Neck«»t«Ufi»s-», O«. Nürtingen, 26. Juni, Auf «och sicht aufgeklärte Weff« »miß aus hiesig« Markung ln der Nähe der Pumpwerks d« Fildttwafferverfargnug die Hauptleitung der Hochspannung der Altbacher ElekrizttätS- werke mit douueriihulichr« Krachen alr edeu eiue Bauers» frau mit ihrem mit 2 Kühen bespauuteu Fuhrwerk die Unfallstelle passiert hatte. Die sofort behördlicherseits au- geordueteu BorstchtSmaßrrgelu verhüteten weit«eu Unfall, «ud nach wenige» Stunde» war die »etriebrstöruug durch telefouisch httbeigerufene Routeure der »ltbacher Slekizl- tiitswerk dehodru.
r Eßttuge», 27. Juui. Der 18 Jahre alte Schreiner Otto Setfried von Deizisau geriet bei sets« Arbeit in die Fräßmaschiue, wobei ihm die linke Haud so schwer verstümmelt wurde, daß die Abnahme mehrerer Finger erfolge» mußte.
r Bali«,««, 25. Juui. Bier Woche» Haft diktierte dar Schöffengericht einem Metzger i» Winterlinge» zu, der seinen Hund, alr er ihn vor de« Steuertermiu abschaffeu wollte, derart mit einem Beil bearbeitete, daß das arme Ti« furchtbar zu leide» hatte. Der barbarische Huudebe» fitz« war deshalb vom Oöeramt zu 10 Lagen Haft verurteilt worden und hatte nun Berusnsg eingelegt, die eiue Erhöhung der wohlverdientes Strafe zur Folge hatte.
r «ch»«tth, OA. Schorudors, 26. Juui. Bei« Kirschenpflücken Mrzte der 42 Jahre alte »eiugirtuer Ebert so unglücklich von eis« Leiter, daß » 4 Stippen und eiue» Fuß brach. An dem Aufkommen des Beruuglückteu, der Bat« von 7 Kinder« ist. wird gezwrifelt.
r Kirchhei» «. L„ 25. Eise« Schäfer vou Nöhl» hause» bei Bsihiugru, der den hiesige» Wollmarkt besucht hatte, ist der ganze Erlös für seine Wolle im Betrag vou 8000 abhanden gekommen. DaS Seid war durchweg Papiergeld, das er in eis« Rocktasche !u einer Brieftasche verwahrt hatte. Seiuen Verlust bemerkte er erst aus der Reise uach Stuttgart. ES ist nicht festgestellt, ob er das Geld verlöre» hat, oder ob ein Diebstahl vorliegt.
r Göppingen, 24. Juui. Bei Birenbach gerieten Bahubauarbelür in Streit. Eis Arbeiter schlug dabei eine« Maschinisten derart an den Kops, daß er schwer verletzt wurde. Der Litt« stach ferner mit dem Reff« nach dem Sohu des Maschinisten und verletzte diese» erheblich au der Hand. Der Messerstecher wurde sestgensmme«.
r Friedrichrhafen, 25. Juui. Die FSrstiu zu Wied passierte gestern mittag mit ihre» Söhuen die Stadt und fuhr kurz vor 2 Uhr mit dem Dampf« «ach ihrer Besitz» nag Billa Seefeld nach Rorschach weiter.
