Nagold.
deS VereiashauseS
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er Merz.
Ss^olsnien".
,gehörigen frei.
German» herrlich »illko««e»!
, den 9. Fcbr. 1909.
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wandten, Freunden und traurige Nachricht daß ster, Schwieger-, Groß-
r»e Pmmiii.
^flästerers Wwe., im A t:r von 89 Jahren isch a°ea iS. U« stille den Hinterbliebene«
»», Pflisterer,
, 4V«., ge5. Hörmaru. ttag S Uhr.
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; vom nächsten Freitag «. Gamstag in meinen i in Herrettberg eine« große« Transport arke
«er
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Weinehandlung,
m 52.
ckohkm- und Serke
dele Nagold
m Kasse, srn erbeten.
Nagold.
e auf 1. April ein ehrliche-,
Tädchen
;r vou 15—16 Jahren, l Berw -Aktuar
Schwarzmaier.
Nagold.
1. April oder früher wird tzige-
Lädchen,
ou gedient hat, bet gutem gesucht.
Frau Nick, Marktstr.
Gesucht,
S PrivathauS, tüchtige-
Mädchen
rer guten Küche selbständig m kauo, die HauSgeschäfte rtenarbeit versteht. Bei gute« gen hob er Lohn.
Frau Kern- v. Araud, Aarau-Schweiz.
Erscheint täglich, mit Ausnahme der vorm- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Träger- lohn 1.2V im BezirkS- und 10 Lm-Berkehr 1.26 im übrigen Württemberg 1.88 VionatSabonnementS nach Verhältnis.
Dn «kskllschister.
AM- Ml> AHktze-SlM fir ik» Kdmmls-SkM Nizck.
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SS. IaHugang.
Io»nfp»«ch«» M». >K.
«uzeigen-vebühr
f. d. Ispalt. Zeile au» gewöhnl. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem
Plauderstübchen, Jllustr. «onntagSblatt und
«chwäb. Landwirt.
34 Donnerstag den 11. Ieöruar 1909
Amtliches.
A« die Ortsbehörden des Bezirks.
Be Ir. Aufstellung vo« Ortssparpsteger« der
Oberamt-fparkaffe «ud Ciuführuug v»u
Pfeuuizsparkafssu in den BezirkSgemeindeu.
Der Bezirksrat hat bei Neafestsrtzunq der Satzuugeu der OSeramtssparkaffe beschlossen zur Erleichterung des Verkehrs Mischen des Einlegern und der Sparkaffe und zur so nötigen und segensreichen Förderung des Spürsinns iu den Brzirksorten Ortssparpstegrr auszustellm «ud eventl. Pfeuuigfparkafse» zur Weckung und Förderung deS SparfinnS besonders unter der Jugend zu errichten und mit der Sparkaffe zu verbinden.
Bei der Aufstellung v»u Ortssparpfteger» handelt tS sich um Gewinnung eines MauueS, welcher allgemeines Vertrauen genießt und im Stande ist, bei den Einwohnern der Gemeinde den Sparfiun durch entsprechende Anregung zu fördern und den Verkehr mit der Sparkasse zu vermitteln. Die Geschäftsführung ist einfach und hat auf Grund einer Dien stau weissag zu erfolgen; die Belohnung der Ortsspar- Pfleger wird später festgesetzt.
Die Herren Ortsvorsteher wollen die Gemeiuderäte ihrer Gemeinden 'zur Beschlußfassung über die Ansst'llung von Oc'ssparpst gern veranlassen und Protokoll-Auszug hierüber bis L. März d. IS. auher vorlege».
Wetter wolle bezüzl. der Errichtung vo« Pfennig- fparkaffeu berichtet werdea, ob eine solche odrr ähnliche Einrichtung schon iu der Gemeinde besteht. Besteht eine Pfeuntgsparkaffe mit Verwendung von Eparwertzeichen noch nickt, wolle über die Einrichtung einer solchen ebenfalls ein Beschluß des Gemeinderats herbrigeführt werden, wobet wohl davon ausgrgavgen werden darf, daß sich die Herren OrtS- geistlicheu oder Lehrer zur Uebernahme der Geschäftsführung beret erklären, wie dies anerkennenswerter Weise bereits »ou den Herren O tSgeistliche« in Evztal, Gültlingeu und Wart längst geschehen ist. Die Geschäftsführer der Pfennig, ftza kaffe» würde» da» rrsammelte Geld in bestimmte» Zeit- »dschslttten av de» Ortrsp «Pfleger abznliefee» haben.
