ch»ittag io einer Sitzung karkeiseS anfgehodev mitteilt, soll die erster is a« nächsten Sonntag
chwttische LolkSzeituug* Besitz, ist vom Zentrum die- in den letzten fünf »ev Besitz de» Zentrums den zwei Blätter vom
großen Schneemaffeu, l find, lasten den Neckar ufervoll ist. In Pfau- bergetreten. Hochwasser
Febr. Originale gab Zeit besitzt noch solche, Leuten Spaß bereiten, m Lesen »nd Schreiben elt vom Amtsgericht ein m besten Inhalt e» in- leine Kenntnis nehmen dts es sich au den Nach- das Schuetderleiu war Inhalt de» Schreibens der Nachbar wußte auch Du hältst mir, während erfährt niemand etwas, u uud er tat es. Hoch um weiß, giug er daun
Einen bemerkenswerten ud von Nürtingen, Frhr. len BezirkSrats bekannt, gekommen, daß BezirkS- euheit bei dem Beztrksrat ratsmitglteder ausgesucht irrem den Interessent« Der Bezkksrat hat ein- Mitglteber keine Besuche
Sestern wurde die durch Major Groß im ntsteriumS offiziell über-
»l.
NerrjahrStag geriet in iollmer urit dem LOjähr. llmer dem Schelltng ein S verloren ging. Dann vom Ohr ab, die aber Sch. ist sehr entstellt ;ewese». B. erhielt 30 dem z» einer Geldstrafe licher Kosten verurteilt, eine große Schlägerei, rde, daß er noch zu den Gliedmassen erscheinen
(Schwurgericht.) Der erhielt wegen Totschlags, Beleidigung neun Jahre Jahre Ehrverlust. Drei suchnugshast verbüßt ab.
In Maßweilrr hatten aiteinauder. Viele jBrr- lge, Urteile, Berufungen wendig, bis endlich ein srsamtkosten belaufen sich Nach dem Urteil zahlt Zeiten jährlich >10 4 osten find solidarisch zn
tragen. I» Laufe von 1500 Jahren wird also der Sieger sein auSgelegteS Geld wieder zuröckerhalteu.
Deutsches Reich.
7 ? B-rli«, 4. Febr. Erhöhung de» KafseezollS? An der Hamburger Börse rechnet »an bereits damit, daß im Reichstag der Antrag einqebracht werden wird, den Kaffee zoll um 20 ^ pro Kilo zu erhöh«. Heute ist da» Kilo Kaffee mit 40 H Zoll belastet. Die Zollerhöh- nug würde also 50'/, betragen. Mau begründet diese Er« Höhung damtt, daß der Preis für Kaffee beträchtlich gesunken sei uud deshalb stch eine Zollerhöhuog wenig fühlbar machen würde. (N. Tgbl.)
— U«r «»laß -er Entfernung -er Janksche« Bilder aus dem Reichstage hat -er Vorstand des LereiuS Berliner Künstler au den Reichstag eine Eingabe gerichtet, die eine starke Heranziehung von Künstlern aus dem ganzen Reich zu den Beratungen der Ausschmückung»-Kommission austrebt. Sehr viele Mitglieder der Kommission, der bis jetzt nur Parlamentarier augehören, sollen dieser Anregung günstig gegenübersteheu uud beabsichtigen, auch Walot, den Schöpfer des ReichStagSgebäudeS zu befrage«.
Berlt«, 4. Febr. Sester» abend versuchte ein 34jähr. Arbeiter «ameuS Donner seine in der Werftstraße getrennt von ihm lebende Ehefrau nach einem Streit zu erschießen. Die Frau blieb unverletzt, dagegen drang die Kugel dem Schwager der Frau Donner, dem Arbeiter Sackewitz, in die rechte Schulter. Ein zweiter Schuß traf niemand. Donner erhängte stch bald darauf in der Zelle der Polizeiwache.
Roch eirr«al der Fall Ha«. In Sachen de» zum Tose verurteilten früheren Rechtsanwaltes Karl Hau hat der Verteidiger Dr. Dtetz - Karlsruhe den seit Jahresfrist vorbereiteten Antrag um Wiederaufnahme deS Verfahrens bei de« Sroßhrrzoglicheu Landgericht Karlsruhe eiugereicht. Der Antrag ist mit dem Lorltegen »euer bisher unbekannter Tatsachen begründet. Da» Landgericht hat einen Beschluß auf den Antrag noch nicht gefaßt.
