Srschrint täglich,
«it »»rnahm« der Bo»»- nrrd Festtage.
Preis vierteljährlich
hier 1.16 «U D-äger.
r»h» 1.30 im Rqtrkr-
«rid 10 h»-P«Sehr 1 .LS i« KLrige» Württemberg 1L8 MouatrabormentrttS »ach »erhäldst».
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I*rttrspv«ch«k RS. SS. IcrHvgang. Mevnspvsch»* Wv. LS.
Ireitag, den 28. Mai
Anzeige»-«ebühr f. d. ispalt. Zeile a«S kgewöhnl. Schrift oder deren Raum bet lmal- Einrücknng 10 ^ bei mehrmaliger entsprechend Rabatt
Mit de« Plauderstübchen. Jllustr. «onutagSblatt und
Gchwäb. SmsZmirt.
190S
Bekanntmachung.
betreffend
die BoxsahWe drx diesjähriß«- BkrW»ster««g des Pfe«debefta«ds i« Bezirk Nagold.
Es wird hieM Sekavm gegeben, daß die gemäß 8 1 dir 9 der Psrrd<aushebnag»vor,'chrisr vom 6. Olt. 1902 (Reg.-Bl. G. 455) vorznuehweude B»r«»fter«»g des Pferdebestauds im Bezirk am 14 . IS , I«., 17.. 18. »ad Lv. J«m d. I. stattfindet uns zwar:
I.
1. klm Montag, den 14. IM d. I. vorm. 8 Uhr in Wildderg aus dem Platz vor dem Bahnhof beim Ein» gang in den Ort für die Gemeinde Wildderg,
2. um 14. Jnsi ö. I. vorm. 9'/i Uhr in Gäültuge« vor dem Wohnhaus des Herr;» Schulchech Kern an der Straße nach Wildberg für dis Gemeinde Gülllmgen,
3. a« 14. Inst d. I. vorm. 10'/i Uhr in Sulz vor dem Rathaus für die Gemeinde Sulz,
4. am 14. Jnsi d. I., nach«. 2 Uhr iu Effrtsgeu vor dem Gebäude des Gemeindepflrgers Dürr für die Grude. Esfrivgeu,
5. am 14. Jnsi L. I., nachm. 2'/- Uhr in Schönbrou« vor dem Gasth. z. Löse» für die Garde. Schöubrsuu.
6. am 14. Zart d. I., uachm. 4'/. Uhr in Pfro dorf vor dem Ort auf der Straße nach Rotfeldeu für die Grude. Pfronsors,
7. am 14. Jnui d. I., nachm. 4'/- Uhr iu Ewmivgr« auf dcm Platz bei dem Bahnhof für die Gmde. Emmingen.
II
1. B« Dienstag des 15. IM d. I., dorm. 7 Uhr iu Nagold auf dem Platz vor den städt. Schule» für die Stadtgrmeinde Nagold,
2. am 15. Jnsi d. Z., vorm. 8 Uhr i» JselShessk« vor dem Gaßh. z. Lamm für die Gmde. Jselsyause»,
3. am 15. Jaul d. 3-, vor«. 9 Uhr iu Echietiagr« vor dem Rathaus für die Gmde. Schtetiuges,
4. a« 15. Juni d. I., vorm. 9'/i Uhr in Untettalhei« vor dem Gasth. z. Linde für die Gmde. Ualertalheim,
5. am 15. Juni d. 3-, vorm. 10'/» Uhr in Obertalhei« am Eingang des Orts gegen UutertalhUm für die Gmde. Obrrtalheim.
III
1. Am Mittwoch, den 16. Juki d. I., vorm. 8'/i Uhr iu MiuderSbaH vor dem Rathaus für die Gmd. Minders- dach,
2. am 16. Juni d. I., vorm. 9 Uhr in Rotfeldeu vor dem alte» Hirsch am Weg «ach ESHausm für die Gmde. Rotfeldeu,
3. am 16. Jnm d. I. vor«. 10 Uhr in EberShardt vor dem Gemeindebackhaus für die Gmde. EberLhardt,
4. am 16. Jnnt d. 3-, vorm. °/«11 Uhr in Watt vor der Kirche für die Gmdeu. Watt, Gasgeuwald u. Wenden,
5. am 16. IM d. 3-, nachm. '/»12 Uhr in Vernkck vor dem Rathaus für die Emde. Berueü,
6. am 16. Jn»i d. 3-, «ach«. 3 Uhr in Ebhaase« aus de« Platz vor dem Hausr des Kaufmanns Rall für die Gmde. Sbhause».
