Zum Postscheckverkehr. Das Interesse au diesem billigen Zahlungsverkehr ist noch sehr gering; es wird fich darum handeln, diejenigen Kreise, di; mit der Landbevölkerung rege finanzielle Bezfihurrge» haben, zum Beitritt, zur Teilnahme am Postscheckverkehr zu animieren. ES dürsten hier die Kaufleate, Müller, Schaltheißeuämter, Zeitungen in Betracht kommen.
Für die Landbevölkerung selbst wird eS fich Seim Scheckverkehr in erster Linie darum handeln, die Billigkeit des Scheckverkehrs gegenüber dem Postan- weisnugS- uud Wertbriefverkehr anSuützeu. Postanweisungen kosten zur Zeit bis zu 5 ^ 10 bis zu 100 ^ 20 4, bis zu 200 ^ 30 H, 400 ^ 40 ^z, 600 ^ b0 ^ uud bis zu 800 60 H. Wertbriefe zu 20, 30 H bezw. 50 H
bis za 600 Uud eine Zahlungsanweisung auf em Scheckkouto, z. B. ein am Scheckverkehr teilnehmendes SchuUheißrnamt oder au die Oberamtssparkassc? Bei Bareirrzahlusgen für je 500 ^ oder eine» Teil dieser Summe 5 Einzahlungen bis zu 10000 ^ kosten also 50 iZ. Wozu also noch Wertbriefe oder Postanweisungen? Für diese Teilnahme am Scheckverkehr, welche nur Netzen bringt, wird auch der kleine Menu Verständnis haben, sobald er seine materiellen Borzüge erkannt hat. So wesentlich verschieden ist ja das neue ZahluugSversahrcu vom altge- wöhuten PostauweisurrgSversahrerr nicht, daß eS nicht ebenso gut uud leicht verstanden werden könnte. Im WilleuSfall hat fich ja der Schuldner nur zur Postaustalt zu begeben und nachzufrageu, ob sein Gläubiger bezw. der, au den er eine Zahlung zu machen hat, am Scheckverkehr triluimmt. Hierüber wird die Postavstalt au der Hand deS amtlichen Verzeichnisses Auskunft geben können. Wenn der Postscheck- Verkehr tu dieser Welse ausgruützt wird, wird er fich in Bälde auch im Volk Freunde erworben haben. Die Folge davon wird eine rasche Steigerung der Teiluehmerzahl sein. Soweit bekannt, ist übrigens im Laufe dieses Monats bereits eine Zunahm; von ca. 200 neuen Teilnehmern zu verzeichnen.
In Nagold haben bis jetzt Postscheckkonto beim Postscheckamt Stuttgart unter Nr. 462 die Handwerkerbank Nr. 257 Gottlob Ravp, Bez.-Agt. der Württ. Privatfeuer- Versicherung Nr. 89S Karl Reichert, Sägewerk. In Alten- steig Nr. 465 dri Haudwrrkerbank Nr. 602 K. Kameralawt. ES könaen deshalb von jedermann Zahlungen mittels „Zählkarten" — die bet jeder Postaustalt, den Laud- pvstboteu usw. za haben sind — gemacht werden.
Itegiment-feier. Zu -er am 8. Mai stattfiadendeu „Hundertjährigen Jubelfeier des 7. Regiments" haben sich diS heute aus unserem Oberamt rund 200 alte Siebener angemeldet; zu der JubtlämnSgabe konnten 210 ^ au die Rentevcmstalt Stuttgart eingeschickt werden. Die Feier ist entsprechend dem Ernst unserer Zeit geplant als «ine uattoualpatriotische, die in Eiusachhrit uud militärischer Kürze, frei vou luxuriöser Kostspieligkeit, au einem Tag «rdgewickelt werden soll. Vormittags wird voraussichtlich rin Frldgottesdieust mit nachfolgender Parade vor de« König auf dem Cannstattrr Exerzierplatz ab gehalten werden. Bon da marschieren die Kompanien nach den verschiedenen Speiscaustaltru. Im Lauf des Nachmittags wird im Fistsaal der Ltederhalle ein vou einem Offizier des Regiments verfaßtes Festspiel anfgeführt, dem die Veteranen und die älteren Jahreöklasseu auwohnev; die jüngeren Jahrgänge saumeln fich wahrscheinlich za Aufführungen bei ihren frühereu Kompanien in verschiedenen großen Lokalen. Da das Fest nur den einen Tag in Anspruch nimmt, ist keiner der auswärtigen Kameraden gezwungen, länger als einen Tag in Stuttgart zu verweilen. Um einer möglichst großen Zahl Auswärtiger — es werde» etwa 15000 Teilnehmer erwartet — die Teilnahme an dem Festspiel zu ermöglichen, wird eS den Stuttgarter Beteraneu schon am 6. Mai vor- gesührt. Jedem Angemrldeten wird mit der Einladung rin Regimeatsabzstchen zugehev.
