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r. Bo« U«terl«ud, 13. April. Die Vegetation ging in de» letzte» Tage« über Erwarte» rasch voran, vielfach steht «an schon blühende AprikosmbLumchen, anderswo ab and zu avch eine« blühenden türkischen Strfch- baum (xranus eorssiksr»). Der Osterwoutagworgeu tat wahre Wunder. Das Srüa der Wiesen erscheint saftiger, die Saaten haben sich zwar noch nicht recht bestockt, doch hofft der Laudwarm auch hier Günstiges. Kirschbäume, Zwetschgen und Pflaumen find voll Fruchtkuospen und am Aufbrechen. Auch die Birnbäume, die letzte» Herbst um spärlich getragen haben, hängen voll Blütenkuosp«. Die Apfelbäume, die den überau» reichen Herbstsegeu gebracht haben, zeigen auch ordentliche« Fruchtansatz. In den Weinbergen ist das Aufziehen und Binden beendigt, da» Holz der Rebstöcke ist vorzüglich durch den Winter gekommen und gut anSgereift, auch zeigen sich viele Augen. Aber der heutige WitteruugSumschlag, der sogar Schure gebracht hat, läßt die Hoffnungen wieder geringer werde».

Duttscht« «eich.

" Berli«, 14. April. I« Laufe de» gestrigen Tages ist i« Befinden de» Fürsten Eulenburg eine weitere Ver­schlimmerung eiugetrete». Die Arteriosklerose ist Wetter vorgeschritten und tu die sogenannte Thrombose eingetreten. Der Fürst hat schwer zu leiden und bedarf der größten Ruhe, da auch starke» Fieber zu verzeichnen ist. Die Füße de» Patienten find nicht unerheblich augefchwolleu, die Venen find verstopft.

Mönche«, 14. April. Die Untersuchung betreff-der Wurstvergiftungen in der Echelliugstraße ist sofort ringe- leitet worden, hat aber noch kein ganz sicheres Resultat er­geben. Der 79jährige Bildhauer Heinrich Hoffritz ist nach der Sektion durch Prsf. Dr. Dürck nicht au Vergiftung durch den «muß von Preßsack gestorben, sondern infolge einer Lungenentzündung und Herzkrankheit. Daß der Preß, sack gesuudheit»gefährlich war, beweist allerdings der Um­stand, saß «ach dem Genuß der Warst die betreffend« Personen an heftige« Erbrechen und Durchfall litten. Die «eiste« Personen haben sich inzwischen jedoch wieder erholt. Der Staatsanwalt beschäftigt sich bereit» mit der Affäre, die natürlich in der Stadt um so größere» Auf« sehen erregt, als -die Geheimnisse des Wurstkessels" die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Wnrstgefchäfte gelenkt haben. Die Staatsanwaltschaft hat übrigens gegen sämt­liche Firmen, die in der Ktndlkellerversammlung beschuldigt worden find, das Ermittlungsverfahren eiugeleitet.

KSk«, 14. April. Unter dem verdachte, ein schweres Sittlichkeitsversehe« begangen zu haben, wmde hier rin 30jähriger Kaufmann aus Altona verhaftet. Bei der Fest­nahme stellte es sich heraus, daß der Manu, der bei einem Kölner Schutzmauo zu Besuch weilte, dringend verdächtig ist, Leu bisher «uansgrklärtru Kuabenmord in Hameln ver­übt zu haben.

Ausland.

Ro», 13. April. In einem Alpeudorfe auf der adriatisch« Sette des Grau Sasso wmde ein Teil mit 400 Einwohnern durch eine tellurische Bewegung, wie ein lakonisches Telegramm derTribuns" sagt, vollkommen zerstört. Vielleicht handelt eS sich um eine Erdlawiue.

Be»edtg, 13 April. Der frühere Offizier der italienischen Armee, Frizztero, der hier wegen verdachtes der Spionage in Haft ist, sollte angeblich au Oesterreich FrstuvgSplSne verkauft haben. Jetzt ist festgestellt worden, daß Frizztero im Gegenteil die Pläne der Befestigungen gegen Frankreich (Koni Ceui» usw.) 'von seinem Onkel, einem hohen Offizier im italienisch-französischen Grenzgebiete, geerbt hat und in Chamböry (frauz. Savoyen) mit fran­zösischen Offizieren Zusammenkünfte hatte, um die Pläne zu verkaufen.

