Erscheint tL-lich, mit »nSnahm« der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich lier 1.10 mit Lräger« ^oh» 1.20 im Bezirks- und 10 km-verteh« 1.2V im übrigen Württemberg 1LV K^onatSabounemrutS »ach Verhältnis.

Dkl

Jernfpvecher SS.

«nzetgen-Eebühr f. d. Ispalt. Zeile au» gewöhn!. Schrift oder deren Raum bet Imal. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

ftr hm Vdmxls-Skjird NiM,

83. Jahrgang.

Fernsprecher Wr. SS.

Mit de« Plauderstübche», Jllustr. »onntagrblatt und

Schwäb. Landwirt.

SS Wontag dm 8. März

1S0S

Amtliches.

Bekaurrtmach««g.

Bon iE« Gemeinderat E»«t»ge« wurde der Au- Ira« aus eine B«re 1 «ig»»g der Gewände Orllsnd, Horn- tcker, Schertlr. große A-Ser, Mühläcker, Spitzöck-r. Malmen, vutenm Horn, Zlmmermann, vorderer Bergicb, Maurer, Nagolder Weg und Hinterer Bergich der Mark««- E«-> «t»ge», sowie unterem Horn und Röteübach der Mark- ««g Ragald gestellt.

Nachdem das Unternehmen von der K. Zmtralstell- fstr die Laudwirtschast, Abteilung für Feldberetutgung, a-f Grnnd einer vorlürfigeu Prüfung als für die Landeskultur «ützlich und im ganzen zweckmäßig für ausführbar erkaout und zur Abstimmung dem gestellten Antrag gemäß zugelafseu morden ist, wird htrmtt

Tagfahrt zur Abstimmung

über den vorliegenden Antrag und zvr Wahl der Mitglieder der BollzugSkommisstou auf Samstag de» LS. März d. I., vor«. S Ahr auberaumt.

Hiebei werden die beteiligten Grundeigentümer bezw. deren Verirrter auf das Rathaus zu Emminge» unter Androhung des RechtSuachtrils emgeladku, daß diejenigen, welche bei der AdstimmmgStagsahrt weder in Person noch durch einen feine BertretuugSbefogniS rechtsgültig uachwei- sende Vertreter erscheine«, als dem beantragten Unternehmen zustimmend angesehen und von der Teilnahme an der Wahl der Mitglieder der BollzugSkommisstou ausgeschlossen wer­den vud daß ein Einspruch oder eine Wiedereinsetzung iu de« vorigen Stand gegen diese gesetzliche Folge deS Aus­bleibens nicht stattfindkt.

Für den Fall, daß die nach der Abstimmung evmtmll vorzvnehmende Wahl der Landwirte Md ihrer Ersatzmänner für die BollzugSkommisstou auS irgend eine« Grunde nicht zustaade käme, so werden die Landwirte auf Antrag des Oberamts nach vorgäugtger Vervehmnug deS GemeiuderatS von der Zentralstelle berufen.

Bon dem Plan, der Beschreibung der Feldbereinignug, de« Verzeichnis der Gruudetgeulümer, dem allgemeinen Ueberschlag über die mutmaßlichen Kosten und dem Ergeb­nisse der vorläufigen Prüfung der Zivtralstelle kann bis zum AbstimmrrngStag j-derrrrauu ans dem Rathaus in Em­mingen Einsicht nehmen.

Zugleich ergeht die öffentliche Aufforderung, etwaige noch nicht bekannte An prüche auf Freilassung vM dem Unternehmen, oder auf Anteilnahme au demselben innerhalb der AaSschlietznugSfrist von 2 Wochen, von de« Tage des Erscheinens dieser Bekanatmachaag aa gerechnet, beim Schalthetßenamt Emmkagea oder beim Oberamt hier geltend za machen.

Nagold, den 8. Februar 1309.

K. Oberamt. Ritter.

Am b. März ist von der evangelischen OberschnIbehS.de ein» Gchulstrlle in Pfullingen-dem Hausvater Rümelin an der »tndrr- reUungranstatt in Ltammhetm, Vez. Ca'w, die 2. Schulstelle in Liebenzell dem Schullehrer Wörner in Wead n, übertragen worden.

Volilifche Hleberstcht.

