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r Herreuberg, 26. Mai. Der Hebamme iu Rohraa find, währevd ste eiuer Wöchnerin beistaud uud iu der Ale ihre «emmode zu verschließen vergaß, ihre Ersparnisse mit gegen 200 gestohlen worden. Der Dieb dürste im Ort zu suchen sein.
r Herreuberg, 26. Rai. In Poltriugeu ist von böswilliger Hand dem Bauer» Sailer eine neue Obstbeereu« aulage mit 150—200 Stöcken total abgeschuiltru worden. Des Tötern ist mau auf der Spur.
r Gta««heim b. Calw, 26. Rai. Gestern fand die Postüötiu auf ihrem Bestellgaug den Privatier Weiß iu seiner Wohuuug erschossen am »odm liegend. Da mau au riueu Selbstmord uicht glauben kauu, wurde das Gericht vou Calw herbeigerusev, das deu Fall jetzt unter« sucht. Weiß lebte mit seinem Sohu zusammen.
r. Calw, 26. Mai. Die gestrige Untersuchung iu Stammhet« soll heute »ach Eintreffen des Oberstaatsanwalts vou Tübingen fortgesetzt uud die Leiche seziert werden, da fich das Gerücht vou einer vorsätzliche» oder fahrlässigen Tötung durch dritte Hand erhält.
LagerSheim, 23. Mai. Urber einen seltsames Kauf berichtet drrBöbl. Bote: Einige Herreu aus Stuttgart erboten fich, mit dem Biehhäudler eines Verkauf abzuschließeu. DaS Kausobjekt, ein Rind, mußte, um eS bester schätze» zu rönnen, in das WirtschastSzimmer gebracht werde». Der Handel ka« zustande und bot der betr. Herr dem Viehhändler für^jrdeS Pfund Gewicht, das das Riud «ehr wäge als der betr. Herr 1 ^ Gesagt, getaut Der Herr offerierte seiu Gewicht zu 227 Pfund. DaS Riud wurde auf die Gemetndebodeuwage geführt uud dort zur Sicherheit zweimal gewogen. Doch: Schätze» kauu fehlen! DaS Riud ergab eiu Gewicht von 310 Kilogramm. Lauge Gesichter gab es, als der Kaufschilliug bekannt wurde. Die Herren glaubten nun, deu „Jox" mir einigen Flasche» Wein wieder zu ebne», aber der Händler sagte wie die Kinder: Sehaudelt ist gehandelt. Der eigentliche Wert des Rindes wäre nach des jetzigen Tagespreisen vielleicht 230 -4. Andern Tags wurde daun die Sache durchs Telefo» abgemacht, doch so, daß der Händler seinen guten Taglohv machte uud die Stuttgarter Herren au die Raientoue etuige Zeit denken werden.
Tübiuge«, 26. Rai. Hermauu Hefele aus Stuttgart, einer der wegeu Loisylektüre a«S dem Rotteuburger Prießer- semiuar eutlaffrum Alumnen, hat bet Prof. Dr. Sötz mit der Arbeit: „Die Bettelordeu und das religiöse BolkSlebe» Italiens i« 13. Jahrhundert" magna enm laaäs seiu Doktor-Examen bestanden.
r TAbinge», 26. Rai. Einem Lokomotivführer iu der Hauggasse ist, während er im Dienst abwesend war, seine ganze Barschaft mit 200 gestohlen worden.
r Baliuge», 26. Rai. Sester» mittag nach dem Essen hat fich der 45 Jahre alte Malermeister Wilhelm Speidel vou hier iu seiuer Werkstätte durch Lysol vergiftet und ist alsbald daran gestorben.
r Heidenhei«, 26 Rai. Gestern abend wollte ein älterer Manu aus Hürden iu Herbrechttugr« den Triebwage» -erlassen. Der Kondukteur sah eS eine» Augenblick zu spät. Er wollt« deu Manu verhindern, deu» der Zug 6.50 Uhr ab Heideuhrim fuhr herein. Der Manu wurde erfaßt, kam unter deu Zag uud blieb mit abgefahrene« Kopf and Füßen tot aus der Stelle.
G«ü«d, 26. Mai. Der mutmaßliche Mörder der Witwe Kräuzle, Soldarbeiter Rath. Leßler vou hier, Vater vou 8 Kindern, hat fich selbst de« irdischen Richter entzöge». Er ist iu einem Steiubruch in der Nähe erschösse« aufgefuudeu worden.