r Friedrichshnfe«, 26. Juni. Dem Sreblstt zu» folge verlautet, daß Z 1 nicht rheinabwärtS, sondern Sb« LSbiugeu - Stuttgarts Pforzhesin-Karlsruhe-Maxau - Retz
fgaS, der noch nach»
fahren werde. Ein Waggon Wafferstoffg . trägltch in Friedrich-Hafen eintraf, wird da» Luftschiff auf de« schnellsten Bahnwege begleiten. Oberiugenienr Dü« »erde cS voranSstchtlich im Automobil verfolgen. Die Führung habe Major Sperling. Insassen seien ferner Hanptmauu George, die LeutuautS Braudel «ud Bart vom Telegraphen» uud Etseubehnbatatllov, Oberingeuieur Müller, zwei Monteure, zwei Chauffeure, ein Matrose uud zwei Soldaten. Z 2 werde dis Mitte Juli fertig «ud dann die beabsichtigten großen Fahrten unternehmen. Z 3 gehr Mitte August sei«« Bollesduug entgegen «ud werde dann nach Probefahrten Erde Lognß »ach Frankfurt zur ister- natroualeu Luftschiffc-uSstellUkg verbracht.
«erichtssssl.
r Stuttgart, 26. Juni. (Strafkaar«er). Ju dem Prozeß gegen de» Bauwerkmeister Fohrmavu und Kenoffeu wegen fahrlässiger Tötung wird das Urteil erst am nächsten Freitag nachmittag gesprochen werden.
r Stuttgart, 25. Juui. (Schwurgericht.) Der 68 Jahre alte OberawtSpfleger Sottlkeb Funk in Cannstatt hatte sich heute Wege» erschwerter A«tSu«te!sch!sgvug vor den Geschworenen zn verantworten. Er war geständig, daß er in der Zeit vou 1901—1909 insgesamt ^ 115895 amtliche Gelder unterschlagen uad zur Verdeckung unrichtige EiutrSZ: in die Bücher gemacht hat. Der Angeklagte war OluamtSpfleg« und OberamtSsparkasfier uud hatte zuletzt ei» Einkommen vou 4400. Der Kaffe der OberamtS» Pflege entnahm er ^ 31875, der OberamtSsparkaffe 84020. Bei einem anfaugS Februar unvermutet vorgruo». menen Kassensturz wurde der Abmaugel eines Posten» vou ^ 27000 entdeckt. Ans »srhalt brachte er da, Märchen auf, es feie« ihm «suposs abhaudeu gekowmeu, er erstand aber schließlich, daß er dir Summe uuterschlagev habe. Nach uud «ach kamen »och weitere Uuterschlaguugeu asS Tageslicht. Bet einem Kaufmann «ahm Funk angeblich für die OberamtSsparkaffe Darlehen im Gesamtbetrag vou ^ 51000 auf, er führte ab« die Gelder uicht au die Kaffe ab. so», der« gab sie seine« Sohu. Ja der Voruntersuchung sprach der Angeklagte davon, daß er säwtliche vou ihm uutrrschla- geut« Gelder seinem Sohu zur «ründsug uvd zu« Betrieb einer Rilchkmasstalt gegeben habe. Bet der »«Handlung behauptete er, er habe die der Kaffe der OberamtS-flege eutuommmeu Gelder zu Verwertung vou Patent v verwendet. Ein Freund der Angeklagten hat den größten Teil der «uterschlagenru Summe gedeckt; er hat znr Sicherheit eiue Hypothek auf da§ Anwesen des Sohnes des Augeklagteo. Ungedeckt stutz noch 30000. Zur Deckung dieser Summe wird dir Ksution herangezogev, der Sohn hat sich ver« pflichtet ^ 15 000 zu drckeu. Der Angeklagte wurde gegen Leistung eiuer Kaution von 10000 auf freiem Fuß belassen. Die Geschworene« billigte» th» mildernde Umstände zu. Das Urteil lautete hiernach auf ein Jahr sechs Monate Gefängnis und drei Jahr Ehrverlust
r St»tt»a»t, 34. Jaut. (Strafkammer.) Der ledige Wüngärtu-r CZristia» Hottmaun von Buoch versetzte
einem anderen Weiugärtuer mit einem Prügel einen Schlag auf den Kopf der schlimme Folgen hatte. Der Geschlagene verlor das Gehör auf Seiden Ohren. Hottmaun wurde von d« Strafkammer wegen schwerer Körperverletzung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, bei sofortiger »er-. Haftung.
r M«, 24. Juni. Die Strafkammer hat die Bern- fuug gegen dar Urteil des Schöffengericht» in Kirchheim u. L.. da» den Stadtschultheitzeu Körner von dort vou eiuer Beleidig»«« der früheren RatSschretberS Müller iu Ktrch- heim sreigesprscheu hatte, verworfen.