IV
1. Am Donnerstag de« 17. Jnsi d. 3-, vorm. 9 Uhr iu Unterfchwaudorf vor der Wirtschaft zur Eiche für die Gmde. Unterschwaudorf,
2. am 17. Jnsi d. 3., vorm. 9'/« Uhr i« Oberfchwandors vor dem Gasth. z. Hirsch für die Gmde. Oberschwau« darf,
3. am 17. Jovi d. 3., vorm. 10'/» Uhr in Beihinge« auf dem Platz bei der Kirche für die Gmde. Beihingen.
4. am 17. Jrrri d. 3-, vorm. 11 Uhr in Böfinge« vor der Wirtschaft zu« Rappen für dir Gmde. BZstngen,
5. am 17. Jnsi d. I. uschW 2 Uhr iu Haiterbach vor dem Rathaus für die Gmde. Hsitrrbach und die Teil« gemeiude Altuuifta.
V
1. Am Freitag de« 18. Isst d. 3-, vorm. 8 Uhr tu Rohrdorf auf dem Platz vor dem Gasth. z. Ochstnfür die Grude. Rohrdors,
2. am 18. J««i d. 3-, vorm. '/«9 Uhr in Walddorf vor dem Rathaus für dir Gmde. Walddorf nud die Teil- gemeinde Mobubarbt.
3. am 18. Jnsi d. 3-, vorm. 10 Uhr tu Egenhansen vor dem Rathaus für die Gmde. Egerchausen,
4. am 18. 3nni d. 3., vorm. 11 Uhr iu Spielberg vor dem Rathaus für die Gmde. Spirlberg,
5. a« 18. JsÄ d. 3, nach». 2 Uhr in Atteasteig vor dem neaeu Schulhaus für die Gmdeu. Altensteiz und Garrweiler.
VI.
1. e« Samstag de« IS. Juni d. 3-, vorm. 10 Uhr i« Uebrrberg vor dem Gasthaus z. Hirsch für die Smdeu. llkbrrberg und Altrnpeig-Docs,
2. am 19. Jnm d. 3 , vorm. 11'/« Uhr iu EttmaunS- wriler vor dem Gasth. z. grüne» Baum für die Gmdeu. Etmauusweiler und Besre«,
3. am 19. Juni d. I., mittags 12 Uhr iu SimmerSfeld aus de« Platz vor der Kirche für die Gmdeu. Stm- urersfeld und Fänkbro»«.
Jeder Pferdebefitzer ist nach erhaltener schultheißeu- amtlicher Aufforderung bei Sermeidung gesetzlicher Strafeu u«d Zwangßmaßregeln verpflichtet, spätesten« zu der oben bestimmten Zelt nud au in« geuauuten Ort seine sämtlichen Pferde vorzuführeu, mtt Ausnahme:
». der unter 4 Jahre alten Pferde, d. h. der nach de» 19. Juni 1905 geborenen;
d. der Hengste;
o, der Stuten, die entweder hochtragend find (innerhalb der nächsten 4 Wochen abfohlen) oder «och nicht länger als 14 Tagen abgefohlt höben;
ä. der Lollblutstuteu, die i« „Allgemeines deutsche» Ge- stütbsch" oder den dazu gehörigen offiziellen — vom Uuiouklub — geführte« Liste« eingetragen nud von einem Lollblsthengst laut Deckschein delegt find, aus Antrag des Besitzers;
o. der Pferde, welche aus beiden Augen blind find; k. der Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Lag
arbeiten;
8. der Pferde, welche wegen Erkrankung nicht marschfähig find oder wegen ArrsteckungSsefi-hr den Stall nicht verlassen dürfen;
k. der Pferde, welche bei einer früheren Musterung der Pferde LeS GemeiudebezirkS als dauernd kttrgs««- braachdar bezeichnet worden find;
i. der Pferde unter 1,50 m Bandmaß.
