»rschetut tii^tch, «tt »u-uahm« d« Tom»- «»d Festtag«.
PreU vierteljährlich hier l.io ^r, «it Träger« !oh»lL0^.i«»qv«. «ld 10 h»«Pertehr 1.« t« übrige» Württemberg i« Mouatrabosuemeittr «ach »erhält«».
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f. ». ifpalt. Zeile «r» gewöhn!. Gchrist oder deren Siam« bei imal. «inrücknng 10 4 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Planderstübche», Jllnstr. «onnta^blatt und
«chwäb. sta»d»trt.
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Donnerstag, dm 13. Mai
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UoMijche Hleberstchl.
Z« -er verwickelte« i««erp»N1ifche» Lag«
äußer« sich die von der Partei herauSgegebeuen „National« liberalen Blätter" wie folgt: „Zunächst wird sestzuftellen sein, daß vor der Rückkehr des Kaisers, also vor der zweiten Maihälfte, eine Entscheidung nicht zu erwarten ist. Ob bann aufgelöst wird, ob der Kanzler geht, ob mau fich damit begnügt, fürs erste die Session zu schließen und der Kaiser, wie das von mancher Seite vvrgeschlegen ist, sich «it einer besonders eindrucksvollen Botschaft an die Ration wendet — vir wissen es nicht. An sich möglich wäre jeder von diesen Wegen; für weichen mau fich zu guter Letzt «och entschließt, wird voraussichtlich noch im engsten kreis der z» allererst zur Entscheidung Berufene» oueulschitde» sein. Wer die offiziösen Preßstimmen mustert, hat säst die Empfindung, als ob «au in der Umgebung des Kanzlers noch »icht aufgehört hätte, auf einen llmfall der konservativen zu hoffen. Dergleichen Hoffnung begegnet man ja auch hie und da noch bet den Partei«; aber wir wüffeu off« bekamen, daß wir sie nicht recht zu teilen vermögen." Weiter heißt eS: „Dar sieht wirklich nicht danach aus, als ob die konservativen sich nach dm Blocktöpfen zurücksehuten. Wohlverstand«: die führenden konservativen. Denn daß draußen im Land auch in der konservativen Wählerschaft viel Shäuglichkeit au den Blockgedauken und eine starke Abneigung gegen eine Wiederkehr der ZrutrumSherrschaft leb«, ist uns wohl bewußt."
M« Soarrtag blickte -er Neich-verba«- gegen die Sozialdemokratie ans eine fünfjährige Wirksamkeit zurück. Er zählt jetzt 205 932 Mitglieder in 698 Ortsgruppe« «sd 402 angeschloffenen Vereinen. In de« 5 Jahren seines Bestehens hat der verband eine außerordrutliche Regsamkeit gezeigt, und die heftige Feindschaft, die ihm aus sozialdemokratischer Seite eutgegeugebracht wird, zeigt, daß seine Arbeit auch Erfolg hat.
Di- Gte»erk»m«isfie» Reich-tag» begann die Beratung der Tabaksteuer. Sie lehnte die Bauderoleu- stmer für Zigarren ab und nahm den Antrag der Sub- kommlsfio» an, der eine Faktareusteuer aus Tabak und Tabaksabrtkate und eine Zollerhöhnug für Tabakblätter und Zigarren vorschlägt. Jedoch ist der Beschluß der Finanz- kommtsstou nur ein vorläufiger; über alle Anträge soll noch 1« einzelnen debattiert werden.
Der «onfii« i» Rafflaad, in dessen Folge .der offene AuSbruch eiaer RimfterkrtsiS erwartet wird, stellt ein« voll« Steg der Dumarechteu über das konstitutionelle RegternugSsystem StolypiuS dar. Er beruht auf der Weigerung des Zareu, die vou der Duma und vom Reichs- rat geuehmtgte Sese-ervorlage betreffend den Etat des Rartuegmeralstabe» zu bestätig«. Der Zar richtete in der Angelegenheit ei« Reskript au Stolhpi», Hessen Inhalt den
ersten Schritt zur Rückkehr znr absolute« Alleinherrschaft bedeutet. — Bor einem besonder« Gerichtshof begann in Petersburg der Prozeß Lopuchiu.