Lrxtsche« Ntich.
Berlin, 26. Juni. Die Nachrichten SS« Berhaudlsugeu zwischen Deutschland und der Türkei wegen eines eventuellen deutsch-türkischen Bündnisses siud unbegründet uud haben den offrufichtltcheu Zweck, Mißtrauen -egen die deutsche Ps» Nt» zu erwecke«. «...
BerN«, 24. Juri. Ju enum Berliner Kavallerie» Regiment habe« sich iu der l;tzte» Z it Dingt zsgekagen, die stark au die Vorgänge zu G af Lynar» Zeiten iu Potsdam erinnern. Der R.'gimruLS.Kommandeur erhielt Nachricht vou de» Vorfälle« uud gegen d e Betreff- 1 ?.es sollen dke strengsten Maßregeln ergriffe» werde«, um de» AuSschr lturgeu Ek hsli zu tu«, die bereit» so arg waren, daß es harmlosen Paff Mir» asffiel. Er wurden Verhaftungen uud Suspendierungen vsrgeuommes, die ein zrrß:S geeicht» NcheS Nachspiel haben werde«.
Der öekanute Zirk«» «oriy-Althvff kommt nach Pforzheim. Er wird am Dienstag früh auf de« Bahn» Hof mit seinem Souduzug vou 52 Achsen üutreffeu, um an demselben Abend dke Eröffnungsvorstellung zu geben. Der Zirkus weilte 1907 hier uud steht seitdem in gute« Andenken. Seine Boxstellungen waren außerordentlich gut besucht, während der Zirkus Sarsssaui im Vorjahr bekanntlich weniger gst abgerchuitten hat.
Dr. Philipp F«»k, wegen seiner wissenschaftlichen Ueberzengung aus tum Rsrteubur-er Priestersemluar hisauS- gedrängt «ud seither in München als Mitglied des „Vereins zur Herausgabe eines historischen Atlasses vou Bayern tätig, wurde lt. „Schwäb. Merk." vom Stadtmagistrat in Stettin zum Bibliothekar an der Stsdtbibliothek daselbst ernannt.
«schaffeub-rg, 25. Jent. Nach Einfahrt drs Nachtschnelizsgts Nr. 55 Wü.zburg-A anksurt a. M. wurden die EinfahrLSfignrle plötzlich nicht »ihr gegeben. Als man Nachforschungen hielt, fand mm dm Wechselwirter Johann Aieduer von Goldbach mit eiuer Auvde am Hinter- kopfe tot au der Zeutralweicheuftelle vor. Ob ein Unfall oder Mord vorliegt, wird die staatSaswaltschastliche Untersuchs« g ergeben.
Ausland.
Lissabon, 25. Juni. Die UutersuchungSbehörde dementiert die Ngruturmeldung vou angeblichen Verhaftungen in Sache« de» KönigSmordeS.
Sofia, 26. Juni. Die Verhandlungen zwischen der bulgarischen Regierung uud de» hies. Bertreteru der Orient- bahn haben gestern zu eiuer endgültigen Verständigung xe- führt. Darnach hat die bulgarische Regierung an die Orirul- bahu außer der seitens de? Pforte an die Orieutbahn zu leistende« Entschädigung von 21'/' Rill. Fr», noch 2100000 Franc» al» Ergänzung für Inventur uud Betriebseinnahmen zu zahlen uud außerdem da» gesamte rollende Material an die Orientbahv zurückzugebeu.
