Erscheint tLglich. mit LnSnahme der Tonn» und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1.10 mtt Träger« ksh« 1LV im BrztrtS- und 10 dm-verlehr 1.2V im übrigen Württemberg IM u». MonatSabonuementS »ach Verhältnis.
kl GksklWllstkk.
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Di!>ei GdllMs-SeM NWld.
Jevnsprecher Kr. SV.
SS. Jahrgang.
Aernfprecher Kr. LS.
Nnzeigen-Gebühr f. d. Ispall. Zeile an» gewShnl. Schrift oder deren Raum bet Imal. Einrückung 10 ^ bet mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübcheu, Jllustr. SonntaDSblatt nnd
Schwäb. Landwirt.
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Kom 1S.-SS. März
haben alle Kostboten und HSriefiräger öen Anstrag und die Verpflichtung, für das mit dem 1. April beginnende neue Kiertekzahr das Abonnements geld für den ,G f llschafeer" entgegenzunehmen und die Bestellung end gültig zu vollziehen. Wer noch nicht auf den „G f lisch fter" abonniert ist und dessen Zusendung vom 1. April an durch die Kost wünscht, braucht nur eine an das Kostamt adressierte Karte unfrankiert in den Wriefkasten zu werfen, dann erscheint der Hg rief träger an einem der nächsten Gage und holt das Abonnementsgeld im Kaufe des HSestellers ab.
Die Ort<sch«lbehörde«
«erde« veranlaßt, soweit die Dieustzrit der Sch«lfo«d-- rechner auf 1. April ds. Js. adläusl, die Neuwahl derselbe» rechtzeitig vorzunehmea und mittrlst Protokoll«»-« zngS ohne Verzug dem Oberamt auzuzeiaev.
Gleichzeitig ist bezüglich der Sicherheit-leist«»- Be« schlutz zu fast« und hiezu die eveut. erforderliche Geueh» »igaug de» Bezirksrat? eivzvholeu.
Die neu aafgrstellleu Rechner wollen mtt dm Bestim« «uugeu über die Kaffen- und Rechnungsführung — §8 18V ff. d. Bollz.-Vrrf. z. Gde.-Ordg. — vertraut gewacht werden.
Bezüglich der Anstellung und Sicherheitsleistung der bchulfoudsrechuer finde» Art. 103, 104 und 108 d. GO., sowie 88 95 ff. d. Bollz..Lerf. Hirz» entsprechende Auweu duug. Htnfichtltch der BrlohuungSvrrhältuiffe find noch die bisheriges Bestimmungen — Kons.-Tr! v. 25. April 1873 (AmtSbl. S. 3170 u. Frisch-Schulfond S. 59) maßgebend.
Auch wird anläßlich d'S W chselS der RechuungSperiode au Aufstellung des Borauschlag» für die »e»e NechuungSp riode eriuuert.
^ 11. März 1909.
AUenstetg'Dors,
K. gem.
Oberamt
Ritter.
iu
Schulsachm.
Schott.
Die Ge«et»d»psteg<»
werde» veranlaßt, die im Steuerjahr 1. April 1908/1909 erhobene» amtSkSrperschaftlicheu Wandrrgr» ne-Antdrh« «mgSadgabr» — «ach Abzug der dem Rechner znkommeudm EiuzugSgebühr von 5 pro Mark — unter Anschluß eines »mrkuadeteu Verzeichn ff-s späte st rat dt« 10. April d. I«.
Montag den 15. März
au die OberamtSpstege avzulieferu; ev. ist Fehlaazetge zu
erstatten.
Nagold, dm 11. März 1909.
_ K. Oberamt. Ritter.
Die Herre» OrtSvorstrher
werdm beauftragt, btS 10. April d. I. hierher auzuzeigeu, ob nach der Vorschrift des 8 9 der «ollzugsverfügaug zur LaudeSfeurrlSschorduuvg vom 31. März 1894 (Reg.-Bl. S. 51) die auf 1. April vorzuuehmende Eegäezung de» verzetchniff » der al» fmerwehkpfltchttg i, «»sprach gea»»« «eae» Emwohaer erfolgt ist, und ob die Verzeichnisse über dm MauvfchastSstaud der Feuerwehr und ihrer einzelnen Abteilungen richtig gestellt worden find.
