein Selb hatten, und 17 hatte» nur 1 Doll. SS ist gar nicht verständlich, daß es so viele Menschen gibt, die sich ohne die geringsten Sudstisteuzmittel aus» »laue hinein nach Amerika einschiffe».

tönuen jetzt schon Sei allen Postämtern und Lavdpostboteu sowie bei der Exped. ds. Bl. gemacht werden.

Wreis des Lmonatl. Aöonnernents

in-er Stadt ...... 70 Mg.

irn Wezirk u. lOtcm-Werkehr 84 Mg. inr übrigen Württemberg SO Mg.

»ein« Majestät der König habe« a« »S Juli dS. I». allrr- ' grrnht, dem Weichenwärter und Haltestellevorsteher Dvss» tnger in «mmtngen anläßlich seine» Ausscheidens au» dem Dienst di« filbern» Verdienstmedaille z» »»riechen.

Ans Ttadt «d Sand

Nagold, de» S». Jnli LWS.

* Raisermauöver. Da in verschiedmeuIKoutrollbe» Men innerhalb des württembergischm Armeekorps die Zahl der Reservisten älterer Jahrgänge zn dem für das Kaiser» «auöver notwendigen Bestellungen nicht ausreicht, ist uuu- «ehr nachträglich bestimmt worden, daß die Bezirks- Kommando» bei ihre» Etubemfungm auch auf die jüngste JahreSklaffe, die 1908 Entlasten«, zurückgreisen könne«.

* A«»es vo« Dieaft der BerkehrSeustalte«. Durch die soeben vrröffeatltchte S. Berordmug vom 12. Jnli 1909 werde» die Prüfungen für dm Eisenbahn« und Poßdieust neu geordnet, »on besonderem Jntereffe ist die Beseitigung der zweite« mittleren Dkeußprösung, die eine bessere Sichtung des groß« Personals der mittlere« Dienste» und ei» rascheres Borrücken der tüchtigeres Beamten in LorstaudSstelleu bezweckte, sowie die Bestimmung, daß die Zulassung zur Ausbildung sür den höheres Eisenbahn» und Postdieust entweder von der Erstehung der ersten höheren Justtzdieustprüsuug oder von der Erstehnus der Diplom» -Äsung als Architekt, Bauisgeuteur, Maschineningenieur asw. au der Technischen Hochschule in Stuttgart im Jahre 1909 oder später abhängig ist. Die gleichzeitig veröffeut» Uchte Verfügung de» S. Ministeriums der ausw. Auge« legenheite«, BrrkehrSabteiluug, vom 16. Juli 1909 regelt die Vorschriften für die Annahme sud Ausbildung für den Dienst der LerkehrSaustalteu. Neu ist in dieser Verfügung, daß die Kandidaten bet der Einführung in dm Dienst über die Verantwortung, die die Verwaltung von Geld und Geldeswert mit sich bringt und über die Notwendigkeit un« bedingt zuverlässiger Kaffen- und RechsrmgSsührung zs be» lehren find. Bri dm häufiges gerichtlichen Aburteilungen »ou Eisenbahn» und Postbeamten wegen AmtSnnterschlag» ««gen usv. in dm letztes Jahren enthüll diese Belehrung eine besondere Bedeutung. Der Zugang zum mittleren Dienst der VerkehrSauftalleu ist zur Zelt so gut wie ge­sperrt. Auch zum höheren Postdieust werden bis auf weiteres Kaudidatm nicht «ehr augmorumea.