Saloniki, 26. Ina!. Ja hiesigen Komitee- uud RMLrkeeisra nimmt oie Stimmung zu Gunsten eise» Krieges gegen Griechenland immer mehr zu. I« Inner« des Landes werden zahlreiche Bersammlungru abgehalte», die alle für den Krieg eiutreteu. Dir Albanesen vou Skutari haben 50000 und die Bulgare» 30000 Freiwillige augebotev.
Fez, 24. Jank. Zwischen den Leuten des Roghi «ud der Mahalla des SaltauS natu de« Befehl Said BegdadtS fand 15 Kilometer südlich von Fez ein Kampf statt, wobei die Leute RoghtS zuröckgeworfen wurden. Der Steg der SultauStrvppeu wvn e in Fez mit allgemeinem Jubel begrüßt
Vermischtes.
Et» Reichtfi«aozr»s»r«-Scherz. Daß trotz der momentan alles andere, nur nicht rosigen tnnerpolittschen Lage der Humor doch »och nicht ganz iu Dornröschen schlaf versunken ist, b.weist ein »«fall, den mau den „Lripz. Neuest. Nachr.* in der folgenden Form meldet: Als kürzlich Freiherr von Gamp ek, Diner gab, an de« auch u. a. die Minister von Rheinbabeu, Eydow, Tirpitz uud vou Eine« teiluahL.cn, wurde eusgcwaHt, daß niemand während der DinerSvon der RrtchSfinaazrrssrm reden dürfe; »er e» dennoch tue, »Sffe 2 Mark bezahlen. Während sich sämtliche TafelgSfie dieser Order fügte», brachte e» schließlich der preußische FirmnzmiMer von Rheinbabeu nicht SberS Herz, die Reichsftnauzrrform totzuschweige«; er sprach von ihr und überreichte de« Gastgeber H rr« von Gamp die klingende Zwrimarkmüuze «it de» Worten: „Hier, für das Reich.* Herr von Gamp wechselte da» Geldstück iu zwei einzelne Markstück: s« und überreichte dar eiue Herrn von Tirpitz, das andere Herrn von Einem mit den Worten: „Heer und Marine schlucken'» doch." Dke Gesellschaft nah« dieses Scherz «it schallender Heiterkeit aus.
Nachtigall«». Der Bund für Vogelschutz bemüht sich seit Jahren, der »ermiudernug unserer Vogelwelt ent» gegeuzuarbetteu. Für diejenigen »ogelarteu, die am «eisten durch die fortschreitende Saltsr zsrüSzrdrängt werden, sind eine ganze Anzahl von Bogelschntzphökzeu geschaffen worden, in denen fi: ungestört brüten iö aen. Ein Teil der N.ckar-
inselu bei Lauffen a. N. wurde hauptsächlich der Nachtigallen wegen augrkaust, die unr noch wenige Brutplätze iu Württemberg haben, uvd neuerdings soll nun auch der »ersuch- gemacht werden, an hiefür günstige» Stellen ln WmttemD brrg Nachtigallen wieder eiuzubürgerp, und zwar dadurch, daß das Gelege vou Sylviev, Rotkehlchen, Fliegenschnäpper oder Rotschwänzchen mit eiue« Gelege der Nachtigall vertauscht wird. Nach Ansicht der bekanntes Ornithologen Pastor Wilh. Schuster ist das die einfachste uud am meisten Erfolg versprechende Art der Wiedereinführung, denn die Tierchen kommen iu der Regel dmdie Nähe drS Ortes zurück, an dem sie asSgebrütet ws»eu find.
