früher stark tu Unordnung befundene Säße unvermutet visitiert wurde, stellte sich außer deu veruntreute» Summe« noch etu Kaffeuabmaugel von 1563 -st heraus, wovon nach Augabeu des Gerichts etwa 1200 -st de« »«geklagten zur Last zu legen find. Die Summe der fehlendes Gelder beläuft sich sonach auf 14532 -st und der Schade», deu die «affe zu tragen hat, nach Abzug der von Verwandten gedeckten Summe aus 6400 -st. Das Gericht sprach dem Augeklagteu eine Strafe von 1 Jahr 6 Monte» Ge­fängnis und drei Jahre Ehrverlust zu.

r Pforzhei«, 19. Mai. Gestern spielte vor der Strafkammer ta Karlsruhe wieder etu Soldschuipfelprozeß, der mit Pforzheim zusammeutzäugt. Der angeklagte Gold­schmied Karl Ludwig Maiseubachrr aus Würm, zuletzt in Baden-Baden, der von Pforzheimer Solddiebeu zusammen für 16000 -st Sold kaufte, wurde za 3 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus verurteilt. Bor Beginn der Lerhaadlung spielte sich i« GertchtSgebäudr eine dramatische Szene ab. Der als Zeuge geladene, ebenfalls belastete Goldschmied Adalbert Adam von Pforzheim trank Lysol, um sich zu vergiften. Sr wurde tuS Krankenhaus geschafft, wo mau ihm den Magen anSpumpte. Nach einige« Stunden konnte er wieder ins Gerichtsgebäude gebracht werden.

Da» «rieg-gericht der 1. «ardedivistou in Berlin hat von 6 Artilleristen vom L-Hrregiment der Artillerie- fchsle 5 wegen tätlichen Angriffes ans einen Vorgesetzten, wegen Beleidigung, Gehorsamsverweigerung und Achtung-- Verletzung zn einer Woche Mittelarrest bis drei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Prozeß wurde wegen «ilitär. Aufruhrs geführt.

rrntschr« Reich.

«erli», 19. Mai. Der Lok.-Auz. schreibt: Nach deu aus Wiesbaden vorliegenden Nachrichten hat der Reichs- kauzler wiederholt Gelegenheit gehabt, de« Kaiser über die Fragen der ivueren und äußeren Politik Vortrag zu halten. Diese Bsrträge haben bestätigt, daß Fürst Bülow für die von ihm für notwendig erachteten politischen Richtlinien «ach wie vor die volle Zustimmung der Kro^e besitzt. Nach einer Meldung derB.-Z." wird Fürst Bülow auf Eiuladnug der Kaisers de« heutigen BegrußungSkouzert der Frankfurter Räunergesangvereiue in Frankfurt beiwohnen und Hierauf direkt nach Berlin znrückkehreu.

Kiel, 19. Rai. Durch Entzündung eines Feuerwerk­körpers, der mehrere andere in Brand setzte, brach in einem kleinen Holzschuppen auf dew JvspekiiouSgebtet Feuer a«S, das durch das Personal der Inspektion bald gelöscht wurde. Zwei Arbeiter wurden durch Stichflammen im Gesicht und au den Händen verbrannt. Der Chemiker Dr. Keller wurde leicht verletzt. Lebensgefahr liegt, soweit bis jitzt bekannt, bei keinem der Verletzten vor.

Siel, 18. Rai. In die Akademische« Heilanstalten wurden heute nach mittag drei Matrosen eingeliefert, die bei einer Pulver? xplofion in eine« Schuppen der Tsrpedoin- spektiorr verwundet worden waren, vss den Berwnndetk« find zwei schwer und einer leicht verletzt.

Schwerer Unfall i« ei«er Gasanstalt. Der Dirigent uud vier Arbeiter der Charlottenburger Gasanstalt waren früh mit der Nachprüfung einer im Maschiueuraum zu Tage getretenen Unregelmäßigkeit beschäftigt, als plötzlich an- noch nicht aufgeklärter Ursache eine Explosion erfolgte. Alle fünf Anwesenden maßte» schwer velrtzt ins Kraskru- hsaS geschafft Werders; doch besteht nach Aussage des Arztes bei keinem unmittelbare Lebensgefahr. Nach neueren

Meldungen ist der Unfall nicht durch eine Gasexplosion, sondern durch das Platzen eines Dampfrohres veranlaßt worden. Dach und Manrrwerk de? RaschiurnhauseS find eingestürzt. Die Verunglückten mußten unter den Trümmern hervorgezogeu werden. Die im MaschtmuhauS befindlichen BetriebSaulageu find vernichtet. Außer den bereits erwähn­ten Personen ist noch ein Telephonist verletzt worden.

Kaiserp«eis-Si»>e«.