Probefahrt de» „Z 2".
Friedrich-Hase», 26. Mai. Das Luftschiff .3 2" (Ersa, Echterdwgeu) ist heute nachmittag 4 Uhr zu einem kurzen Probeflug aufgestiegeu. Dar Luftschiff flog tu der Richtarrg nach Jmmeastad uud führte verschiedene wohlgelnuzeue Manöver über dem See aus. Rach '/iflüad. Fahrt erfolgte die glatte Lauduug bet der Halle. Au der Fahrt uahmeu teil Graf Zeppcliu, Obertugenieur Dürr und einige Monteure.
Friedrich-Hase», 26. Rai. Trotz Regeuwrtter hat „Z 2" heute uachmittag 4 Uhr seiue erste Probefahrt vou Anständiger Dauer unter Lettuug des Grafen Zeppelin cvSgeführt. Als Gast fuhr Houptmauu Mödebeck mit. „3 2" mauöverterte vorzüglich, anscheinend aber uur «it einem Rotor. Als Neuerung au „Z 2" ist zu erwähveu, daß die Rückenflosse weggesalleu ist uud daß dt« Propeller« schrauben uur zweiflügelig find. Bet günstiger Witterung werden «arges die Urbungssahrteu fortgesetzt.
«'»>>««« Mich.
Berlin, 25. Rai. Fürst Philipp za Euleuburg, gegen des noch immer das Berfohrru wegen Meineids schwebt, ist zur Kur uach Bad Gasteiu gereist. Iu selmr
Begleitung befindet fich ffiue Gattin uud der Hausarzt. Der Fürst hatte vor Lutritt der Reise die Genehmigung der StaatSauwaltschast sachgesucht uud erlangt. sKommeu- tar überflüssig. D. Red.)
Berlin, 26. Mai. Nach deu gestrigen Manöver» des Parseval« uud Sroß'scheu LenkballouS vor dem Kaiser wurde Groß II sofort mit eiuer neuen SaSfülluug versehen uud sollte zu eiuer Dauerfahrt aufsteigeu. Diese unterblieb aber wegeu ungünstiger Windverhältnisse.
FSus Arbeiter i« «hei» ertrnnk-n. AuS Straßburg wird gemeldet: Au Boot mit 9 Arbeitern auS GamSheim, die abends uach der Arbeit über Heu Rhein setzen wollte», schlug iu deu hochgehendeu Wellen um. Fünf Arbeiter, Leute i« Alter vou 22 uud 23 Jahrev, find ertruukru. Zwei wurden au der unterhalb liegenden Schiffsbrücke gerettet, doch liegt einer davon schwer krank darnieder. Zwei weitere kouuteu fich durch Schwimmen rette«.
Dessau, 25. Mai. Am vergangenen Samstag starb hier eine ver ältesten deutschen Frauen, Julia v. Kügelgeu, die Witwe des ehemalige» Auhalt.Berubargischeu Sammer- herru uud Hofmalers Wilhelm Kügelgeu, des Verfassers der „Jrgeuderiunernugeu eines alten MauaeS". Die Frau erreichte ein Alter vou 104 Jahren 6 Mouateu.
Breslau, 25. Mai. Die „Schles. ZLg." meldet aus CarlSrohe i. Schl.: Der König vou Württemberg ist heute mittag 12 Uhr uach zehntägigem Aufenthalt von hier abgereist uud hat fich uach Dessau zur Teilnahme au dev LrrmähluugSfeierlichkeiteu des Prinzen Friedrich vou Schaumburg-Lippe »it der Prinzessin Antoinette vou Anhalt begeben.
Bre-la», 26. Mai. I« Befinden des Fürstbischofs uud Kardinals Dr. v. Sopp ist eine verschlecht»»»« sicht elagetreteu, doch ist der Schwächezustand des Herzens noch gefahrdrohend. Der Papst, Kaiser Wilhelm uud Kaiser Franz Josef werde» ständig auf dem Laufenden über deu Gesundheitszustand des Slrcheusürsten erhalten.
A»-l«md.
«o», 26 Mai. Liuda Mnrri, welche wegeu Teilnahme aa der Ermordung ihres MauueS zu langjähriger Zuchthausstrafe verurteilt worden war, wurde begnadigt und sofort iu Freiheit gesetzt.