Ueder de« Inhalt deS Kompromisse- über die B fitzstemer sei nachstehend daS Wichtigste mttgeteilt:

ES soll eine Besitzsteuer von den Baubesstaateu erhoben werden, deren Gesamtbetrag alljährlich durch den ReichS- h-mShaltSetat bestimmt wild und bis zu« 1. April 1914 100 Millionen Mark nicht übersteigen darf. Bo» da ab soll er j doch um Hülsters 5'/» erhöht werden könmu. Eine Aeudkluvg dieser Bestimmungen soll nur durch Gesetz möglich sei» nvd im BoudeSrat als abgelehut gelten, wenn 14 Mitglieder dagegen find. Die auf die Bundesstaaten entfallenden Beträge dürfen nur durch allgemeine Steuern aus Einkommen, Vermögen oder Erbschlfte» aufgebracht werden; wo eine Einkommensteuer oder eine allgemeine Vermögenssteuer nicht besteht, auch durch ErtragSsteueru vou Grund- Md Gedäudebesttz. Einkommen bis zu 3000 *- und Vermögen, die nach Abzug der Schulden 20000*- nicht erreichen, sollen vou der Steuer stet bleibe«. Die Er! schäften dürfen nur nach dem Erbschaftsgesetz vom 3. Juni 1906 besteuert werden, d. h. bet entfernten Ver­wandtschaftsgraden. Wenn iu einem Bundesstaat die nötigen Landesgesetze nicht rechtzeitig erlassrn werden, bestimmt der BuvdrSrat die Zuschläge. Die Erhebung der Besttzsteuer soll vo» 1. April 1911 ab erfolgen.

Ei»e Ersparnis vo« L'/i Millloue« Mark wird beim Etat deS ostastattscheu Detachements, das am 1. April von der Kaiserlichen Marine übernommen und der Kiautschau-Brsatznug angegltedert werden so', dadurch herbei- geführt, daß das Detachement um 600 Köpfe vou 750 Ms 150 vermindert wird.

Di« B«dgetko«Misfio» der russischen D««a erhielt persönlich vom Wartneminister die Zusage, daß unter dem Borfitz StolyptnS eine Kommission eingesetzt werden soll zur Beratung einer völligen Reform des Marinrmini- steriumS. Trotzdem hat dir Badgetkommisstou die Schlacht­schiffkredite bis zur Durchführung der versprochenen Reform abgelehnt.

Die Beha»dl««g d«S Fürste« Ferdi»aud vo« Bularie» als Zar während seines Beftch r in Petersburg hat, wie man t« diplomarischeu Kreisen erzählt, mancherlei Schnür rigke trv durch Rangstreitigkette» gewacht. Sie waren unr dadurch za lösen, daß Fürst Ferdinand bei einzelnen Gelegen­heiten überhaupt nicht rrsichien, bei anderen hat er tatsächlich hiuterdeu priuzlichen Vertretern einiger Großmächte zuröckstehen müssen. Ws dies, wie bei der Traurrfeierltchkett in der Kirche, nicht der Fall war, hat der englische Botschafter N colson ausdrücklich eine schriftliche Berwahrung bei« Minister des Auswärtigen eingelegt, die bksigt, daß durch die Behandlung deS Fürsten Ferdinand als Souverän der völkerrechtlichen Stellung des Fürsten und Bulgariens nicht präjudiziert werden dürfe.

Der «««« Präsident der Bereinigten Staate«

vo« Amerika, Taft, hat am Donnerstag bet der U ver­näh«! e seines Amtes eine Antrittsrede gehalten, die sein Programm enthielt. Er legte sich hierbei auf eine Fort­setzung der Politik RooseveltS fest und erklärte insbesondere

McrLcoLm Sinclair.

Historische Erzählung von A. K. Wrachvogek

(Kortfetzmi,.) (Rachdr. »erb.)

