Hagss-'Aeuigkeiten.
As« Stadt Md Land.
Ra,old. den S. März 1S0S
Gin Meisterwerk ist i« KöuigSban zu Stuttgart ausgestellt. Es ist eine Miniatur-
Wiedergabe von Burgen, alten Städten, Fabrikaval,ev. vaueruhöfeu, zahlreiche» Kriegsschiffe«, Zeppelivs Luftschiff wtt Halle, der Hoheozolleruburg und vielen anderen Dingen. Die ganze Anlage ist 12 Meter laug, 8 Meter breit und bedeckt 100 q«. Eine elektrische Straßenbahn fehlt ebenso wenig wie eine Hafeuaulage wit allerlei Schiffen mit Dampf elrktr. und Feder-Antrieb. Das Kunstwerk stammt aus der Bauflaschuerei von Paul Dürr-Lavustatt. Der Besuch ist recht empfehlenswert!
m. Attenfteig, 8. März. Am gestrigen Sonntag fand auf de« hiesigen Rathause eine außerordentliche General- Versammlung der Bezirkskrankenkasse Altessteig statt. Sie war stark besucht. Auch ein Vertreter de» K. Oberamts nah« au ihr teil. Auf der Tagesordnung stand die Wahl von 3 Arbettgebermilgliedern Md 2 «rbeitnehmermitgltederu sowie Abänderung der Statuten Srzügl. der Heranziehung er forstwirtschaftlichen Arbeiter zur KraukeuverfichersugS- pfltcht. In den Vorstand wurdeu gewählt die Herren Karl Kaltenbach jr., Silberwarevfabrikavt, Schreinermeister Wackenhvt, Buchdruckrretbesttzer Lank für die Arbeitgeber, Werkführer Oettle und Schneider Theurer für die Arbeitnehmer. Nachdem sodann der Vertreter des K. OberamtS zu der erwähnten Statutenänderung einige Erläuterungen gegeben und die Rechtslage dargelegt hatte, fand die vov ihm vorgeschlagene Statutenänderung einstimmige Annahme. Nach Erledigung der Tagesordnung fand noch eine Debatte über einige interne Kaffenaugelegeuhetteu statt, woraus der Vorsitzende, Spinnmetßer Bechtle, die Versammlung schloß nicht ohne vorher dem oberamtlicheu Vertreter für seine Mühewaltung den Dank der Kaffe ausgesprochen zu haben. _
r Freudeustadt, 6. Frbr. In UaterwusbaS find die beide« Wohnhäuser samt Scheune des Chr. Rotfuß und Adam Wurster vollständig Niedergebra««!. Die Feuerwehr war dank der neuen Waff Gleitung in der Lage, das Feuer aus seinen Herd za beschränken. Die Abgebrannten find versichert. Die Entstehusgkursache ist noch nicht aufgeklärt.
Bo« Lande, 6. März. „So oft der Herr '« Baura helfa will, ist ma ällamsl b'schtssa, ma därf nagucka wo ma will, ma sollt gär uouz mai toa!" So deklamierte neulich einer mit einem mslefizblonden Schuauzbart, als er mit einem friedlichen Bürger durch „bereinigtes" Feld ging, Md er wollte, daß msu ihn HSre. BaS ist ein großes Wort, das Du gelaffes oder nicht gelaffen auSsprtchst, Freund. Man hat Dir wohl eisru Zipfel von Driaem besten Acker wrgdr.einigt. und daZ tut Dir weh wie eia Schnitt ins Herz. Warte nur ein paar Jätzrletn, und Du wirst anders urteile« lernen; vielleicht kommt da auch etwas, was für Herzwrh gut ist. — Und auf alle Fälle ist Dein Urteil über die Hilfe der „Herren" etwas hart und unbegründet. Schau nur gegenwärtig in die zahlreichen Bilanzberichte der DarlehenSkassrnvereine hinein, um von anderen wohltätig'n Vereinen zn schweige« und bedenke, welche große Summe von Hilfe da in den nackten Zahlen enthalten ist. Der Erfinder dieser Vereine war aber „Herr" Raiffeisen", «nd die Gründer waren in den meisten Gemeinden auch „Herren". — Nein, die Herren, welche da so wegwerfend beurteilst, find w.itsehrude, von echter Sorge fü s Vslkswohl getragene Nässer; suche nur wtt ruhigem Urteil ihre Hilfe zu verstehen. Diese Hilfe wird uiemaad anfgedrungru. Auch Feldbereintgungen können um unter Zustimmung der Gemeinden gemacht werde«. Allen recht machen köunenS freilich di: Herren nicht. Dam« sei stille mein Herz! _