Petersburg, 24. Mai. Eine Uatersuchuag ergab, daß die zahlreiche« B-hudirbstähle zwischen Moskau und Tiflis vou eiuer seit 1905 orzaaifirrteu Baude von 300 bis 400 Maua verübt worden stad. Die Führer: Ingenieur Sokolow und Pitrenko, sowie 150 He!f:rShrlfer wurden verhaftet. Mau eatdeckte ganze Warenlager mit Diebesgut u. a. Die Baude, die ihr rigeueS GeheimpolizetkorpS, Nachrichtendienst usw. unterhielt, besteht hauptsächlich aus Bahuaugestellten. Die Summe des Gestohlene» wird auf 25 Million«» Rubel veranschlagt.
Land»«, 26. Rat. Die Berliner Gäste besuchten gestern di- St. Pauluskathedrale uud das GesäuguiS vou Bailey. I« Anschluß hieran fand im Gi bände der Kor- porattoueu der Tuchmacher ei» Frühstück statt. Der Lor- fitzeude der Korporation, Gardner, wurde vom Oberbürgermeister Ktrschuer zu eiuem Besuche Berlins eingeladen. Deu Gästen wurde später von Besucher« der Fondsbörse Aue Ovation -argebracht. — Die Gäste wohuteu heute uachm. eiue« Flotten« und MeereSschanspkl bet uud besuchten a bends die K. Oper. _
Ka«« de« kaiserliche« Souderzug ei« Unglück zustotze»?
Die erschütternde Etseabahukatastrophe bei HerliSbeim legte auch die Frage nahe, ob der kaiserliche Sosderzug, mit dem der Kais» so ausgedehnte Reisen unternimmt, tu eiue ähnliche Katastrophe verwickelt werden kann. Bau ekseubahutechntscher Seile wird der „C. C." hierzu geschrieben: Mit einem solchen Falle ist kau« zu rechnen, denn welche Borberettuugru vor Ablass-mg AseS SoaderzugrS mir Mit- gliedern der kaiserlichen Familie getroffen werden, davon macht fich der Laie kaum Aue» uugefätzre« Begriff. Der Gang dieser Vorbereitungen ist ungefähr folgender: Hat der Kaiser die Eiseubahubehörde davon iu Kenntnis setzen lassen, daß er eise bestimmte Reise autreteu will, so macht fich die betroffene Etsevbahndirektiov au dir Arbeit, einen genauen Fahrplan für diese Reise aufzusetzeu, um dem Kaiser alSdauu MMriluug zu machen, welcher Tages,eilpurttt als am «Astes zweckmäßigsten in Frage zu kommen hat. Ist der Bescheid des Zivilkabinetts Augetroffm, so wird der Fahrvlan, der ein streng geheimes Aktenstück ist, vervielfältigt uud allen Beamten, die bet der Abfertigung »der auf der Strecke mit de« Sovderzug in Berührung komm«, dienst- !ich zugestellt. Ferner erhalten die Beamten »och nähere Bestimmungen über die Begleitung uud Zusammensetzung de» Zage», Stellung der Zag- und Reservelokomottveo, de» Lokomotiv- und WagenpersooalS durch eine besondere
Dienstordnung. Der Empfang und die Verteilung dieser Dteustpaplere ist der Vorgesetzten Inspektion der zu durch- fahreudru Strecke sofort telegraphisch aozuzrigeu. Alle Beamte habeu über deu Empfang diesbezüglicher Dieust- orduuugeu zu quittiere» De« kaiserliche« Souderzug wird eine mittlere Geschwindigkeit vou 55 Kilometer in der Stunde auferlegt, diese Geschwindigkeit wird jedoch erhöht oder vermkudert, wenn eS die Art der Strecke mit fich bringt. Um jeden Zusammenstoß zu verhindern, werden die eiuzelaeu Strecken meist „leer" befahrev, d. h. die andere« sahrplaumäßigeu Züge mnffeu warten, bis die Meldung kommt, daß der Souderzug eiue gewisse Stelle passiert habe, oder aber, was entgegenkommende Züge betrifft, es wird auf der de« kommenden Souderzug vorge- legten Streckenstatiou so lauge gewartet, bis der Souderzug durch diese Statioo darchgesahreu ist. Eia „Kreuzen" aus der freien Strecke kommt so gut, wie gar nicht vor. Besondere