Linien eingerichret werden sollen. Bei Erbauung einer Lastschiffhalle in Stuttgart, die daun von der BetrirbSge- sellschast als LauduvgSstelle gepachtet werden würde, soll diese Nord-Südltvie über Stuttgart gelenkt werden. Wörde in Stuttgart keine Lustsch ffhalle gebaut, so würde die Rsute den Rhein hinab über Straßburg-Mauvhriw sSbrev. Weiterhin verlautet, daß der fahrplanmäßige Lustsckiffser- kehr auch uach Osten gesührt werden soll, und zwar vou Frankfurt a. M. uach München.

Mergentheim, 7. Mai. Angenehm überrascht wur- den 4 Bauern von Holzbrouu und Reisfeld. Sie erhielten vou WSrzburg je einen Brief »it einem Fünszigmarkscheiu.

Zur Ulmen Dotatiousgeschichte.

Wir sind in der Lege, oachstehmd eine authentische Darstellung der i» Zafawmeuhaug «it der dem Stadt» Vorstand vou Mw gewthrte« Dotation so viel genannten «aufSgeschichte LeS steveggerhofeS zu geben, die ge- eignet sein dürste, manche falschen oder verwischten Schil­derungen der Vorgänge klarzv stellen.

Zur Herbst 1897 hat Oberbürgermeister v. Wagner den bürgerlich« Kollegien den Kauf des FärsteueggerhofeS angerate«, aber keine Seue gthrit zur Bollzi-Huna des Kaufes gefunden, weil kurz vorher größere Seläud flächen erworben worden waren und die damaligen Lerhältv ff: es den Kollegien nicht tätlich erscheinen ließen, dar Risiko noch weiterer Bodenavkäuse aus d e Stadt zu laden. Der Stadt- Vorstand war jedoch der Ansicht, daß früher oder später doch die Notwendigkeit au die Stadt herautretrn werde, den Fürsteueggerhof anzukaufeo. weSbalb er eine Person zu de« Kaaf veraulaßte, die Gewähr das Ir bot, daß der Hof jeder­zeit vou der Stadt zu erwerbm war. Dieser Käufer war ein Auve waudter der Gemahlin des Ober! ücgermeisterS, der Bankier O. Fischer in Stuttgart, der für das Anw s« einschließlich Akzise, Kaufkostru und Maklerlohn rund 5206V Rk. bezahlte. Der neue Besitzer hat an den Gebäuden fett- her kostspielige Reparaturen vornehmen lassen und das gesamte Anwesen unter dem Gesichtspunkt einer Zuwendung au die Frau und die Kinder des StadtvorstandeS am 7. Oktober vorigen Jahres au Oberbürgermeister v. Wagner verkauft. Am 12. Oktober hat daun der Stadtvorstand das An­wesen der Stadtgemeinde zu eine« von der Stadt zu be­stimmenden, seine« »uerkeuvtnis unterworfenen Preise zu« Kauf augrooten und die Bedingung gestellt, daß ihm zur Begründung eiueS späteren Ruhesitzes uud um jede- Kauf­geschäft für einen solchen Zweck aaSznschließeu, eiu miudrßeuS zwanzig Ar großer Teil deS SrnadstückeS Vorbehalten bleibt. Daraufhin hatte Oberbürgermeister v. Wagner «it einigen Mitgliedern der bürgerlichen Kollegien eine Unter­redung, zufolge deren der Stadtvorkaud fick bereit erklärte, da- Auweseo zu« Buchwert, nämlich um 69 500 au die Stadt abzutreteo,! abzüglich der etwa 25 Ar großen zu einem späteren Ruhesitz bestimmt« Fläche. Mit diesem Angebot befaßte sich zunächst der Ban- und Finanzausschuß, der auf Antrag vou Gemeiuderat Mayer beschloß, das Anwese« zum Selbstkostenpreis vou 69500 »a ab­züglich der Fläche vou 25 Ar für die Stadt zu erwerben. Der vereinigte Ausschuß war der Ansicht, daß rein geschäftlich betrachtet, die Erwerbung des Hofe-, der vou städtischen und hospitalitischeu Grundstücken umgeben ist und den Schlüssel zur Erschließung des gauzeu Geländes zwischen der Haßlerstraße und der Donau bildet, nützlich sei, wenn fir zu eine« sachgemäßen Preise erfolge. Er anerkannte auch die Schätzung des Hofes zu 190000 als völlig korrekt, aber er stellte die persönliche Seite der Sache iu de» Vordergrund. ES war ihm darum zu tun, daß die Person des Oberbürgermeisters intakt bleibe und nicht d«r Anschein erweckt werde, als ob er Spekulations­gewinn machen wolle. Der verei igte Ausschuß entnahm aus dem Angebot des StadtvorstaudeS zum Selbstkosten­