Nagold, dm 11. März 1909.
_ K. Oberamt. Ritter.
Die Kraukeukaffe»
des Bezirk» werdm darauf aufmerksam gemacht, daß die Nachweisuuge» über die Gr,ed»1ff - de- Rech»»»--« fahre-1»«8 bi» spätestens 1 April 1S0» dem O-er« amt vsrzalkgm find.
Nagold, den 11. Mär» 1909.
_K. Oberamt. Mayer, Reg.«Aff.
Die Ortßfchaldehörde«
werdm ersucht, al-dald hteher mttzutetlm, ob iu thrm Gemeiudm im abgeiaufmm Winterhalbjahr 1908/09 s«1- »Illige lmdwtrtfchastltche FettbildaagSschnlm bezw. laid». Ldeadv rsammluage» destaadm habm »ad drtagmd gebete», Gesuche »« StaatSbeittage spä.rsteaß dt» 25. d. M. hteher riazareiche».
Die Gesuche »üffru enthalte»:
») bezüglich der freiwillige» laadw. FortdlldnngSschnlm: kurze Bezeichnung der abgrhavdelteu Unterricht»- gegmstäude, Zahl der erteilten UuterrtchtSftuudm, Zahl der Schüler, Beginn und Schluß der Schal«, Ramm der Lehrer and Nagabe^ob eiste Visitation der Schule stattgefundm hat;
d) bezüglich der laadw. Abeadverfammlnußm:
kurze Bezeichnung der behandelten Gegenstände, Zahl der abgehalteueu Versammlungen, Zahl der Teilnehmer, Namen der Leiter oder deisuigen Persoum, welche sich derselben besonders angenommen haben. Nagold, dm 11. März 1909.
Der Vorstand de» laudw. BezirkSvereinS: Rea.-Rat Ritter.
KolMsche Keberstcht.
I« MUirSretat find von der vudgetkommisstou des ReichsragS wieder einige erhebliche Abstriche vorgeuommen wordm. Bom Zentrum wurde ohne Erfolg angeregt, die großen Manöver auSsallm zu lassen. Bet dm Reisegedühr- nissm, UmzugSkosteu, TrauSport- und Lorspauukostm war« den 400000 ^ gestrichen.
Die Gesamtsumme der Matrikulardeitreige,
die zur Balauc eruag des R ichshanShaltSplase» für 1909 anfzubriageu ist, beträgt 426 889153 gegm 346 028 072 ^
1S0S
im Jahr 1908. DaS Mehr beträgt also fast 81 Million«
Muk. Selbst der kleinste vaudeSstaat hat danach »och über 60000 «ehr aufzubringm als im Borjahr. In dm Ratrikalaebetträgeu für 1999 stad 13843653 enthalten, die einen Astell an dem Fehlbetrag für 1907 ausmachm. Die in Höhr von 38403680 ^ für 1906 grstandetm Matrikalarbeitrüge find in der vorstehenden MatrikularbeitragSberechuung nicht enthalten; fie werdm nach dm tu der HauShaltSüberstcht für ISO? berechneten Anteilen besonders ausgeschrieben.
Der vuude-rat hat am Donnerstag dem Entwurf eines Gesetze» betreffend Aeuderuug de» Strafgesetzbuches die Zustimmung erteilt.