Zweifelhafte Teuernngs-ZsIa-e«. Zahlreiche
staatliche Unter beamte, welche ans dem Grande der Milttär- auwärtrr hrrvorgegangeu fiud, sind neuerdings vom K. Kriegsmtnisterium anfgefordert worden, aus Anlaß der ihnen im Jahr 1907 gewährten Gehaltsarrsbrssernng (Tenemngkzulagev) die entsprechenden Betröge an der bereits empfangenen MMärpeufiou zmöckMahleu. Eine Eingabe zahlreicher Militäraswäcter um Nachlaß der ihnen auferlegten PenfiouSröckzahlung ist vom Kriegsministerinm mit folgender Begründung ablehnend btschieden wordm: „Urber die Anrechnung des WohunngSgeldeS bei der Fest- ftrlluvg des der PerstonSrrgelrrrrg zu Grunde zu legende«
Zivildieusteinkommeus sind die reichsgesetzlichen Bestimmungen maßgebend. Eine Abweichung von diesen Bestimmungen eintreten zu lassen, ist, wie auch das K. StaatSmiuisterium anerkannt hat, weder im Wege der Laudesgesetzgebung. noch durch BerwaltungSmaßnahmen möglich. Die Militärverwaltung kann lediglich dadurch Erleichterung eintreten lassen, daß die überhobenen Pcnstousbeträge in Monatsraten von 5 ^ zurückzuzahlru find. Die ratenweise Rückzahlung der überhobenen PmfionSgebührniffe wurde in allen Fälle« ge- nehmigt. in denen ein Antrag hiezu gestellt wurde. Sin Verschulden der Militärverwaltung an der verspäteten Regelung liegt nicht vor. Schließlich möchte noch daranf Angewiesen werden, daß derariige nachträgliche Regelungen, iu den letzten Jahren auch bet den im ReichSdienü. wie auch bei den bei audrreu Bundesstaate« augestellteu Milttär- aswärteru nötig geworden find, oder in nächster Zeit werden, ohne daß Entschädigungen dafür stattfivdev, daß die ein- tretendes GehaltS- usw. Erhöhungen durch die peufionS- gesetzlichen Kürzungsbestimmuugen ganz oder teilweise aufgehoben werden." ES ergibt sich also dle interessante Tatsache, daß Landtag und Regierung in Württemberg den UnterbeaLtev im Jahr 1907 Teuerungszulagen gewähren, daß die Uüterbeamtrn 2 Jahre lang im ungestörtes Genuß dieser Teuerungszulage nnd daß dann der ReichSmilitär« fiskuS herzeht und denjenigen Uaterbeamteu, welche ans dem Stande der Rilitäransärter tzervorgepangeu find, diese Teuerungszulagen tu Monatsraten von 5 wieder ab- aiMAt, so daß die betreffenden Unterbeamten tatsächlich keinerlei Ausbesserung haben.
Stuttgart, 6. März. Die FiuavzkoNMiifian der Abgeordnetenkammer bat eine Forderung von je 2)000^ für die Etatjahre 1909 und 1910 zur UaterstützNug von Wanderarbeitsstätten bewilligt. Während die im Etat
1907 nud 1908 bewilligten 20000 ^ der ersten Einrichtung der WanderarbritSstätteu dienen sollen, soll die um- gesorderte Summe ein Beitrag za den Kosten des Betriebes sein. Die Wanderarbrüsstätten werden vo« einem im Juli
1908 gegründeten „Verband zur Förderung der Wauder- arbeitsstätteu iu Württemberg" errichtet nnd verwaltet. Außer dem Staate sollen auch die LaadarmmverbäaLe und die Asitskörperfchaften fiaauzielle Beihilfe leisten. Im ganzen stad nach dem „Schw. M." 25 Wanderarbeitsstätteu vorgesehen, von deueu 7 noch im Laufe dieses Sommers eröffnet werden sollen, nämlich Hllbrorm-Stattqart-Trrtt- linßeu,CrailShei«-U!m,Ulm-Stuttgart-Leovberg,CrailSheim- LlldwigSburg'Vaihtngeu a. E, Aalen-Gmünd-Göppingen, Calw-Nagold-Horb und CalL-Leonberg-Smtrgart. Mit der Errichtung von WanderarbettSstätten ist die OVdachlostn- verpfleguvg verbunden.