Vortrag. A« Sonntag 31. Januar d. I. wird Herr BerbandSsekreiär I. Fischer im Gasthaus z. Waldhorn in Ebhausen über „Die Aufgaben der evangel. Arbeitervereine" spr.chen; rS ist jedermann, Arbeitgeber und Arbeitnehmer hiezu eingeladeu. Vgl. Anzeigenteil.
Kaiser- Geburtstag wurde ln Berlin mit Fest- gottesdi nst, Graküatio. r cour uud militärischer Feier i« Zeughaus begangen, inStuttgartwar ParoleauZgabe, zu welcher das gesamte OfstzlerkorpS versammelt war; die staatlichen uud städtischen, sowie viele Privatgebäude hoben Flaggmschmuck angelegt.
Stuttgart, 26. Jan. Za Kaisers Geburtstag bringt der „Staatsauzeiger" einen Glöckwunscharilkel, in welchem cS n. a. heißt: „Was er (der Kaiser) seither dem Reiche gewrseu, was er für das Reich gesorgt, gewirkt und geschaffen hat. steht vor aller Augen und kann durch die Mühe, Kämpfe und Mißstimmungen des Tages nicht verdunkelt werden." Zum Schluß heißt es dann: „In den internationalen Beziehungen der Böller find ungewöhnlich bewegte Zeiten etugetrrtrn und noch find dir Gefahren, die fi: mit fich krachten, nicht völlig geschwunden. Um so dringend» ist nötig, daß das deutsche Bel? fich seine innere Einheit und das Vertrauen zwischen fich und seinem Kaiser erhalle, daß eS im Innern alles das in Ordnung bringe, was seine Kraft und Schlagferttgkrit nach außen beriuträch- tigeu könnte. Hierzu bedarf eS vor allem auch einer glücklich:« Lösung der großen Ausgabe der Neuordnung seiner Finanzen. Macht eS fich selbst in alle« kräftig und tüchtig, so kann das deutsche Bott mit seinem Kaiser und seinen Fürsten gelassen und geduldig Hinsehen ans die Brandungen deS WcllgetrtebrS."
Stuttgart, 25. Janu r. Am 24. Januar hielt der Christliche Soldateubuud in Württemberg, b:k:untlich
eine H'lfsorgauisattou deS Südd. Evana. JüngliugSbundeS, seine Jahresversammlung a?». In der geschlossenen Obmäuuerversammluugder 110 Soldatrubundsscktionen deS Landes ber'chtcten die Soldatensrkretäre vou Stuttgart, LudwigSburg. Ulm, Weingarten und Müastngeu über die Ergebnisse ihrer Arbeit im abgelaufeneu Jahr. Daraus ging hervor, daß der Besuch der Heime ein stetig steigender, dir Anerkermvng der Offiziere eiae immer wärmere sei und uud daß auch da und dort neue Arbeiten in Angriff genommen wurden. In Stattgart z. B. entstand eine Etu- jährtgru-Bereiutgnug. Durch alle Berichte ging ein freudiger uud hoffnungsmutiger Ton hindarch. Das tm Bau begriffene Ludwigsburger Soldatruh-i« soll, wenn irgend möglich, noch bis zu« 1 April d. IS. in Betrieb genommen werden. Seine Majestät der König haben gestattet, daß dasselbe den Namen „König Wilhelm-HanS" führe. — In der nachfolgenden Allgemeinen Konferenz behandelte der Bor- fitzende des Ssldalenbundes, sJastttutSvorstrker Stäbler- Stuttgart die Frage: „Warum bauen wir Soldateuhetme uud wie dienen fir unserem Heere?"; Sekretär Rufs vom BundeS-Bareau über: „Rekruteustundeu zur Vorbereitung auf