, aber loschen, uShalt ochnee- - ver- rsuch.

Erscheint täglich, mit NnSnahme der Tonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Lräger- lvhn 1.20 im Bezirks» und 10 Icm-Berkehr 1.2S im übrigen Württemberg 1.SS »T, WonatSabonnementS »ach BrrhältniS.

Grskllsch-strr.

Amis- mi> LiM-M Dr dk» OkMAls-SeD Nx-Ä.

Isernfpvechev Wv. 29.

83. Zcrhvgcrng.

JernsprecHer Mv. 29.

»nzeigen-Sebühr f. d. Ifpalt. Zeile auS gewöhnl. Schrift oder deren Raum bet Imal Einrückung 10 H. bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. EonntagSblatt und

Schwäb. Landwirt.

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Samstag dm 27 . Keöruar

1909

«m 1. März

beginne wir i«Feuilleton" mit de« Abdrvck der historischen Erzählung

Wcrkcotm Sinclair

von

A. E Brachvogel.

Diese Erzählung schildert die politische» und teilweise ade«, leserlichen Erlebnisse eines schottischen EdelmanneS, der i« diplomatischen Dienste Schwedens am russischen Hose zur Zeit Kaiser PeterS II weilt und nach dessen Lode (1730) dmch Betreiben der sittenlosen Kaiserin Anna Jwavowua den Tod dmch Mörderhand erleidet. Eine zarte Liebes­geschichte, welche durch den Tod des Helsen eia tragisches Ende nimmt, zieht sich durch die ganze Erzählung.

Z«Plauderftübchen" erscheint vom 3. März an:

Jitter aus dem Kriege mit Frankreich

von

Friedrich Ratzel,

dem i« Jahre 1904 verstorbenen berühmten Geographen md Forschungsretsendeu, der prächtig za erzähle« weiß.

Neste Gelegenheit für «eneintretende Abonnenten sich diese vorzüglichen Unterstattnngskektüre« neben allen m deren lvorltliM, welche der raalrch «rich-triende Gesellschafter" mit seinen BeilagenDer Schwäbische Landwirt",DasNka«derstüvcheu" n»o oaSIllustrierte Sonntagsblatt^

NM 48 Pfg

für den Monat März bietet, z« verschaffe«.

UoMische Hleberficht.

Die bayerische Tteuerkommission hat am Mitt­woch das Gkwerbchruertzesetz mit all n Ettm«eu gegen die der Liberalen angenommen. Die ablehnende Haltung der letztere« hat ihre Ursache ia wesentlichen prinzipiellen Diffe revzeu Lerr. Betriebskapital- und ErtragSavlagr, über Ge ßaltung des Tarifs usw.

Zwischen Italien und Oesterreich-Ungarn ist

eine uene Drffereuz zustande gekomm-n. Italien hatte der Schweiz seinen Verzicht ans Rückersta-tung de. für d-u Bau der Gotthardbahu vorgtschoffeneu 58 Mill-oneu Mark au geboten, wenn es eine Erleichterung für die Bahn zu dem projektierten Splugeutuunel erhalte. Dir Verhandlungen waren i»r besten Gang. Oesterreich erhob j doch Protest, «nd zwar aus strategischen Gründen, weil dir Bahn Italien die Konzentration von Trrppcn in der Näh: von Tiro ohne Berührung österreichischen Terrtoriurrs er.iögl.chen würde. Die Angelegenheit wird vor die italienische Kam- «er gebracht werden.

