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-dtesste in Nagold: l, 24. Jan. V-IV UHr /,2 Uhr Chrtftenlebre ng. Abt.) '/'8 Uhr unde im BeretushanS. tag, 28. Jan. AbmdS des monatlichen Buß» > im Vereinshaus.
tteSdienstin Nagold: , 24. Januar. 9 Uhr Amt »/.2 Uhr Avt>alit. V«10 Uhr in Alteusteig.
Erscheiut täglich, mit Ausnahme der Norm- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Träger« lohn 1.20 im Bezirksund 10 lun-Berkehr 1.25 im übrigen Württemberg 1L5 MonatSabonnementS nach BerhältniS.
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88 . In-vgcrng.
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Anzeigen-Vebühr f. d. Ispalt. Zeile a«S gewöhnt. Schrift oder deren Raum bei lmal Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübche«, Jllustr. SonntagSblatt und
Schwäb. Landwirt.
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Wontag den 25. Januar
1909
Bekarmtvmchung.
Ja düse« Jahr stabet i-n Bezirk Nagold ene staatliche Rindöichschau nicht statt.
Nagold, dm 23. Januar 1909.
K. Ober amt. Ritter.
Seine Maistät der König haben allergnädigst geruht, de» Postsekretär Stahl bet dem Postrmt Rr. 2 in Stuttgart aus Ansuchen nach Nagold ,u versehen.
NoMische MeSerficht.
Zwischen der deutschen und d r fsarrzSfische«
Regt,««s ist vereindart worden, alles za vr-reidm, was die öffentliche Meinung alarmieren könnte. In diesem Sinn ist auch in Paris bereits auf die Passe etr-g,'wirkt worden.
Die letzte Rede -eS Fürste« vo« Bü ow, war
ganz und gar n-chi nach dem G.schwach der Ksnsr vativeu. Besonders die Ausführnngea über die Nachlaßstener, über den Fall Schücktug und über die Notwendigkeit einer Wahl« reform in Pr ußen staden tu der kouserdar vm Prrff^ leb- hasim Widerspruch. Mau befürchtet, Fürst von Bälow wolle die Blrckpolitik vom Rllch auf Preußen übertragen, und erhebt fest drohend die Stimme gegen derartige Abfichten. Sehr scharf wurde die Rede BülowS auch schon in einer Versammlung deS kovkrvatibm Provinzialvereiuk West- preußeoS in Danzig kritisiert. Der bekannte Abg. von Oldeubnrg-Januschau b tonte u. a., daß die Rede eine wesentliche Aevderung der Stellung der Konservativen zum Reichkkm z'cr zur Folge haben weide. Bezeichnend ist, daß der Lttter der B-rsammtuig am Schluß betonte, die Absenkung eines Telegramms an den Reichskanzler, wie sie sonst üblich war, halte er diesmal für nicht angebracht, nachdem Fürst Bülow wichtige Fragen in einem den Ksu- servai v n entgkgek'gcfttzttn Sinn behandelt habe.
Der Wert der deutsche« Einfuhr betrug im Sp-zialhandel des abge'aaseaen Jayr.L 8,7 Milliarden Mark gegen 9 Milliarden im Vorjahr, der Wert der deutschen Ausfuhr 6,8 gegen 7,1 M ll ardcn Mar! einschließlich der Ed^meralle und 8.3 gegnr 8,7 M L ardm bezw. 6,8 gegen 6,9 MiLiacrcn ohne Edrlrmtolle.
Rach M-ld««se» a«S d m Orient hat der tZrk.sche Minister des I mern am Mi twrch die Mitglieder des Boykottkomitres ewpfansen und ihnen empfohlen, den Boykott g.gm öst rreichischk Waren zu beenden. Den gleichen Wunsch äußerte der Großwestr, der doS Komitee gleichfalls empfing. Die M tglieder der Beykottkcmn tsfion erklärten sich bereit, der Aufforderung Folge zu lechen. Die Boykottierung bulgarischer Waren wud dagegen fortgesetzt. — Von Sofia aus wird entschieden bestritten, daß Bulgarien sich nm die Bvfvatme einer Anleihe bemühe. — In der Ortschaft Klatutschcha bei Mone.fi r v rsr.chten Bulgaren, stch der Kirche zu bemächtigen. ßS kam z« einem blutigen Zusammenstoß mit Gttich n, der eine Reihe Opfer forderte. Boa Moaastir eulsüLdtc Kavallerie stellte die Ruhe wieder her.