Neustadt a. H., 3. Febr. Ein Jrrlehrer im Weinbau taucht, nach Veröffentlichung der kgl. Weiubauschule, in Person des Wanderlehrers Michael Kranz ans Württemberg im pfälzischen Wembaugediet auf. ES ergeht amtliche Warnung vor den Lehren dieses Mannes, da durch ihre Befolgung bereits eine Anzahl Winzer erhebliche Verluste erlitten haben.
P»stkarte«verbra«ch. Nach der letzten Wellpost- ftatisttk werden in Deutschland jährlich 1394 Millionen Postkarten geschrieben. Der Verbrauch au Postkarten in Deutschland ist in dem letzten Jahrzehnt besonders durch die Ansichtskarte bedeutend gesteigert worden. Kein anderes Land hat einen gleichen Postkartenverbrauch aufzuweiseu. An zweiter Stelle kommt England mit 800 Millionen, es folgen dann die Verewigte» Staaten mit 799, Japan mit 665, Oesterreich mit 326, Britisch Indien mit 310, Rußland mit 162 uud Ungarn mit 104 Millionen.
Ausland.
Da- erste „A«rgel«A". Ein ergreifendes Stimmungsbild von dem zaghaft wiedererwacheudeu Leben auf den Trümmerstätten Siziliens gibt im „Corriere della sera* Laigj Barztni, der jetzt die zerstörten Ortschaften in der Umgegend von Messina ausgesucht hat. Er ist dabei bis nach Faro an der äußersten Spitze der Jusrl Vorgedruugev, wo sich der Leuchtturm erhebt, der die Straße von Messina bewacht. Auch hier liegt alles in Schutt uud Asche, die Ueberlebeudeu kampieren in hastig improvisierten Hütten oder in Fischerbooten an der Küste, während in den Ruinen mit Axt und Schauf;l die Soldaten an den Anfräumrmgs- urbeitev tätig stad. „Gestern stieß man auf die große Glocke der Kirche. Aus drei Balken wurde schleunigst ein kleines Gerüst verfertigt uud hieran ward die Erzglocke aufgehängt. Die Sonne neigte stch zum Untergang: mau lief deu alten Glöckner des Dorfes zu suchen — einen Greis von 70 Jahren —, führte ihn herbei uud rief ihm
zu: „Läute das AugeluS!" Der Alte wollte seinen Augen uicht'traneu: was da hing, da» war ja wirklich seine Glocke. Neben ihr sank er nieder und betete uud dam begann er da» AugeluS zu läuten. ES war die erste «locke, die nach zwanzig Tagen dampfen furchtbaren Schweigen» au der Stätte des Unglück» wieder ihre eherne Stimme ertönen ließ. Bet ihrem wogenden Klang, der wett durch die Abeudstille dahinbebte, geschah etwa« unerwartetes; überall eilten die Leute aus ihren Schlupfwinkeln uud au» ihr« Schiffen uud verwundert und erstaunt streiften suchend ihre Blicke über die Rainen, al» erwarteten sie nun die Häuser wtedererkauden und unbeschädigt von neuem vor stch zu sehen. War eS nicht die Stimme des Dorfes, die da erklang? Alle erkannten sie deu Klang ihrer Glocke wieder, die Fischer eilten vom Strand herbei. Faro war nicht gestorben, Faro lebte noch uud lauschte deu Klängen deS Angelus, von der alten lieben vertrauten Glockeustimme gerufen, eilten von allen Setten die Männer, die Frauen and die Kinder herbei, versammelte» sich um deu alte« Glöckcier, der da mit Inbrunst und Eifer sein Ave Maria schlug, dessen wetthiuhalleuder Klang in wundersamer Melancholie all« alten gestorbenen Hoffnungen von neuem wieder erweckte uud von neue» wieder zerstörte... Au der zerstört« Kirche, von der nur die ApfiS steh« geblieben ist uud ein einsames HetligmbilduiS, dem der Kopf fehlt, stieß «au bei den Ausgrabung« auf das Allerheiltgste. Rau wagte nicht, eS anfznbeb«, denn um ein Priester darf eS berühren, ohne dem Kirchenbann zu verfall«. Die Netter fürchtet« stch, da» Sakrament zu berühren uud während man jeden Augenblick deu Einsturz der geborsten« Mauern erwart« konnte, sandte der Beamte nach dem alten Geistlichen de» Dorfes, damit er komme, das Allerheiligste zu bergen. Weinend eilte der greise Priester herbei, sank