Bo» einer Kündig««- de- englisch-japanische« Bündnisses seitens Japan» wurde in der Presse in den letzten Tagen allerhand grwuukrlt. Die von Wien auSge- gaugene Nachricht stößt aber in unterrichteten Kreisen auf lebhaften Widerspruch und es scheint, al» ob hier der Wunsch der Vater des Gedankens ist.

Newyork, 13.April. Die Ausweisnug Castro». AuS Foule-L.Pitre (auf Gusdelonpe) wird ein interes- santrS Interview mit General Castro gekabelt. Erst wollte Castro keine» einzige» Besuch empfangen, schließlich

ZLerneck.

Die Stadtgemeinde Berueck verkauft ihr sämtliche» pro 1909 avgefalleueS

aber empfing er doch einen der Journalisten und sprach über eine halbe Stunde mit ihm. Er lag in seiner Sabine zu Bett und litt augeuscheiulich große Schmerzen.Ich wün­sche vor der ganzen Welt za erklär«", so sagte Castro, daß e» eine Schmach ist, einen sterbend« Raun, der nie ein Verbrechen begangen hat, derart zu behandeln. Wenn mau mir gestattet hätte, in Venezuela zu landen, so würde ich nur vor den Gerichten meine Ländereien und mein ver­mögen reklamiert haben. Frankreich, England und Amerika haben sich dazu verstanden, sich als Rachewerkzeuge meiner persönlichen Friude in Caracas benutzen zu last«. Eine derartige Handlungsweise ist für eine zivilisierte Rächt un­würdig." Castro setzte hinzu, daß er finanziell völlig rui- uiert sei. Sein ganze» vermögen belaufe sich nur noch auf ca. 3000 Peseten statt der 300 Million«, von den« mau gesprochen habe. ES sei daher unsinnig davon z« sprechen, daß er Venezuela augreifeu «olle.

Revolution iu Kouftautmopel.

Konstantinopel, 14. April. Die Lage hat sich hier wesentlich gebessert. Der gestrige Abend verlief völlig ruhig.

Konstantinopel, 14. April. Beim gestrig« Zusam­menstoß ward« insgesamt 17 Person« getötet und 30 verwundet. Unter d« Toten befindet sich der Justizmiuister und ein arabischer Abgeordneter. AuS Adrianoprl find dem juugtürkisches Komitee ergebene Trupp« eiugetroffev. In der Richtung vou Stambul wird andauernd Sewehrfeuer gehört. Die Führer des jaugtürkischeu Komitee» halte« sich verborg«. Achmed Riza Pascha soll iu besonder» großer Gefahr schweben. Zahlreiche europäische Familien flüchten mit der Eisenbahn und mit den Dampfern. Niemand weiß, was die nächst« Stund« bringen werden. Rau befürchtet such ariechische und armenische Unruhen.

Petersbnrg, 14. April. Die beunruhigend« Nach- richt« an» Koustauttuopel erregen hier kein besonderes Aufsehen. Rau hat nie geglaubt, daß di« Verfassung lange ohne Schwierigkeiten besteh« würde. Sollten wettere b:- unruhigen!»« Nachrichten eiutreffeu, so wird JSwolSki seine geplavte Reise anfgeb«.

Wie«, 14. April. ES gilt hier als sicher, daß die Türket schweren Unruh« eutgegeufieht, besonder» fürchtet »an hier das AuSbrech« einer griechischen Bewegung in Mazedonier. Die mazedonische» Bulgaren fordern die Zu- lafsuug zum Militärdienst, wa» die Juugtürk« bisher nicht bewilligt Hab«, da die Armee um au» MoSlim besteh« darf. Die bulgarische Bevölkerung beabsichtigt, d« der­zeitig« Verhältnissen nötigenfalls mit den Waffen kn der Ha«d ein Ende zu mach«. Der Befehl zm Mobilisierung des bulgarisch« Heeres steht bevor.

Konstantinopel, 14. April. Die Zahl der Opfer des gestrig« Tages scheint größer z» sein, al» anfangs angenommen wmde. Mau schätzt jetzt die Zahl der Lot« und verwundeten auf mehr als 100. Die Disziplin der Armee ist natürlich durch die gestrigen Ereignisse sehr schwer erschüttert. Zahlreiche Offiziere wurden mißhandelt oder verwundet oder ermordet. Biele find noch gefangen oder halten sich versteckt. Einzelne Fälle vou Mißhandlung« oder Racheakt« gegen Offiziere find auch hevte zu konsta­tier«. Ueber die Haltung des Adriauopler und Saloniki« Korps liegen vorläufig keine Nachricht« vor, wa» hier Besorgnis erregt.