Da- »eae »erfische Miaisteria« ist vom Schah nach d« Lorschlägm der Revolutionäre ernannt worden. Eine ganze Reihe als liberal bekannter Männer find hin- eiuberuf« worden. Die vom Schah gegebme Verfassung ist die alte, die unbeschränkt wieder in Kraft tritt. Das Wahlgesetz soll schleunigst — vou liberal« StaatSräteu — fertig gestellt verd«, damit die Wahl« so schnell als möglich stattfiudeu können. Sobald Dreiviertel der Abge- geordnet« in Teheran augelavgt sei« werden, wird das Parlament seine Tagung beginnen, und zwar in demselben Palais, in dem er früher getagt hat. Der Ton des Erlasse- ist sehr demütig und bedeutet einen völligen Sieg der Sonstitutiouelleu. Die vom Schah erlassene politische Amnestie ist eine vollkommene. Weiter wie» der Schah die Befehlshaber der RegieruugSLruppeu tu der Nachbarschaft vou TäbriS an, ihre Truppen zu entlassen.
Galtaa Moha««e- V. veröffentlichte eine Proklamation, iu der er seine Befriedigung über dm Verlauf der Schwertumgültuug und dev ihm bei dieser Gelegenheit erwiesen« „Respekt" auSdrSckt. — In BitliS uud iu anderen iu der Umgebung des WaufeeS gelegeueu Ort« ist eine Echeria-Bewegoug avSgrbroch«. Die Mohammedaner droh«, die Christ« uiederzumetzelu, falls ihre Forderung« nicht erfüllt werden. — Sestern erfolgte die Auszahlung der 2'/, Million« Pfund au die Türkei, zu der« Entrichtung fich Oesterreich-Ungarn verpflichtet hatte.
Na» Ehiaa wird gemeldet, daß iu Tsokong uud Watlum eine aufständische Bewegung anSgebroch« ist. Den Uazufriedeu« Hab« fich meuterude Trupp« augeschloff«. Aus kautou stad nach dem AufstaudSgebiet Soldat« entsandt worden.
WArtteWtergifcher L«wdt»E.
r Gtattgart, 12. Mai. Die Zweite Saararer setzte heute die Beratung des Postetats mit einer Besprechung der Dimst- und SesuudheitSverhältuiffe der Beamt« uud Ullterbeamte» fort, wobei eine Reihe vou klag« vorgebracht ward«, namentlich vou de« Abg. Graf (Z.). der fich geg« die übermäßige Inanspruchnahme der Beamt« wandte, Mtßstäude in der lllmer Dieußetuteiluag kritisierte uud »ameutlich auch geg« ein« Postinspektor Angriffe richtete. Kurz (Soz.) beklagte die schlechten BentilationSverhältuiffe im Stuttgarter Hauptpostamt, namentlich im LelephonortS- amt. Mtuisterpräs. v. Weizsäcker sprach die Ueberzmguug aus, daß der Präsident der Smeraldtrektion bezüglich der Dienstzeit nach Recht uud Billigkeit, aber auch unter Fest- Haltung dessen, watz vou d« Beamt« verlangt werden
Wctlcokrn Sinclair.
Historische Eyähluug vou A. K. Wrachvoget.
(Fortjetz»»,.) (Rachvr. »Md.)
Wenn Anna die Entdeckung gemacht hätte, daß st« statt des groß« Peters Tochter, dar Sind eine- Leibeigene! fei, ihr Erstaun«, Entsetzen, ihre Wut hätten nicht größt sein können. Sie griff nach de« filberbeschlageu« Stock« de« berühmt« Stock ihres Vaters, welch« sie als Erb stück führte, erhob ihn, außer fich, zu« Schlage geg« küttle und ries: „Du Hund von eine« Mensch«, das ist gelogen!!
au. »Weswegen ist e, geloger Hoheit? Weil Sinclair sich zu verstell« wußte? ES käin ans die Probe au. Beim nächst« Hosballe brauch« Si Sinclair nur zum Lanze zu befehlen und ihn zu fragen .Was macht Alfreds Steeubock?' Wenn Sie daun de« », trüger erbleich« sehen, werde» Sie wohl wissen, ob gelogen hat."
In finstere«, unheimliche« Sinnen hatte Anna betd Hände auf dm Stock gestützt. Jetzt schlug sie ein wilde Gelächter auf, ob tu toller Freude oder aus Schmerz, blie ungewiß. aber er klang wie das Geheul einer »esti« Nicht- Weibliche» war mehr au ihr.
