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»pH Heinrich Terstl«, ahre alt, den 28. F-b».

Erscheint täglich, mit Ausnahme der Gönn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier mit Träger«

lohn ILO im BqirkS«

«nd 10 Icm-Berlehr I SS im übrigen Württemberg 1L8 MonatSabonnemeutS »ach «erhältntS.

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Jevrrfpvecher Wr. SS.

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IievrrspvecHev Wv. SS.

Anzeigen-Gebühr s. d. Ispalt. Zelle auS gewöhn!. Schrift oder deren Raum bet Ima!. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mtt dem Plauderstübcheu, Jllustr. «onntagSdlatt und

Schwäb. Landwirt.

^ 46

Donnerstag den 35. Ieöruar

1SÜS

Am L. März

degiuueu wir imFeuilleton" mit de« Abdruck der historischen Erzählung

WcltcoLm Sinetcriv

von

A. E. Brachvogel.

Diese Erzählung schildert die politischen und teilweise abeu- tenerlichea ErleSniffe eines schottischen EdelmanaeS, der im diplomatischen Dienste SchwedeuS am russischen Haie zur Zeit Kaiser P-tcrs II weilt und nach dessen Tode (1730) dmch Betreiben der sittenlosen Kaiserin Anna Jwauowoa den Tod durch Mörderhand erleidet. Eiae zarte Liebes­geschichte. w lchr durch de» Tod des H lren eia tragisches Ende nimmt, zieht sich durch die ganze Erzählung.

I«Plauderßtübchen" erscheint vom 3. März ar:

Wilder aus dem Kriege mit Frankreich

vou

Friedrich Ratzel,

dem i« Jahre 1994 verstorbenen berühmten Geographen «nd Forschuugkreisendeo, der prächtig zu erzählen weiß.

Neste Hekegenheit für neuei»tre1eude Abonnenten sich diese vorzügliche« Nnter-attnngskektüre» mb-a allen a bereu rvottetteu, welche der ron-ch -rsch'inende Ges lisch oster" mit seinen B'iloaenDer Schwüvische Landwirt,Das Nkanderstükchen" uns üaLIllustrierte Sormtagsölatt''

UM 48 Pfg.

für den Monat Mürz öietet, z« verschaffen.

Amtliche-.

Beka»»t«ach«»-.

detr. die Handwerk-kammerwahle».

Dis ttitenS der in Betracht k mmendm Bereinigungen erfolgten A»«eldüngen zur Hav-w ertäka««erwahl find samt den Mitgliederverz tchaisse» während 8 Dänen auf dem Osrramt zur Elnftcht aufgelegt. W4 eud dieser Z it könnea Einsprachen dagegen vorgebracht werde«.

Nagold, 23. Februar 1909.

K. Oberamt. Ritter.

Seine Königliche M jestät haben vermöge allerhöchster Ent­schließung vom 25. Februar ,u verleihen geruht:

DaS Ritterkreuz I. K affe des Friedrichsorden»: dem Oberamts­richter Dieterich in Horb;

die Berdienstmedaille des KronordenS r de« Station-Verwalter Schumacher in Wildberg;

dt« Verdienstmedaille des FriedrichSordenS: dem Postverwalter Klein Heinz in Dornstetlen, dem Bahnho portier Ktrch- Herr tnCilw dem Stationskommandanten Lrnzin Nagold;

die silberne B«d enstmedaille: dem Brtesträger St-cker in Bon- dorf OA Herrrnbrig;

die Karl Olga-Medaille in Silber: dem RegierungSrat Böller, OberamlSvoi stand in Calw;

daS Ritte kreu, I. Klaffe d-S FriedrichSordenS: dem Freiherr» v Gültttngen. Major und ESkadronchef im Dragoner­regiment Königin Olga Nr 25;

den Titel eines Sanität r.tS: dem Dr. med. Levi, prakt schrn Arzt in Pialzgrafenwe ler;

Freiherr v. Eülttingen, Oberleutnant im Train-Bataillon Nr. 18, wird unter Beförderung zum Rittmeister, vorläufig oha« Patent, zum Kompagniechef ernannt.

