Erscheint täglich, mit Ausnahme der Tonn» und Festtag«.
Preis vierteljährlich hier l.io mit rräger» lohn 1.20 im Bezirks» und 10 Km-Brrkehr 1.2S im übrigen Württemberg 1LV MonatSabosnementS »ach Berhältuiü.
Jernspvechsv Wv. 2V.
ir des Gdttmls-Sezirb ÜWL
88. Kcrhvgang.
Jernfpvecher Wv. 28.
Anzeigen-»ebühr f. d. Ispalt. Zeile an» gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 H. bei mehrmaliger entsprechend Rabatt
Mit dem Plandrrstübche«, Jllnstr. GonntagSdlatt und
Schwäb. Landwirt.
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Samstag dm 13. Marz
ISO-
Landwirtschaftliche Bernfsgenofsenschaft fiir de« Württ. Gchwarzwaldkreis.
Gemäß Art. 25 Abs, 2 de» Gesetze» ^om 4. März 1888, Reg.-Bl. S. 89, wird h;-wi betaust gemacht, daß der Um« lagefvß für H-- Jahr 1908 auf (wie i« Borjahr)
8 Mk. S8 Pf,, für 100 ^ Eteuerkspital festgesetzt worden ist.
Reutlingen, den 9. März 1909.
Der Vorsitzende de» BorstaudS: Oberregieruvßkrat Stsmer.
Die Frühjahkskontrollversammlmgeu
1« Jahre 1909 finden im Ksntrollbezirk Nagold wie folgt statt:
1. Kontrollplatz Siwmersfeld a« 2. April 8 Uhr vor». i« Ra,Haussaal für die Gemeinden: Beuren, Enztal, Gttmannsweiler, Fünfbronn, Simmersfeld.
2 Kontrollplatz Altensteig - Stadt a« 2. April 12'/» Uhr nach«, in der v uea Ta-adaüe beim Stadtgarten für die Gemeinden: Altensteig-Stadt, Altensteig-Dorf, Berneck, Gbershardt, Egerchausen, Garrweiler, Gaugenwald, Spiel« »erg, Ueberberg, Walddorf, Wart.
3. Kontrollplatz Haiterbach am 3. April 10 Ubr »m«. bet rer Suche für die Gemeinden: Beihingen, Bö- stigen, Haiterbach, Oberschwandorf, Obertalheim, Schietingen, Unterschwandorf, Untertalheim.
4. Kontrollplatz Nagold a« 3. April 2 Uhr nachm, tu der Tarnhülle für die Gemeinden: Jselshausen, Nagold.
5. Kontrollplatz Nagold a« 3. AP 'l 3'/» Uhr »ach«, iw d r Taro haste für di; Gemeinden: Ebhausen, Emmingen, Rindersbach, Pfrondorf. Rohrdorf.
6. Kontrollplatz Wildberg a« 5. April 8'/« Uhr vor«, beim Bahuhvf für die Gemeinden: Wringen, Gült- Ungen, Rotfelden, Schönbronn, Sulz, Wenden, Wildberg.
Zu den Kontrollversammlungen haben zu erscheinen:
1. Die Herren Offiziere, Sanitätsoffiziere und obere Militärbeamte der Reserve und Landwehr I. Aufgebot».
2. Sämtliche Reservisten aud Laadvehrlente I. AvfgrbotS, sowie sämtliche Ersatz-Reservi-e» (riuschl. der zeitig als selb» and garnisoadieastnnfähtg nid der zeitig »der daaerad als vnr garaisovdira-fähig bezeicharte» Manuschasten.)
3. Me zm Berfürunß der Tkupp«ntri!e nud der Ersatz- drhörocs entlaffenen Mannschaften.
4. Diejenigen Mannschaften, welche als zeitig Hald- ». Kanftnvaliden anerkannt find.
Diejenigen Mannschaften der Jahresklafse 1897, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September inS stehende Heer eingetreten find, werden km letzten Jahre ihrer Di'nftpstrcht in der Landwehr I. Aufgebot» .bei den Herbstkontrollversammlungm zur Landwehr II. Aufgebot» überführt und find von der Teilnahme au den FrühjahrSkontrallversammlungen dieses Jahre» entbanden. Dieselben haben bei den Herbstkoutrollver« sammluagtti d. Zs. zu erscheinen.
