di; für ihre uatioualr Arbeit so sehr aus einander ange- wl-sea stad wie Deutschland und England. (Sehr richtig!) Deutschland und England find gegmseittg ihre desteu Kunst». Der Reichskanzler spricht sodann üdrr das Marokko- ab:omAkv und verwahrt die deaische Polütk gegen den Vorwurf der Inkonsequenz. Sollten wir wirklich daraus ausgetzru in eine« Lande, wo wir keine politischen Inter« essen haben und solche niemals verfolgt haben, Frankreich Schwierigkeiten zu bereiten. Wir treiben keine krumme Politik, wir treiben keine Politik der Schadenfreude. Das deutsche Volk ist stark, ist groß genug, um eine offene, eine klare, eine grade Politik zv treiben. (Beifall.) Der Kanzler wendet sich daun den Fragen des nahen Orients z« «ud erbringt durch Verlesung aus den Akten den Nachweis, daß er von Anfang an seine Stellung z« de« Vorgehen von O Herreich mit aller Entschiedenheit genommen und präzisiert habe und nicht rin unsicherer Kantonist gewesen sei. Nicht i; Orieutsragr» überhaupt Stellung zu nehmen, hat Fürst Bismarck widerraten, sondern vorzeitig Stellung zu nehmen oder die Führung an sich zu nehmen. Glauben Eie wirklich, daß wir irgend einen neuen Freund gewonnen, irgend ein Ersatzmittel Hütten, für ein durch 30 Jahre bewährtes Bündnis, wenn wir die Probe aas unsere Treue nicht bestanden hätten? (Sehr wahr!) Uns klar und offen au die Seite von Oesterreich-Ungarn zu stelle», war aber deshalb augezeigt, «eil wir sonst gefährliche Zumutungen ermutigt hätten, die daraus hiuauSlirseu, der Machtstellung von Oesterreich-Ungarn Schaden zuzufügeu. Eiue diplomat sche Niederlage unseres Bundesgenossen hätte ihre Rückwirkung aas unsere eigene internationale Stellung auSgeübt. (Sehr richtig!) Eie hätte das Schwrrgericht vermindert, das Deutschland und Oesterreich-Uagam jetzt gemeinsam repräsentieren and das in internationalen Fragen oft von beiden Rächten gemeinsam iu die Wagschalk geworfen ist. Ich Hube ein höhnische- Wort gelesen über unsere „Vasallen- schaft gegenüber Oesterreich-Ungarn". Das Wort ist einfältig. (Lebhafte Zustimmung.) Es gibt keinen Streit über den Äoruttt, wie zwischen dm Königinnen i« Nibelungenliede, aber die Nibelungentreue wollen wir aus unserem Verhältnis zu Oesterreich-Uugaru nicht ansschalten. Die wollen wir vor aller Oeffeutltchkeit Oesterreich-Uugaru gegenüber wahren. In dieser unserer Haltung erblicke ich auch eine eminente FriedeuSficherung. Es unterliegt für mich nicht de« mindesten Zweifel, daß Oesterreich-Uugaru ln seinem Konflikt mit Serbien das Recht durchaus auf seiner Sette hat. (Lebh. Beif.) Oesterreich-Uugaru hat sich sin Recht ans beide Provinzen durch seine Arbeit erworben. Der formale Verstoß, der bei der Annexion begangen wurde, ist durch die Verhandlungen mit der Pforte ausgeglichen worden. Beide Teile haben Anlaß, sich zu dem gelungenen Abschluß Glück zu wünschen. Die Zustimmung und Auer- keuuuug auch der übrigen Sigaatarmächte des Berliner Vertrages wird nicht asSbleiben können. Daß auch das P!azrt von Serbien erforderlich sein soll, ist eiue Zumutung, vle Oesterreich-Ungarn von Anfang an abgelehnt hat. (Sehr richtig!) Aus den serbischen Aspirationen kann kein Krieg, geschweige denn ein Weltbraud entstehen, ich habe aber die feste Zuversicht, daß das Frirdeusbedürfuis iu Europa stark genug sein wird, um eine« solchen Weltbraud zu verhüten. (Beif.) Die Haltung, die die russische Politik neuerdings in der Annexiousfrage angenommen hat, bestärkt »ich in dieser Auffassung. Wir find iu vermittelnder Richtung nicht ohne Erfolg zwischen Wien und Koustautiuopel und zwischen Wies und St. Petersburg tätig gewesen. Dabei find wir uns allerdings stet» der Grenze bewußt gewesen, die wir einerseits unseren eigenemJutereffen, andererseits der Loya« lität gegen Oesterreich-Uugaru zu gründe legen