Vom Kaiser wurde dem württembergischen OrdenSsekretär Lega- tlonSrat und Kammerherrn Freiherr» von Eültltngen-Ltuttgart der Kronenordcn S. Klaffe verliehen.

Es lebe der König!

Zum eimnrdstchzigsteu Mal runden sich im Kreislauf die Lebensjahre unseres KöoigS. Näher und näher rückt die Zeit des GreisenalterS seiner aufrechten Gestalt, die heute noch in ihrer Fülle von Kraft kaum eine Spar zeigt von dem Einfluß irdischer Vergänglichkeit. Wer den Volks- lümltchsteu allik deutsche» BnadeSfürsten im einfache« Ge­wände des Bürgers, nur begleitet von seinen beiden weißen Spitzern, durch die Straßen Stuttgarts wandern fleht, freut sich des hochgewachsrneu, elastischen Herrn mit den klaren, gütig blickenden Augeü. Der Fremde, dem wir unfern König inmitten des werktäglichen Volkslebens zeigen, wundert sich wohl erst, eia gekröntes Han Pt ohne das Attribut de« GottesgnadeutumS einfach als vornehmen Menschen zu erblicken, daun aber schüttelt rr uns zu einem herzliches G Sckwuvsch die Hand.

DaS Geheimnis der Popularität, daS so manchen Fürsten zeitlebens verschleiert bleibt, hat König Wilhelm schon als P inz mit leichter Hand gelüftet. Würde gepaart mit Natürlichkeit, deS Lebens ernste- Führen im Verein mit cSt schwäbischer Frrhnatur, rin guter H iuShaltrr und doch ein glänzender Fürst, steht er vor unseren Augen. Er b fitzt die Liebe des Volkes nicht blo» als König. Die Treue zum angestammten Herrscherhaus braucht ja in schwäbischen Gauen nicht die Nachhilfe durch den Lehrer und Urteroffizier; sie versteht sich einfach vou selbst, war von jcher bodenständig, seit den Lagen, da der erste Graf vom Wtriemberg seinen Krrntruvpea im kaiserlichen Heere mtt der Reichrsturmfahne vorauSritt. König Wilhelm de« sizt eia köstlicheres Gut: da! volle, rückhaltlose Verständnis

seiner Person durch daS Volk und den eigenen fichereu

Blick für daS Wism seines Volkes. Wer und wo immer ta deutschen und fremden Landen tut er ihm darin zuvor?

Selbst die Partei, die den MonarchtsmaS schroff ver­neint, macht Halt vor der »wlugeudeu.Erkeuntni» dieser Tatsache und gibt zu, daß Württemberg »der am austän- dtgsteu regierte deutsche Bundesstaat" sei. Als argen Ende des vorigen Jahres ein harter Schrei dmch Deutschland flzg, als mancher, dem der PitrioliSmu» tiefer fitzt als der Masse der Hoch- nud Harrarufer, am neuen Reiche verzweifeln wollte, da fanden wir Schwaben uuS leichter zurecht au dem Vorbild unseres Köaig». »Er wird schon gut raten." Und diese Hoffnung hat uuS nicht getrügt. AIS Köüig Wilhelm, der bet« Regierungsantritt so «ackdlückitch seine Stellung als deutscher Regent und seine Treue zu den Verträge« «it Preußen betont hatte, zum zweitenmal btruen J-hreSsrist inmitten aller deutschen BuudeSsSrsteu, wir dr« Kaiser vou Oesterreich, so aach unserem Kaiser festlich zur Sette stand, da war der Baun gebrochen.