ans deu Trümmern in die Kuice und öffnete den klein« Schrein; schon hatte er die Hand auSgkstreckt, da hielt er iune uud demütig flüsterte er: „Ich darf nicht, ich muß mit de« Meßgewand bekleidet sein." „Aber schnell*, drängte der Beamte, „fassen Sie ein« Entschluß, die Mauer wird gleich etustürzm." Der alte Geistliche eilte zu einer Ruine, von der Wand herab reißt er einen breit« Papierstreif«, schnell wird ein Loch tu die Mitte gebohrt. Er stülpt sich da» Papier über uud mit diesem bescheidensten Meßgewand der Welt ergreift er mit zitternden Händen das kostbare Pfand seines Glaubens. Er betet uud fingt, doch das Schluchz« zerreißt seine Stimme uud ringsumher nimmt die Menge die abgebrochenen Klänge des Te DeumS auf. Ein Soldat stützt deu wankende» Priester, und nun zieht die kleine Prozession durch die Ruin« zu« Meeresuser hinab, in aller Aermlichkeit, doch umweht von einem Hauch von Größe. Die Soldaten am Weg richtet« stch auf und schweigend salutiert« sie den Priester, der mü dem Allerheiligsteu vorüberzieht.
Ei« historischer Esel wird der Maulesel sein, der am 27. Januar noch lebend aus den Trümmern von Messina herauSgezog« wurde. Er hatte in seinem Stalle uoch Kastanien gehabt, diese gefressen uud war noch ganz munter. DaS Erdbeben war am 28. Dezember früh, so daß der Esel genau einen Monat verschüttet gewes« ist.
Brüssel, 4. Febr. Das mit 4 Million« Kost« neuerbaute Kurhaus in Spa steht in Flamm«. Gegen 8 Uhr morgeuS stürzte das Dach ei». DeS herrschenden Sturmes wegen ist die Feuerwehr nahezu «achtlos.
Gegenwärtig hat i« England ei« Melodrama große« Ersolg, das DnAlisIriükm'Z Homs betitlest ist und eine Invasion in England zum Gegenstand hat. Verfasser ist ein aktiver Offizier in Südafrika. Die Londoner Blätter neunen das Stück eine Predigt mit Nutzanwendung, zusammengesetzt aus Rudyard Kipling? aufreizenden Gedichten, aus Lord Roberts Red« «ud aas den Leitartikeln der Zeitungen. Der erste Akt zeigt deu wackeren Mr. Brown in seinem Heim in Essex, wo er um seiner Familie nur der Häuslichkeit und dem Sport lebt, sich ober Wetter um nichts kümmert. So macht es ans die Familie auch Wetter keinen Eindruck, als der Generalstreik auSbricht und es keine Briefe, keine Telegramme, keine
Nachricht« vom Kontinent gibt. Außerdem wird die östliche Küste einige Tage laug von einem dicht«, undurchdringlichen Nebel hetmgesucht. AU stch der Nebel lichtet, freut sich alles, weil et« Fußballmatch nicht weiter ansgeschubru werden braucht, aber plötzlich ist der Feind da, die Invasion ist eine vollendete Tatsache. Der Kommandant der fremd« Trupp«, „Prinz Doland", hat mit Hilfe deS Nebels der englischen Flotte aaSweichm körnen. Die Zeitungen zweifeln nicht, daß dieser Eroberer im ursprünglich« Schauspiel leicht erkmutlich gezeichnet ist, die Darstellung mutzte sich aber größere Zurückhaltung auserleg«, uud so find von der Charakterisierung nur rauhe Kehllaute uud der allfwSrtSgezwtrbelte Schnurrbart übrig geblieben. Das Stück schildert nun die ganz« Folg« deS Leichtsinns der Engländer. DaS erste Opfer der Beschießung ist der Spaßvogel der Familie, der angesichts der Invasion Wetter Witze reißt uud stch auf dm Speisezimmertisch stellt, um das Gaudium bester mü auzusehen. Eine Kugel streckt ihn tot nieder. Der Hausherr, der nach dem Wort handelt, „Mein HauS, meine Burg* wird mit dem Jagdgewehr in der Hand betroffen, verhaftet und standrechtlich erschossen. Aber ehe der Vorhang fällt, marschieren englische Trupp« ein, retten das Vaterland uud vertreiben den Feind mit dem martialischen Schnurrbart and dm rauh« Kehllaut«. Dieser Schluß des Stückes wird vom Publikum stets mtt begeistertem Beifall begrüßt.