DaS «eue serbische Ministen?«« hat stch am Donnerstag der Skupschtina vorgestkllt. Der Andrang des Pnbl ruMS.zn dieser Sitzung war so stark, daß der Präsident dev Besuchern gestatten mußte, auch im Sitzungssaal Aus­stellung zu nehmen. Bet seinem Erscheinen wurde daS neue Kabinett mit begeisterten Zivtornftu empfangen. Muister- Präsident Novakowitsch verlas eine lange Erklärung, in der er davon sprach, daß der gegenwärtige ArrambÜck gebieterisch die Eintracht im Jnrnrn des Landes «. d den Schutz der serbischen Interessen rach außen hin erhäsche. (Stürmische Zwto-Rufe und Händeklatschen.) Der Redner berührte sodanu daS auswärtige politische Programm Serbiens, das MS dem Herzen des serbischen Volkes genommen sei, und führte aus: Di« Forderungen, welche dieses Programm sowohl sur Serbien als auch Montenegro enthält, sowie die Gründe dcS Rechts rmd die Interessen, ans denen dieses Programm basiert, wird Europa in kurzer Zeit zu würdigen haben. (Gemeint find die territorialen Forderungen, von denen Serbien also'vorläufig nicht lassen will. Die uene Regierung erscheine vor der nationalen Volksvertretung als Au Zeugnis dafür, mit welcher Einmütigkeit das serbische Bolt seine natimale Frage Europa unterbreit?t. Die Wurzeln dieser nationalen Frage können im Herzen des serbischen Volkes nicht vernichtet werden, solange selbsi nur ein einziger Serbe auf dieser Welt lebt, (begeisterte Rufe: Es lebe die Nation! Hoch das serbische Pierson !) Nova- kowitsch appellierte sodann an dir Skupschtina, die Regierung

-u unterstützen, Md schloß: Erfüllen wir mS mit »er Empfindung und dem Betör, ß!sein höherer Pflicht gegenüber den heilgeu Urberlieferurgrn unseres Botk-S, gegenüber dcm Erbe unserer heldenmütige« Ahnen und gegenüber dem Bestaube vvd den vitalen Interessen unsere» Vaterlandes! (Frenetischer Beifall, stürmische Ztvtorufe auf de» König, ans die Regierung, auf dar serbische Volk und auf Bosnien und die Herzegowina.) Ans Antrag deS Präsidenten wmde beschlossen, die Regierungserklärung in allen Slmeindcn de» Lande» dmch Anschlag bekannt za geben.

Rach Meld««ge» a«S Persien begannen am Donnerstag die Trvppeu de» Schah von drei Seiten gegen TLbli» vorzurückrn. Da» G-schütz, und Gewehrfeuer dauert au. Der? kisäe KriegSminister hat infolge der persi­schen Unruhen die Order erhalten, die nötige Anzahl Trup­pen nach SalmaS (Persien) zu schicken, um die dortigen türkischen Familien zu schützen. _

Teutscher Reichstag.

Berlin, 25. Fcbr.

Die T sche drS BvvdeSratS find leer.

Der polnische Antrag gegen da- prentzische G» tetgnnvg-gesetz.

Die am SchwerivStage der vorigen Woche begonnene Beralusg des Anträge» der Pol« über die Freiheit de» GrundeigentumSerwerbS wird fortgesetzt.

Gras Westarp (kous.) lehnt den Antrag ert- schieden ab. Beschränkungen wegen des Tlanbrnsbekennl- viffeS finden in Deutschland nicht statt. (Widerspruch im Zentrum und bei den Polen.) Und eine polnische Natio­nalität gibt eS überhaupt nicht. (Sehr richtig rechts. U« ruhe bei den Polen.) Die preußischen Maßnahmen waren die erzwungene Antwort ans die großpoluische Agitation, die ei« selbständiges polnisches Räch erstrebt. (Beifall. Lärm der Pellen) Wir bedauern lebhaft, daß die Frei« siuuiaen sich für d u Antrag erklärt haben. Wir harten gehofft, daß der veredelnde Verkehr m't uuS im Bleck an drrc Früchte zeitigen würde. (Große Heiterkeit.) Auch wir hatten schwere Bedenken gegen die SnteigvungSidee, aber nationale Rücksichten gehen den privaten vor. (Beifall recht?.)