Mit Rat und Tat dem Reiche wie de« eigenen Lande ein Hüter und Mehrer zu sein au idealen und materielle» Gütern, daS ist der RahmeSkrauz, den sich Köllig Wilhelm in bald achtzehnjähriger RegirruagSarbett errungen hat und den er sesthaltru wird, so lauge, hoffentlich recht lauge noch, ein gnädige« Geschick tdu am Lebeu erhält. Die Zeile» find nicht leicht. Das voll muß neue große Opfer bringen uud eS trägt schon schwer an der Bürde der vorhandenen. Ab r gleich dem Soldaten, der die Schrecken des Kriege« mutiger besteht im vertrauensvollen Ausblick zu einem guten und bewährten Führer, nimmt auch der Bürger leichter die Lasten aus sich, die ein weiser uud gerechter Fürst für das Wohl dr» Staates fordert. Darum hoffe« wir auch freudig auf eine friedliche, glückliche Zukunft unter dem Scepter unseres Königs. Seine» Geburtstage gilt die Losung:

Hie gut Württemberg allewegl

UoMijche Zleberffchl.

Die B«dgetkom«>ssi»u de- Reichstag- bean­tragt zum Etat für den R-wurmgShof des Deutschen Reiches eine Rrsolntiou, worin der Reichskanzler ersucht wird, die erforderlichen Maßregeln anzuordneu, um die gesamte Rechnungslegung zu vereinfachen.

Zwischen Deutschland «nd de« Bereinigte» Staaten von Annika ist eia Patentvertrag zustande ge­kommen. ES sind darin Bestimmungen ausgestellt worden, die es unnötig wachen, daß deutsche uud amerikaatchr Patentinhaber tu Amerika bezw. in Deutschland Fabriken errichten. Der Vertrag unterliegt noch der B.lltguog durch die Parlamente.

Abenteuer des Shrrlock Holmes

von «»»an Dohle.

Das Landhaus in Hampshire.

(Fortsetzung.) (Nachdr. »erb.)

»,So/ sagte er lächelnd, .also Sie waren eS. Ich dachte es mir gleich, als ich die Tür offen stehen sah/

»,O. ich bin so erschrocken/ stieß ich zitternd hervor.

»Mein liebes Fräulein, mein ltebrS Fräulein !' Sie glauben gar nicht, in wie liebevollem, savslem Ton er dies sagte. ,Uad was hat Sie erschreckt, mein liebes Fräulein?'

»Aber seine Stimme klang doch ein wenig gar zu schmeichelnd. Man merkte gleich, daß er unbefangen scheinen wollte.

»,Jch war so thöricht uud betrat den unbewohnt, Flügel/ antwortete ich. .Aber eS ist so einsam uad öl dort bei dieser trüben Beleuchtung, daß «ich die Ang packte, uud ich eilends wieder umkehrte. O. eS ist schauerlich still da drinnen!"

».Nichts sonst?' fragte er und sah mich dabei scharf a ».Wieso, was meinen Sie damit?' fragte ich ».Wozu glauben Sie wohl, daß ich diese Tür verschließ: »,DaS weiß ich wirklich nicht/

»,Nnn, damit niemand hineiugeht, der nichts darin zu schaffen hat. Verstehen Sie?' Dabei lag noch immer das liebenswürdige Lächeln auf seinen Zügen.

».Ganz gewiß, hätte ich daS gewußt, ich . . /

»,Nuv, jetzt wißen Sie es also; uud wofern Sie je wieder Ihren Fuß über jene Schwelle setzen/ dabet ver­wandelte sich sein Lächeln mtt einem Schlage ln ein Wut-

