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Mit de« Mauderstübche», Jllnstr. «onnta^blatt und
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HoMische HleSerstcht.
Der Kaiser ««d die Saiseri« werde» »ach amtliche» Angabe» am 28. Juvi nachmittags in Hamburg etutrrffev und direkt zm» Renne» s«ch Hör» fahre«. Nach de« Neunen fährt die Kaiserin nach Plön weiter. Der Kaiser nimmt Wohnung aus dem Dampfer der Hamburg- Amerika-Ltnie „Kronprinzessin Stellte*. Abend- findet ein Diurr beim preußischen Gesandten Grafen Götzen statt. Am 21. wird der Kaiser de» großen Rathaus-Saal besichtigen und der Balkan-Werst einen Besuch abstatteu. Später wird der Monarch an edrem Frühstück beim Bürgermeister Dr. Burckhardt tellnchmen. Nachmittags fährt der Kaiser auf dem Dampfer Äroupriuzesfi« Cecilie rlbabwärt», um der Regatta auf der Unterelbe beiznwohuev.
Z«« «e«e« Erzbischof vo« München Freifiug ist uach Bertzäudignug mit dem Vatikan vom Priuzregeuten der Domdechant Franz Bettiuger von Speyer ernannt worden. Der nene Sircheuförst, der allgemein als ein würdiger Nachfolger Steins bezeichnet wird, well auch er eine politisch maßvolle Persönlichkeit sei. die im kirchlichen Amt ihre Hauptaufgabe sehen würde, steht im 59. Lebensjahr. Er ist der Sohn eine- Hufschmieds in Landstuhl. Das Zentrum hätte gern den politischen Eiferer Bischof Freiherr« von Ow auf dem Münchener Srzbischofstshl gesehen.
Der rnsfische Neich-rat hat die Kredite für die von der Reiqsvuma abgelehuteu vier Linienschiffe, deren Ban inzwischen begonnen worden ist, bewilligt. — In der Duma werden zurzeit die Toleramgssetze beraten. Bei der Erörterung des Gesetzes über den Religwaswechsel, der bisher de» Griechisch-Katholischen völlig verboten war. kam eS am Samstag z» großen Lärmszeueu. Et» Bischof pole- misterte heftig gegen die Kadetten, die behauptet hatten, im Bistum jener Bischofs sei die orthodoxe Kirche durch Peitschen verdicket worden, und sogar Mütter mit Säuglingen au der Brust seien von Dragonern gepeitscht worden, in der Abficht den orthodoxen Glauben zu verbreiten. Der Bischof, der etwas za heftig wurde, zog sich einen Ordnungsruf durch den Bizeprästdeuteu Baron Meyeudorff z«. Hier- auf entstand auf der rechten Sette des Hauses großer Lärm. ES ertönten Rufe: Werft die Deutschen hinaus, deutsche Fratze usw. Der Bizrprästdeut, der sich vergeblich bemühte, die Ruhe wieder herzustelleu, hob die Sitzung auf. I« der Sitzung am Sonntag erteilte der Präsident Ehomjakov dem ganzen Haus wegen des in der Geschichte der dritten Duma unerhörten Skandals eine eroste Rüge.
Rach Meldungen ans Persien tritt in KaSwi» allmählich Beruhigung ein. Die Nationalisten beginnen KaSwiu zu räumen und gehen nach Rescht. Die Kaukasier verlassen Ghilau.
