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Mit de« Plauderstübch«,

* Jlluftr. «onntagSblatt und

M«»nsp»»che» Hl». SV.

88. IaHvgarrg. Ik«»nfp»«H<» Hk». LS. GchwS». Sandsirt.

.N 85

Mittwoch dm 14. April

190S

UoLMchs HleSerstchl.

G-rr-eutlich der vorjährige« Versa««!»», de» deutsche« Lehrerveret»- z» Dortmund wurde tu der Lrrtretervnsammluvg der Beschluß gefaßt, des ge- schäftsfnhreudW Ausschuß zu ermächtigen, die Bsrsttzeuds« der BrrbaRdSveretüe auch iu dewjmiges Jahr W einer Sitzung MssMnrruMusev, in drm kein? allZemeine deutsch! Lehrerversammlnug stattfindet. Bon dieser Ermächtigunx «achte dn geschastSsührmde AnsschnL des deutschen Lehrer- Vereins hmZr zu« erstenmal Gebrauch, iubem er die Brr taudSvsrfitzmden sm 8. April krach Berlin rief. Die Ber- tretrrtmsasMlMg fand im BereinStzanS des Berliner Lehrer- vereinS statt und beschäftigte sich mit iuternr» Angelegen­heiten der deutschen Lehrerschaft. Verhandelt wurde über die NrugchalLmrg der MttgliedSksrtm, die EiuüchLung einer PLdaßsgtschM ZenLraltzrLe, die Grstalturg der Hasrpflicht- verstchMsg für die Mitglirder, die gegenseitige Merken, «mg der Lrhrerplüsrrngszengniffe in den deutschen BrmdeS- ßaaten und die Abhaltung von BolksrersamMlnsge» t« Anschluß M die groß:» Lehrertage. Jktrrchant gestaltet« sich die Aussprache über die Einrichtung einer pädagogischen Zeutralstrllr, die gedacht ist als ein MtÜLZpuntt für die in der Gegenwart lebhaft yrrvortrelenbe» Bestrebungen zu einer Reform des BolkSschÄunterrichts und der VslkKschulerzieh- sag. Aufgaben dieser nmeu EiurichtWK sollen sei«: Die in der pädagogischen Literatur hrrvsrtretendku Rrssrmvor- schläge zu sammeln und der fachmännischen Klink zu unter- breiten, ferner die tatsächliches Bersuche zur Umgestaltung des BslksschulurrterrichtS uud derBsttsschulerziehung weiteren Kreisen zur Beachtung vorzulegen und endlich die Schul­behörden dafür zu gewinnen, daß sie der probeweisen Ein­führung hinreichend begründeter Rcsormeu offene Bahn gewähren. Nachdrücklich wurde bei der Bcrhsudlrmg über diese Frage von viele« Seiten vor des Schwarmgeistern aus dem Gebiet der Erziehung und des Unterrichts gewarnt, dir die Schule der Gegenwart nicht zur Ruhe komme« kaffen. Die Zentralstelle, der eine Reihe hervorragender Theoretiker und Praktiker «»gehören werde», wird «ach Be­dürfnis- ihre ArvrttLresulrate in besonderen Schrsste« dm deutschen Lehrer» vorlegeu. Eine sehr ausgedehnte und Lebhafte Debatte ries auch die Frage hervor, ob iu Ver- btvdung mit den großen drutschru Lrhrertagen BolkSver- samMlurrgm abgehaltm werden solle», dir allgemein interes­sierende pädagogische Fragen behandeln. Beschlossen wmdr, im nächstes Jahr bei der deutsches LchrrrversawmlMg in Strsßbmg damit einen Versuch zu macken. Unter Aus­sprache öder de« gegenwärtigen Stand des Bcreivslebms !u de« einzelnen Br: bänden konnte man vielfache Klage» über Schnlschmerzeu hören, doch vernahm die Lersammlrwg auch manchen Bericht über erfreuliche Fortschritte auf dem Gebiet des VslksschulwesenS. Schon von dieser ersten Ver­sammlung der Lerban-Sdorsttzeudeu des dentschm Lehrer- Vereins kann behauptet werden, daß str dem Zweck, eine ivnigere Fühlung zwischen den einMm Berbändeu herbei- zssühren, iu asSgezetchueter Weise gedient hat.