Die «e«e Regier««-.

K»«sta«ti»opel, 14. April. Der frühere Minister des Auswärtigen, Tewfik Pascha, ist zum Großwefir er­nannt. Der KsrpSkommaudaut wurde durch d« Platz- kommaudauteu Javer Pascha ersetzt. Die Aufständisch« wollen Tewfik Pascha sicht anerkennen. Patrouillen der Aufständischen durchziehen die Stadt, die um Mitternacht ruhig war.

Per«, 14. April. Das neue Kabinett ist gebildet. Die offizielle Liste lautet: Großwefir Tewfik Pascha, Innere» interimistisch Adil Bey, Krieg Ehdem Pascha, Marine Emiu Pascha, Auswärtiges wie bisher Rifaat Pascha, Handel wie bisher Noraduughiau, Justiz Hassan Fehmt, Pascha, Finanz« Nari Bey, Scheich vl Islam wie bisher Ziaeddi». Wie verlautet, hat Tewfik Pascha di« Bildung des Kabinetts erst aus die wiederholte Bitte des Sultans übernommen. In der ErnenuuugSnrkunde drückt der Snltau den Wunsch aus, der neue Großwefir wöge auf die Anwendung der religiös« Vorschriften, sowie

auf die Aufrechterhaltuug der Verfassung größere Sorgfalt verwenden. Eine Abordnung de: UlemaS begab sich zum Snltau mit der Bitte, zukünftig wieder die historische Tracht der früher« Sultane zu tragen.

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BerU«, 14. April. Die Morgevblätter melden: In Paris halten die Regierungskreise an der Ueberzenguug fest, daß die Vorfälle in Soustautiaopel keinerlei Amderuug iu der gegenwärtigen Gruppierung der Großmächte znr Folge haben werden. In Wien führt mau die Meutereien tu Koustantiuoprl auf englischen Einfluß zurück. Rau glaubt, England habe fich aus diese Weise Hilmt Paschas zu ent­ledige« gesucht und Plaue die Besetzung einiger klein« In­seln am Eingänge der Dardanellen. _

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Uracher Frnchtschranne vom 10. April. »erst« 9.70 bw 9.90, Hab« 9.30-10.00, Dinkel S SO».SO pro VS Kgr

Rentlingrr Frnchtschranne vom 10. »pril. Gerste 9.S0 »i, 10.50. Haber 9.00-I.V0, Unter!. Dinkel 8.40-8.70, Alb« Dinkel S.40

Stuttgarter Kurse »o« L4. April 1»«».

4»/.». StaatSoblig. 1S1V 108.- »»/, . . 1900 96.50

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3'/,

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Ereditverein 1918 101.10 . 1917 102.30

. 1912 95.50

ganz. Ztn- SS. Hypoth.-Vank verlor. 100.20 1917102.-

, »erlorbare 95.10

»r/,».H,poth..»ank1»l2 54 Sg »-/! * . 1915 »«.50

»»/, Rentenanstalt 1914 96. 4M. Vereinsbank »erlorb. 100. 4 . . 1012 100.20

4 . . 1010 101.

s-/, , 1910 95.

3'/, . 1915 Sb.

4 Stadt Stutt,,rt 1915 101.85 V/, . . 1912 94.50

AusWirtige »odesfLAe.

Wilhelm Schnitt», Metzger, 45 I., GtmmrrSfeld; Earl Bern­hardt, alt Falkenwirt, SO I., Freudenstadt; Rofali« Hanffe, Her-

Briefkasten der Redaktion.

K. W. H. Lehrlinge mit Lohn (tu Geld oder Nataralieu) find zur Bezilttkraukrvkasse, Lehrlinge ohne Lohn znr Beztrkskraukrnpflegkverficheruug avzumeld«. Seit Einführung vonLohnklafseu" find die Lohuverhältniffe -er Mitglieder der Bezirkskrankevkaffe Nagold genau zu ermit­teln Bekanntmachung im Gesellschafter Nr. 2 vou 1909. Eine sichere Auskunft über die vou Ihn« gestellten Fragen könne« Sie erlangen durch direkte Anfrage bei dem Hanpt- k sster der BezirkSkraukenkafse Nagold.