„Ich werde die Probe »scheu! Du kannst gehen u»! Dich jede» Augenblick zu meinem Dienst bereithaltm. Js de« allen so, dann soll Dir Sinclair nicht entgeh«! Durö de» Juden Hau» «orgeu abend, Müuuich!"
Sie wtrrtte kurz uud verschwand iu ihrem Schlafzimmer
Der General uud Hauptmauu vou Küttler trat« ihre, gefahrvoll« Rückweg an, ohne daß betreff» de» letzter« dl Kosak« in Tätigkeit gesetzt ward«-
ES ist Ball im Kreml. Die Uniform« der Fremden, die verschiedenen Sprach«, der moderne, europäische Luxus Petersburg» ist verschwunden, nur das russische Kleid rings sichtbar uvd der Glanz astatischer Herrlichkeit. Einer »ur, außer d« Gesandt«, stach vou ihn« all« ab uud erschien wie eine künstlich gehegte Pflanze auf sremdem Bod«, Malcolm Sinclair. Obwohl Günstling deS Zarru, Dolgo- r«ttyr uud Labufchiu», obwohl heimlich mit tiefer Juuigkett von Elisabeth geliebt, fühlte er täglich «ehr die Gefahr seiuer Lage, uud daß Anna seine Gegnerin sei, seitdem sie d« Plan, Prter» II. Heirat zu beschleunig«, durchkreuzt hatte. Sein »ruehm« war erzwungener, ernster al» sonst, wie wen« er t««er auf etwa» Schlimme» gefaßt wäre.
Zum dritten Tanze ließ ihn Prinzeß Anna «gagter«. Er gehorchte dem Befehle uud ergriff die Hand der Dame.
„Nun, wie gefällt Ihn« denn die Form de» jetzig« Hoflrbm», Major, die» streng Russische in allem? Mich dünkt, Ihre» Geschmack muß e», kotz aller Gewöhnung, befremdlich bleib«?"
„Ser wie ich, Hoheit, da» Gefühl hat, überall Fremdling zu sein, der lernt die Weife jede» Volke» ehr«, «mal »euu Dankbarkett ihn fesselt!"
„So vürd« Sie als» «it dem Ruff« eiu Raffe, de« Türk« eiu Türke, »it all« alle» sein könne»? Das ist sehr eig«tö«lich, Major, doch die Tour ist au uv», ich bitte!"
Maleolm tanzte mit ihr. Mit steigendem vergnüg« bemerkte sie, daß seine Hand, sein Ar«, welcher sie hielt, zitterte. — Die Tour war vorüber.
„Veautvortm Sie mir doch noch eine Frage, die «eiuer Neugierde liugst auf der Zuuge bremst," uud dabei sah sie ihn lächclsd au, „was »acht denn Alfred« Sie«- bock i» Stockhol«?!*
kauu, vorgehe. Wem» «ras gesagt habe, die Postverwaltuu,
sollte fich ihrer Pfltcht gegenüber de« Personal «ehr bewußt bleib«, so weise er die dartu liegmde Insinuation, daß das nicht geschehe, al» grundlos zurück. Präs. v. Majer blieb bei sein« Ausführung« unverständlich. Gras (Z.) betonte, sei» Angriff habe fich nicht geg« dm Minister gerichtet, vou dessen best« Absicht« jeder Beamte überzeugt sei, sondern geg« die auSsühreudm Organe der Post- Verwaltung, die nicht im Eiuue de» Ministerin«» handeln. Ministerpräsident v. Weizsäcker wandte fich auch gegen dies« allgemein« Vorwurf, kämen Verstöße tu einzelnen Fällen vor, so »öge die Beschwerde auf de» Dienstweg vorgebracht werden. Eine solche Beschwerde sei ihm noch nicht zugekomm«. Graf (Z.) wünschte fernerhin, daß Bahnpostwagen nicht als Schutzwagrn eingestellt werde« sollt«.