r. Ki»der««»d. DaS uuschmackhafte „Gsälz- brot*. Christian, der Fahrkuecht de« Müller» in X, hatte sich iu einem Gasthaus de» Nachharort», wohin er eiue Fuhr Mehl lieferte, unter eiue Anzahl dortiger junger Bursche gesetzt. Well er aber uicht bloß schwere Mrhlsücke, sondern auch gern da» große Wort a« WtrtStisch führt, kommt er nicht immer sm besten weg. So auch diesmal. Bald gab es zwischen ihm «ud seinen Ttschgeuoffeu Differenzen, und das Ende der Auseinandersetzungen war, daß unser Christian mit gründlich bearbeiteter Schranze vom Nachbarort nach Hanse kam. Al» er am andern Tag vom grAeinss«rn Vesper kam, begegnete ihm de» Hausherrn vierjährige» Löchterleiv. Well e» die blutunterlaufenen Fleck; um Christians Mundwerk für Spureu vou Rückständen grnoffeueu GesälzbrotS hielt, fragte e» ihn in aller Unschuld: „Christian, hast du au a Ssälzbrot kriegt?" Hätte sonst jemand Christian ln derart anzüglichen Weise auzeredet, wer weiß, wie'- asSgefallr« wäre. Aber die unschuldigen Kluderauge« der Kleinen eutwaffneteu dev sonst so bärbeißigen Christian vollständig, und resigniert gestand er: „Io, i hau oiS kriegt, '» höt aber uct guat tz'ichmeckt*. _
Landwirtschaft, Handel uud Verkehr.
r Stuttgart, L6. Juni. Auf dem heutigen Sroßmarkt kostete» Kirschen 9—14 Preßlinge 30—55 Johannisbeeren 30—85 -s per Pfund.
Wochenbericht der Zeutralvermittlnugsstelle für Obstverwertuug i« Stuttgart.
AuSgegeben a« 19. Juni 19SS.
Angebote sind weiter eingegangen in Kirsche« au< Bisfingeu, Dettingen a. Srm», Nellmersbach u. Wein-berg, i« Sauerkirsche» auS Nußdorf, tu Stachelbeeren au- Tettuaug und Nußborf, i» Johannisbeeren, weiß, rot und schwarz auS Tettnang, Keldstetten und Nußdorf, in Walderdbeeren auS Kißlegg Nachfragen in Kirsche» au» Herbrechtinge», Blaubeuren PhilippSberg, Nürnberg, Fürth, Ulm, SteinfelS, KleineiSltngeu, Freudenstadt, Heidenhei«, Mengen, Markt-Oberdorf und auswärtige» Plätzen, in Brrnnkirsche» auS Calmbach, Hohenheim, Freudenstadt und Ellwauge», in Aprikose» a«S Nußdors, in Heidelbeeren auS Mengen, t» Erdbeeren ans Nürnberg und Fürth, in Walderdbeeren auS Metzingen» in Johannisbeeren auS Cannstatt und BaierSbronn, in versch Obst auS Treß- Gachsenheim, KieineiSlingen und mehreren auswärtigen Plätze». Angebots- und Nachfrage-Listen sind kosteulo» von der Zentralver» mittlungsstelle für Obstverwertung in Stuttgart, Eßltngerstr. 1SI »u beziehen, woselbst auch jederzeit Auskunft über di» letzten Marktpreise von in- und ausländische» SroßhandelSplätzea eingrholt werden kann. Direkter An- und Verkauf findet nicht statt, e» wirb nur di» Verbindung zwischen Anbieter und Käufer vnmittelt. Eu» groß-Marktpreise in Stuttgart am 26. Juni: Kirschen 8—14 ub, Erdbeere» SO—40-4l, Walderdbeeren 40—4li Htmberen 35—40
Johannisbeeren 28-80 Stachelbeeren 16—22^ alle» per 50 Kilo. Zufuhr sehr stark, Verkauf lebhaft.