JtaNe« ««b der Dreiduud. Reichskanzler Fürst von Büloss weilt zurzeit in Oberitaüm Diesen Umstand hat der italienische Minister der auswärtigen Angelegenheiten, LiLLoui, wahrgmommm, eisen Besuch abzustatteo. Titioui traf am Sonntag vormittag i« Venedig ein. Um 1 Uhr fand beim Reichskanzler ih» zu Ehren ein Frühstück statt. Der Reichskanzler und Littoni hatten vor uud nach der Arühstückstafel längere Besprechungen. Nach de» Diner zu Ehren Bülows ist Minister Littoni abends nach Rom abgereist. Zu dem Besuche schreibt dieTribuua": »Wie leicht vorauSzusrhm war. hat Minister Litton! eine äuge- nehme Pflicht erfüllt und stch nach Venedig begeben, vm den Fürsten Bülow z» begrüßen, -er seiner sympathischen Gewohnheit gemäß such iu diese» Jahre seine kurzen Ferien in Italien verbringt. Die Znsommeukrmst der beide« Staatsmänner ist durchaus intimer Natur. Sie ist gewiß eia Beweis der zwischen ihnen bestehenden herzlichen per­sönlichen Beziehungen und der sehr herzlichen Beziehungen, die Italien und Deutschland verbinden, ste ist aber nicht durch politische Gründe veranlaßt und deshalb nicht be­stimmt, politische Folgen zu zeitigen. Das schließt von vornherein die von gewissen Blättern veröffentlichten Phan­tastereien hinsichtlich einer Verstärkung oder einer vorzeitigen Erneuerung des Dreibundes auS. Der Dreibund hat nicht nötig, verstärkt zu werden und niemand hat jemals daran gedacht, ihn außer der Zeit zu erneuern." Zettweise wäre vs» seiten Italiens eine Verstärkung sehr vonnöten gewesen, wie die Rarokkohävdel und verschiedene Sxtratonrm mit Frankreich uud England beweisen.

I« Deutsch-Südwestafrika hatte dir Art «ud Weise, wie das «olontalamt iu Berlin die Schürfrechte auf den Diamantenfelder« verteilte, sehr viel böses Blut gernacht. Wie uns dieNo:dd. Allg. Zig." mitteilt, habe« Verhandlungen, die zum Ausgleich von Differenz-» betreffend die Schürf- und BelethsvgSberechtigvngeu sowie über die z« verleihende Fkldergröße Md verschiedener anderer Punkte mit einer bevollmächtigten Abordnung der Lüdrritzbuchter Interessenten im RrichLkolonialamt während mehrerer Wochen gepflogen wurden, zu einem Vertrag geführt, an dem sämtliche am Diawantbergban in Lüderitzbncht be­teiligten Firmen beteiligt find. Durch dieses Abkommen ist eine große Anzahl von RechtSverhSltviffm geklärt worden, die andernfalls im Prszcßrveg jahrelang die Gerichte des Schutzgebiets hätten beschäftigen «offen uud eine gesunde und regelmäßige Entwicklung deS DtamauleLbergbauS ans ebenso lange unterbunden hätte«. AuS der Mitteilung geht nicht hervor, ob auch die Beschwerden der kleineren Interessent« bei de« Arrangement i« avgemeffenrr Weise berücksichtigt worden sind. Nach einer Mitteilung der »Köln. Zig." ist jetzt nicht mehr daran zu zweifeln, daß ««wett Lüderitzbncht Blangmud, das i» englischen Südafrika als UrsprrrngSstätte der Diamanten geltende Mineral, gefunden worden ist. Der Fund wurde gelegentlich des SuchenS eines Brunnenschachtes auf einem i« Abbau be­findlichen Diamarten-Bergbauseld gemacht, und es wurde bei dieser Gelegenheit auch dsS Vorkommen von Diamanten iu dem ansgesoudenes Blangrvnd ftstgestellt. Der Fund ist von hoher Bedeutung; bisher glaubte «au, daß die in Devtsch-Südwestasrika gefundene« Diamanten avgetrieben seien.

Die Lürkisch-bnIgÄrischeu Berha«d!»»ge« führten in fast alle« Punkten zur Verständigung, ausgenommen derjenige« Teil der türkische» FordemnM, der die Kirchm- güter betrifft. Die Frage der Eisenbahnen ist aus de« gegenwärtiges Ueberetukommm ausgeschaltet und wird erst nach der endgültige« Annahme de? St. Petersburger Pro­tokolls geregelt. Serbien hat zwei Delegierte für die demnächst auszmehmmdeu Handelsvertragsverhaudlnugeu mit Oesterreich Ungarn ernannt.