Donnerstag, den 10. Juni
Bei der Re«orga«isatto» de- türkische» Mi«i- sierin«- des Aeußeru ist eine politische Sektion für Oesterreich-Uugaru, Rußland und die Balkaustaateu errichtet worden. — Der Minister des Innern hat den Befehl gegeben, zur Errichtung bulgarischer Schulen im Bezirk Reluik Grund und Bode», sowie das Baumaterial kostenlos zur Verfügung zu stellen. — Der Sohn de» gewesenen Sroßwesir» «iamil Pascha, Konteradmiral Said Pascha, der geflüchtet ist und wegen reaktionärer Umtriebe verurteilt wurde, ist aus den Liste« der Marine gestrichen worden. — Unter den Truppen der vierte» Armeekorps herrscht eine Bewegung gegen die Einführung der Militärpflicht für Christen. Die Mannschaften erklärte«, lieber die doppelte Dienstzeit absolvieren zu wollen, als daß „Ungläubige* in die Armee ausgenommen würden. — Ja Altserbieu und Nordalbauieu erfolgten zahlreiche Verhaftungen albauefischer Häuptlinge, weil mau Spuren einer weitverzweigten Lerschwöruug gegen da» jungtürkische Regime eutdecktr. — Der Walt vo« Jemen erneuerte seine Bitte um schleunige Entsendung von Truppen, da sich ein Aufstand gegen die Regierung vorberette. Die Pforte überwies das Ersuchen de» Walt dem KrirgSministertum. — In Dortjol bei Adaua desertierte ein Sergeant «ud gab i« der Nacht gegen das in der Nähe der Ortschaft befindliche Lager Schöffe ab. Die alarmierten Truppen erwiderten das Feuer; einige Bewohner des Ortes, deren sich eine große Panik bemächtigte, wurden getötet. Durch die Schöffe deS Sergeanten wurden ein Soldat getötet und sechs verwundet.
I» der Türkei wird jetzt schnelle Justiz geübt. Der Sergeant, der in Dortjsl die Schießerei herbeiführte, ist bereits kriegSrechtlich zum Tod verurteilt und sofort gehenkt worden. — Bei Samothraki plünderten Seeräuber zwei Segelschiffe. Die Bemannung, die ans Griechen bestand, wmde ermordet. Beim Blockhau» Setza au der bulgarische« Grenze ttr der Gegend von RobschoS fand ein Feuergefecht zwischen türkischen und bulgarischen Grenzposten statt. Elf Stunden wurde geschaffen. Die Verluste find noch unbekannt. Eine Offiziers-Kommission ging zur Untersuchung ab. _
Z«r Neichsfi»a»-r«for«.
Die »e«e» Gtemereutwürfe der Regier«»g.
Berli», S. Juni. Der „Lokal-Anzeiger* meldet:
Za den am Donnerstag und Freitag stattfiudeuden Beratungen der Minister werden auch die Mitglieder der Auischüffe des BaudeSratS für Zoll- und Steuervese«, sowie für Handel und Verkehr zugezogeu werde«. Infolgedessen dürsten die aus den Beratungen hervorgeheuden neuen Steuerentwürfe vo« BundeSrat schnellstens erledigt werden können, ohne daß sie deshalb dem Reichstag bei seinem Zusammentritt am 15. Juni sogleich vorgelegt werden. Ihre erste Lesung wird durch eine längere Rede deS ReichS-
1909
kauzlerS eingelettet werden, der bei dieser «elegmhett de« Standpunkt der verbündet« Regierungen zur ReichSstuauz- «form und zu alle» Steuerfrageu nachdrücklich darlegm wird. In erster Linie wird der Entwurf einer Erbanfallsteuer vorgelegt werde«; ihr Betrag wird 50 Millima» kaum übersteigen. Al» weitere Steuern kommen tu Betracht eiue ReichSwertzuwachSsteuer aus Immobilien (etwa 20 Millionen) und die Erhöhung de» Asetteu- uud Wechselstempels (etwa 30 Millionen). Als Ersatzsteu« für die abgelehuteu und wohl endgültig aufgegeb»» Inseraten- uud «lektrizttätSsteueru wird in «st» Linie eine Erhöhung des KaffeezollS uud eine Zündholzstener vorgeschlageu werden. Außerdem ist noch ewe Steu» » Aussicht genommen, über die aber bisher Stillschweigen beobachtet wird. '
W»rtte«verGifHer