Dr. Heinze (ul). WaS der polnische Antrag ver­langt, ist reichsgesrtzltch scheu ftstgrlegt. Das preußische EnteiguungSgesltz widerspricht nicht der ReichSverfeffung, eS ist vor seiner Verabschiedurg ganz genau daravs geprüft worden. ES ist kein Ausnahmegesetz gegen die Polen, denn eS gilt für die Deutschen in gleicher Weift. Urb sollte der Antrag darauf auSgrhen, die preußische Politik überhaupt unmöglich zu mach n, so wüßten wir ihn tchou aus diesem Grunde abfthnev, denn wir billigen die Politik Preußen-, so weit sie auf eine Stärkung deS Deutschtums t» Osten hinansläust. (Bcifoll)

Dr. Böhme (w. V g). Der Antrag soll nur die Zwisti.ketten unter den Palen verkleistnri, (Abp. Korfarity ruft: Üat rstelluv-i/r!) Lesen Sie nur die polnische Presse; wie die Herren Palen gegen die Deutschen Vorgehen, de» Mist der Boykott gegen die Leute, die zu Kaiser» Geburts­tag illuminiert haben. Unsere Sozialdemokratie ist überall zu finden, wo es gegen daS Deutschtum geht. Die stark sozialistische australische Arbeiterpartei wehrt sich gegen die Konkurrenz der Mongolischen Raff?. Die Polen sollten doch Preußen dankbar dafür ftto, daß Friedrich der Große die polnischen Bauern, dir unter den Schlachten seufzten, de freit hat. (Gelächter der Polen. Kulerskt ruft: Blödsinn, Unverschäwtheit, verlogener Bursch- !)

Graf v. Prachma (Ztr.): Kmvt Graf Westarp nicht die wahren Ziele der Treiber des Hak-LismuS, die daravs htuauSlanfen, dir Katholiken aus dem Osten heravszuschaffeu. (Widerspruch rechts.) Die Konservalimn des preußischen Herreuhauses had-m tu ihrer großen Mehrheit das Enteis rmugSgesitz abgel htt.

Sey a (Pole): Die Regierung glitt-zt durch Abwesenheit Gegen di se Nchachtunx deS Reichstages protestieren wir. (Bnf. i. Zrr.) Auch di: konservativen u d Nttiouall beralr» zeichnen sich durch leere Bänke arS. Wohl aus Scham über die Politik ihrer Fremde in Preußen. (Lachen) Gewiß gilt daS Gesetz auch für die Demschen: man hat stch geschämt, rund und nett hiueinzuschreibru: nur für die Polen! ober augewendet wird eS nur gegen vnS. Dr. Böhme gehört zu den Lmtcv, die unS n(cht beleidigen löuveu. (Vizrpräs. Dr. Paasche ruf dev R dner zur Ordnung).

Sey da: ES ist Hohn und Spott, wenn Dr. Löbwe von uns Daolbark-it gegen Preuß-n verlangt. (Beis.d.Pol.)

Hue (So..): Wir haben wohl manchmal Höckcleien mit unseren polu. Beru!Sger.offeu gehabt, aber niemals ist e» uuS eingefallen, Ausnahmegesetze für sie zu verlangen

Diese Lerfolguug der Polen ist eine Schande für dm deutschen Namen. . . ^ .

Dr. v. Dzie«bowSki (Pole): Unseren Dank dm Rednern, die fär m« etvgetreteu find. Sonst stellen stch die Herren von der Rechten immer als Hüter deS Eigen­tums hin.

Ledebour (Soz.): Wenn in Europa die Mongolische Raffe vertreten ist, so sicherlich nicht in dev Polen Radziwill und «orfavty; sucht »an nach eine» ausgesprochenen Typ«» der Movgolo deu, dann s he man sich den Herrn Dr. Böhme au. (Stürmische Hetterk it.) Die Konservativen halte« für patriotisch, wa» die Polizei brfieblt; ihr Vertreter war daher ei« Polizeidürokrat. Bei der Nachlaßsteuer spreche» die Konservativen von Zerstörung des Familiensinn», aber beim EuletgrmugSgesetz find e» ja nicht ihre Familien. Bei 5'/» ^ Zoll sind sie patriotisch, aber sollte rin preußischer König einmal den Zoll abschvffen, so werde» fir die A xte zur Havd nehmen und dir Throne krachen lassen. (Heiter­keit) Die weitsichtigen Konservalivtv sehen auch ein, daß sie mit dem EuteigvougSgesktz den Ast absägeu, aus dem sie sitzen. Wir protestieren gegen diese infame Vernichtung von Existenzen.

