Gmü«d, 30. Rärz. «egen Beruutreuuvgen in größerem Stil wurde gestern lautRemszettnng" der Letter eine» htefigeu Warenhauses und die Kasstereriu fest- geuommrv. Die HanSsuchuu-, die auf Antrag de» hierher gereisten Inhabers de» Geschäfts vorgruommeu wurde, förderte einen große» Borrat a« Waren, die teils in der Wohuuug teil» aus dem Dachboden aufgespeichert waren, zutage. Auch stimmte die Buchführung nicht. Der Fehl» betrag soll sich auf 1b20000 belaufen.

r. Gaildorf» 1. April. Infolge Warmlaufens einer Maschine ist heute früh zwischen 3 und 4 Uhr iu der Kunst» Mühle zu Groß-Altdorf det «aildorf Feuer auSgebrocheu, dem die ganze Rühle zum Opfer zu fallen droht.

Gie«-e« a. Br. Seit etlichen Tage« wird der 62 Jahre alte, verwitwete Taglöhner Eisele, a« dem in letzter Zeit Zeichen von Schwermut wahrzuuehmeu waren, vermißt.

r. Neckars«!«, 30. März. Eine« IbjLhr. MLdche», welches gestern mittag mit dem Zug 1.37 Uhr nach Frauken» thal fahren wollte, wurde durch das Zuschläge» der Wagev» tür ein Finger völlig abgeschlagen. Bor Schrecken und Schmerzen wurde das Mädchen ohnmächtig. Die Fahrt wurde uuterbrochru und in Nrckarfulm wurde das Rädchen iu ärztliche Behandlung geuowmeu. Die mitfahreudeu Passagiere gerieten iu große Aufregung ob diesem Bor» kommvi». Wru die Schuld trifft, wird die Uutersuchuug ergeben.

B»m Neichslvstschiff R I.

Mimche», 1. April. Wie denMönch. Neuesten Rachr." abeudS mitgetetlt wird, erfolgte die Landung de» ,2 I" bet Loiching sehr glatt. Die Laudung war verursacht infolge des starken böigen Windes. Ein Motordefekt ist nicht zu konstatieren. Wahrscheinlich wird das Luftschiff, wenn der Mud «schlißt, morgen früh um b Uhr die Rückfahrt nach München autrete«. Gras Zeppelin über­nachtet an der LandungSstelle.

Bo« LauduugSplatz.

8a«d-h»t, 1. April. DaS Reichsluftschiff liegt zwischen Niedrrviehbach und Diugolstug veraukert. Am Nachmittag war e» noch zweifelhaft, ob noch heute die Rückfahrt über München angetrete« werden sollte oder nicht. Hätte der widerwärtige Wind nur einigermaßen nachgelassen, so wäre trotz der vorgeschrittenen Tageszeit «och versucht worden, wenn auch nicht nach Manzell, so doch nach Rösche« zmückzukehreu uud dort bei Oberwiesenfeld zn landen, zu­mal dort alle Borbereitungen dafür, wie auch für eine etwa notwendig werdende Nachfüllung getroffen waren. Gegen abend aber »ahm der Wind derart au Stärke zu, daß dieser Plan sufgezeben wurde. Da» Luftschiff bleibt deshalb die Nacht aus dem LanduugS- platze bei Dingolfing, wo eS sicher verankert ist. Bau LandLhut ans find ei« Bataillo« Jusautrrie, sowie drei Schwadronen schwere Reiter nach der Aukerstelle beordert worden. Auch vou München aus ist außer der Lustschiffer- adteilung noch weiteres Militär au die LauduugSstrlle ab- grgaugr«. Mit den Mitglieder» des Bayerischen Akts» modilklubs ist auch Prinz AlsovS von Bayers mit Gemahlin ans dem Landungsplätze eiogekoffeu. Der Prinz begrüßte den Grafen Zeppelin aufs herzlichste. BorauSstchtlich wird das Luftschiff msrge« vormittag die Rückfahrt »ach Manchen antrrteu uud danu bei günstiger Witterung eine Lauduug versuchen.