de» Eintritt tu dir Kaserne"; Soldatensekrrtär Eppler- Stuttgart über: „Rekrutruverabschteduug"; Proviantamts- kontrolleur Schmidt-Düsseldorf über das interessante Thema: „Welch; Winke gibt uns der afrikanische Feldzug für die Soldateufürsorgeim Krieg". Die Diskussion zu den Referaten, in die auch ein anwesender aktiver Stabsoffizier etugriff, war eine sehr lebendige und förderte sehr beachtenswerte Gedanken zutage, lieber die Stellung der Militärs üstlicheu zu den Soldatenheimen sprach fich der als Gast anwesende Feldprost Prälat vou Blum (unter Bezugnahme auf ein vou einer gewissen Presse gegen die Soldateuheime auSgeuütztes Votum einer RilitSrgetstlicheu-Konsereuz vsm November v. I.) in sehr erfreulicher Weise aus: „Wir müßten ja Mietlinge sein, wenn wir nicht die Soldattnheime freudig begrüßen würden; wir betrachte« die Soldateusekretäre als unsere Hilfsarbeiter." Bon anderer Sette wurde darauf hiugewieseu, daß auch die äußere», dem leidlichen Wohl der Soldaten dienenden Veranstaltungen vou nicht zu unterschätzender Bedeutung seien, sofern sie die Erziehung zur Mäßigkeit fördere. Aach von den Lese- und Schreibzimmer-Tturich- tuvgeu gehe ein großer Segen aus, wenn man fich vergegenwärtige, daß allein in Müifiugrn in den acht Monates deS Betriebs über 30000 GratiSbriefbögen verbraucht worden seien. Wie viele vou diesen Briefen wären ungeschrieben geblieben, wenn es kein Soldatenheim gäbe. Im übrigen sei zu hoffen, daß dir Soldatenhrim-Arbeit in allen ihren Zweigen fich von Jahr zu Jahr kräftiger entwickln werde. — Am Abend fand noch eine öffentliche Versammlung im Saal deS Christlichen Vereins Junger Männer statt, wobei auch Ihre Kaiserliche Hoheit Frau Herzogin Wera vou Württemberg anwesend war. Ja höchst packender W ise sprach dabei Obrrstleutuaut a. D. Ulrich vsu Hassel- Berlin über: „SoldatenfSksorge, ein: Pflicht des christlichen Volkes." Solche Fü sorge sei nötig, weil der Staat allein nicht dafür sorgen könne, daß das Heer, die Blüte und der Stolz unseres Bottes, vom Licht des Evangeliums durchleuchtet werde. Leicht sei freilich die Aufgabe nicht, handle es fich doch um einen Kampf mit schier unüber- winditchen Feinden, besonders Trunk, Spiel uud Unzucht. Dieser Kampf müsse vorbereitend schon an der hrrauwüchseu- den Jugeud geführt werden, in erster Instanz durch die christliche Familie uud sodann durch christliche Bereise, speziell die Christi. Bereinr jung r Männer tu den Großstädten. Für die Dfiusizeit selbst seien christliche Solduteu- heime, die auf de» Prinzip des freiwilligen Besuches aufgebaut seien, schlechterdings unentbehrlich. Jede Garnison müsse ein solches Heim bekomme«. ES handle fich nur das Mark des Volkes, dafür sei kein Opfer zu groß. — Der Koldatenbund darf mit Befriedigung ans diesen Tug zurücköl cken, der die Erwartungen a:» Besucher reichlich erfüllt uud neue Liebe zur Sache der Soldatenfürsorge ge- w.ckt hat.