Gages-Hleuigketten.

An» Vtkidt Md Lmd.

Ragow, de» 14. April 1SVS.

* Bo« Lage. Am Ostersonntag war hier ein Reit- klnb ans Stuttgart «tt 15 Pferden aus Besuch. Die Herren übernachteten imHotel Post" uud traten andern morgens dm Rückweg über Güttltnge«, Drckmpfrou« an.

Herrenberg, 13. April. Das Automobil des Ober­försters Frhru. v. Süßkiud aus Dornstetten überfuhr Sei mäßigem Lempo den 11jährigen Sohn des WeißgerberS Ackerkuecht. Der Knabe ist glücklicherweise nur leicht ver­letzt worden.

Notterebmrg, 13. April. In der Darlehenskassen- veretnSsache ist lautRottrubmgrr Zeitung" die Ein­berufung einer Generalversammlung noch nicht Möglich geworden, da die llutersuchnug durch BerbaudSrevisor Seidle noch etwa 1612 Tage in Anspruch nimmt. Bis dahin sollten die vielfach zweffelhaft« Gerüchte nicht weiter kol­portiert werden.

r Uuterreicheudach, 13. April. Am Ostersonntag Nachmittag brach hier et» großer Waldbrand ans. Das Feuer griff infolge des starke« Windes rasch um stch, sodaß die auf dem Brandplatz erschienenen 4 Feuerwehren die größte Mähe hatten, eS endlich zu» Stehen zu bringen. 15 Morgen Kulturen uud alter Bestand fielen ihm zu« Opfer. Uebrr die EutstehsugSursache des Brands ist noch nichts näheres Sekauvt. Z« obigem Waldbrand erfahren wir noch, daß ca. 5 Hektar abgebrannt find; 2 Hektar liegen aus badischem, 3 Hektar ans wSrttemöergischem Gebiet. Der Schaden beziffert stch ans etwa 16066 Das Feuer soll dmch die Funken einer Lokomotive emstasdeu seiu.

Stuttgart, 9. April. DieTagwacht" st«mt jetzt auch Stellung zu dem von derTäglichen Rundschav" au- geschnittenen Thema der Lhroufolgefrage iu Württemberg und kommt zur Forderung der Republik. ES kann de« Blatte selbst nicht ernst sein mit dieser Forderung, wir zitieren dm betr. PafisS aber seines Interesses halber:Da die Frage, wer der Nachfolger des jetziges Königs werden soll, nicht geklärt ist, einige» stch Regiiravg uud Stände auf eine Verfassungsänderung zu de» Zweck, »it dem Ab­leben deS gegeuwält'.gm Königs die Monarchie anfzuheben und an ihre Stelle die Republik eiuzusührrv. Da«tt würde jeder Eingriff in verbriefte Rechte vermiede« und dem Volke

die Möglichkeit gegeben, selbst zu mtscheidro, wer die oberste Leitung seiner Geschäfte in die Hand nehmen soll. Wir hoffen, daß dieser goldene Mittelweg, der dm einfachste« AuSgavg aus dem Erbfolgestreit arrzeigt, von all« Interes­senten mit Befriedigung beschatten wird."

r. Stuttgart, 10. April. Laut StaatSavzeiger ist «tt Schreib« deS S. StaatS«iutsteriumS vo« 7. April de« Präsidium der Zweiten Kammer der Entwarf einer Gesetzes, betreffend die Beschaffung von Geldmitteln für dm Eismbahvbau und für außerordentliche Bedürfnisse der Vrr- kehrsanstaltevvervaltusg is der Ftnauzperiode 1909/16, zngegaugen, ferner ein Staatsvertrag zwischen WSrttemberg und Baden über die Herstellung weiterer Eiseubahnver- biaduvgerr zwischen dm beiderseitigen Staatsgebieten, sowie eine Denkschrift zu EtatSkapitel 88, Titel 2, ditr. die Ueber« «ahme der BolkSschullastm «ns dm Staat Md die Ber- willigsnff« von Staatsbeiträge» an Gemeinden z« de« Gehalten und Lelohunszen der BolkSschullehrer.