»iagolfiu-, 2. April. 6 Uhr früh. DaS Reichs» Luftschiff befindet stch noch iu Loiching. ES wird eine Nachfülluug mit frische« GaS dorgeusmmen. Die Abfahrt bängt ganz vou den WitterusgSverhSltniffen ab. Graf Zeppelin ist wohl aus.

Gerichtssaal.

LSHi«-e«, 31. März. Strafkammer. Die Militär» pflichtige» Karl Krentle uud Erust Hipp von TSbiugeu wurden wegen Verletzung der Wehrpflicht je zu 400^ ev. 3 Monaten GefäuguiS verurteilt.

Hamstur-, 31. März. Im Januar des vorigen Jahrs wurde der Kapitäuleutnavt a. D. Liersemauu vo« hiesigen Schöffengericht wegen Beleidigung des Prinzen Akwa zu 30 ^ Geldstrafe verurteilt. DaS Gericht ent­schied, daß Liersemauu der Wahrheitsbeweis für seine Be­hauptung, daß Akwa einminderwertiges Subjekt" sei, r-tcht gelungen ist. Das Landgericht als BerufsugSiustauz hob heute da» Urteil aus uud erkannte auf Freisprechung drS Beklagtes. Der Wahrheitsbeweis fei als gelungen an- zuseheu und stehe dem Beklagten der § 193 zur Seite.

Deutsches Reich.

Berlin, 31. März. DaS oberärzlliche Gutachten über des Fürsten Eulrnburg lautet auf vorgeschritteue Nr- trriruverkalkuug uud verueint jede Verhandln» zSmözlichkeit.

Hecht»-««, 31. Rärz. LandtagSabg. Auoth vou Rofeck sprach über die Vorteile elektr. Kraft und elektr. Lichts iu laudwirtsch. «ud gewerbl. Betrieben. Die Aak- fichtru auf ein Zustandekommen der elektrischen UeberlandS» zentrale haben stch durch diese Bersammluvg bedeutend günstiger gestaltet.

Pforzheim, 31. März. Bei der Bürgermeister- Wahl iu unserem Nachbarort Eisiugeu warf ein Wähler folgende» humorvollen Wahlzelle! i« die Urue:

Ich wähl zu« Schulte» vou Eistuge«

Dru Serbeuschorsch vor alle» Dingen.

Der Priu» ist jetzt ja ohne S'schäft,

Da kommt er wohl iu nufer Höft.

Drum aus, Ihr Bürger, seid schön hell Uud wählt Leu Prinzen auf der Stell,

Berühmt find wir dann weit und breit,

Die Nachdardörfer frißt der Neid.

Wie lange noch, so find wir Stadt,

W;n« «au 'neu solchen SchulteS hat.

Mit Stein da gibt es demnächst Krieg.

Der Serbeuschorsch fuhrt «uS »rrm Sieg,

Dru« auf zur Wahl, uud müßt ich stervieu,

Ich wähle doch deu Prinz vo» Serbien!

r. Pforzheim, 31. März. Wie dieBad. Presse" meldet, ist mau hier großen tzteurrdefraudatioue« auf die Spur gekommen. ZS soll stch um eine Ketteufabrik uud um den Betrag von mehreren Millionen Mark handeln.

r Pforzheim, 1. April, lieber dir Stmrrhivter- ziehungSaffäre meldet dieBad. Presse" weiter: Nach An­gaben der FahndnngSpolizei handelt es sich um Karl Rondo», Bijouterie- und Ket'.eassbrikavt, früher Stadtrat und Brr- waltuugSrat der Gewerbebavk. Wie eS heißt, soll von einem Lermögeu von mehreren Millionen nur etwa rin Drittel versteuert worden sein. Da vou Gesetzes wegen die Steuer uur für die letzte« 5 Jahre uacherhobe» werden kann, so wird die zehnfache Steuerstrafe etwa eine halbe