Ner-SH-i«, 26. Jan. Mordversuch. Der taubstumm; 21jährige Buchbiudergeselle Aston Ltng suchte seine Meisterin, Frau Buchbinder LeoL, die allein za Hause war, zu ermorden. Mit eiuem Haadtnch verbaud er der überraschten und ohnedies nicht starken Frau den Mund, suchte sie zu erwürgen und mit «ine» Holzscheit niederzuschlagen. Doch konnte die Frau fich soweit befreien, daß sie laut um Hilfe rufen kouate. Solche war aus der Nachbarschaft alsbald zur Stelle, wie auch der Ehemann der Angegriffenen uud der Landjäger rasch herbeieilteu. Der verwegene Bursche wurde alsbald in sicheren Gewahrsam gebracht.
r. Heilbr»««, 27. Jan. Am 11. September d. I. begeht hier Frau Karoliue Schäfer geborene Bacher, Witwe des Orgelbaumeist rs Schäfer ihre« hundertsten Geburtstag. Sie ist eiue geborene Göppingertü. Jh. Gesundheitszustand ist heute noch verhältnismäßig ausgezeichnet, sodaß Hoffnung besteht, daß sie den Tag erleben wird.
Deutsches Reich.
Berlin, 27. Jau. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Der Kaiser nah« am DieuStag vormittag einen längeren Bortrag des Reichskanzlers entgegen. Der Reichskanzler wurde heute von den Königen von Sachsen und Württemberg empfangen. D r Großherzog vou Baden empfing am Dienstag den Reichskanzler tu Audienz. Prinz L-rdwig von Bayer» stattete heute dem Reichskanzl r einen Besuch ad.
Berlin» 26. Jan. Die gesamte Hilfsaktion iür die dvrch die Katastrophe iu Säditaliea Geschädigten beträgt 4500000 Lire; dabet find nicht tn Ansatz gebracht die Summen, welche noch elnkommen uud über welche das Hilfskomitee noch nicht verfugt hat, ebenso di: Material- sendungen, w-lchr von fitzt ab roch hinan?ach?».
Konstanz, 26. Jau. Die Dampfschiffahrt auf dem Unterste mußte infolge starker Eisbildung eingestellt verdm.
Lnftschiffhalle. Di« Hoffnung der Stadt Metz, daß Zeppelin I hierher stationiert wird, scheint fich erfüllen zu wolle». Die Laftsch'ffhalle bei dem Metzer Truppenübungsplatz FreLcaty, die schon im vorigen Jahr augefangeu, aber durch einen Sturm teilweise zerstört wurde, wird nun doppelt groß gebaut. Die Arbeiten haben bereits begonnen.
ASr da- geplante franzSfische Kriegerdenkmal in Wkißrnbnrg ist von dem hierfür gebildeten Komitee die Ausschreibung einer Konkurrenz beschloss:» worden. An dieser können fich Künstler beteiligen, die iu Elsaß-Lothringen geboren oder schon über 10 Jahre daselbst wohnhaft stad. Jedem Bewerber werden die nähere« Bedingungen vou dem Vorsitzenden des Preisgerichts mitgete.lt.
Göttinge«, 25. Jan. Während der Kaiser-GröurtS- tagSfeier des KrtegervereinS i« benachbarten Groß-Leugdeu drang der frühere Chinakämpfer, Weißbiuder Lips, aus Aerger über seinen Ausschluß aus de« Berrin, mit zwei Gchlachtmefferu bewaffnet, in das Festlokal und stach blindlings «m fich. Timm Festteiluehmer schlitzte er den Leib auf, zwei andere erhielten gefährliche Stiche in Brust und Arme. Der Schwerverletzte wurde tn die Klinik, der Chinakämpfer ins Gefängnis nach Göttinge» gebracht.
Ausland.
Innsbruck, 25. Januar. Den Erzherzögen Joses Ferdinand und Heinrich gelang eS als den ersten die Nordkette der Zentralalpen, das Karwendelgebirgr, im Luftballon zu überqueren. Bei de« Ausstieg heute früh mit dem Ballon „Salzburg" flogen sts zunächst ins Junta! bis nach Schwaz, dann tn einer Höhe vsu 2700 Metern über dev Bettelwurf, und landeten im Giesenbach» Tal bet Scharuitz an der bayrische« Grenze.
Al- Entschuldigung Wege» eine- Bchnlver- siiuinnisse- schickte eine böhmische Mniter dem 'Lehrer folgende Zuschrift: ösusäiets tsu dum. Lriatluv ll?sdadsk. (Zu deutsch: Benötigt; des Buben. Chrtstiue Tshabek.)