Die Ste»erkommisfio» de- Reich-tag- begann Donnerstag die Beratung der Bierstmer. Eia Vertreter der RetchSpartei erklärte sich »tt der Vorlage einverstanden, wünschte aber eine andere Staffelung der Steuersätze. Er empfahl auch eine Besteuerung der alkoholfreien Getränke, lehnte aber die aus vranereikretsm vorgeschlageue Kontingentierung ab. Ein ZeutrumSmitglied erklärte, daß die Zu» stimmuug zu dieser Borlage gerade dm Süddeutschen durch das Süddeatschlaud sehr belastende Kompromiß über die Befitzstcuer erschwert werde. Für die Vorlage erklärt» sich dte Natioualliberalm. Sie wünschen aber eine andere Maßeiutelluug, u« dm Gegenden eutgegmzukommm, wo nicht nach Pfennigen, sondern nach 5 Pfennigen gerechnet werde. Der Staatssekretär erklärte dte Bereitwilligkeit der Regierung, Schankgefäße von V» Liter auswärts tu Zwanzigstel p» teile«. Die Konservativen stimmen der Vorlage zu. Ein Freisinniger erklärte, daß die Freisinnige« einer Erhöhung indirekter Steuer» nur unter der Voraussetzung zusttmmm, daß in der zweitm Lesung die Befitzsteuerfrage befriedigend gelüst werde. Dte Vorlage treffe t« groß» nnd ganz» d»S Richtige. Dte Kontingentierung müsse aber abgelehut werden.
Zum Fall Dremel bemerkt der „Nordhalb euer Grenz- bote": »Pfarrer Tremel mag sich trösten mtt dem älteste« Bruder des jetzigen Erzbischof», welcher, mtt dem gleich« Baun belegt, dte Augm schloß." Erzbischof Abert, um dessen Bruder er sich hier handelt, stammt a«S einer Schrei- uerSfamilie in Mstuuerstadt.
Die serbische Frage.
In dm serbischen RHgieruugSkretseu, wo »an zu der Urberzmguvg gelaugt ist, daß die serbische Rote die europäische öffentliche Meinung und besonders Oesterreich nicht befriedigt, sucht man jetzt Wege, wie dieser Fehltritt aus geschickte Art pariert werde. Am Freitag abend fand deshalb unter Vorsitz der König» ein fast 3 Stund» dauernder Rinisterrat statt, iu de« dte auswärtig« Lage und die umm Wege, die dte serbische Regierung verfolgen sollte, besprochen wurdm. Gleichzeitig wurde auch über die Oesterreich za erteilende Antwort berat«. Die Minister bewahren aber über ihre Beschlüsse tiefe» Schweige». — Wie da» Blatt „Pravda" meldet, wird dte serbische Regierung au da» Wiener Kabinett dte Frage richten, au»
Hllcllcokn Sinclair.
Historische Erzählung von A. K. Wrachvogek
(Fortsitz«»,.; (Aachdr. verb)
m.
Am Abende derselbe» Tages war großer Lall im Hotel des ReichSratpräfideuteu Kanzlers von Rtbbiug. Alle Ueppigkeit und aller LoxaS einer Partei, dir das Land wie dm Köaig unterjocht hält, ward zur Schau getragen.
Da glänzten die Famttim der Stmlason, EkeSjö, «jorueberg und Rosmdal, die zahlreiche Beiter- und Schwi« gerschast der RibbtugS mtt ihren Frauen, Söhnen und Töchtern, welche ia dem Festgeber Peter von Ribbing und Wruda, seiner Tochter, dte Sterne des Reiches und ihre» Glückes erblickt«. Aber jene alten KriegShrldeu Karl» Xll., die Rhrmschötd, Steeubock und AdelSfor», alle jene Familien, die einst dm Hof geschmückt, wie die Güldmkrou, Li- lyas», Storöru, Norr-Abyu und Gotlands, auch der stau« zöstsche Gesandte fehlte, damit der König, de« mau erwartete, niemand — Unliebsames sehen wöge. So sehr indes Ribbln« al» erster Manu Schweden» umdräugt, seine Tochter, »er« Einfluß ans dm König «au kannte, «tt Schmeiche- leim überschüttet, nichts gegm die tiefe, knechtisch-schüchterue Devotion und ehrfurchtsvolle Stille, mit welcher der rufst- sche Botschafter, Fürst Dolgoruky, nebst Gemahlin empfangen wurde, als er von Hau-tmauu Baron von Küttler, seinem Adjutant«, nnd zwei Tatarm gefolgt, in dm Saal trat.