Million betragen. Dir voraussichtliche Steuernachzahluug soll sich ans ca. 50000 belaufe».

r A«» Bade», 1. April. Me gemeldet wird, stattet Prinz Ludwig von Bayer» in Vertretung feines Vater», de» Prtnzregesteu, im »nächstes Monat dem Karlsruher Hofe einen offiziellen Besuch ab. Die Ankunft wird am 20. April erwartet. ES ist militärischer Empfang vorge- gefrheu. Die Rückreise erfolgt voraussichtlich am 21. April. In Baden-Baden ist Frhr. v. Seckendorf, der kaiserlich deutsche Gesandte in Caracas (Btnezaela), zn längerem Kurgebrauch hier ringrtroffeu uud ist i« Sanatorium der Doktoren Frey-Deugler abgestiegen.

Mknche«, 31. März. Bayern hat offiziell Stellung zu dem Befitzstrurrkomprowiß zwischen Konservativen und Zentrum genommen. Der Finauzmiuistrr v. Pfaff krklärt« zugleich im Namru der Bundesregierungen, daß gegen deu Kompromißautrag Herold-Müller-Fnlda aus prinzipiellen uud staauziellen Gründen die schärfsten Bedenke» »orliegev. Die Regierungen könnten diesem Kompromiß niemals zu- stimmev.

Ausland.

Zürich, 1. April. Hier erschoß rin Uhrmacher seine frühere Braut, eine Lehnerin, verletzte durch eiueu Schuß deren Mutter, richtete danu die Waffe gegen stch selbst uud verletzte sich tödlich.

J»usstr»<k, 31. März. In Nsrdtirol hat ein Sturm großen Schade« angerichtet. Bei Danöfeu am Arlberg wurde die Bahn durch eiue Lawine verschüttet.

Ha«-, 31. März. Da» freudige Ereignis am KönigS- hof wird iu 14 Tagen erwartet.

Budapest, 1. April. In TrmeSvar wurde die 13< jährige Magd Rosa Geczy als Stftmifcheriu verhaftet. Sir hat bereit» die Vergiftung von fünf Persose« elugestanden.

Pari-, 1. April. D iSPetit Journal" meldet auS St. Diö einen Greuzzwischeusall, welcher stch gestern auf dem Col du Bonhomme ereignet haben soll. Drei Kompagnie» preußischer Infanterie unter Befehl eines Ma» jsrs sollen die Grenze bei Fratze überschritten haben. Sie seien etwa 60 Meter weit auf frauzöstsche« Gebiet vor- marschtert und hätte» hier Halt gemacht und stch auS eiuer irauzSsticheu Wirtschaft Speise» uud Getränke reichen lassen. Ein französischer Postbeamter soll Zmgr des Vorfalls ge­wesen s:in und ihn d:r Behörde mttgeteitt yabev.

Pari-, 30. März. Iu militärische« Kreisen erklärt mau. daß eS nötig sei, die französische Artillerie auf den­selben Standpunkt zu bringe», wie die deutsche, und daL umso mehr, als z. B. in der sraszösischm Marine völlige Anarchie herrsche.

K»»sta»ti«»pel, 30. März. Seit 3 Tage« werden täglich 10000 Gewehre älteren Systems über Saloniki nach Mazedonien gebracht, um die Bevölkerung gegeu etwaige Barrdeuansnffe zu rüsten.

Ga» Gestastia», 1. Apul. König Eduard traf gestern Nachmittag 1 Uhr 30 Min. hier ein und begab stch sogleich noch Schloß Miramar, vo ein Frühstück fiattfand.

Wttter«»--vorherfa-e. SamStag, den 3. April. Ziemlich heiter, trocken, nachmittags mild.

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