E « findiger Bahnwächter. Der folgende heitere Fall wird aus Ungarn berichtet: Als der Absudzug der Staatrbahnen an eiuem Wächterhause vorbetfuhr, kam einem Mitreisenden Klaffeningenteur die Gestalt des vor dem Hänschen stehenden Wächters sehr merkwürdig vor. Kraft seiner Machtvollkommenheit ließ er den Zug halten uud sah sich die kariöse Figur aus der Nähe an. Die Beschau ergab rin lusttg-s Resultat: der Bahuwächter hatte seine Uniform einem Holzstück umgehäugt uud da au auch nur Lampe brsestigt, dieweil er tn seivem wohlgeheizte» Zimmer den Schlaf deS Gerechten schlief. Sein praktischer Sinn kam ihm freilich diesmal teuer zu stehen; er wurde sofort aus dem Dienst euilaffro.
A»«, 26. Jan. Heut« »acht ist in der Umgebung vou Rom uud iu Ro« reichlicher Schnee gefallen, der die KIrchcu, Kirchtürme, Dächer und Straße» iu einer Höhe vou 5 em bedeckt. Die elektrische^ Straßenbahnen erlitte« einige Störungen. Zahlreiche Neugierige begeben fich aas den Monte Piveio, um das ungewöhnlich: Schauspiel zu sehen. Der Schnrefall Hanert an.
Pari-, 27. Jau. Dem „Paris Journal" wird aas Cetkujr qemkldet, daß der Fürst Nikolaus seit karze« eine viel maß.ollere Haltung zur Schau trage. Nach einer aus diplomatischer Quelle stammenden Mitteilung habe Fürst Nikolaus das Verspreche» erhalten, daß keinerlei Einwendungen erhöbe.: werden sollen, falls er den KönigZLitel annehweu werde.
Stockholm, 26. Jau. Das höchste Gericht fällte iu Sache» des BomSeuauschlagrs, der am 12. Jul! gegen arbeitswillige englisch: Arbeiter ans dem als Lsgisschiff verwendeten Dampfer „Amaltkea" iu Ma'mee verüot wurde, das Urteil. Das Gericht hat das vou dem Malmser Hofgericht verhängte Todesurteil gegen Nilffen und die lebenslängliche Zuchthausstrafe gegen Stern bestätigt. Die gegen Rösberg verhau- te Todesstrafe ist iu lebenslängliche Zuchthausstrafe UAgewaudelt worden.
Da- Erdbeben in Tüditalie».
Der W rt der bei« Erdbeben zerstörte« Häuser. Nus Grund der in den zerstörten Provtoizeu erhob,'nrn Mt.Lfteueru stellt der Corrirre della sera jetzt ein- intrreffaute Statistik über den Wert der durch die Katast-sph; veruichtet-u Baate» an. Im Jahr 1907 ward'» in der Provinz Reggio di Kalabria insgesamt 2059853 Lire an M Mellern »Hoden, von dmm allein 559994 Lire auf di; Stadt R:gqio selbst entfallen. Bei diesen Zahlen ist jedoch zu berücksichtigen, daß die erst vor kurzem cin^eführte Steuer noch nicht durchgreifend wirken konnte und daß Steuerverschleiernsgen vud Stcuercntzieh- rmgen im Süd;» ciußwrileu noch eine sehr erhebliche Rolle spielen. Man wird nicht sehlgehen, weau maa die normale Sollsumme der Steuern auf 3'/» Millionen festsetzi; bei der änß-rst mäßigen Zinsaukahwe von 5°/» würde daS cm Kapital von 70 Millionen bedeuten. In der Provinz Messina find di- Zahlen erheblich größer. 1907 wurden 5163721 L-re Mittstener cvtr chtrt, von denen 3086148 Lire auf dir Stadt Messina selbst eutfallrn. Bercchact mau die Sollhöhe der Stenern ähnlich wie in Kalabrien uud den verändrrten Verhältnissen gemäß den Ertrag mit mit 6 kapitalisiert, so ergibt sich ein Häus-rwert vsu 146 Million:» Lire; 87 davon entfallen auf die Stadt Messina. Wenn mau nun ans Grund dieser sehr niedrigen Berechnungen apuimmt, daß d r Häuserwert der Stadt R ggio 20 Mtlliorm, der de: Provinz Reggio 50 Millionen, der der Stadt Mislu a 90 Mlltorea uud der Provinz Mcsfina 60 Mill o.tt» b trägt, uud wenn man w:iür annimmt, daß in