M-lilS Pässe nebst dm darin befindlichen SriezSbeorder- «geu bezw. P ßnoiizen sowie FührnugSzrngntsie find mit zur Stelle zu bringen.
Stöcke, Schirme, Zigarren rc. find vor Beginn der Kontrollversammlungen abzulegen.
Orden und Ehrenzeichen find anzulegen.
Unentschuldigtes Fehlm, sowie verspätetes Erscheinen werden mit Arrest bestraft.
Anßugdtt Herren Offiziere, Sanitätsoffiziere und oberen Rilitärbeamten der Reserve und Landwehr:
Ueberrock oder Waffemock und Mütze.
Talw, den 8. März 1909.
_Be zirkskommando.
Die Ortsbehördeu werden beauftragt, Vorstehendes i dm Gemeinden wiederholt auf ortsübliche Weise kostend bekannt zu gebe«.
Nagold, dm 9. März 1909.
———-_K. Oberamt. Ritter.
A« die Schultheiß e«S«ter delr« die Bekämpf««- der Pflanzliche« SchSdli»« der vdstdärrme
Da die Aepfel« uud die MrnbSume im Bezirk Im ve> stoffene» Jahr wieder tu hohem Grade vou F«fieladi«» befallen warm, einem Pilz, der auf dm Blättern un Früchten rundliche schwarze Flecken hervorruft uud da gedeUtche Wachstum der Früchte sehr schädigt uud b,
sonder» deren Haltbarkeit beeinträchtigt, werben die HH. Ortsvorsteher wiederholt angewiesen, die Obstba«»be- sttzer ihrer Gemeinden drioge«d z« v-ra»lvff;», Ihre BS««e i« Frühjahr dreimal «tt Kupferkaikbrühe bespritzen zu laff-n uud zwar erstmal« 1« März v»r de« AuStrride«, daS zwritemal »ach der Blüte uud da» drittemal «ach der H««er«te.
DaS Spritze« soll morgen» oder abend» erfolgen.
Die Brühe wird dadurch hergestrllt, daß mau zunächst in 50 Liter Waffer 2 Kilo Kupfervitriol auflöst und in besonderem Gefäß ebenfalls auf 50 Liter Waffrr 2 Klo Aetzkalk, pulverig gelöscht, sich auslSfru läßt, hierauf dir fertige Svpfervitriollösnug zn der «alkbrühe unter stete« Umrühreu gießt. ^ ^
Sehr zu empfehle« ist auch die Lerwevduvg de» schon gemischtes Kopferzuckcrkalkpulver»,welche» der Obstbauwvereiu für seine Mttglieder auch in diesem Jahre wieder beschaffen wird. ^ .
Zu» Spritzen find die nahezu in allen Gemeinden augeschefften Holder'schm Baumspritzm zu verweudm, welche bisher leider noch nicht genügend benützt wurden.
Dm Grmeivdebaumwartk« wolle entsprechende Weisung erteilt and hierüber i« Schultheißenamirprotokoll Vermerk gemacht werden.
Nagold, dm 11. März 1909.
S. Oberamt. Ritter.
Die BaUaukrise.
«öl«, 12. März. Die hiesige Firma lltermöler » «o. erhiett telegraphisch durch die serbische Regierung eine« Auftrag auf schnellste Lieferung von '/» Millionen Schuellverbände in kriegSgebranchfähigem Zustand.
Belgrad, 12. März. Graf Forgach besnchte heate den Minister de» Aeußereu, Milowauowitsch uud befragte ihn, welche Beraslaffuug die serbische Regierung zur Eiu- berufuug de» dritte« Aufgebot» znr EtntagSübuug habe. Milowauowitsch gab eine ausweichende Antwort uud bemerkte, daß die Einberufung keinen aggressiven Charakter gegen Oesterreich habe.