Nagold. 10. Februar 1909.
K. Oberamt. Ritter.
Köllig Eduard ill Berliu.
Gestern vormittag 11.20 Uhr begab sich König Eduard mit Gefolge und Ehrendienst i« Automobil nach dem Rathaus. Nach einem Begrößuugschor sprach Oberbürgermeister «kschner
etwa folgendes:
,Ew. Majestät gestatten, daß ich auch au dieser Stelle den ehrfurchtsvollen und herzlichsten Dank ausspreche dafür, daß Ew. Majestät der Einladung, im Rathaus zu erscheinen, gefolgt find. Ich bitte Ew. Majestät, ans den Händen einer BürgerStochter einen Trunk deutschen Weines entgegeuuehme« zu wollen."
Der Witosopy von Down.
Persönliches über Charles Darwin.
(Fortsetzung.)
„Dies ist mein Museo» und Laboratorium," sagte der Hausherr den natursorfcheuden Freunden, die häufig bei ihm vor sprachen, wenn er ihnen den anSgedehuteu, ebenfalls durch ihn verschönerten Barten, seine Sammlungen, sein Taubenhaus, sowie dt« Huhuerhöfe und Kauichenställe zeigte. Hier züchtete nnd pfiauzte, grübelte und beobachtete er unermüdlich. Als wenige Jahre vor seinem Tode ihn ein Londoner Verleger persönlich um eine Selbstbtographie ersuchte, war er nicht wenig erstaunt, als Darwin ihm sagte: -«ne können sie sogleich mituehmen." Dabei Lb.r- Kad er ihm ein Papier, das er soeben vor den Augen des Buchhändlers beschrieben hatte. Dieser erschöpfte sich tu Danksagungen und verabschiedete sich. Als er draußen voll Spannung das Blatt öffaete, las er folgendes: -Ich Hetze «Harles Darwin, bin geboren 1809, studierte, machte eine Reise um dre Welt und studiere Wetter". Er stand beizeiten ans, machte vor dem ersten Frühstück einen kurzen Spaziergang und ging daun au die Arbeit, für die er die Stunden von 8—9'/, Uhr als die beste Zeit ausah. Alsdann kmo Darwin in das Wohnzimmer, nm «ach der eiulavfeudeu Post zu sehen; er ließ sich auf dem Sofa liegend, die Familtenbriefe nnd einen Abschnitt aus eine« Roman vorlesen. Lou 10'/. Uhr setzte er die Arbeit bis 12 oder 12 /« Ahr fort, sah daun aber das eigentliche Tagewerk ms beendet au und »achte Lei jeder Witterung einen 2. Spaziergang. „Polly, Kt« weißer Pinscher, ging bet
König Eduard
trank und erwiderte etwa:
„Ich danke Ihnen, Herr Oberbürgermeister, daß Sie mir Gelegenheit gegeben haben, Ihnen meinen herzlichsten Dank für den schönen Empfang am gestrigen Tage aus- sprechen zu können und daß ich Gelegenheit habe, das schöne Ra'.hauS zu sehen. ES freut «ich sehr, wieder nach Berlin zn kommen. Mein größter Wunsch ist, daß die Beziehungen zwischen den beiden Ländern immer die besten sein mögen."
ES folgte die Vorstellung eine Reihe vou Person« md ein Ruudgang durch die Räume. Hierauf begab sich der König zurück ins Schloß.
Gegen 12'/, Uhr war Frühstück iu der englischen Botschaft, worauf eine Deputation der englischen Kolonie empfangen und eine Adresse eotgegeugeuommeu wurde, auf welche der König antwortete:
„Mit großer Freude habe ich die Adresse meiner treuen Untertanen in Berliu entgegengevomm«. Der herzliche und enthusiastische Empfang, den die Königin uud ich in Berlin gesunden habe», wird sicher bei meinem Volk aus der anderen Sette der Nordsee ein dankbares Echo finden und zar Konsolidierung der freundlichen Gefühle zwischen ihm und dem deutschen Volk beitragen, für dessen Kultur und Fortschritt im Bereiche der Knust, der Musik und der Wissenschaft wir alle aufrichtige uud warme Bewunderung hegen. Sie, dir Sie tu dieser schönen Hauptstadt Ihren Wohnfitz haben, können viel dazu beitragen, um die Deutschen unter den« Sie leben, vou der Aufrichtigkeit unserer Freundschaft für sie zu überzeugen, und ich wetz, daß ich darauf rechnen kavu, daß Sie iu diesem Sinne Ihr allerbestes tun werden. ES war mir ein großes Vergnügen, Sie heute hier zu sehm, Md noch einmal dauke ich Ihnen für Ihre loyale Adresse."