Ich drang durch die zusammmluirfendrn Truppe! vorwärts, sprang oder stürzte vom Pferde, ich weiß eS nicht hinab iu den Graben. Da lag der bleche Herr! Di Kugel war ihm von hinten inS Haupt gedrungen. ,W ist Siggert, er war bet ihm!' brüllte ich. Siggert wa verschwanden. .Wo ist der Königs Hst?' Der Hu der bekannte Hut mtt der gelben vud blauen Feder e war fort! «in Pistol, was unfern lag, hob ich au Roch saß im Rohre der Pulverschleim, cs war uuläva abgebrannt. Hier ist'S, eS ist das Pistol SiggertL!" - Sinclair zog die Waffe aus der geöffneten Kapsel. .Je hatte die Beweise der frischen Tat, meine Freunde, abe plötzlich ward ich matt urd schwach, denn heiß strömte e mir über die Lende; ich brach zusammen. Reine jung Wände war aufgebrochev, diese Wunde, an der ich sterbe muß! Siggert ist in Petersburg, Harn geht zu« Echafot AreuSfrld ruht im norwegischen Schnee, vud Ogte Strelai muß sterben! Aber der Brief von Ulrikens Gemahl ist dl der Schwester Karls, die vom feilen Adel ans den blutige Thron erhoben worden! Diesen Brief, Generale, uu diesen Kaabru vererbe ich Such, Md io betten »einen Haj »eine Rache gegen Rußland, gegen die Mörder meine

großen Königs ! Tritt her, Malcol»! Du bist fast noch ein Kind au Jahren, aber Deines BaterS Tod Md diese Stunde reifen Dich prm Manne! Lines elear »tarl! Bet Deiner Mutter Feutmore. die, Dich t« Arm, bei Bender mtt dem Pistol voran für ihren König iu den Kampf ging und starb, bei dem Morde de« Helden Karl, bet meiner Baterliebe und meinem Baterflach, gib mir Dein Wort, Malcolm, Da letzter Ogylvie, zu Haffen und zu schädigen mtt List und Gewalt Rußland, die Mörder Deiner KöatgS und die Verräter, welche Schweden au die Barbaren verkauft hoben!"

.Beim Geiste meiner Mutter, bei Deinem Fluche, Vater," Md der Knabe zog das breite schottische Messer, .bei »eines Königs ungesühutem Tode ich, Malcolm Sivc'.air, Dein Sohn, der letzte Oxylrie, schwöre, Rache zu nehmen an Rußland, au Karls XII. Mördern vud Schwedens Verrätern! Möge mein Tod voll Schande und mein Leben Qual sein, wenn ich dieser Stunde vergesse!" Malcolm war in die Knie gesunken «ud hatte »it beiden Händen daS M.sser ewpor ge» Himmel zum Schwur «hoben.

.Amen," sagte der Vater nud sein Ange wurde feucht. .So nehmt den Jungen, liebe Freunde und Waffenbrüder. Eteevbock, erzieht ihn im Sinne dieser SchwmS, wahrt das Pistol md dm Brief Md gönnet jenem holden Frauen- bilde einen Platz in Eurem Hause, daß mein Sohn sich an de« Abbllde seiner kühnen Mutter stärke. Ich htvterlaffe keine Schätze, aber einen ehrenvollen Namen. Veräußert die- öde HauS, wendet das Geld für Malcol« an. mich aber laßt hier enden, einsam, allein!"