Petersburg, 12. März. Au» autoritativer Quelle hört der Korrespondent de» .Verl. Lok.-Anz.", Oesterreich werde «uv noch einen letzten Versuch machen, dm Kon» slikt friedlich beiznlegeu, indem e» die Zirkularuote nicht al» Antwort auf seine» Vorschlag aufieht und durch dm Grafe» Forgach die Auwort verlangt. Sollte diese nicht erfolgen, so ist die Katastrophe unvermeidlich.
Wie«, 12. März. Die »Nene Freie Presse« meldet: Am 17. und 20. März staden beim Kaiser Franz Joseph diplomatische Diner» statt. Zn einem derselben ist der hiesige serbische Gesandte Simitsch geladen.
Belgrad, 12. März. Wie .Staucha« meldet, wird morgen uachmtttag die Antwort der serbischen Regierung au de« Srafm Forgach auf seiue Note bezüglich der österreichischen Bedingungen über dm Handelsvertrag übergeben. Da» Blatt will erfahr« habe», daß die «nt. wort ablehnend auSfallen werde. — Da» Blatt .Zvouo" berichtet, tu Belgrad sei eine Depesche au» Petersburg ein- getroffen, die eine neue russische Note au Serbien auküvdigt. Speziell «achte die russische Regierung darauf aufmerksam, daß Serbien sich unter gar keinen Bedingungen in direkte Verhandlungen mit Oesterreich eiv lasse; weil die» für Serbien vou schlechten Folgen sein könnte.
Ro»sta«ti«opel,! 13. März. Der .OSmanische Lloyd" schreibt, die serbische Antwort habe die Pforte beunruhigt. Die Pforte werde wegen des Transport» vou Kriegsmaterial Vorsicht und Zurückhaltung bewahren, die Durchfuhr von großen Mengen nicht gestatten uud in» solgedrffen Dynamit nur teilweise Passterm lassen. Ans Anraten der Pforte habe Serbien die Beförderung einer groß« Quantität KrtegSmuvitio» abbestellt.
Sal»«M, 12. März. Der Dampfer .Glimme" ladet im PyräuS 170 Lonne« Kriegsmaterial für Serbien au», dessen Durchfuhr die Türkei verweigerte. Die Smdung wird nach Frankreich zurückgebracht.
Deutscher Reichstag.
»->»-, ii. «r»,
Am Tische de» BundeSrat»: vou Vethmauu-Hollveg. vou Schön, Freiherr von Stein uud vnmm.
Die zweite Lef««g drS WeiugefetzeS.
SP in dl er (Ztr.) Im Prinzip hattm wir au dm KommisstouSbeschlüffm fest. Weiuhaodel und Weinbau de- dürfen endlich der Rohe. DaS Kompromiß bringt da» Richtige und berücksichtigt anch die Interessen der kleinen Winzer. Eine «erb.ssernug ist aber der Antrag Paasche, der die kautschukartigeu Begriffe Trauben gleicher Art und gleich« Jahrgang beseitigen will. Ebenso sollte man nach dem Antrag Hormavu die Frist für die Zuckerung bi» zu» 31. Januar ausdehueu. So dem vou der Kommtsstou be- schloffeueu 8 65 über dm Verschnitt mit AuSlandSweiuen droht da» Gesetz p» scheitern, weil die Regierung ein Unannehmbar erklärt. Wir können nur daun aus diese »e- sttmmuug verzichten, wenn die Regierung die Resolution der Bsdgetkommisfiou auvimmt über die Benennung von Etufuhrstationm uud über da» »erlangen amtlicher »eschei- uiguvgen über Herkunft uud Reinheit der Weine.