Heimatschutz. Nächsten Freitag den 12. März wird die Gründung des iu Aussicht genommenen Wäittembergt- scheu Bundes für Heimatschntz erfolgen.
Der Evangelisch-so^tale Kongreß wird Heuer vom 1.—3. Juni tu Heilbronn tagen, zom erstenmal wieder iu Württemberg seit der Tagung in Stuttgart iu der PfingstwsSe 1896.
r Stuttgart, 6. März. Heute mittag wurde iu der Scyfferstrützr rin Fräulein in dem Augenblick, als sie ihren Hund von einem Slraßeribahnwageu wegzichm wollte, von dem Wogen erfaßt und sofort gelötet.
r Xottweil, 6. März. Die Urteilsve-küudiguug iu der Entmündigungssache deS Frhrn. v. Münch findet am 12. März statt.
r. Waiblingen, 6. März. DaS 14 Jahre alle Rädchen dcZ Totengräbers Kurz kam am Donnerstag abend nicht nach Hause und war trotz eifrige» SuchenS nirgends aufzufiadeu. Sestern abeud wurde «uu die Leiche bei der städtischen Badeanstalt mit dem Bücherrauzeu auf dem Rücken aaS der Rems gezogen. Ob ein Unglucksfall oder ein Selbstmord vorließt, konnte bis jsitzt nicht sestge- stellt werden.
Deutsches Reich.
r Hechinge«, 7. März. AIS der Redakteur LrS „Zoller" avl .tzltch der Stadtverorduetruwahl cuf dem Rathaus erschien, nu de er von einem Stadtverordneten, der sich durch einen Wahlaufruf des „Zoller" beleidigt fühlte, tätlich avgegriffm und mehrmals ins Gesicht geschlagen. Die Sache, die hier viel Aufsehen erregt, wird ein gerichtliches Nachspiel haben.
r Biugeu (Hohenzell.), 6. März. Vorgestern wurde im Gewand Briet auf Gemarkung Hornstein unweit des Bahndammes ein 28jähr. Italiener erfroren aufgesunden. Sr lag ait dem G ficht ans de» Boden nnd wie« beim
Auffinben eine schwarze Gesichtsfarbe auf. Die Leiche wurde vorerst nach Hornstein gebracht.
München, 6 März. Hier verlautet, Bayern« Stel- lang zun Kompromißantrag in Sachen der Befitzsteuer sei nach wie vor ablehnend. Bayern werde den Antrag nur auuehmeu, bezw. sich überstimmen taffer, wenn i« BundeS- rat eine Mehrheit dafür zustande ks«me.
München, 4. März. Der Streit um die ReichS- tagSbttder ist nuu entschieden: Prof. Angel» Jauk hat dar bedungene Honorar erhalten und sich mit dem Borschlage der Ausschmückungskommisflou einverstanden erklärt, daß die Bilder nicht im großen Sitzungssaal«, souderu in einem anderen Raume des ReichStazsgebäudeS arrfgehärrgt werden. Prof. Jank wird persönlich nach Berlin fahre» und etwa nötige Aeudenmgrn au de« Gemälden vornehme«.
Gerichtssaal.
r. AnS Bade», 5. März. Bor der Mosbacher Straskam»er hatten sich gestern 13 Personell wegen Vergehens gegen § 175 und wegen Erpressung zu veraut- wortea. Die Angelegenheit spielte schon seit Jahren iu Hardheim. Hauptangeschuldigter war der früher e Ge»einde- reckuer Bundschuh, der z» einem Jahr nnd zwei Monaten Gefängnis, sowie drei Jahren Ehrverlust verurteilt wurde. Gegen dm Mechaniker Salomo«, der de« Bundschuh erhebliche Geldbeträge abgeknöpft hat, wurde ans zwei Jahre drei Monate Gefängnis, sowie fünf Jahre Ehrverlust erkannt. Der Ausläufer Schramm wurde zu zehn Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Weitere sieben Angeklagte wurden zu S-fäugvisstrafen von einer Woche bis zu vier Monaten verurteilt; drei der Angeklagten wurden freigesprvchev.
Ausland.