Vorschriften werde» für da? „Urbrrholeu" gegeben. Die verschiedene» Züge, die unterwegs vom Sonderzug überholt werden erhalten genaue Bestimmungen, wo diese Uebrrholung stattznfiadeu hat. Eine solche Ueberholuug stadet, um jedes Unglück aus,«schließen. fast nie auf offener Strecke, soadern meist ans irgend einer Station statt. Natürlich bringt eS das entworfene Reglement mit fich, daß die fahrplanmäßigen Züge dadurch bisweilen eiue Aeuderun- erfahrea. ES ist jedoch stets nach Möglichkeit dafür Sorge getragen, daß durch erlaubte höhere Geschwindigkeit ein etwaiger Zeitverlust bet diesen Zügen wieder eivgeholt werden kann. Selbstverständlich wird auch hierüber eiue Dienstordnung erlassen, resp. ste befindet sich schon im Ge- hriufahrplau, der über die Abfertigung des SonderzugeS auSgegebrn wurde. GS ist somit als fast auSgeschloffeu zu detrachteu, daß der kaiserliche Souderzug iu eiue Katastrophe verwickelt werde» kauu, eS sei deuv, daß er unterwegs selbst Defekt erleidet, was aber auch kaum in Betracht zu ziehen ist, denn auf allen Statioueu, die aus der Reise zur Waffereiauahmr und Maschtneuvechsel aogetaufen werden, wird der Zug eingehend geprüft. Die umfangreichen Maßnahme», welche für Reise» des Kaisers iu Betracht kommen, habeu eS deuu auch mit fich gebracht, daß fich der Monarch iu seinem Souderzngr sehr sicher fühlt; !er darf dies auch umsomehr, weil er wohl der größte Fahrgast deutscher Eisenbahnen ist, ans denen er so gm wie jeder andere Fahrgast bezahlt, uur mit dem Unterschiede, daß ihm das Fahrgeld viel teurer kommt, weil er die Soudervergünstigungeu und Ssuderleistuugeu, die die Abfertigung deS SonderzugeS mit fich bringe», auch bezahle» mutz uud zwar pro Achse des ZugrS. _
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Heoreaborg, 25. Mai. «uf den heutigenIJahrmarkt «areu ,»geführt 62 St. Ochsen, 218 Stück Kühe und Kalbinnen, 184 St. Jungvieh, was gegen letzten Markt ein Mehr bedeutet bet deu Ochsen um 22 «t., bei den Kühe» um »7 St., bei dem Jungvieh um IS St. Von Händlern waren zugesührt 60 St., gegen letzte» Markt 14 St weniger. LI waren ziemlich viele Käufer am Platze; der Verkauf ging flau. Begehrt waren besonder»: fettes- und Jangvieh. Di« Preise waren gegen letzten Markt fallend. Erlöst wurde für rin paar Ochsen 800—1280 für eine trächtig« Kuh 200 - 428 ^8. für eine Milchkuh 250-828 für »ine SchlachUuh 200-278 für eine Schaffkuh 200-820 für eine Kalbt» 370—485 ^8, für ein Jungrtnd oder Stier 120—228 — Auf
den Schweinemarkt waren zugeführt: 486 St. Milchfchweine; Erlös pro Paar 86—82 ^8, 160 St. Läuferschwrin«; Lrlö» pr. Paar SO bis 115 Verkauf: gut.
r, Stuttgart, 25. Mat. Schlachtviehmarkt.
Ochsen. Bullen. Kalbel« u. Kühr Kälber. Schwein» Zugetrieben: 36 17 382 800 684
«erkauft. 86 12 213 300 862
Erlös ans '/, Schlachtgewicht.
Pfennig
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Verlauf de» Marktes: mäßig belebt.
Stuttgarter Kurse vo« 2«. Mai ISO».
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3 . . 87.20
4 ». Lreditverein ISIS 101 —
4 . IS17 102.30
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4 W.Hypoth.-Vank verlos. 100.30 4 „ 1917102 —
g>/, „ »erlsSbare 94 80
8'/» W.Hqpvth.-Bank IS12 95.10 »»/, . 1915 95 80
8'/, Rentenanstalt 1914 9«.- 4 W. VrretnSbank verlosb 100 — 4 , . 1912 100.—
4 . . 1916 10130
8'/, . 1910 98.—
»'/, . 1S18 9b.-
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