Stuttgart, 12. AM. Au dm unter der Leitung von Pros. Dr. HnSer stattgchmdemu wirLschastSwiffm- schastlichm Hochschvlkursen, die in vergangener Woche mit einer Exkursion «ach Hellbraun Md Neckarsulm ihren Ab­schluß fand, Hab« sich über 170 Personen beteiligt, darmtter außer dm Kauflmtm etwa 10 Fabrikbesitzer, 24 Techniker und Ingenieure, 20 Gemeiudebeamte n. s. s. Vertreten war« alle Altersklassen. Die GrörteluugSabevde solle« auch den Sommer über fortgesetzt werden.

Stuttgart, 12. Aprll. Znr Bekämpfung deS Hm- Md GamrAnrms wird neuerdings eine Arsmbrühe empfahl«. Die Brühe braucht nicht stark zu sein. Dr. Morrstatt vo« der pflanzevpatheologischsu BersnchZstatio« in Geisenheim empfiehlt beispielsweise 150 Gramm Schweinfurter Grün (arsenhaltig) ans 100 Liter Flüssigkeit, was eine« GehE vo» 0,065 Prozent au arsenizer Säure oder 0,048 Prozent Arsen entspricht. Mau spritzt mit diesem Mittel bloß geg« den Hrawurm, also vor oder kurz nach der Blüte, wo das ganze Geschein t« Vergleich zur reifen Tranbr noch sehr klein ist. Das Gift wird -iS zur Reise ans gnrz geringe Mengen ausgewaschen und auSgelauxi. In Geisenheim sollen schon in diesem Jahr umfassende Bersuche mit Arsen gemacht werdm. In Frankreich verwendet mau Ars« schon längst als Mittel gegen die Schruarozer der Weinrebe.

r BöbUuge», 13. April. Am SarnStag nacht brannte der Dachstuhl des Wohnhauses der Schreiner- Meisters Witwe Baitemauv vollständig ab. Das Feuer sprang auch aus die angebastm Scheune« über Md äscherte diese ein. Die EntsirhungSursache des Brandes ist noch nicht bekamt. Am Ostersonntag vmdm durch Feuer im StaatSwald Aldiuger Wald ca. 12 Morgen der schön« Tannenkultvr eiugeüschert. Einem »it Löscharbetten de- schäftigten Bahnwärter wurden die Kleider am Leibe ver­sengt. Die Entstehung des Brandes dürste ans zündelnde Kinder zurückznsShreu sein.

Toubach, 10. Aprll. Heute abend, «it Einbruch der Dunkelheit ertönte Feuerlärm. Da? große Bauernhaus deS Joh. Georg Frey und der Witwe des David Fink- beiuer stand in Hellen Flainmeu. Mit rasender Schnel­ligkeit griff das Feuer um stch, so daß es beiden Familien nicht möglich war, außer dem «ackteu Lebeu mrd dem Vieh etwas zu retten. Zwei benachbarte, ebenso große Häuser warm in gleicher Weise gefährdet. Leider war eS der an« gestrengten Arbeit der Toubacher Feuerwehr nur möglich, eines derselben, von vier Familien bewohnt, zu rett«. Zweimal geriet das Schindeldach, durch Flugfeuer entzün­det, iu Brand, kovnte aber immer wieder rechtzeitig erstickt werden. Dagegen gelang es nicht, da? Anwesen des Fr. Frey, duS auch von dessen «och lebenden Eltern und Groß­eltern bewohnt war, zu hatten. Die enorme Hitzmtwickim g, von dem brennenden Nachbargebäudc ausgehend, gestattete überdies kein näheres Hrraukommm, und bis die Feuer­wehren von BaierSbrorm und Klosterreicheubach znr Hllse- leistnug auf dem Braudplatz erschienen, stand auch dieses Haus in Flammen. Die Trockenheit der letzten Tage trvg wesentlich znm so rasch« U«stchgreisen der Feuers bei. Innerhalb dreier Stunden warm Seide, je 25 Meter lange uud 14 Meter brette Gebäude, deren reiches Balken­werk iu Erstaun« setzte, -iS ms dm Srur'd uiedergebramt. Ein gerettetes Rind verendete durch Sturz in einen Stein- bruch. Die Abgebrannten find versichert. Dm betroffen« Familien wendet stch allgemeine Teilnahme zu. Mit d« abgebrannten Gebäuden find abermals zwei wettere altehr- würdige, malerische Bauernhäuser, die stch unserem Land- schaftsbild schön eivsügtrv, verschwunden.

r Schausiach O«. L-mßatt, 13. AM Zwei«» Raufbolde bekannte junge Lmte von hier, dir beiden Brüder Hallwache, mißhandelte am Sonntag abend die Hirschwtrtt«