Abends war km K. Schloß Hof ball, welcher prächtig verlies und während besten die Majestäten angeregt miteinander Md mit ihrer Umgebung plauderten.
* *
London, 10. Februar. Sämtliche Blätter bring« spalteulange Schilderungen über den Empfang des englisch« KönigSpaareS iu Berliu und registrieren sorgfältig alle Einzelheiten der Kundgebung«. Der Empfang wird in der Presse überall freundlich besprochen, insbesondere in den liberal« Blättern.
NoMijche Meverstcht.
Das deutsch-frauzösische Abkomme« zur Lös- «ng der Schwierigkeiten tu Marokko hat folgend« Wortlaut: Die kaiserliche deutsche Regierung nnd die Regierung der französtschen Republik find, geleitet vo» dem gleichen Wunsche, die Ausführung des Vertrages vou Alge- ciraL zu erlichte«, übereingekommev, die Bedeutung, die ste dessen Bestimmung« beilegen, genauer festzustelleu. um künftig jeden Anlaß zu Mißverständnissen uutereiuauder zu
schönem Wetter mit ihm." erzählt Prof. F. Darwin; „Sei Regen schlug aber der Hund die Aufforderung ab oder war zögernd iu der Veranda zu seh«, mit einem gemischten Ausdruck vou Abscheu und Scham über seinen eigenen Mangel au Mat; indessen siegte doch meist sein Gewiss«, und sobald mein Bat» entschieden sortgegaugen war, konnte er eS nicht aushalt« zarückzubletbeu." —
Das zweite Frühstück Darwins fand nach dem miitäg- liehen Spaziergang- statt. Hernach las er, im Wohnzimmer auf dem Sofa liegend, jene Zeitung. Dann kam seine Zeit, Briefe zu schreiben, die er — ebenso wie dis Rauns- ckripte seiner Werke — iu eine» groß« roßhaarübergezogeneu Stuhle am Kamin fitzend, uiederschrieb, wobei das Papier aus einem Brette ruhte, das auf der Armlehne des Stuhles lag. War« viele oder lange Briefe abzusaffev, dann diktierte er ste nach einem flüchtigen Entwurf. Segen 3 Uhr nachmittag» ging der Philosoph vou Down iu sein Schlaf- zttnmer, um etwa» zu ruhen; er lag dabei auf dem Sofa, rauchte eine Zigarette Md hörte der Vorlesung eines Ro- manS oder sonstig«, nicht wissenschaftlich« Werke» zu. Wenige Minuten nach 4 verließ er das Han» zu einem neuen Spaziergauge und arbeitete uomalS vou '/»5 bis '/»6 Uhr; nach de« Eff« spielte er mit seiner Frau zwei Partim Puff; gegen '/.II ging er zu Bett, doch waren die Nächte infolge seine» Leidens meist schlecht.
Für seine Kinder hegte der große Forscher die leb- Hasteste Zärtlichkeit, uud sein Werk über d« „Ausdruck der Gemütsbewegungen" zeigt, wie eingehend er ste beobachtet hat. Die «leinen freut« sich ganz besonders über die Spiele, die er mit ihn« stieb, Md die Geschichten, die er
vermeid«. Demgemäß ist einerseits die Regierung der französtschen Republik, die au der Wahrung der Integrität und Unabhängigkeit des scheriftsch« Reichs unbedingt fest- hält, entschlossen, die wirtschaftliche Gleichberechtigung aufrecht zu erhalten «ud demzufolge dem deutsch« Handel nnd gewerblichen Interest« daselbst nicht «tgeuzuvirkm. Andererseits ist die kaiserl. deutsche Regierung, welche in Marokko ausschließlich wirtschaftliche Interessen verfolgt uud die anerkennt, daß die besonder« politisch« Interesse« Frankreichs mit der Sicherung vou Ordnung Md Fried« daselbst eng verknüpft find, bestimmt gewillt, dies« Interest« nicht eutgegenznwirk«. Beide Regierungen erklär«, daß sie keine Maßregeln ergreif« noch ermutig«, die geeignet wären, zn ihren eigen« Gunsten oder zu Gunst« irgend einer ander« Macht wirtschaftliche Borrechte za schaff«, uud daß ste trachten werden, ihre Staatsangehörigen au drnjeutg« Geschäft« gemeinsam zu beteilig«, deren Ausführung diesen übertragen werden sollte. Geschehen zu Berlin, 9. Februar 1909.