Sr war nebst der Fürstin im Nationalkostü«. Ueber
sein« grünen Samwetrock, mtt grauem Prlzwerk besetzt, von Stickerei und Edelsteinen bedeckt, viel der grauweiße Bart und verhüllte fast ganz dte OrdeuSsterue seiner Brust. Ein persischer Schal von unschätzbarem Werte htett zwei dtamanteubesetzte, krumme Dolche und ein« türkischen Säbel, ein Geschenk de» SroßsultauS. Seine hochrot«, seiden« Md wetten Beinkleider steckten iu Stiefeln von gelbem Saffian, au dm« goldene Spor« klirrten, sein Haupt «blich zierte dte rote Prlzmütze, umwogt von Reiherfederu. Dte Fürstin hingegen war iu ein Gewand von chinesischer Seide gehüllt, Zobel umschloß ihre Arme wie dm entblößten HalS, und der «lavz ihrer köstlichen Steine weckte da» Staunen der Versammlung.
RU einer brutalen Achtlosigkeit, dte man zu gewöhnt war, um fie noch verletzend zu sind«, betrat der Geschäftsträger Peter des Großen langsam den wett« Saal Md schritt durch die aristokratische Mmge, lächelnd in ein Ge- spräch verliest, da» er flüsternd mtt einem jangen Manne führte, der die himmelblau mtt Gold verbrämte Uniform eine» Leutnant» der Krougarde zu Pferde trug. — Der Offizier war zweifellos der schöaste Rau« im Saale, ja vielleicht der schönste iu ganz Schweden, von hohe«, kraftvoll elegantem Wachse Md einem wahr« «pollogeficht. Weder die Unsitte de» SchuurbartS noch die der Perücke verunstaltete ihn. Er trug sein eigenes Haar tu kurzen, gepudert« Locken. Sein leichte» Wesen «blich verriet nicht» von jener Unterwürfigkeit und ängstlichen Schm der anderen, und Dolgoruky schien dm Stolz und Hochmut, welchen er die übrigen bei jeder Gelegenheit fühl»
ließ, ihm gegenüber abgttegt zu haben, ja ihm eine Art väterlicher Lertraultchkett zu erweisen.
Dieser Offizier war OgylvieS Sohn, Malcolm Sinclair.
„Du bist als» versichert, DuSchiuka*), daß keiner dieser schwedischen Narren von de« Thronwechsel weiß?"
„Keine Seele! von diesen hier gewiß nicht, Durchlaucht."
„Aber die Gegenpartei, unsere Feinde?"
„Kaum! Der frauzöstsche Gesandte erhielt erst kurz vor Mittag, etwa eine Stunde nach Aukmft de- Schiffer, die Depesche. Außer ihm könne» kaum zwei oder drei von dm Hüten bi» morgen dam« wissen, vorausgesetzt, daß er überhaupt so töricht war, eia Wort zu reden, eh« er Euer Durchlaucht gesehen."
„Du meinst also, daß er zu mir kommen wird?"
„Er wird kommen. — Schwerlich indes vor Mittwoch, als» übermorgen, denn er wird abwmteu wolle», welch« Sensation der Todesfall morgen im ReichSrat «acht; aber er kommt gewiß, mir sagt e» mein doppeltes Gesicht."
„WaS glaubst Du, da» er «tt sagm wird?" Und unbekümmert nm die ander«, noch um die harrend» Rtbbiug», blieb der Raffe stehen, zog dm jungen Mm» näher zu sich heran Md hielt gierig dessen siüsterudem Maube sein Ohr hin.
„Er wird sag«: Frankreich war Peter der Groß« Feind Md wkd auch Katharinas Feind sei», aber Frankreich will sich «U Peter 11., Alexis Sohn, gem verbind«, sobald Menschikoff in dm Bergwerken de» Ural schmachtet!" _ (Fortsetzung solM
') Duechinr», tz. tz met» »»elcheu, Ntjstsche» vchm»ich,l»»rt.