mußten. Unsere eigene Geschichte mahnt uns zur Vorsicht auch auf de« Gebiete der ehrlichsten Raklertätigkett. Deutschland, dar den Frieden anderer erhalten hatte, schwebte bald »ach de» Berliner Kongreß iu Kriegsgefahr. Mit dieser Ersah- rang vorAugeu haben wir uuSdieLtniesüruusereOrteutpolittk vorgezeichnet. Wir wahren unsere eigene» Interessen und stehen treu zu Oesterreich-Uugaru. Das ist, um das auch in diesem Zosammeuhavge zu wiederholen, identisch. Indem wir fest zu Oesterreich-Ungar» stehen, sichern wir am besten unsere Interesse». Und damit tragen wir auch am meisten bet zur Erhaltung des Friedens, des europäischen Friedens, dessen Wahrung aufrichtig gewünscht wird von diesem hohen Hause uud vom deutschen Volke. (Beifall.)
Frhr. v. Hertliug (Ztr.): Wenn wir früher uns von Marokko unterhalten haben, so taten wir eS alle mit eine« gewissen unbehaglichen Gefühl. Nunmehr hoffen wir, daß das erzielte Einverständnis tu dieser Frage dazu beitragen wird, uusrr Verhältnis zu Frankreich überhaupt dauernd zu bessern und zu kräftigen. Die Vorwürfe, die der Regierung wegru der Bevorzugung der Adels in diplomatischen Stellen gemacht wurden, waren nicht berechtigt. Die Borwürfe waren deshalb so stark, weil «au zu Vertretern des Adels auch die später uobilitierte« zählte. Wer gegen die Bevorzugung deS Adels ist, sollte eigentlich such gegen diese Nobilttieruug sich auSsprechru, er würde daun vielleicht zu seinem Erstanuru die BuudeSgruossenschaft des alten historischen Adels staden. (Heiterkeit recht».) Worauf e» aukommt, ist, geeignete Persönlichkeiten zu staden, kein« blasierten Salsnheldeu. Hauptsache ist, daß mau unsere jungen Diplomaten die Kunst der NrbeitenS lehrt. Die Haftung der deutschen Politik in der Balkankrise war durchaus korrekt. Die Stürme gegen Oesterreich zielten vielfach aus da» deutsche Reich hin, mau schlug Oesterreich uud «einte Deutschland. Ein treues BundeSverhältutS zu Oesterreich hat von jeher den Gesinnungen «einer Pöltschen Freunde entsprochen. Eine Verständigung über den Flotteubau wäre ei« Ziel anfS innigste zu wünschen. Wir müfs:» nicht nur den Anfang sondern das Ende in einer
Verständigung mit England finden. Ich habe hier den Grundsatz befolgt, daß bei Erörterung der internationalen Lage für uns nur die Wohlfahrt und die Ehre des Vaterlandes maßgebend ist. Bon diesem Grundsatz wird mich auch der im»er wiederkehreude Borwurf auttuatioualer Gesinnung nicht abbriugeu. (Lebh. Beif. t. Ztr)
Graf Kanitz (kauf.): Die feste LuudeStrme Deutschlands und Oesterreich-UngaruS hat die Entzündung der KrirgSfackel verhindert. (Sehr richtig! recht».) Es ist auch eine gerechte Sache, wenn wir Oesterreich-Uugaru auf dr« Balkan unterstützen. Niemand hat das Recht, von Oesterreich Komp nsattouen 'zu fordern, am wenigsten Serbien. Die Bedenken gegen eise Balkaukoufereuz find im vollsten Maße berechtigt. Zu einer Aeuderuug tu unseren freundschaftlichen traditionellen Beziehungen zu Rußlaud haben wir nicht den geringsten Anlaß, wichtige gemeinsame Juteressm verbinden uns. Jede Hiuzusüguug zu der Erklärung, die Herr v. Schön iu der Ksmmisfisn über dir Flotteurüstung abgegeben hat, würde ihren Eindruck abschwächen. Daher verzichte ich darauf, iu di« FeirdeuStrsmp-te zu blase». Wer sich absichtlich die Auge« verschließt, dr« ist doch nicht zu helfen. Zu« esglisch-russtscheu Abkommen üb» Persien hat Herr v. Schön im vorigen Jahre beruhigende Erklärungen abgegeben. Bielleicht erhalten wir jetzt Mitteilung über das Ergebnis der Studienreise, die unser Koustauttnopeler Handelsattache nach Pusten gemacht hat. Wenn du Reichskanzler in seiner staatSmänuischeu Tätigkeit nichts weiter vollbracht hat, als jetzt dieses Friedeuswuk am Balkan, so würde er sich dadurch allein ein immerwährendes Verdienst erworben haben. (Beifall rechts.)