Neben die Nachlaßstener hat auch in der vorgestrig« Sitzung der Stmerkommijfiou des Reichstag» eine Annäherung zwischen den Parteien einerseits und den Partei« uud der Regierung andererseits nicht erzielt werden können. Nach längerer Debatte kam MS der Reihe der Blockparteien ein formeller Antrag, die Wetterberatuvg der Nachlaßstener bis zur Durchberatung des ErbschastSsteuergesetzeS MS- zusetzen, eine Subkommisfio» eiuzusetzeu für den Antrag Gamp (Veredelung der Matrtkularbetträge) uud dm freisinniges und nattoualliberal« Antrag (Vermögenssteuer) uud der« Bericht abzuwartm. Nach längerer «ud lebhafter GeschäftSordnuugSdebatte wurde dieser Antrag unter heftigem Widerstand des Zentrums Md der Sozialdemokrat» angenommen.
Nach Meldnnge« z«r Battankrifis hat der
türkische Gegenvorschlag in St. Petersburg keine günstige Aufnahme gesund«. Seine Ablehnung tu der jetzig« Form ist sicher. — Nachdem die bulgarische Regierung offiziell davon verständigt worden ist, daß der türkische Gegenvorschlag eine Erklärung enthalte, nach der die Türkei auf jede Greuzberichtignug verzichte, hat da» Krieg»- Ministerin« die sofortige Entlassung der eiuberuseu« Reservist« der 8. Greozdivifion verfügt, als» die Mobilmachung aufgehoben.
Ans der «arokkanische» Handelsstatistik für
1908 ergibt sich ein auffälliger Stillstand der deutsch« Handels. Im Hinblick hieraus ist eS freudig zu begrüß«, daß seit einiger Zeit zwischen der deutschen md der französisch« Regierung Verhandlung« stattsiudev, die ans eine Verständigung über die beiderseitigen wirtschaftlich md industriellen Interessen in Marokko abzieleu. Nebenh» lausen Bestrebung« auf die Gründung privater Unternehmer- Bereinigungen zur wirtschaftlichen Erschließung Marokko», au dm« hauptsächlich deutsche und französische Firm« beteiligt find. E» handelt stch hierbei zunächst um eine Handelsgesellschaft, um eine Terraiugesellschaft md um ei» Syndikat zur Verwertung vou Mineukouzesstou«.
ihnen erzählte, was freilich nicht häufig vorkam. Sr liebte es sehr, mit ihrer Matter oder einigen von ihnen langsam t« Gart« umherzuwanderu oder, aus einer Bank ms de» frei« Platze oder im Grase fitzend, an einer Gesellschaft teilzunehmm. Er hat den Kinde« kaum jemals ein böse» Wort gesagt; ihn« kam eS auch niemals iu den Sinn, nicht gehorch« zu wollen. Als der kleine Leonard eine» Tages auf dem Sofa hermutauzte, wa» ihm weg« der Sprtngfedern verbot« war, sagte der Bater: „O Lenuy, Leuvy, das geht gegen alle Regeln". Drauf «widerte der kleine Barsche keck: „Dann, glaube ich, ist'» besser, wiuu da aus dem Zimmer gehst." Bezeichnend dafür, auf welchem Fuße er mit den Kinde« stand uud wie hoch diese ihn als Spielkamerad« schätzten, ist, daß ein« sein« Söhne im Alt« von ungefähr 4 Jahren ihn eine» TageS mit eine« Sixpevce zu bestechen suchte, während d« ArbettS- stunden herauzukomm« uud mit ihm zu spielen. Aach «ft seinen Dieustleuten war er gut uud sprach immer in höflich« Weise mit ihn«. Drollig ist ei« Erlebnis, das sein vertrauter Freund, Lord Avebury (dies« Titel führt da unter de« Namen „Sir John Lubbock„ bekannte Naturforscher seit 1899) iu der Festsitzung d« Ltuuea» Scciettz -um best« gab. AIS « stch eine» Tage» bet einem Besuch tu Down mit Darwins Gärtner unterhielt, äußerte dies« über den groß« Gelehrt«: „Ein lieb«, gut« Herr, — schade, daß « nicht» zu tun hat! Er verbringt seine Zeit damit, tm Gart« spazieren zu geh«, nnd kann eine Ltertelstnnde lang eine einzige Blume betrachten!"
(Fortsetzung folgt.)
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