Dr. Paasche (ul.) vertritt seinen eben von Epiudle» erwähnten Antrag, uud ferner den wetteren Antrag, der die räumliche Begrenzung der Zuckerung aus ein Viertel der gesamten Flüssigkeit auSdehnen will. Wmn ich sür die Möglichkeit einer erweiterten Zuckerung riutrete, so will ich nicht den Anschein erwecken, als ob in meinem Wahlkrei» Srenznach besonder» stark gezuckert wird, aber der ganze reelle Wetnhaudrl hat ein Interesse an der Zuckerung»- grenze.
Geheimrat Freiherr v. Stein: Wir können nicht M- geben, daß 8 3 eiv Fallstrick sür die Winzer sei. Der Le- griff .guter Jahrgang" ist, nach dm Erfahrungen die wir mit dem bisherigen Wedegesetz gemacht habe«, durchaus fixierbar. Me Sachverständigen stad darüber durchaus klar. Mit dem Antrag aus Erweiterung der räumlichen Begrenzung können wir un» auch nicht befreunden, dagegm stimme« wtt de« freisinnigen Antrag zu, der die ZackerungSgrenze ans den 31. Januar hiuausschtebeu will.
Preiß (elf. Ztr.) spricht gegen dm Antrag Paaschs der unnötig sei. Einer Verlängerung der ZuSeruugSsrtß stimmen wtt nicht zu.
Lehmauu-WteSbadm (S.) drückt die Hoffnung au», daß die Regierung die Vorlage an dem 8 6d nicht scheitern lasse« verde.
Schüler (Z). Da» Richtige sei. die Kommission»- beschlösse aozuorhmeu und alle Bedenk« tu bezug ans Einzelheiten zuruSzustrlle». Der Antrag Paasche sei ihm unannehmbar. Aas den ß 6d könne keinesfalls verzichtet werden.
vou Wolff-Metteruich (Z.) erklärt sich für Antrag Paasche, sowie dm Antrag Hormanu.
Hehl zu Herrnsheim (u.) bekämpft den Antrag Rören- Erzberger, wonach ei« Verschnitt au» Erzmgniffeo verschiedener Herkunft um daun nach einem der Anteile benannt werdm darf, wmn dieser in der Gesamtmenge überwiest uud die Art bestimmt. Der Antrag sei praktisch undurchführbar.
Wieland (frs. BP.) stellt sich auf den Standpunkt der KommtssionSbtschlüffe. Der Antrag Paasche sei abzulehue».
Thaler (Z) begründet ein« Antrag, wonach die Mengede» zulässigen Zuckerzusatze» nicht prozentual sestgesetzt wird, sondern e» soll so viel Zucker zugesetzt werdm dürfen, al» nötig ist, um ein Erzeugnis zu gewirmm, wie e» i» guten Jahrgängen in der betreffend« Lage ohne solche» Zusatz erreicht wird.
Sregoir (Loth.) tritt ebenfalls für die Kommission»- beschlösse ein.
Unter Ablehnung aller Anträge (Paasche und Hormauv) vkd der 8 3 in der KommisfiouSsaffuug angenommen. Auch die 88 4 bi» 6 bleiben unverändert, ebmso 8 6 ». 8 6 d handelt von de« Verschnitt deutsche« mit ausländischem Wein. — Wallenborn und Lecker- Köln (Z.) bitten trotz de» vom Staatssekretär ausgesprochene» .unannehmbar" au dem 8 6 d festznhaltw.
Erzberger (Z.) Meine Freunde werden jetzt für de» 8 6 5 stimmen. Ich werde aber bemüht sein, bi» zm 3. Lesung eine Formulierung zu find«, der vielleicht emch die Regierung zustiwmen könne. — Hieraus wird der 8 6 d i« der KommisfiovSfaffuvg mit großer Mehrheit an ge- u »« «eu. Schließlich werden noch die von der Kommtsfio» beantragte« Resolutionen angenommen. E» folgt die zweite Beratung der Novelle zu« Doppelbesteuerung»««^. Rach kurzer Debatte wird die Vorlage tu der Kommisstou-faffuug angenommen. Da» Hau» erledigt dann noch debattrlo» Rechmmgrsachm.