Addis «b-da, 3. Febr. Der Zustand deS Negu» Meuelik wird immer ernster. — In Debra LibauoS Hab« fast alle Häuptlinge sich eingesunken, die alle ihre Bewaffneten aufooteo. Dir Artillerie des Nrgus ist ebenfalls von Addis Abeba nach Debra LtubauoS aufgebrochm.
«»louiki, 4. Febr. Um die Mobilisierung vorzu- dereiten, veraulaßte der Krtegsmintster den kommandierenden General des 3. Armeekorps, die ersten Schritte für eine eveutaelle Einberufung der Reserven vorzuuehm«.
Laudwirlschaft, Handel «ud Verkehr._
r. Horb, 4. Febr. Dem gestrigen Schweinemarkt waren wohl infolge de» z« schlechten Wetter» wenig Zufuhren gemacht worden «nd auch di» Qualitäten ließen zu wünschen übrig; daß der Handel infolge dessen flau ging, ist leicht zu erklären. __
N«S»ärti,e L»-e-fä>e.
Emma Böttinger, 16 I., Hirs au; Sophie vtwgele. Rotte,.bürg.
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ekannischast, der Bankier, lttänderung, die mit ihm r breites, volles Gesicht und sein Haar kam mir Er trat mit einer Mü- eiueu noch betrübender« Aufregung, uud ließ sich ich ihm hinschob.
'e harte Prüfung mr- zwei Tagen war ich eia t> ohne die geringste n, ehrlosen Alter eut- auf dem Fuße. Meine
! früh unberührt, ihr Salon lag ein Brief ,c gegenüber geäußert, im Bösen, — wenn sie wäre er vielleicht auf wohl eine unbedachte tu de« Schreiben hier
eS, .ich sehL ein, daß AN ich anders gebandelt iduiS Vielleicht niemals »hl i« Herz« kann ich ückliS werden, und mutz iche Dir keinen Kummer
gesorgt; und vor allem
forsche nicht nach mir; >s wäre vergebliche Rühe und mir ein schlechter Dienst. Im Leben wie i» Tode verbleibe ich stets Deine Dich liebende
Mary.'
(Fortsetzung folgt.)
Wilhelm Jordan.
Eeboren 8. Februar 1819.