die völlige Durchführung der von Roosevelt begonnene« Reforwm als das Hauptmerkmal seiner kommenden Bei- Wallung. Diese Reformen waren daraus gerichtet, die Zügellosigkeit und den Mißbrauch der Macht seitens der großen KapttalSaffoziattouen aus dem Gebiet der Eisenbah­nen, der Jodnstrte und deS zwischenstaatlichen Handels zu unterdrücken. SIS eine wettere dringliche Aufgabe bezeich­net- Taft die Revision deS Zolltarifs, za welchem Zweck der Kongreß ans den 15. d. M. zu einer außerordentlichen Session einberufeu werden soll. Er sagte hierzu: .Die Zölle sollten so beschaffen sein, daß sie jeglicher Arbeit, sei es auf dem Feld, im Bergwerk oder tu der Fabrik, einen Tarisschutz gewähren, der de« U terschted zwischen dm Er- zeugnugSkosten des Auslandes und denjenigen deS Inlandes gleichkommt. ES soll aber auch Borsorge getrrff n sei» dafür, dcß ein höherer oder der M x maltartf gegen jene Länder tu Auweudnag kommen soll, deren Handel- Politik unS gegenüber gerechtnwelse eine solche Unterscheidung er­fordert" Die Erhöhung der Zölle soll auch der Erztelnv- größerer Einnahmen dtmeu, da infolge der geschäftliche« Depression die Ausgaben für daS lausende F Skaljahr dir Einnahmen um 100 Millionen Dollar übersteigen werden. Sollten zur Deckung dieses Rh'S die Zolleiuuahmeu nicht auSreichen, so würden neue Steuern» insbesondere eise ErbschaftSstcui eiugeführt werden, die die gerechteste Steuer sei. Nachdem Taft für Schonung und Wiederaus- forstung der Wälder und für Brrbrfsrruug der Wasser­straßen eiugetretm war, kam er auf Heer Md Flotte za sprechen. .Wir sollten eine Armee besitzen, die so organisiert ist, daß sie im Fall der Not gemeinsam mit der nationale» Miliz zu einer Streitmacht sich erweitern kann, die genügt, um jeder wahrscheinlichen Invasion von auswärts Wider­stand zu leisten, und um auch ein ansehnlicher Expeditions­korps zu liefern .... Was vom Heer gesagt wurde, gilt in noch höherem Maß vou der Flotte . . . Unsere internationale Politik soll immer de« Frieden dtmm . . . Wir find für das Haager Tribunal und für die Schiedsgerichts- Verträge, aber wir wären törichte Idealisten, wmu wir nicht anerkeunm würden, deß gegenüber einer Welt in Waffe» auch wir iu einer ähnlichen Lage sei« »üffeu, mn andere Nationen zu verhindern, Vorteil zn ziehen auS unserer Un­fähigkeit, uns re Rechte mtt starker Hand geltend zu machen." Als wettere Aufgaben bezetchuete Last die Amderoug des Geld- und BavkgrsetzeS, mn den den verfügbarm Umlaufs- Mitteln eine größere Elastizität zu verleihen; ferner die Schaffung eines PostsparkasseugesetzeS und schließlich ein» rüstigen Fortschritt der Gesetzgebung auf dem Gebiet der Arbetterfürsorge. _

Dt- BaHs»krifis.

Der österreichische Gesandte in Paris, Graf KHeven- Hüller, wurde am Freitag vo« Minister Ptcho« empfangen, dem er eine Abschrift deS Abko««euS zwischen O:sterreich- Ungarn nud der Türkei überreichte. Dem Vernehmen nach hat der Botschafter im Laase der Unterhaltung auch de« Wunsch nach Berahiguag und Verständigung, vo« dem Oesterreich-Ungarn iu der Balkansrage beseelt

.Nein, Vater, ich lasse nicht vou Dir solange D» atmest!" schrie weinend Malcolm.

.Ich befehle Dir und Euch allen, zu oehm!"

.Du hast mich durch den Schwur zum Manne gemacht, Baterl Ich werde bleiben!"

.Gut denn desto besser, Sohn. Dann kannst Du Deinen Vater enden sehen! Lebt wohl, Rhemschöld und Steenbeck l"

.Aber was wollt Ihr tun?" rief letzterer. .Wollt Ihr lebend in des ReichSratS Hände sollen?"

.Lebendig? Nein, mein Wort daraus I Geht! Soll eS heißen, daß Ihr ln der Stunde «eines Todes bet mir gewesen seid? Wollt Ihr Euch auch noch ins Unglück bringen?"

N cht mehr fähig, dem Willen deS Leidenden z« widerstehen, drück en ihm beide Generale stamm die Hand. .Euer Sohn wird mein Sohn sein!" sagte Steenbock dumpf. .Wenn alles vorüber ist, Malcol«, so erinnere Dich, daß mein HauS deine Heimat ist; Andrews mag Dich begleiten."

.Ich werde komwm, Herr!"

Still wurde FeuirroreS Bild vou der Wand gmommm und hinauSgrtragm. Stewbick steckte Brief vud Pistol, die beiden einzigen Beweise gegen Karls Mörder, zu fich, daun verließen beide Generale das HanS. Allee ward wiederum lartloS. Der Kranke lag in düsteres Sinne« verloren, er schien zu beim.

.Malcolm!"

.Rei« Later!"