Z«r Romtrolle der Einwanderer wird der Frkf. Ztg. aus Newysrk geschrieben: Earopamüde sollten sich, bevor sie sich entschließen, der Heimat deu Rücken zu kehren, mit ausreichendem Bargeld versehen, um hier den Ein» wauderaugSbeamte» 25 Dollar» vorwriseu zu können. Wer diesen Betrag nicht besitzt, wird zurückgeschafft nach Europa. Das Besetz umnt zwar nicht die Summe, die der Ein' »anderer haben muß, sondern verlangt um, daß er genügend versorgt ist, bis er selbst feinen Unterhalt erwerbe» kann, aber der neue EinwanderungS-Kommissär i« hiesigen Hase«. Herr Williams, ist der «nstcht, daß die er»ähste Summe al» das Miadest-Erforderuts auzuseheu ist.MS werden gegen­wärtig täglich wohl hundert Personen deportiert, die nicht diesen Bettag vorveiseu können. Herr William» ist wegen dieser Vorschrift vielfach angegriffen worden, indessen ist sie wohl angesichts des »och sehr starken Angebots auf dem NrbeitSmarkt nicht ungerechtfertigt. Daß die Zustände du GiuwauderuugSwese» einer Korrektur bedürfm, geht u. a. aus folgender Aesßeruug de» genauuten »eamteu hervor: .Am 4. Juli traf -er DampferBolturuo* mit 251 Ein­wanderers hier ein. von diesen hattm 31 überhaupt keinen rote« Heller, 2 hattm weniger als 1 Doll«, elf hattm 1 Doll., elf hatten 2, fielen 3, acht 4 «sw. und um 62 hatten mehr al» 10 Doll. Aus einem andern Lampfer .Raglan Castle*, der am 23 Juui hier eiullaf.

«ad Teinach, 27. Juli. (Korr.) Am letzte« Sonntag dm 25. d. MS. fand hier unter sehr großer Beteiligung von nah und fern bei schönstem Wetter da» Jakobifeft, der Hahueutauz statt. Wie bekannt, trägt zs dm Kosten de» Fester eine Stiftung der Königin Charlotte Mathilde (gest. 1828) WUve des König» Friedrich von Württemberg 50 Snldeu bei. Der wirklich sehr hübsche, bunte Festzug, in de» die schmucken Gäu- und Waldllachtm erfreulicher Weise überaus zahlreich vertrete« warm, nah« um 3 Uhr beim Rathaus Ausstellung und bewegte sich mit 2 Abteilung«« Musik unter Lortrab von 4 Rettern in Volkstracht nud unter Führung de» 80jährigeu Polizeidimer a. D. Seeger, durch die beflaggten Straße« de» Orte» zu« Festplatze. Hier begannen die Volksbelustigungen: Wettlauf der Knaben vnd Rädchen Md der Trachten, letztere mit Hindernisse«, Sacklaufen, Sackhüpfen, Schuhwechselv, Klettern asw., de«e« das Eselwetllenum folgte, welche» allgemeine Heiterkeit hervorries. Deu Schluß bildete der Hahueutauz, au dem 5 Paare in hübscher Säutracht teilnahmen. Kur die hies. Vereine Verein zur Erhall««, der Volkstrachten in Schwaben, SchwarzwaldbezirkSverei» und LerschönerungS- vereiu ist eS eine erfreuliche Bmngtuung, daß ihre Bemüh» ungeu zur Beranstaltnug der Feier vo» Jahr z« Jahr von größerem Erfolg begleitet find.

Atting«», 26. Juli. Ueber das Vermöge« des Dar- lehenSkafftnrechnerS Latz ist unumehr der Konkurs eröffnet wordea. Das hier Md dort verbreitete Gerücht, wonach Lutz verhaftet worden sei, bestätigt sich nicht. Heute wird mit der Revision der Kasse sortgrfahren werden nnd wohl noch mehrere Fehlbeträge zum Vorschein komme«. Lutz verstand eS, durch sein etwas sehr getragenes Auftreten und durch seine viele« Prozesse, die er meistens gewann, die Kaffmmttglieder zu täusch m.

Jubiläumsfeier -er erste» Ragrlder Gemiuar- prrrurtio».