Gemäß 8 4 Abs. 2 der PferdeauShebungSvorschrift iß der Vorstand der K, KriegLregiemng befugt, rmter besonderen Umstände« Befreiung van der Vorführung ctntreieu zu lasten. Bei besonderer Dringlichkeit ist auch das Oberamt Hirz» ermächtigt. In den vorstehend unter a—K aufgeführten Fällen find vom OrtZvorßehrr ausgefertigte Bescheinigungen vorzuleges, denen bei hochtragenden Stuten (ä) auch der Deckschern beizusügen ist. Die Besche1uig»«ge» können i« der Spalte 6 (Bemerkungen) der PferdrvorsührrmgSkste erteilt werden.
Bsu der Serpfltchr«»g zur vorführuus ihrer Pftrdt fi«d anSg^uommeu:
1. Mitglieder der regierenden deutschen Familien;
2. Die Gesandten fremder Mächte nud das Gesandt- schastspersoual;
3. Die aktiven Offiziere und Sanitätsoffiziere bezüglich der von ihnen zum Dienstgebräuche gehaltenen Pferde.
4. Beamte im Reichs- oder Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienstgebräuche, sowie Aerztr nud Tierärzte hinsichtlich der zur Ausführung ihres Berufes notwendige» Pferde;
5. Dir Posthalter hiustchtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnm zur Beförderung der Posten vertragsmäßig gehalten werden muß:
6. Die K. Staatsgestüte.
Diejenigen Pferde, welche wegen hohen Alters, Entkräftung, vorübergehender oder dauernder Krankheit augenscheinlich unfähig find, den Weg nach dem LormufternugS- platze zurückzulegr», find der Bormusternugskommisstou nicht vorzuführeu. Jedoch haben die OrtSvorsteher iu de« Pferde- Verzeichnisse in der Spalte „Bemerkungen" bet jedem einzelnen derartigen Pferde genau anzugeben und z« bescheinigen, aus welchem Grunde dasselbe für trauspsrtuufähig erachtet wurde.
Sine Borsührnug derjenigen Pferde, welche bei de« frühere« Bormssteruuge« nach Leu bei den Schultheißen- Smtern vorliegenden letzten BorstelluugSlisten als krieg«««- brauchbar erklärt worden find, ist nicht vorgeschriebe«, wohl aber derjenigen Pferde, welche letztmals als Fohlen unter 4 resp. 3 Jahren als zu jung abgrwteseu wurden.
Etar M»ßer««g der kriegsbrauchbare« Fahrzeuge ist t« diesem Jahr mtt der Pferdevormustrruug nicht verbunden.
De« Hrrre» OrtSvorsteher» werden nun unter Hinweis auf 8 b uns 7 der PferdeauShebungZvorschrist vom 6. Oft. 1902 und die RtnistertalverfSgrmg vom 7. März 190S Reg.-Bl. S. 47 und 18. Okt. 1907 Reg.-Bl. S. 765. sowie den Mtuisterialerlaß vom 6. Sept. 1907, AmtSdl. S.
Mcrleotrn SincLcnr.
Historische Erzählung vou A. K. HSrcrchvogec
(So»ttetz«»L.) (Rachdr.kvttb.)
AlL der Kanzler den 16. früh nebst Polizeiwache be Sinclair eintrat, erbleichte derselbe. Bisher war er. ob wohl mtt großem Lerlust, doch überall durchgekommeu Jetzt, wo höchstens zwei Tage genügte«, ihn aus jede Gefahr zn bringen, sollte er verunglücken S Er raffte all Sinne zusammen. - „Mein Herr, ich bin niemand übe meine Papiere, mein Tun «nd Laßen, wie den Zwei meiner Reise Rechenschaft schuldig. Am Tore habe iä meinen Namen gemeldet, meine Atteste nud Pässe, von de schwedischen und frauzöstschen Gesandtschaft ausgestellt, vor gezeigt und die Festungswerke nicht betrete». Das is genügend!"
„Das muß ich leider in Abrede stellen, sobald Sie nicht die Quarantäuepapiere beibriogeu können! Ich habe vom kaiserlichen Oberamt Befehl, falls Sie geuanere Au- gäbe verweigern, Sie nebst Begletter sestzuuehmeu!"