preis, daß der Oberbürgermeister die Frage so erledigt z» sehe» wünsche, daß an seinem Namen nicht der geringste Mackel, nicht einmal der Sch in davon hasten bleibe. Der Ausschuß erörterte auch die Frage einer Dotation au deu Stadtvorstaud. Er war der Meinung, daß dieser eine solche schon lange verdieot habe, glaubte aber, die Gewährung einer solchen nicht im Zasammeyhaag «it dem Kaufgeschäft voruehmeu zu srlleu, wenn arch zugegeben wurde, baß die Reichuug einer'Dotation driugltcher geworden fei durch das hochherzige Verhalten, das der Stadtvorstavd bei diesem Anlaß au den Lag gelegt habe. Nachdem so der Bau- »ud Finanzausschuß beraten hatte, beschäftigte fich der Bürger- aasschuß »it der Sache. Dieser kam ebenfalls zu dem Ergebnis, daß die Stadt deu Hof nicht htuauslaffen dürfe. Die Schätzuug von 190000 wurde als nicht zu hoch befunden. Dagegen war der BürgerauSfchuß der Meinung, daß die Annahme des Angebotes zu« Selbstkostenpreis weder der Würde der Stadt noch ihre» Interesse» ent precheu würde, weil dadurch die Preise der eigen« städt. Grund­stücke gedrückt sürdru. Er erklärte deshalb, daß er das Avgebot zum Buchwert ablehue. Bezüglich der Persou des Oberbürgermeisters sagte sich der Bürgerausschuß, er wolle e» absolut vermeid«, d« Stadtvorstaud Borwürf« a«S- zusetz«, als habe er Sei de« Verkauf eine» bedeutend« SprkulatimlSgewiuu gemacht. Andererseits glaubte er, daß Rückficht aus die groß« Verdienste und die laus- jährige Tätigkeit der Oberbürgermeisters ia der Bodeupolitik, ferner auf die groß« Werte, die er der Stadt schon verschafft hat und die uach Million« zu berechn« fiud, uud i» Hinblick daraus, daß eS «vier der Würde der Stadt liege» Wörde, die uuaugeuehme Situation des StadtvorstaudeS auSzrbrüten, aus der heraus er den Buch­wert aubot, ein höherer Kaufpreis als die Selbstkosten zu gkwibreu sei. Der BürgerauSfchuß trug daher dem Wunsche des Oberbürgermeisters auf Reservierung eines Bauplatzes Rechnung uud hielt eine Fläche vou 30 Ar für angemrff«. Er setzte i« übrig« d« Kaufpreis für den Hof ans 125000 ^ fest, wobei die Ritte zwischen dem Buch- und Schätzungswerte eiugehalteu wurde. Der BürgerauSfchuß hatte nicht die Befürchtung, daß die Ehre des Stadtvor­staudeS tu ein schiefes Licht komme« könnte, weuu er dies« Preis akzeptiere, meiutr vielmehr, daß ihn niemand ein« Lorwurs wache« könne, da ja nicht der Oberbürgermeister eS war, der diesen Betrag verlaugte, da ihm vielmehr der Bürgerausschuß aus freien Stück« uud »hue deS Ober­bürgermeisters Zutun deu Preis einstimmig vorschlvg. Nie­mand daher werde sagen könne». der Oberbürgermeister habe spekuliert. Der Nutrag deS BürgerauSschuffeS ist dauu beiden Kollegien zur Beschlvtzsaffnuz vsrgelegt und oegeu 6 Stimm« i» Grmetudkrat angmsmmru Word«. Ober­bürgermeister v. Wagner erklärte iu der Folge vur daa« sein EtuverstäuduiS mit dem Beschlüsse, wen« der Kaufpreis auf 105000 herabgesetzt werde. Dieser Preis wurde vou deu Kollegien acceptiert. Auf die Ausführung« des G.-R. Mayer in der Sitzung, ia der die Anuahme dieses ermä­ßigt« Preises berat« wurde, erwiderte der Stadtvorstaud «it der Erklärung, daß er für deu Hof uur deu Selbst- kosteupreis iu Anspruch nehme. Maßgebend hiefür war die Entrüstung über die unverdient« Angriffe, die auf den Stadtvorstaud gerichtet worden waren, sodaß das Znrück- gehm auf den Buchwert nicht etwa als eiu Zugeständnis etwa getan« Unrechts aufzufaff« ist. Die Bürgerlich« Kollegien befaßte» fich auch mit diesem vruru Angebot und entschloss« fich i» Hinblick ans die Vorwürfe und Angriffe, die in der Sache auf dir Kollegien uud d« Stadtvorstand gerichtet wurden, zur Annahme des Angebots zum Selbst­kostenpreis Bei vorurteilsloser Prüfung dieser deu Tatsachen entsprechend« Vorgänge wird man sagen müssen, daß so­wohl die Kollegien, wir der Stadtvorstaud die ganze heikle Frage uach allen Seit« hin reiflich erwog« Hab«, uud

daß er de« Stadtvorstand bei der ganz« Sache nicht i« entferntest« darum zu tun war, eia Spekulationsgeschäft zu machen. Wenn er dies gewollt hätte, wären ihm ganz andere Mittel uud »ege zu Gebote gestand«, bet der« Ergreifung er gar nicht nötig gehabt hätte, feine Person uud seinen Namen luS Spiel zu bringen.

Drktstzrß Rüch.