Bassermanu (nl.): Mit des Richtlinie», die dis Politik des Reichskanzlers in den auswärtigen Fragen aufwrist und «it seinen heutigen Darlegungen können wir uns in volle» Umfange einverstanden erklären. Die Uatustützvug Oester- reich-UrrgaruS durch nufere Politik findet unsere Billigung. Du Erfolg dieser Politik ist auch nicht auSgebliebm. Die Haltung Deutschlands iu erustrn Stunden hat uns auch wieder den Frieden erhallen. Die Nützlichkeit unseres starken Heeres hat sich hier aufs neue bewiesen. Ohne Liese FriedmSweyr wäre vielleicht ei« Krieg leichter gewagt worden. Eine grsßsubische Bewegung ist wohl politisch verständlich, aber auch auf dem Balkan ist jetzt die Welt verteilt. Zu einer Konferenz über die Belkauwkreu liegt kern Aulaß «ehr vor. Wir begrüßen eS, daß dar dankenswerte Eingreifen des serbischen K onpriuzm Leu Friede« ermöglicht hat. (Gr. Htkt.) Hoffentlich ist der Friede nun definitiv gesichert. Msu versteht uns falsch. Neun «an glaubt, wir erstreben eine Diktatur. Wir sind aber auch nicht gewillt, uns au die Wand drucken zu lassen. Unser Ziel ist nur ans die Erhaltung des Fliedens gerichtet. Die Einigung iu der Marokkosrage wird eine Verbesserung der Brzkhrmgeu zwischen Frankreich und Deutschland herbei- sühreu. Redner bespricht die Qualität unserer diplomat. BkamteuuNdverlangteiue Demokratisierung dr» diplomatischen DieusteS. Notwendig sei die Austeilung von HaudelsattachSs und Attaches für da» landwSrsch. Gewerbe. Die Auseinandersetzung über das deutsche Flotteuprogramm iu England zeigte viel unnützen Lär«. Wir wollen nur Frieden uud Freundschaft mit England haben. De« Staatssekretär deS ReichsmariueamLZ können wir für sriue Flottespslitik um dankbar sei». Deutschland ist ein Hort seiner Freunde. Weuu wir auch viel Feiude draußen haben uud oft als Störrafrird hingestrllt werde», so ist doch das Ziel der deutschen Politik firts gewesen, freundschaftliche Beziehungen zu allen Völkern der Erde herbeizuführeu. (Lebh. Beif.)
Schräder (frs. Bg«.): Die Balkankrise hätte bald einen Krieg herbeigesührt. Schließlich hat mau sich aber besouueu, weil doch zu viel aus dem Spiele steht. Mit dem Rarokkoabkommeu find wir sehr zufrieden. Serbien hat gar keinen Anlaß, an Oesterreich Forderungen zu stellen. Gegenüber den englischen Uebertrribuugeu muß betont werde», daß wir unsere Flotteurüstung ganz «»verhüllt treiben. Die engl. Aufregung ist daher ganz unverständlich. Alle Länder haben ein Interesse daran, Maß in der Rüstung zu hatten. Wir richten uns bei unserer Flotteurüstung auch nur rnch dem Gesetz.