Dr. Böhme (wtrtsch. Vgg,): Wenn Stadthagm und Ledebour für eine Sache etutrrtes, so ist e» schon eine schlechte Sache. Wir wollten nicht sprechen. Da steigt Herr Gothetu auf die Tribüne, er hat augrsaugev. (heiter!.)

Dove (frs. Bgg): Graf Westarp sprach von veredeln- de« Einfluß der Blockpolitik; da sollten zunächst einmal die Herren drüber stch bessern. (Sehr gvtl links). Wir haben davon aber noch nicht» gewerkt. (Zustimwg. link».) Ich will gar nicht einmal vom Zirku» Busch sprechen, so», der» nur von der Behandlung, die Sie eine« der Ihrige«, de» Prof. Wagner haben zuteil werden lassen. (Sehr wahr! links). Wir danken für den veredelnden Eivslctz unserer konservativen »lockbrüder. (Lebh. Zusttmmg. link».) Ihr Junkergesühl wird nie herasreicheu au unseren Bürgerstolz. (Stürm, »eis. links.)

Graf Westarp (kous.): Ich richte an die Deutschen im Reichstag den App ll, der preußischen Regierung nicht mit der Annahme diese» für »uS ganz indiskutablen Antrag» tu den Rücken zu fallen.

Pauli-Oberbaruim (Rp.): Ich habe i« preußischen Abgeordnetenhaus gegen das EnteignuugSgesetz gestimmt Md werde daher j tzl für den Antrag stimme«. (Lebh. Beifall b. Ztr., Polen, Freis. und. Soz.)

Die Diskussion schließt, lieber dev Antrag wird morgen za Beginn der Sitzung namentlich abgestimmt werden, daun Kslonialetat 2 Uhr. Schluß 5'/, Uhr._

Eages-Ueuigkeiten.

A«« Etadt Md Land.

Nagold, den 27. Februar 1900.

* Ei-bahu, Die städtische Eisbahn befindet stch wieder in bester Verfassung und wird täglich gekehrt und gepflegt. ES isi eine ausfallende Erschein««-, daß in di?s m strenge« Winter verhältnismäßig wenig Gebrauch gemacht wird vo« einer Einrichtung, die doch geschaffen ist der Scsovdhett der Gesrmtheit zu dienen. Nur noch einzelne steht mau da draußen stch üben und freuen; mögen doch die vielen anderen, die sonst dem schönen und gesunden Sport huldigten, sich auch wftder rivfindcn. Wenn Schreiber dieser könnte, würde er mit gutem Beispiel gern vorangehen.

Postsache. Vom 1. März d. IS. an wird der werk- täglicke Postbotengaug zwischen Göttelfttgeu und B«s nfeld avfgehobm vnd ein werktäglicher Postbotengaug zwscheu Göttelfikigen und Altensteig mit den rachstehcndeu Kurs­zettel: neu eingerichtet:

10 .so E ab Göitelfingeu M ^ 2i»

2.io an Altensteig ab m 9 >v

König- Geh«rt-tag-feier«.

-l- Altensteig, 25. Febr. Böllerschüsse vo« Schloß- berg kündigten uns schon vor Tagesanbruch au, daß wir heute das Geburtefest unseres geliebten Königs feiern dürfen. Um 11 Uhr war F.stgottesdienst. Der Kriegervereiu zog mit wehender Fahne vo«grünen Baum' unter den Klängen der Stadttop-lle zvr Kirche. 8« RaihanS schloffen sich dem Zag die hiesigen Beamten sowie die Vertreter drr bürgerlichen Kollegien au. In der Predigt lttonle Stadt- pfarrverwesrr Götz vor allem, daß unser Lchwabevland heute ollen Grund habe zu« Dank gegen Gott, der uns in Wilhelm II einen so trefflichen Fürsten geschenkt vud zugleich zur Bitte, er möge demselben zvm Wohle deS Landes ein hohes Lebensalter bescheren. Bet dem F stiften in der Traube" brachte Kameralverwalter Fromlrt den Toast