Villach, 6. März. Auf der Etsmbahufirecke Billach- Roseadach iß gestern ttue Schueelawine «iedergegaugru und hat z?hn ArSritrr verschüttet. Einer wurde getötet, vier verletzt, die übrige« konnten unverletzt avSgeschanfelt werdru.
Z» Ehre« de- König- vo« England gab
Präsident FalliäreS gestern eiu Diner. An dem inti«en Diner im E ysär nahmen auch Ministerpräsident El e men- crav, der Mattster deS Aeußeren Pichon und der englische Botschafter teil. Dem König wurden bei Ankunft und Abfahrt vo« Elysäe militärische Ehren erL' *ru. Nach dem Frühstück stattete Präsident FalliöreS de» König in d:r englischen Botschaft einen Besuch ab.
Washington, 5. März. Washington war gestern durch neuen furchtbaren Schurefimm isoliert. Die Bahnen, Telegraph «nd Telephon versagten, nur eine ia Eile geschaffene drahtlose Telegraphie funkt',ouierte.
— Dir Press: begrüßt Taft »it einmütiger Sympathie. Die fortschrittliche« Blätter betonen sein G-löbotS, Roosrvelts Politik wetterzusührm. Die Reaktionäre vertrauen auf seinen konservativen Charakter rmd seine konservative Berater. Die Tarifrcfo.ruer und Hschzöllaer legen die Jnauguraladreffs jeder für seiae eigene Politik günstia aus.
Taft konferierte heute mit der Kommission des Rrprä- sentavterchruse « über die Tarifreform. _
Mn-Württ«« U»d«-fK«e.
Andreas Roller, Schultheiß, 63 I, Gttmannsweiler; Melchior Fritz, Schneidermeister, »2 I, Rexingen; Karl Haist, Bäckermeister, 04 I., Neuenbürg; Pauline Reu tler, 61^ I., Neuenbürg._
Literarische-.
L.« l>»auvt«uir (16. Jahrg.), VN« (S. Jahrg)
« ( 1 . Jahrg) Halbmonatsschriften ,um Studium
der französischen, englischen, italienischen und deutschen Sprache. Zweck dieser Blätter ist es, dem Lernende» eine gründliche Kenntnis der Schrift- und «prechsprache zu vermitteln. Die Methode führt den Lernenden auf natürlichem Wege in frischer, anregender und origineller Weife zum Virstäidnir der fremden Sprache und bietet auch dem Aortgrschri tenen noch reichlich Gelegenheit, seine «prcichkenntnifse weiter euSzubilden und zu vervollkommnen. I« den mit Geschick und gutem Geschmack bearbeiteten Gesp ächen nehmen sie dir gesprochene fertige »prache zum Ausgangspunkt und wissen über eine Füll» täglicher Vorkommnisse zu belehren — Probrrummern sowie Ubonmuunts für Krai>,Sstsch, «ngl.fch oder Italienisch kostenfrei durch die Vl. an. L»l»»r'sche Buchhdlg. Na gold.
Reis «it «albslester. 6 Personen, 1'/. Stunde. Man läßt so dt» 60 Gramm Butter nebst einer Zwtrbkl Farbe nehmen, gibt V« diS °/ß Kilogramm guten ReiS (der vorher etwas abgewällt worben ist) dazu und soviel Waffe», daß der Reis oben bedeckt ist. In die Mitte legt man >/, Kilo in dicke i Scheiben geschnitten, Kalbsleber, f^l,t, die Kafferolr ,« und läßt da- Gericht weichdämp. fe». Zuletzt rührt man S b S 8 Tropfen Skaggi-Wür», darunter, richtet die Kalbsleber in der Mitte einer Schüssel an und den Reis rund herum. _ v. Bg.
Druck und Verla, der G. W. Zatsrr'schen vuchdruckeret («mtl Ziffer) Nagold. — Für di, Redaktion verantwortlich: K. Paar.
»5s- litt ttie jnöwnttliaisuny Lien k/ärctie unsenen kleinen E keine antter-e yeeiqnek Sie vmeiiif iln- körNicOe uncl Keinkeil im 6egen§ak -u äckleclitzn 5eifen cjie m clen k/äslkesfücken ätzende unZ cüc Naui neirenäe öebinnclseije/us-ücklazze.? p>e bekaylicdkeij cler tVek'viif'qei' lvirö clnfre^ cjui-ck ZunÜck^eits
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