r GeiSlinge«, S6. Juni. Bet de» gestern vormittag auf der hiesigen Schranne abgewogenen 140 Zentner Schafwolle wurde der Ztr. zu 183 ^ an die Käufer abgegeben Der Erlös, der hieran» erzielt wurde, war ca. 21420 sowohl da» Gewicht al» auch dir Qualität war gut, und die Verkäufer waren von dem Preis sehr befriedigt
Rentlingrn» 24. Juni. Der Stand unserer Weinberge ist sehr erfreulich; die Traubenblüte ist der Hauptfach« nach vorüber. Die Rede» find prächtig belaubt und kerngesund. Der Traubenan» satz ist außerordentlich reichlich. Wenn die Weiterentwicklung gleich günstig vor sich geht, dann dürfen sich unsere Weingärtner auf einen guten Herbst freuen.
r Uebrr de» Stand der Rebe« von Mitte Jnnt liegen dem „Weinbau" ausnahmslos günstige Berichte vor. Anfänglich war man wegen de» Ausbleiben» der Austriebs an vielen Zapfen und Bogen, namentlich in Niedrrungslagen, etwa» besorgt. Es zeigt sich nun, daß di« Rebstöcke in ihren unterirdtschea Teilen völlig gesund geblieben find. ES haben sich au» den alten Stocktrile» (Köpfen und Schenkeln) viel vobenhölzer entwickelt, die teilweise einen hübschen Blütenanlatz zeigen, so daß für den Ausfall an Bogen- und Zapfentrauben reicher Ersatz heranwachst. ES gilt die» befonder» sür dt» »ieloerbreitete kylvanrrbe. Mit neuerwachter Freude betrachten di» Weingärtnrr im Tauber-, Kocher- und Jazsttal ihre Rebfluren, sie dürfen nach dreijähriger geringer Ernte jetzt erlebe», daß die Rebstöcke allmählich ihre Krast und Gesundheit wieder erlangen. Der Rebblüt« rühmt man Heuer eine besonder« Vollkommen» heit nach. Sorten, di« in den letzten Jahren nur wenig brachte», z. B. Eutrdel, Muskateller, Clevner zeigen Heuer viele und wohl» auSgebildrte Gescheine. Die allgemeine Rebeoblüte wird stch aber erst in der zweiten JulihLlftr vollziehen. Die quantitativen AuS- ftchten über den 1909er find vorläufig recht günstig. SS ist nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, daß der Kampf gegeu die Blatt- fallkiankhrit noch in keinem Jahre so frühzeitig und e ergisch auf der gauzeu Linie ausgenommen wurde, wie Heuer. Biel« Weinberge wurden Ende Mai und Anfang Juni zum erstenmal gespritzt, die zweite Bespritzung ist teilweise auch schon beendet, teilweise noch im Ganze, daneben wird in gefährdeten Lagen fleißig gegen den wahre» Mehltau geschw felt. In dm Bezirken Besigheim und B ackenhri«, sowie in Mundelsheim wurden viele Tausende von Heuwurmmottr» durch Schulkinder mitte'- Klebfächer» abgefangen. Möchten dir wahrlich nicht geringen Mühen nicht vergeblich gewesen fein
Wo die Kirschbiinme durch kperlinge und Etaarr geplündert werden, hat sich nach Angabe von Böttner im praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau eine einfache kleine Windmühle mit Klepper ausgezeichnet bewährt Bei dem geringsten Luftzug verursacht dies» Klavper ein Geräusch, da» alle Bög-l verscheucht. Kirschbaumbesttzer, die solch» Windmühle oufstellrn »ollen, mögen sich von dem praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau in Frankfurt a Oder die genaue Abbildung dieser Klappermühlr schicken lassen. Die Zusendung erfolgt an die Leser unsere» Blatte» kostrnsre'.
Witter««t-»orhersate. Dienstag de» 29. Juni. Wlllkiß, kein weseailichrr Niederschlag, mäßig kühl.
Druck «ud Verl«, der S. W. gaiser'ichru Bachdruckrret (S«il gaisrr) Nagold. —Für di» Redaktion »ne^twvrilich: K. Paar,