r. «twltgart, 9. Juni. Die Zweite Ra««« setzte heute vormittag die Beratung des Eiseubahubau- kreditgesetzcS fort uud befaßte sich zunächst «tt der Nebenbahn Spaichiugen-Nuspliug». Die Kommission Sean- tragt Zustimuwag, ferner die Bitte deS EiseubahukomUeeS für die Erbauung der Heubergbahu dadurch für erledigt z» erklären. Häffuer (D.P.) erstattete den Bericht der «om- Mission, erinnerte au die früheren Verhandlungen und wie» auf die Bedeutung der Lahn auch für de« nenev badische» Truppenübungsplatz hin. Endgültig habe sich die RegittMlg für die Trace noch nicht entschieden. Die Gemeinden hätt« sehr erhebliche Beiträge zugesichert. (Gröber: hört! hört!) Diese große Opferwilligkett habe von jeher zu einer günstige« Beurteilung des Projett» beigetrageu. Die Erschließung deS Hrubergr sei als ein notwendiges wirtschaftliches Bedürfnis auzuerkeuuev. Er empfehle die Auuahme deS Kom- mtsfioaSantragS. Keßler (Z.) führte a»S, die Heubergbahn beschäftige das Haus seit 1902. Die Dringlichkeit uud Notwendigkeit der Erbauung einer Heubergbahu sei wiederhott bestimmt anerkannt worden. Er habe der Regierung and dem Hause den tiefgefühlte« Dank der Gemeinden für das große Wohlwollen zu« Ausdruck zu bringen. Die Bahn sei geeignet, dm Gesamtvohlstaud z« heben uud deshalb seien die Gemeinde« zu den großen Opfer« bereit, so schwer sie ihnen auch falle«. Daß mit Rücksicht auf die Ftuauzlage noch keine Rate für die Bahn in das Gesuch eingestellt sei, müsse er bedauern. Wenn die Bahn au letzter Stelle genannt werde, so hoff« er bezüglich der Erbaauu- auf die Wahrheit des Worte?: die Letzten werde« die Ersten sein (Heiter!.). Der Heuberg sei eine beliebte Gegend. Die Bevölkerung stehe au Intelligenz, Arbeitsamkeit, Sparsamkett uud Rührigkett keiner anderen des Lander «ach. Der Bahuban werde «eitere gewerbl. Anlagen zur Folge haben. Rentabilität uud Verkehr der Bahn würden größer sein al»
Einige 'Bemerkungen z« Hras Zeppelins MnMug.
Dr. Hugo Eckenrr (Hamburg) stellt in der Franks. Ztg. über die Pfingst-Lustsahrt deS Grafen Zeppelin äußerst interessante Reflexionen an, mit denen wir auch unsere Leser bekannt machen möchte». Er schreibt:
Nachdem die erste Begeisterung über Graf Zeppelin! phänomenale Leistung in den verflossenen denkwürdige« Pstagsttagru »uumehr ein wenig verraucht ist und eine genauere KenntutS der einzelnen Phase« der Fernfahrt ein- geholt werden konnte, ist eine ruhige Betrachturig derselbe« wohl am Platze. Was dürfe« wir mit Genugtuung her- vorhebeu, was bleibt uns noch zu wünschen übrig?
Als ein ttsteS Faktum von eminenter Bedeutung kau» nicht eindringlich genug die Tatsache betont werden, daß auf dieser Fahrt fast 40 Stunden laug Explosionsmotor« mit voller Tourenzahl zu laufe» vermochten', ohne daß der geringste Defekt sich zeigte. Nur wenige Stunden lang ließ «au in der zweiten Nacht zwlschru Weimar «ud Schwein- surt die Molare abwechselnd gehen, sonst waren beide zu- gleich in steter Funktion. Die Katastrophe bei Echterdiugen m vorigen Sommer war bekanntlich im letzte» Grunde durch eine Motorpanne verursacht. Und es waren da nicht allein die grundsätzlich „skeptischen* Gegner des starren AhflemS, sondern auch objektive, nüchterne Fachleute, welch« die Rotoreufrage al» eine recht Mische Angelegenheit allsahen. Man kann nicht leugnen, daß gerade für da» starre System, das gegenüber den kleineren Balloaetfahrzeugeu auf seinen Aktionsradius pochte, die Zuverlässigkeit der Motoren direkt zu einer Lebensfrage wmde. In Mauzell entschloß man sich, wie bekannt, einen dritte» Motor als
Reservemstor in die künftigen Modelle etazubaneu. Auch ohne einen solche« Reservemotor hat «an jetzt eine Daurr- fahrt größten Stiles durchführen können. Der dritte Motor, aas den mau trotzdem künftig nicht verzichten wird, muß demnach eine fast unbedingte Betriebssicherheit in dieser Beziehung bringen. Das ist das Erste und nicht das Geringste.