erfülltes Grinsen, und er stierte «ich mit einem teuflischen SefichtSauSdruck an ,so werfe ich Sie dem Hund vor/ »,Jch war so entsetzt, daß ich nicht mehr sagen kann, waS ich tat. Vermutlich bin tch au ihm vorbei auf mein Zimmer geeilt. Als ich wi-der zu mir kam, lag ich auf meinem B tt und bebte am ganzen Körper. Da fielen Sie mir ein, Herr Holmes. Ich hielt eS nicht länger auS ohne Beistand. ES graute mir vor dem Hause, vor dem Herrn, vor der Frau, vor den Dienstboten, selbst vor dem Kinde. Wenn ich Sie nur hätte, dachte ich, wäre i4 ganz ruhig. Ich hätte ja freilich wohl aus de» Hause en: fliehen können, allein meine Neugier war fast ebenso groß als »eine Augst. M in Evtsch war bald gefaßt: tch wollte Ihnen telegra- phtereu. Ich nahm Hut uad Mantel uud ging nach dem ungefähr eine halbe Mette entfernten Telegrapheuamt, uud als ich zarücktaw, war «tt bereits viel leichter ums Herz. Bor dem Tor faßte mich plötzlich der schreckliche Gedanke, der Hand möchte am Eade loSgelaffen worden sein; doch fiel mir dann wieder ein, daß Toller sich au jenem Abend dtS zur Sinnlosigkeit betrunken hatte, und rr war, wie ich wußte, der einzige, der etwas mtt de« gefährlichen Tier machen durfte; außer ihm würde eS niemand wagen, das- selbe loSzulasseu. Unversehrt schlüpfte ich wieder herein uad konnte die halbe Nacht nicht schlafen vor Freude bei dem S danken, daß Sie nun bald da sein würden. Urlaub tu die Stadt erhielt ich heute früh ohne Schwierigkett, aber ich muß vor 3 Uhr zurück sein, den» Herr Rvcastle geht mit seturr Frau fort auf Besuch, und sie werden de« ganzen Abeu- aurbletben, so daß tch nach dem Kinde sehen muß. Jetzt habe ich Ihnen alle meine Erlebuiffe erzählt, Herr Holmes, uud ich wäre sehr frvh, wenn Eie »tt sagen könnten, waS dies alle» zu bedeuten hat, uud vor allem, was tch tan soll."

Wir beide hatten mtt atemloser Spannung diesem merkwürdigen Berichte zagehört. Rau erhob sich Holme» und schritt, die Hände io den Rrcktascheu nud mtt de« Ausdruck tiefsten Ernstes im I mmer aus und ab.

»Ist Toller noch betrunken» fragte er.

»Ja; ich hörte, wie seine Frau zu Herrn Rvcastle sagte, sie könne gar nichts mit ihm aufangeu."

»DaS ist gut. Uad RaerstleS gehen heute abend auS?"

Ja."

»Ist ein Keller »tt gute«, festem Schloß vorhanden?"

»Jawohl. Der Weinkeller."

»Nach meinem Dafürhalten, Fräulein Hunter hoben Sie in dieser Sache dtS j tzt recht viel Mat uud Unstcht bewiesen. Glauben Sie. daß Sie noch etwa» Weitere» leisten könnten? Ich würde die Frage nicht an Sie richten, wenn ich Sie nicht für eine Ausnahme unter den Frauen hi- lte."

»Ich wtll sehen, ob tch r» vermag. WaS ist er?"

»Wir werden gegen sieben Uhr in L-pper Breche» eiutrcffeo, mein Freund uud ich. Die R echte« stad wohl um diese Zeit bereits fort, und Toller wird hoffeurlich noch nicht wieder zu sich gekommen sein. Die einzige, die daun allenfalls noch Lärm mach« könnte, ist TollerS Frau. Wenn Sie diese mtt irgend ei»em Auf rag tu dea S.ller schick u uud dann hluter ihr abschlteßen könnte», so würde» Sie uoS die Sache außerordentlich erleichtern."

»Ich bin dazu bereit."

»Vortr-fflich. Non wollen wir einmal da» Ding genauer ins Auge fast«. Selbstverständlich gibt eS nur eine einzige mögliche Erklärung. Eie find hier, um irgend eine andere Person vorznstelleu uud diese Person selbst wird in de« Ammer gefangen gehalten. Da» liegt ja auf der Hand; uud die Gefangene ist, wie ich nicht im mindesten bezweifle, die Tochter, Fräulein Alice Rucistle, wenn ich