In die Zeit der Neugründuvg des Deutschen Reicher als sein und seines Volkes Sehne» erfüllet war. fällt Jo, dans größtes nnd berühmtestes Wert, das EpoS „Di Nibelungen . Was er an hingehender Liebe zu Volk u« Vaterland ruHfuneeir. was er davon zu geben hatte, da lommt hier znm Ausdruck. Die vollendete ReistersLas mit der er di« beiden großen Teile der Dichtung, die „Siec friedsage* 1867--1868 volleudet. und „AldebrandS Hei« M (1874) vortrug, frei aus dem Gedächtnis, mtt sor; fälligster Hervorhebung des künstlerisch Bedeutsamsten, i geradezu bewundernswürdig. Dt:ser Genuß ist seit dem a, 25. Juni 1904 erfolgten Tode des Dichters für iwrm dahin. Jordan war fett Iah: Hundert« der erste Rhavsod« mau brachte dieser völlig neuen Art, rin Kunstwerk au d Oeffrutlichkeit zu bringen, Mißtrau« uud Befremden eu geg«. Er hat alleZGeguer glänzend geschlagen, aber uiö nur durch den Zauber seiner Rede, sondern weit mehr dnr den gedaukenties«, gewaltig« Inhalt seines Werkes. Dies wird das Andenken an -es Dichters Persönlichkeit uiä nur lange überdauern, sondern wird immer weitere Krei
nufere» Volkes zu innigerem Verständnis gewinnen. Schon jetzt kann man auch von Jordan ohne Urberhebuug sagen: „Schon längst verbreitet' fichs in ganze Scharen, das Eigenste, was ihm allein gehört.* Sehcu wir einmal ganz von der vollendet« künstlerischen Form ab, durch die Jordan de« altdeutsch« „Stabreim* zu neuem berechtigten Dasein verholsrn hat, so verdien« die „Nibelungen" allein wegen deS Inhalts und seines hohen, sittlichen Gehalts höchstes Lob. Die gewählte Vrrsform wird auch heute uoch von manch« getadelt, die ganze Wiederbelebung der allen Epik alS unzeitgemäß hiugestM, obwohl Jordan in drei ernst durchdachten kritischen Werken („DaS Kuustgefetz Homers uud die Rhapsodik", 1869; „De>: : vis che Bers der Germanen uud sein Stabreim", 1868; „Epische Briefe", 1874) seine Ansicht« begründet hat. In den Grundgedanken der Dichtung find« wir Jordans streng sittliche Welt- und Lebensauffassllug aufs ume bestätigt, rnd eS ist erfreulich, daß auch die neueren Pädagog« die» allmählich erkennen. Wenn wir unsere Jugend für di- Jdwlgekaltm der Hellenen, für die Dichtungen Goethe uud Schiller» begeistern, so sollte neben dieser ästhetischen Schulung die ethische nicht vergessen weroro. Wo stad« wir aber ein höheres sittliches Bildungsideal ausgestellt als ia Jordans Hildebraud? Wo wird dir Heiligkeit der Familie mehr betont als in deu „Nibelungen"? Wo staden wir zugleich die Anschauung, oaß nur aus Edle« Edles entstehe, den bekannten Grundsatz der Darwinschen „Zuchtwahl* Heller ins Licht gesetzt? Wo find die altgcrmauischm Heldmtugend«, die eheliche Treue, die FrermteStreue, die strenge Pflichterfüllung, die
sieghafte Kraft des Dulden» — „auch die kräukeodße Qnal sei Quelle der Kraft!" — die tvnige Freude au GolteS schöner, weiter Welt uud daS echte Mitleid mit der stummen Kreatur jemals herrl'cher besungen worden? In d« „Nibelungen" hat stch in dersttbeu Zeit, wo daS deutsche Volk zu neuem politischem Leben erwachte, der nationale Volksgeist zu neuer schöner Blüte entfaltet. Die „Nibelungen* werden stets als Jordans höchste dichterische Leistung gelten müssen. _
Der Krompriuz, der reicht grüße» will. Norwegische Blätt-r wisstn etue mdrolligr Gr.chichte von Olaf, drm jugendlichen Kronprinz«, zu erzählen. Jüngst wurde bei einer Wageufahrt der Prinz überall durch Jubel uud HtteabLkhmen begrüßt. Zunächst machte ihm da? groß« Sp< tz, allmählich empfand er eS als äußerst lästig, immer grüß« zu müssen, bi» er «blich voller Entrüstung zu seiner Gouieruaute sagte: „So, ich habe jetzt genug. Jetzt grüße i H überhaupt nicht mehr, wie laut die Leute auch schrei« wögen.' „Das finde ich unartig", antwortete die Gouver- uavte, „uud wenn Dn nicht mcH-. grüßt, will ich auch rucht mehr wir Dir zusammen fahren." Die Drohrng schien d« klein« Olef wenig zu schuckm, denn er rtes augenblicklich: „Kutscher, halten Sir ar! Die Dame möchte anSsteigeul*
Der klein« Reformator In der Kleinkivderbewahranstalt Niedirburg bei Passau ist ein kleiner Jung« de» Schwarzbrote» überdrüssig geworden und betet jetzt vor der Besperpausr hartnäckig mit lauter Stimme: .Unser täglick Brot gib un» heute, aber a Loabt weiß' (Laib Wnßbrot) um koa Tchwar,b:ot!