Lrdebour (Soz.): Die Flottevpolitik der Regierung muß grüvdlich erörtert werden. Die ablehnende Haltung des Reichskanzlers auf den englische» Vorschlag zur Ab- rüstung hat eine Pani! iu England hervorgerufen. Hier will mau diese Dinge jetzt bemänteln. Wir find entschieden gegen das unsinnige Wettrüsten, durch welches dem Reiche das notwendige Geld für die Sozialpolitik entzogen wird. Dm Dauk für die friedliche Beilegung der Balkankrtfis verdiene« die serbischen Sozialdemokraten (Gelächter rechts), auch die Japaner, die Rußland das Genick gebrochen haben uud die russischen Sozialdemokraten, besonders die Herren Rau'selstamm uud Silbrrfarbe. (Gelächter). Wir wollen Friede« mit alle» Völker» habe».
Erbprinz zu Hoheulohe-Laugrsburg (Rp.): Unsere Politik ,« Oesterreich hat sich wieder als Bollwerk de» Friedens bewährt. Das Marottoabkommru begrüßen wir. Wir wünschen eia normales Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich. Vorschläge ans Abrüstung sollte man nicht zurstckweism, sondern sachlich prüfen. Nur Uebelwolleu kann uns bei »ssercu Jlotteurüstnugm aggresftve Absichten unterschieben. Unsere Stellung in der Welt beruht auf unserer inneren Kraft. Wir dürfen aber anch die Deutschen i« AnSlaude nicht unberücksichtigt lassen. Der traurige Zustand unserer RrichSfiuauzev ist eine ernste Mahnung für unsere auswärtigen Beziehungen. Wir müsse« die materielle» Fundamente unsere» Staates kräftigen.
Liebermau» von Souueuberg (»irisch. Bzg.): Unsere Haltung Oesterreich gegenüber ist richtig uud er- folgretch geveseu. Wenn wir treu zu Oesterreich stehen, so
find wir allen Mächten der Welt gewachsen. Oesterreich sollte aber auch das deutsche Element iu seiner Monarchie stärken. Für die Ausländsdeutschen sollten unsere Geschäftsträger energisch eiutrete». Auch die devische» Schule» im Anslaude «üffm bester unterstützt werden.
Reichskanzler Fürst BSlow: Zur Frage einer deutsch- englischen Verständigung über den Flotteubau habe ich zu erklären: ES find über den Umfang und die Kosten der Flottenprogramme zwischen maßgebenden englischen snd deutsch;« Persönlichkeiten zwar unverbindliche Gespräche ge- führr, niemals aber englische Vorschläge gemacht worden, die als Bast» für amtliche Verhandlungen dienen könnten. Die verbündeten Regierungen denken nicht daran, mit dem Bau der deutschen Flotte in Wettbewerb mit der englischen zu Irrten. Las unverrückbare Ziel der deutschen Flotteu- poiitik ist durch den Inhalt des FlotteugesetzeS festgelegt worden. Wir «ollen unsere Flotte lediglich zu« Schutze unserer Küsten snd unseres Handels schaffen. DsS Programm unseres Flottrudans liegt in voller Offesheit klar. Wir haben nichts zu verheimlichen uud zu verstecken. Alle anderen Gerüchte sind falsch. Wir werden frühestens im Herbst 1912 die gesetzlich bestimmte« 13 neuen großen Schiffe haben. Die allgemeine Stellung der Regierung zur Abrüßuugsidee ist bereit» klargrstellt. worden. Es ist seitdem keine Form bekannt geworden, die seine geeignete LerhsudlungLbafis ermöglichte. Solange aber die brauchbare Grundlage stehlt, muß die Regierung an der Annahme festhaltr», daß Derhasdlnugru über Einschränkungen des FlottrubsnS keinen wirklichen Erfolg versprechen. Ich habe dar Bedürfnis, dev Vertritt!« der bürgerlichen Par» teieu meinen Dauk asSzusprechm für die Uvterstütznug, die sie in Fragen der auswärtigen Politik mir gewährt habe». Dis Zustimmung aller bürgerlichen Parteien isi für die Regierung uud für die Leitung der auswärtige» Politik gerade in einem so ernsten Lngenblickr, wie es der gegenwärtige ist, besonders wertvoll. In rmsrrer Hsltnng gegenüber Persien hat sich nichts geändert. Wir haben dort keine politischen Ziele, sonder« um wirtschaftlich; Aufgaben. Wir habe» keine Veranlassung, aus der Hattang hewsrzu- trete», die wir gegenüber den Vorgängen in Persien bisher eingenommen haben. In der Politik ist nichts so« ewiger Dauer. Die auswärtige Politik kann eben nicht rach einem sestgelegtm Programm geführt werden, ssMru sie ist die Kunst, mit den gegebnen Faktor;« M rechnen. Hier ist auch das Telegramm an den PräfidmLeu Krüger erwähnt worden. Es war ein Staatsakt, der aus amtliche« Be- ratuugen hervorgegasgm ist.