Zur Feier ihres 25jährigen LehrerjnbiläumS versam­melte« sich am letzten Sonntag die Lehrer der Promotto« 18811884 mit ihren Dame« in der Liederhalle in Stutt­gart. Zs ihrer grsßeu Freude hattm die ehemaligen ständ­iges Semivarlehrer ihr Erscheinen zugesagt, und die Herren Prälat v. Frohnmeyer, Oberschnlrat Dr. Brügel, Pro­fessor Hegele and Srmiuaroberlehrer Köbele nahmen am Festessen teil, während Herr Professor Schwarzmaier und Laninspektor SrSSle au» SefnudheitSrückstchtm leider ab- sage« «sßteu. Oberlehrer Grüner begrüßte mit herzlichen Worten die Ehrengäste Md die übrigen Festtetlnehmer, nnd Inspektor Bschteler hielt die Festrede, worin er cm die Semtsarzeit anknüpsevd auf die ««ständige Verwendung zu» rückgisg, die großen Fortschritte in der Verbesserung der äußere» nnd inneren Verhältnisse de» BolkSschulweseuS und damit auch der Lehrer i« letzten Bierteljahrhnndert brlench» tete und mtt einem jubelnd ausgenommen« Hoch ans die Semiuarlrhrer schloß. Oberschnlrat Dr. Brügel erwiderte dankend in trefflicher Weise; er warf einen Blick in die Znknnft, von der die Lehrer noch manche Verbesserungen er­warten dürfen, und wünschte den Anwesenden, daß die jetz. igeu Hoffnungen bis zu» 50jährigen Dteustjubiläum in Sr» füllung gehen möchten; sei« Hoch galt den Lehrern. Prä» lat v. Frohnmeyer schloß sich diesen Wünschen für feine Person gerne an, ging dann auf seine eigene Lehrerarbett am Nagoldrr Seminar ein Md betonte, daß es ihm stets wichtiger erschiene« fei, in ein innere» md innige» Verhält­nis zu jedem Einzelne« zu komme», als bloße «enutniffe z« vermitteln; er versicherte die Lehrer, daß sein Herz offen stehe für eium jeden vo» ihnen, Md er wünscht, daß fir noch lange im Segen wirken mögen. Pro- Profeffor Hegele gab seiner Freude AuSdrnck, daß die Rsfik tu der feiernden Seminarpromotiou eine so hervor­ragende Pflege gefunden habe (die Herren Höschele. Banser «rüner und Glück hattm mehrere vrächtige Quartette gesuugm, Höschele ausgezeichnete Tenorsolt ausgeführt, Linck einen selbstksmpouiertm Feftmarsch vorgetragen) und Semiuaroberlehrer Köbele faßte deu Verlaus des Feste» in lasniger Weise pädagogisch »ach dm 5 formal« Stufen zusammen und weihte sein BlaL der edlen Geselligkeit. Sin Toast vo« Rittelschullehrer Glück ans die Damm fand srmdigm Beifall. Nach einem AbfchtedSfchoppen ans der UhlaudShöhe. wobei noch manch heitere» Wort gesproch«, manch frohes Lied gesungen wurde, trennte «au sich mit dem Wunsch: Auf glückliche» Wiedersehen im nächsten Jahr zur Vorbereitung auf das Dreißigerfest. N. T.

r «tnttgart, 27. Juli. Sine Sitzung de» Laude».

auSschuffeS de, Württembergtscheu Bunde» für Handel md Gewerbe fand gestern i« Lerraffeusaale de» StadtgartmS statt. ES wurden wiedergewählt zum 1. Vorsitzenden K«l FrobminS, zum 2. Vorsitzende« S. Ktmzle jr., zn« Schrift­führer md Kassier LaudtagSabgeordveter Hiller Stuttgart. De» Ausschuß wnrdeu beigrwähtt: Wilhelm Heugerer, Lederwarengefchift, Fried. Löchner, Kolonialwarmhändler, Christian Mangold, Bäckermeister, Hermann OSkm Müller. Kaufmann in Stuttgart, Gustav Nestel in Ludwigiburg, Peter Schmid, Vorstand der Friseur» ».Perückeumacherim»«, io Stuttgart, «. Schmidt. Vorstand der Rilchhändlerver» einiguug tu Stuttgart md Umgebung, Hm» Schuh, Väckerober» mstr. in Cannstatt, W. Stattmauu, Hutmachermstr. in Stutt­gart, B. Wagner, Kaufmann tu Stuttgart und Ferdinand Wider, Fabrikant in Stuttgart. Ferner »urde nach ein» gehender Beratung folgende Erklärnng einstimmig ange­nommen:

Der Hansadmd für Gewerbe, Handel md Industrie ist eine Gründung de» ZmtralverdaudeS des deutsch« Bank» md »aukiergewerbe» md des ZentralvrrbavdeS deutscher Industrieller. Wese Kreise haben ihren «» gebend« Einfluß in dm Handelskammern md bei» deutsch« HandelStag jederzeit dar« benützt, die Forde» rmgen des kaufmännischen md gewerbliches Mittelst«»» de» uiederzustimmeu. Auch der Verlaus der Berliner SründnugSversammlnug und der Stuttgarter Bersamm» lang des HausabmdeS hat mit wünschenswerter Deut­lichkeit gezeigt, daß eS sich bei dtesm Bestrebungen t« wesentlichen m« deu Schutz md die Bewegungsfreiheit der mobilen Kapitals und der Großbetriebe aller Art (Warenhäuser, Konsumvereine, Broßmühleu, Wavderlager, Hausierer ufw.) handelt. Eine Förderung der Jute,eff« des Detailhandel» md de» Handwerks km« hierbei al» auSgekchloffe» Men. ES liegt daher eine Stärkung deg Haufavmde» nicht im Jntereffe der Detaillausleute und Handwerksmeister. Diese tun vielmehr gut daran, ihre eigenen Berufsorganisationen durch ihr« Beitritt zu MterstStzm.

26. Juli. Da» Unglück der Zeppelin» schm Luftschiffes am 5. August vorigen Jahre» wird, wie dieFrkf. Ztg.* meldet, noch ein gerichtliche» Nachspiel habm. Wie erinnerlich fein wird, wmde, als das Lnft- schiff sich loSriß md über die nach zehntausend« zählende Znschauermmge hinjagte, ein Mechaniker au» Stuttgart vo» de« Ketteuanker, des Luftschiffe» ersaßt. Der Anker hatte sich ln deu linken Schenkel de» Mmne» ein md verletzte ihn so schwer, daß i« Lause de» Jahre» ihm da» Bein abgenommen «erd« mußte md der verunglückte heute fast völlig arbritSmsähig ist. Er hat jetzt gegen dm Gras« Zeppelin eine EntschädigmgSIlage bet« Landgericht Stutt­gart eiugereicht, da das Unglück durch die Fahrlässigkeit des Grafen entstanden sei.

Gtnttgart, 25. Juli. Besitzer guter Landauer und Chaisen ans dem Lände können Heuer zur Kaiserparade in Stuttgart ein schöner Geld verdienen, da wie wir hör«, die Nachfrage nach derartige« Fuhrwerk« für dm kurzen Weg vo» Stuttgart herunter ms dm Wasen sehr groß sei« wird md da rS noch «ehr Schwierigkeiten verursachen wird, zu einem annehmbar« Preise einen Wagen zu erhallen. Gutem Vernehmen nach hat ein Stuttgarter Großnnter» nehmer bereits sämtliche verfügbaren Landauer, auch die der Konkurrenzgeschäfte, sich für dtesm Lag zu« Preis von 4S Mark pro Wag« gesichert. Darms kann «an ermesse», wie hoch erst der Preis sein wird, den die Jnsaßeu dieser Fahrzeuge z« zahlen habm. UnteruehmuugSlnsttge Fnhr- werksbrfitzer werden daher, wmn sie bei Zette« in des Ho­tels oder auf dem Wege de» Inserat» sich mntuu, am 7. September nicht nur selber gut verdimen, sonder« mch »och einer BerkehrSschwierigkeit abhelfeu^kömen.

Stuttgart» 26. Juli, ('s pressiert!') Eise Bauern» srau steigt i« NemStal in deu Zag und rennt eifrig mit ihrem Korb im Lahnwagen auf und ab. Bon eine« Reisenden über ihr sonderbares Lm befragt, gibt sie kurz die Auskunft:Iah wistat Se. 'S pressiert, ih sott scho lang eu Schorndorf seit*

r Tübiage», 26. Juli. Am 10. August d. I. soll dem Vernehme« nach die Bahuteilstrecke Herreuberg Pfäffingen, Anfang Oktober die Resttraee PfäffingenWest- dahnhosTübingen eröffnet werden. Der Schloßbergtuuuel, der rund 300 Meter laug ist, geht wohl im Laufe der kommenden Monats der Bollmdmg seiner inneren Aus» Wölbung entgegen. Der sür 120 Lehrer m Volksschule» im Bezirk Tübingen md Umgebung m der Universität ein­gerichtete Lehrkur» hat am vergangenen Samstag sein« Abschluß gesund«. Vorlesungen boten Prof. Dr. Böchtiug (Pflauzmphystologie), Pros. Dr. Jakob (Wandlungen tu der