Kraukfurt a. M., 19. Mai. Heute abend um 8 Uhr begann drr3. GesaugSwettstreit deutscher Männer- ges an gver eine um dm vo« Kaiser gefisteten Wander­preis in der großen Festhalle mit eine« Begrüßung s- kovzert, da» vor 13000 Zuhörern von 2000 Sängern gegeben wurde. Dt« Majestäten worden mit der National­hymne empfangen, die alle Anwesenden stehend mitsangru.

Zeppeli«» Znk»»ftShoff»»«,e«.

Losdo», 19. Mai. DaS Juuihrft de- .Daily Mall Magazine bringt einen Artikel des Grafen Zeppelin über die Zukunft der Lnftschifsahct, in dem eS n. a. heißt: ES ist unmöglich, den internationalen Laftschiffverkehr zu ver­hindern. Dieser Wied vielmehr durch internationale Verträge geregelt werden. Die Lastschiffer werden vor jeder Auf­fahrt von den Konsuln reguläre Schiffspapiere erhalten, in denen die genaue Zahl der Paffaaiere, der Waren, der Postsachen usw. verzeichnet ist. Graf Zeppelin meint ferner, mit dew neuesten Typ feines Luftschiffes seien viertägige Luftfahrten über eine Luftlinie von 4000 Kilometer möglich. In naher Zakauft würden sicher Luftschiffe g-baut werden, die i« Stande sein werden, 40 englische Meilm in der Stunde und 2000 Meilen tu zwei Tagen zurstckzulegeu. Die Kostspieligkeit der Luftschiffe werde stark übertrieben; das kleinste Kriegsschiff und sogar jede Eskadron oder Batterie koste viel mehr.

As-!aud.

Lille, 18. Rai. Ja einem Alkebsl- und Getretdelager auf dem Boulevard Lkbertö brach ein Brand aus, der einen überaus großen Umfang aunah«. 5 Gebäude find völlig uirdergedrauut. Der Schaden beträgt mehrere Milli onen.

Zu dem großen Schadenfeuer Lille wird noch ge­meldet: DaS letzte der Gebäude der in Brand geratenen Alkohol- und Getretdelager, da» bisher vom Feuer ver­schont geblieben war, wurde gleichfalls vo« Feuer ergriffen. ES wird mehrere Tage dauern, bi» dar Feuer bewältigt ist. Mehrere Werke werden infolge der FeuerSSruust ge­zwungen fein, zu feiern. Der Schaden wird ans 7 Millio­nen Franken geschätzt. Etu Arbeiter wird vermißt.

Ei» te«re» Parla«e«t. Aus Pari; wird berichtet: Die Gegner der französtkcheu Regierung machen für eine Reform der Verfassung Propaganda und eifern gegen die Kammer. Die Kammer ist ihnen zn teuer. Sie kostet der Nation alljährlich fast 10 Millionen Mark. 7 Millionen davon verschwinden in deu Laschen der Abgeordneten und fast eine Million wird für die Stenographen, Bibliothekare «ud kleinen Beamten bezahlt. ES scheint, daß da- fraszö- zöfische Parlament einen sparsamen Hausvater gebrauche« könnte, denn in seine« Budget figuriere« alljährlich für Papier nicht weniger als 84600 Für Licht werden 76000 -st und für Heizung 42000 -st verbraucht. Und dabei bietet sowohl Beleuchtung als Heizung der Kam«kr Grrmd z» berechtigten Beschwerden. Dar fraazöstsche Parlament verbraucht alljährlich 160 »st für Rattengift und 1380 »st für Eau de Cslogse; wozu das kölnische Wasser verwendet wird, wissen wenige zu erraten. Das

Büfett kostet die Stener-ahlrr alljährlich 36000 »st und für Tevpiche werden 20520 »st i« Jahr verbraucht.

Newyork, 18. Mai. Der intimste Freund des er' mordeten Detektiv» Petrosino, namens Pnccio wurde, nachdem er mehrere Drohbriefe erhalten hatte von der Schwarzen Hand ermodet.

Retvyork, 19. Mai. Die Gattin des Präsidenten Taft ist plötzlich schwer erkrankt. Sie befand sich au Bord ihrer Jacht auf der Fahrt nach Mount Lernen und mußte auf dem schnellsten Wege nach Washington zurückzebracht werden. _

Landwirtschaft, Handel Md Kerlehr.

». D.

Georg Hatsch, . ....

Oberndorf um die Summ« von 15000 -st durch da» Liegenschaft»- bür» »lbrrt Preßburger von Rexingen.

Schlachtviehmarkt.

Kalbrl« u. Kühe Kälber Schwein« 848 530 979

so»

r. Stuttgart. 18. Mai.