Eingehender besprach« wurde auch die Institution der Postärzte. Gegenüber Angriff« de» Aba. Dr. Bauer (».) bemerkte Graf (Z.), er bringe seine Wünsche nicht i» dm Vorzimmern der Minister, sondern hier im Hause vor uud zwar iu dem Umfang, dm er für richtig hatte. Häsfuer (D. P.) wünschte die Errichtung weiterer Fern- sprechaustatt«, uameutlich auch iu Üeiuereu Gemeind«. Nessler (Z.), Lieschtug (».) uud Dr. Wolf (V. «.) e«pfahleu die Aushebung der zeitlich« Beschränkung de» Lelephouverkehr» iu kleinen Gemeinde«, namentlich die Beseitigung der Mittagspause». Längere Erörterung« knüpft« fich an die Frage der Förderung vou Kraft- wageuliuien. Die konmrisfiou beantragte die Bewilligung vou 56 000 i« Jahre 1909 uud von 64 000 ^S i« Jahre 1910 für krastwageuliutrn »it Posibetrieb auf Laudstraß«, sowie vou 44000 bezw. 36 000 u» für die Einrichtung oder Förderung von krastwageulivim. Ltesching (Lp.) befürwortete ein« Antrag seiuer Partei, die Regierung za ersuch«, Krastwagrnliui« unter Leiziehung der Beteiligt« zu Beiträgen iu staatlich« Betrieb zu neh«eu uud de« Landtag eiu« NachtragSetat «it einer Denkschrift vorzuleg«, ferner d« Eventualautrag. da» Minister«» wöge aus eine Vereinheitlichung der krastwagm- ltuieu tu der Richtung hiuwirk«, daß 1) weuu möglich zwischen dm Juhaberu der einzeln« Ltuieu Vereinbarung» über gegenseitige Aushilfe «it Fahrzeug« uud über Vergütung« vou Fahrzeug« getroffen »erd«, 2) eine gemeinschaftliche Reparaturwerkstätte unter Augliederung au dt« Etseubahnrepaturwerkstätte eingerichtet wird, 3) bei Unterstützung von neu« Ltuieu dafür Sorge getragen wird, daß, wm« tunlich, eiu einheitliches System von krastwagm eiu- geführt wird. Die Rentabilität einer krastvageulinie sei die beste Grundlage für die Bauwürdigkeit einer Nebenbahn. Die Beratuug wmde sodauu «it Rücksicht aus da» im Lauu- statt« kursaal ftattfiudeude parlamentarische Eff« u«
Als habe er eine TodeSwuude empfang«, zuckte er auf! Totenblaß unterdrückte er eiu« Aufschrei, und Ent» setzen schauerte ihm durch alle Glieder!
„Wie — ich - ich verstehe Euer Hoheit nicht!"
„Also nicht?" Sie neigte sich flüsternd ,a ihm. „Sk begreif« doch, daß ich Sie kenne uvd durchschaue! Ich befehle Ihn« «orgeu abend mein Gast zu sein! Wag» Sie diesmal «einer Etuladnng wieder durch jme Naivität zu entgehen, welche Sie sonst für mich bereit halt«, so köuueu Sie fich allenfalls die Folg« denk«. Ich dispensiere Sie für dm Rest des Tanze», denn — Sie sind m»- wohl!"
Malcolm hatte Mühe, fich auf d« Füßen zu erhall«, al» er die Prinzessin zu ihrem Sessel führte. Er mußte mit fich alletu sei», sollte sein Herz nicht spring«! Als er d« Saal verließ, bemerkte er. wie der »lick Elisabeth» fragend uud betroffen aus ihm ruhte.
In eiuer Ecke der Auttchambre warf er sich auf d» Stuhl, stützte seium Kopf i« die Hände uud sa«melle fei« Gedanken. Ihm war die ganze Furchtbarkett seiuer Lage klar! Wer hatte ihn entdeckt, verraten? — Um sein Geheimnis wvßteu ja um Dolgoruky, sein eigener und der französische Gesandte, Person«, der« eigener Vorteil «S gebot, zu schweig«. Eiu unsichtbarer Feind, da» fühlte er, war ih« vou Schweden uachgeschlich«' um ihn jetzt z« Verderb«! — Da» Rausch« eine» Gewände» ließ ihn auffahre«, die erste Hofdame Elisabeth» staud vor th«.
_ (Fortsetzung folgt.)
EtWeB »ea Jesepß Hayda. A« 31. Mai d. I.
find seit dem Tod Joseph Haydn» hundert Jahre verfloss». Au» Mustkerkreis« wird, da gewiß de» Lebm»gangeS de» Meister» und seiuer Werke eingehend grdacht werde». Da