Die Motoren bildeten also kein Hindernis, das mitgenommene Betriebsmaterial, das bei Laufen beider Ma- schiuru für 34 Stunden reicht, voll auSzufahreu. EL war m der Tat lediglich drohender Beuzinmaugel, der t« auffrischenden Gegenwind bet einer Beuzivsabrik unweit Göppingen zur Landung zwang. Ebensowenig aber hatten Gasverluste uod sonstige Schwankungen der Tragkraft tu irgend eine« Augenblick der laug« Fahrt zu einer vorzeitigen Landung genötigt. Man konnte dynamisch, solange beide Motore liefen, das Schiff uater allen Umständen in der Lust halte«. Dam» zweitens wiederholte man die Erfahrungen der Schweizerfahrt. Scho« am 28. Mai, als das Luftschiff einen ersten vergeblichen Anlauf zur Fernfahrt nahm, hatte es trotz feiner Ueberbelastuugeu die schwere Regenbelastllng dynamisch mttzuschleppeu vermocht. Erst ein wolkeubruchartiger Gewitterregen, der auf das Fahrzeug mit großer lebendiger Kraft utedergiug, zwang zm Abgabe von Ballast und veraulaßte daranfhio die Umkehr, weil man mit tutattem Schiff die Fahrt auzutreteu wünschte. Sehnlich ging eS daun in der folgenden Nacht. Auch da ergossen sich gewitterige Regeumaffeu über das Fahrzeug «ud schwemmten selbst in die Lordergoudel hinein. Weil mau inzwischen aber schon gegen 300 Kilogramm an Betriebsmitteln verbraucht hatte, schadete die Belastung nichts mehr.
Große Anforderungen an die dynamischen Potenzen stellte dann i« verlaus der Fahrt allmählich der riesige Materialverbrauch, der gegen 70 Kilogramm in der Stunde
beträgt. Rau begann das zu spüren, als am Morgen de» ersten Tages der Ballon im Hellen, sonnigen Wetter allmählich abtrocknete. Die Sonnenstrahlung schadete in dieser Beziehung wenig, da man mit prallgefülltev Ballon» abge- gangen wm und die Erwärmung mithin um ei« Heran»- drücke« de? SaseS zm Folge haben konnte. Aber bet Nürnberg schon hatte mau durch Materialverbrauch einen Austrieb von etwa 700 Kilogramm uud dieser steigerte sich bis Leipzig hin allmählich ans etwa 1300 Kilogramm, di» Bttterfeld gar ans etwa 1500 Kilogramm. Trotzdem vermochte man stets das Fahrzeug mit abwärts gerichteter Spitze in Schräglage dynamisch unten zn halten. Mau folgte im Ueberqaereu des Fichtelgebirges auf md ab de» Forme« der Bodeugestaltung and überflog Leipzig in geringer Höhe. Man konnte demgemäß auch mit Ruhe der folgenden Nachtabkühluug entgegevsehen, wo die Zusammeuziehour der Gase» eine» LuftrtebSverlast von 1000—1500 Kilogramm bringen mußte. Genauere» konnte «an über die Größe des Verluste» noch nicht wissen. Als dann die Abeudabkühlung wirklich kam, zeigte es sich, daß »au um einen geringen Auftrieb erhielt, den mau natürlich spielend überwinden konnte. Aus der Prallhöhe, die mau in der Nacht erst in einer Höhe von 1500 Metern fand, ließ sich stichst berechnen, wieviel GaS »au tagsüber durch GaSauS- dehmmg io der Sonne verloren hatte. Da man in der etwa» kälteren »ornacht die Prallhöhe in etwa 5-600 Meter Höhe gehabt hatte, so mußte« etwa 10—12'/» deS Gase» tagsüber heranSgedröckt sein, mithin, da das Schiff 15 000 Kubikmeter saßt, etwa 1600 Kubikmeter. Dem entspricht eine Tragkraft von etwa 1600 Kilogramm. Diese Zeit stimmt sehr gut mtt der überein, die wir oben für de» Materialverbrauch bis Bttterfeld errechnest«. Ra« hatte demgemäß einen Austrieb von 1500 Kilogramm gegen abend dynamisch paralysiert uud hatte etwas später eS nur