„Daun, Herr Kanzler," erwiderte Malcolm, „muß ich allerdings leiden, daß Sie mich mit Gewalt iu Verhaft nehmen, Aber Sie werden nicht verwehren, daß ich sofort eine Stafette au meinen Königlichen Herrn, Seine Majestät von Schweb«, sende. Da ich iu höchst wichtigen Angelegenheiten dieses Staates reise, können Sie sich leicht vor» stellen, welche große Brrantwortuug mir aus »einem Arrest
erwachsen wird. Hier find die eigenhändig von den Königen Frankreichs nud Schwedens Unterzeichneten Pässe, und diese beiden versiegelten Schreiben find an die Majestäten von England und Schweden."
„DaS ändert die Sache allerdings. Ich werde sofort Bericht erstatten. Bis dahin dürfen Sie dies HauS nicht verlassen."
Als der Kanzler gegangen war, sagte Sinclair: „Sofort müssen wir Extrapost bestellen, Monsieur Couturier. Nufer Inkognito ist gefallen, wir befinden uns auf Grund und Boden eines noch immer mit Rußland verbündeten Staates. Vielleicht geht es uns selbst a»S Leben. Auf jeden Fall müssen wir die geheimen Papiere zwischen uns teilen, damit der Ueberlebevde wenigstens etwas von dem Geheimnis für Frankreich und Schweden reiten kau». Sie werden Ihr Teil iu das Futter Ihrer Weste nähen und, falls ich uutergehe, iu kürzester Frist Stockholm zu erreichen wissen!"
Couturier nickte. Die Post ward auf zwei Uhr mittags bestellt und bei verschlossenen Türen das Vorhaben Malcolms auSgeführt.
Inzwischen hatte der Kanzler den Erfolg seiner Sendung au Schaffgotsch berichtet. Die Heiligkeit des diplomatischen Geschäftsträgers trat iu ihr Recht. Der OberamtSdtrektor konnte ja nicht wissen, welche Kalamität seiner Regierung aus Sinclair- Hast erwachsen werde! Er sendete sogleich einen Kavalier au den Schweden, der das ganze Verfahren, als von der Amtspflicht geboten, entschuldigte und aussprach, daß der Abreise beider Herren nichts mehr im Wege stehe.
Sinclair erwiderte eine Artigkeit, und um zwei Uhr fuhr er mit Couturier per Extrapost ab, eine« reitenden Postillion als Wegweiser, die Straße nach Grüuberg zn. —
ES mochte erwa 4 Uhr desselben Nachmittags sein, als in Karriere, zwei blasende Postillions vorauf, Hauptmarm von Küttler, seinen Leutnant Levitzky und vier russische Dragoner bei sich, vor das OberarutShauS zu BreSla» sprengte und Graf Schaffgotsch dringend zu spreche» veo- laugte. Graf Schaffgotsch war nicht zugegen, sondern bet seinem Sohne, dem OberamtSrat, zum Diner. Küttler, der keine Zeit verlieren, aber auch sein Vorhaben nicht laut werden lassen wollte, eilte nach dem Sasthose zum blauen Hirsch, legte dort bürgerliche Kleidung an und begab sich zum OberamtSrat Schaffgotsch. Doch auch dort befand stch d!e Exzellenz nicht mehr, sie war zum Kardinal von Stutzen- darf iu Gesellschaft gefahren. Küttler folgte, traf Le« Direktor endlich nud ließ ihn ins Vorzimmer rufen. Dort gab er ihm eines offenen Brief des Marschalls Rüuuich uud des kaiserlichen Restdeute« i« Warschau, indem er beifügte, daß er den Schweden Sinclair, der wichtige Briefe, Rußlands uud Oesterreichs Wohl betreffend, bei stch führe, eiufangen nud ihm seine Papiere abuehmeu müsse.
Schaffgotsch verließ mit ihm sofort das Hotel Stutzeudorf. berief seine Rät« z» außerordentlicher Sesstsv, Steckbriefe gegen Sinclair und Couturier, Postfretzettel für die Russen wurden ausgefertigt, nud daun eilte Küttler mtt Levitzky uud sriuru Dragonern »m Mitternacht den Flüchtlingen nach.
(Fortsetzung folgt.)