Das «ngehenre Unglück» daS Sizilien betroffen, hat wt»dr« alle Blicke nach diese« sonnigen Erdrnfleck hingrlrnkt. Wer sich aber anch sLr dt« wundirbare» Schönheiten der Insel interisfiert, der l«se den rrtchillnftriirten ReiseberichtTrinakrta". der un» üb«« dt« ganz« Ins,! führt und d«r in d«r »iu»sti« Nummer d«r vorzüg» lich«n und über dt« ganze Grd« o«rbr»it«ten Vkod«n- und Fawilten- »«UschriftMode »«» Ha«---, Verlag John Henry Schwert», Berlin S7, zu finden ist. Wie herrlich und vielseitig ist übrigens wieder di» neueste Nummer außgrstattet Neben de» Belletristik et» reicher Modrtetl, ! Handarbeiten, dieIllustrierte Kinderwelt', die spannende Romanbetlag« und vieler ander, noch. Ganz speziell machen wir auf den jede» Nummer beiliegende» »uftergilttge» Schnittbogen aufmerksam, außerdem liefert der Verlag Extrafchnitte nach eingesandtem Körpermaß keine sogenannten Normalschnitte gegen Vergütung drr »tarnen Selbstkosten von 50 pro Schnitt für Erwachsen«, 3K ^ für Kinder. .Mode und Hau»- kostet trotz seines reichen Inhalt» pro Quartal nur 1 mit Moden- refp. Handarbeiten Kolorits 1,3b Abonnements durch die G. Bst. Zaiser'sche Buchhdlg. Nagold. Probenummer« gratt».

Etwa- Neues

und sei «» noch so gut, findet metst erst allmählich da» Interest, weiterer Kreis», je nachdem di» Vorurteile, welch» jeder neuen Sache »ntgrgengebracht «erde«, schneller oder langsame» beseitigt find. Die Erfindung de» modernen selbsttätigen Waschmittel» ..BLK8U5"

ließ indes da» Gegenteil gewahren: Diese» eroberte sich mit einem Schlage di« Gunst der beteiligten Kreis«, ein Beweis dafür, daß da», was überPerfil" Rühmenswerte» gesagt wurde, fich M der Praxi» vollkommen bestätigt hat. Schon bei einem erstmaligen Versuch lernt man dt, Vorzüge von Perfil kennen, fein» überraschend groß» Wasch- und Blrichkraft, durck dir in denkbar kürzester Zeit die schmutzigste Wäsch» ganz von selbst blütenwetß, frisch und duftig wird, wie vou drr Sonn» gebleicht. Mehr wie bei allen andere« Artikeln kau» man hier sagen: .Versuch bringt Ueberzeugung", gleichzeitig aber auch greifbare Vorteil» wie: Erhaltung der Wäsche, Ersparnis an Zeit, Arbeit und Geld.

Witter««g-vorh,rsa,e.

Ziemlich heiter, trocken, woim.

Freitag, den 16. April.

«ud zwar 934 Stück mit «08,96 Fstm., darunter

I. II. III. IV. V. VI. Klaffe. Laugholz: 100,72 148,63 174,17 74,13 68,85 38,51 Fstm. «Sgholz: 1,26 2.52 0,17. Darunter 113 Stück Forchen

mit 111,46 Fstm.

DaS Holz ist vou schönster Qualität und kann vou Waldschütz Götzv «gezeigt werden. Die Zahlungsbedingungen werden günstig gestellt.

Gebote wollen, iu ganz« und Prozent« der 1909« Taxpreise cuSgedrückt auf das ganze Qaantum in einem Los, verschlossen und mit der Aufschrift versehenGebot a«f Stammholz" bis

IMtttvvih Heu 21. Uprßl V. HA.,

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au das Stadtsch.-A«t eiugereicht werden.

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Hauptagmt, RavruSbnrg. WU" Jetzt habe ich schon 18 erste Treffer verkanft.

Druck und Verla, der ». ». Zaiser'fchm Vnchdruckerei (E»tt Zatser) Ragold. Für dt» Redakiie« »erantwortltch: K. Panr.

Liebelsberg Öberamts Calw.

Krennhoh-Verkaus.

A« Montag de« IS. ». M,

vo» morgems 9 Uhr a»

werden aus den hiesigen Semeivdrwaldurrg« verkauft:

23 S Rm. tannenes Scheiter- uud Rugelholz.

Zvsamweukuust beim Rathaus. Käufer stad eingeladeu.

Den 14. April 1909.

Schultheiß Kanfelmann.

Eisenbahn-Paketadrejsen

2 Stück für 1 Pfg. sind zu habe n bei

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