Straß*»?-, 8. Mai. Wachtmeister Köcke vom Jäger­regiment zu Pferd ia Mülhausen, der i« Prozeß gegen d« Rittmeister vou GerSdorf wegen antisemitischer Beleidigung« gegen den verstorben« Einjährigen Bloch stritt, vou diese« Geschenke erhalten zu Hab«, wurde weg« ReturidSverdachtS verhaftet.

Dre-de», 8. Rai. Der Kaiser hat den geplanten Dresdner Besuch zu Königs Geburtstag abgesagt.

Gerichtssail.

Da* Berli»er Hochbah»uu-liiek vor de« ReichS-ericht. DaS Reichsgericht verwarf die Revision des Zugführers Schreiber, der am 6. Februar d. I. vom Landgericht II Berlin wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisenbahntransportes, fahrlässige Tötung und Skperver- letzurra zu 1 Jahr 9 Monat« Gefängnis verurteilt Word« ist. ES handelt fich um dar Berliner Hochbahnuuglück vom 21. September v. I., bei dem 18 Person« getötet uud 18 verletzt worden find.

Au-ltmd.

Lmftschiffliuie Friedrich-Haf-»-8«z«r»-R1-i.

In Luzern find dieser Tage, wie dem Berliner Tageblatt von dort gem-ldet wird, zwei Bevollmächtigte der Luftschiff- bau-Zeppeliu-Sesellschaft angekomw«, um die Vorarbeit« zur Grüsdavg eines regelmäßig« LastschiffverkrhrS zwischen FriedrtchShaf« uud Luzern-Rigi iu die Hand zu nehmen. Der Bürgermeister vou Luzern hat au deu Beratung« teilgeuomm«. ES haudelt fich in der Hauptsache um ein« großen Platz zur Erbauung eiuer Lauduugshalle für die Zepprltu-Gesellschrft.

Wie«, 6. Mai. Die Times hat eiu Wiener Tele­gramm veröffentlicht, in dem behauptet wird, daß iu d« Bestimmung« bezüglich deS Besuches Kaiser Wilhelms iu Wien eiu plötzlicher Wechsel etugetreteu sei, der sein« Sruud in der augeblich« Besorgnis des demscheu Kaiser- hätte, daß der ruhige Ewpsaug, der ursprünglich geplant gewesen sei, die Wichtigkeit des Dienstes, deu Deutschland während der BalkaukrtftS Oesterreich-Ungaru erwies, nicht genügend zum Ausdruck gebracht haben würde. Die Po­litische Korrespondenz wird vou zuständiger Seite ermächtigt, zu erklären, daß diese offenkundig tendruziöse Nachricht eine krasse Entstellung der wirklichen Borgäuge ist, da gerade Kaiser Wilhelm uach der an ihn seitens des Kaisers er­gangen« Eioladuug zu eine» Besuch Schöndruno als Ort der Begegnung in Aussicht genommen hat uud erst infolge deS ausdrücklich« Wunsches deS Kaisers Franz Josef die Reichshaup.'- uud Residenzstadt zum Schauplatz eiuer Zu­sammenkunft der beides Monarchen gewählt Word« ist.

Wie», 8. Rai. Ein TM der 1665 Million« L. betragcud« Summe, die Italien für militärische Rößuvs« in deu nächst« Jahr« aufweudeu wird, ist zur Errtchtrm- vou Grenzbefkstiguug« an der österreichisch« Grenze be­stimme.

Pari-, 7. Mat. Der Kellner MatthiS, der seinerzeit d« Präsident« FalliöreS insultierte, wurde i« uro« ver­fahre» zu 4 Jahr« Gefängnis verurteilt.

Witter«»--vorherfa-e. Dienstag den 11. Rai, Heiter, trocken, warm.

Drnck und Vertat der O. M. tzatser'sch» Vuchdrnckerot tEmtt Zaster) Stagold. Mir vte Stwattto» »eraatmortltch: ».Paar.

Wildöerg.

Gerichisbezirks Nagold.

Verkauf einer Weinhandluug und Küferei.

In der Nachlaßsache des P-ter Srich- *»»«, gewes. Küfer- uud Weiat än lerS dahirr bringt der Uateize'chuete im Auftrag der Erben das vorhandene Anwesen:

1 u 24 gm Wohnhaus, Schupp« uud Hofranm u d

11 s, 34 4 M Gemüse-, Gra- uud Baum- g rten dab-t,

au der neuen Straße in nächster Nähe deS Bahnhofs gel-s«, -

gewertet z« LS OVO

am nächste« Samstag, »e« IS. Mai,

Nachmittags « Uhr

in der Wohnung der Erblassers erstmals im öffentlich« Aufstreich zum verkauf.

Der Erblasser hat seit 25 Jahr« aus dem Auweseu eine Küferei «ad Wetuhandlaug mit sehr gutem Erfolg betrieben.

Die vorhanden« Weiuvvn ä'e, durchweg gute uud gau-bare Sorten, die zu« Teil noch «eueu Lrgerfäffer, sowie der Handwerkszeug könu« mtterworb« werde».

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