Ochsen. Bullen. Zugetrieben: 40 IS

«erlauft: SV 13

«rlSS au» '/

33V VSV

^ Schlachtgewicht

Ochsen

Pfennig von 81 bi»

34

Kühe

Pfennig von 57 bi» 8» . 37 . 4»

Bulle«

- 89 ^

71

Kälber

- 99 . 102

. «K .

«7

. 95 . 9«

Stiere und

. so .

33

. 90 . SV

Jungrinder

- 7S .

. 7S .

79

78

Schweine

. 71 . 7, . 70 . 71

Verlauf dr» Markte»: Schwein, lebha ft, sonst mäßig belebt.

' «»KWstrtis» Tod-sfr»-

Johann Georg Frey, Schulbauer, Schwarzenberg; >»ua Maria «lalßle. ged. Frei. 6« I., Uni,bi»; Fr-m, «chmrkenbecher, Lehrer a. D. 63 I, Rstteuburg; Johann Dahlinger, 71 I., Neuenbürg.

Literarisches.

Da» Staat«- «ad BerwaltuugSrecht de» Königreich» Würt­temberg.

Bon Wilhelm Bazille, Kgl. Württemberg «mtmann rn Stutt­gart. 'Bibliothek de» öffentlichen Recht», herau»,»geben von

Landrichter Dr F. «cholz und Obrrregierunggrat Stank, ».

Band.) Prei» broschiert 4.60 ^t, t» »an,lei»,« gebunden 8 -st.

(Hannover 1908. Dr. Max JLnecke Verlagsbuchhandlung.)

Während seit Schaffung de» neue» bürgerliche« Recht» tu Deutschland sichtlich da» Bestreben hrrvortrat, Kenntniffe »an de« neuen Prtvatrecht weiteren Kreisen de» Volke» ,u übermitteln, fehlte »I bi»her an leichtverständlichen Darstellungen de» Staat», und Verwaltung-rechte» trotzdem da» öffentliche Recht in weit einschnei, denderer Weis« den »in,,lnen berührt (Steuer, Zollgesetzgebung Brrkehr»w»skn, Wahlrecht, Polizei) als da» bürgerliche Recht, dessen Sphäre ihm in der Regel erst i« abnormen Zustande de» Recht»- Unfrieden» bewußt wird Dir im Erscheinen begriffeneBibliothek de» öffentlichen Recht»" «iS nun diesr« Mangel abhelfe«, indem st« nicht nur dem Juristen und Beamten eine übersichtlich« Darstel­lung de» geilenden Staat»- und Verwaltung-rechte» geben, fordern jedem Staatsbürger die zum Verständnis de» öffentlichen Recht» und zur Anteilnahme am öffentlichen Leben nstwerdigen Kenntnisse »ermitteln und ihm sein» Rechte und Pflichten kennen und verstehen lehren will.

Der soeben erschienene 3. Band, der da» Staat»- und Ver- waltungsrecht de» Königreiche» Württemberg behandelt, wird be­sonder» für unsere Leser von besonderem Interesse sein. Wir könne» sein» Anschaffung nicht dringend genug ewpffhlrn, möge er da» Verständnis und da» Interesse für unsere öffentlichen Zustände werken und schärfen.

Vorrätig in der G. W Zaiser'schen Buchhandlung.

Witter««>sv»rherfaUe.

Heiter, trocken «ud warm.

SamStag den 22. Ra -

Druck «ud Verlag der ». W. Zaiser'schr« Buchdruckerei (Swtl Zais«) Nagold Für die Redaktion verantwortlich: K. Ma»r,

Iscchndung

ergeht nach de« angeblichen Johann Banr, am 8. März 1885 in Kiebingen OA. Rotenburg ged., Schreivergeselle.

Derselbe hat sich auf betrügerische Weise ein Fahrrad, Marke Daunbta, Fabrikuummer 82192 oder 132747, Halbreover, mit gelb emailliertemRahmenban,breiter,v.abwärtSgebogenervkr»ickelterLeuksta»ge, Korkqrtffen mit Celluloidrtuge«, vernickelten Speichen and Torpedofreilaus verschafft. Auf der Glocke stand Friedrich Lenz, Nagold.

Asßerdem hat derselbe eine silberne Remoutoirvhr Nr. 79 416, mit Goldrand, weiß! ch-gelbem Zifferblatt, schwarzer, römischen Zahlen, ver­goldeten Zeigern, Sekundenzeiger und ovalem Bügelring unterschlagen. Fahrrad nsd Uhr hat er zweifellos veräußert.

Der Beschuldigte ist 1,70 m groß, kräftig gebaut, hat längliches rötliches Gesicht, rotblonde Haare, Sommersprossen im Gesicht und V-Brt«e. Er trägt guterhaltenen, dunkrlkarrierteu Anzug und braunen Filzhur.

Um sachdienliche Mitteilung u. Festnahme des Bi schuldigten wird ersucht. Hord, 19. Mal 1909.

K. Amtsauwaltschaft:

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