Der Reichskanzler wendet sich gegen den Mg. Ade- Sour. Dieser hübe sehr wenig Verständnis für vaterländische Grfichtspnnkre gezeigt. Bon ihm ist ein klares Urteil über große Fragen nicht zn erwarten. (Sehr wahr!) Mit Phantasien und Idiosynkrasien ohne jedes historische Verständnis, mit dem revolutionären Drängen em-s Allrrwett- befferwisierS läßt sich keine aktive und national; auswärtige Politik treiben. (Beifall) Dis Zeit der Kabinritslriege ist vorbei. Die Monarchen find friedfertig. Der Reichskanzler schließt «it dem Danke au die bürgerlichen Parteien, daß sie dir auf dm Frieden gerichteten Bestrebungen der Reglern«;; vertrauensvoll unterstützt haben. (Lebh. Beifall.)
Staatssekretär ö. Tirpitz legt sar, daß der Bau unserer Flotte durchaus nicht beschleunigt werde, wie im englische» Unterhaus behauptet worden ist. Zwei Schiffe von de» vier fälligen find suS geschäftlichen Rücksichten früher vergeben worden. Das Flsttenzrsetz werde genau inuege- halteu. Im Jahre 1912 werden wir 10 DreaduüughtS und 3 JnviufibleS haben.
Der Reichskanzler verläßt dm Saal.
SkarezyuSki (Pole) bespricht dr« Gegensatz zwischen Germanentum uud Polmtnm, dem auch dir alte traditionelle Frruudschaft zwischen Deutschland »ud R rßlaud zum Opfer gefallen sei.
Ei« Vertaguugsaotrag wtzd außem-mmen.
Nächste Sitzung Dienstag 11 Uhr: Innere Politik.
Weitere Etats. Schluß 6'/. Uhr.
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Die AuSlandspresse* spricht sich im allgemeinen nicht befriedigt ans über die Rede des Fürsten Bülow, vor allem dir „Neue Freie Presse", welche betont, daß die Politik Deutschlands dazs beigrtragrv habe, der Welt den Frieden zu erhalten. Oesterreich-Uugaru werde nicht vergessen, daß sich Deutschland ohne Klausel und Vorbehalt au sriue ^eite stellte.
WKrtte-vertycher Landtag.
r Gt«ttgart, 30. März. Dir zweite Kammer
beendigte heute uachmittag dir Einzel beratung des Justizetats und genehmigte statt der geforderten zehn wettere« AmtSgerichtSsekretärstellm nur acht. Böhm (D.P.) fragte, ob die Führung der Parzelleurrgister, die jährlich etwa 30000 ^ erfordert, sich noch lohne. Minister von Schmidliu erklärte sich znr Erwägung dieser Frage bereit, betonte aber, daß diese Einrichtung zum Zw'ck der Rechtssicherheit geschaffen sei uud ihre Beseitigung deshalb nur mit Vorsicht erfolgen könne. Kübel (D P.) wünschte, daß den soliden AuSkanstSbureauS tm berechtigten Interesse der Gläubiger Einsicht in die Grundbücher gewährt werde. Dieser Wunsch wurde iu längerer Diskussion teils unter- stützt, teils entschieden bekämpft, namentlich von de« Abg. Kraut (BK.) und Rembold-Aslru (Z.). Elfterer bestritt, daß das berechtigte Interesse so weit g-he. Der Gläubiger dürfe sich ja nur eine Vollmacht zur Einsicht iuS Grund- buch ausstellen lassen, daup sei das berechtigte Jutereffe, da« da» Gesetz vorschretbe, hergestellt. Letzterer betonte, aus dem Lande habe die zu leichte Einsicht ins Grundbuch za RLßstänLm geführt. AuskauftSburranS hätte» aus kein«