A«- Perfie« kommen beunruhigende Nachrichten. Ja Jrpabau hat sich der Bachtiareuchef Samsam es Sultane zum unabhängigen Herrscher erklärt; der Abfall von der Regierung ist damit vollständig. Jspabau selbst soll befestigt werden. In Nstrabad hat sich ein Sep'hdar Nasr es Sultane selbständig gemacht and dies offiziell nach Teheran angezetgr; er zieht selbst die Stenern ein. Der Abfall der Provinzen Schiras, Kerman und Kurdistan wird erwartet.
Die Ei«gebore«e»-Po!iz i i«Hiuterl«ude v»» Kamerua. Die „Norrd. Ällzrm. Ztg." schreibt zu den Ztttrmgsmeldungen über dis Ausschreitungen von farbigen Poli'zrisoldateu im Hinterland von K-merun, daß nach einem Bericht des Gouverneurs Polizrissldaten der -Station Janude ia Lengdeng schwere Ausschreitungen gegen Eingeborene verübt hätten. Ein Häuptling ist an seine« Verletzungen gestorben. Ans dem Transport uach Janude desertierten einige der Schuldigen und nahmen vermutlich au den Kämpfen bet Batubi teil. Nach ringeheuder Untersuchung wurden drei Potizüsoldatrrr zum Tode verurteilt. Einer von diesen wurde voa seinen StammeSgeusffen vor der Vollstreckung des Todesurteils gelyncht.
Dt« Regier««- vo« Liberia hat sich uach der „Post" oet der durrschen Regierung wegen der Belästigung der Wörmanu-Dsrnpfer in aller Form entschuldigt. — Die Bereinigten Staaten von Amerika wollen eine Kommission uach Liberia entsenden, die der dortigen Regierung mit Rat und Lat zur Seite stehen soll.
Deutscher Reichstag.
Berlin. 22. Jan.
Am Lisch des Bundesrats: v. Bethmauu-Hollweg.
Auf der Tagesordnung steht die Besprechung der Juierp-llattouen über die Handhabung des Vereins- gesetzes.
Abg. Rsereu (Z.): Die hakattst scheu Drangsalierungen allein find schuld daran, wenn die Polen sich dagegen wehren, daß ihr ausgeprägtes Natisnalgefühl verletzt wird. (Sehr richtig! i. Ztr.) Wir halten uns aber jetzt nur an dir Erklärung des Staatssekretärs, daß alle Arbeiterorganisationen ohne Ausnahme vom Sprachenpa agrapheu n cht betroffen werden soll ». Gestern hat der Staatssekretär nun versucht, den eigentlichen Kernpunkt der Situation za verschieben. (Widerspmch). Dr. Mülkr-Meiaingen spielt in dieser Frage eine sonderbare Roll . Er fragte de« Staatssekretär, ob die ganz- Gewerkschaftsbiwsgmrg vom Sprachenparagrophm befreit sein solle und erklärte nachher, er habe bei dieser Abfrage die Polen schon vorher ausgeschlossen und nur au die deutschen Gewerk chaften gedacht. Jedenfalls werden unsere Verhaudlnugeu nicht viel helfen, wenn nicht das Gesetz selbst «bgeändett wird.
Abg. Gans Edler zu Putlitz (kous.): Der Herr EtaatSs krctär hat völlig loyal und korrekt gehandelt. Die Interpellanten hätten abwarien sollen, bis dir verschiedenen Beschwerden ihre Erledigung gefunden haben. Das über»
rascheude Ergebnis d-r Erörterung ist die außerordentlich geringe Anzahl der Verstöße. (Sehr richtig l rechts.)
Abg. Jauck (Nail.): Die Darlegungen des Staats» sekrerärs haben bewies n, daß das neue Reichs rer einSgesetz richtig gehaudhabt wt d. Die Beschwerden bezieh.» sich nur ans die Anweuduug des Eprachenparagraphen auf die gewerkschaftlichen Bersamwlnugcu. Wir treten für Freiheit der Gewerkschaften ein, solange sie wirtschaftliche Zwecke verfolgen. Die Regierung beha ptrt aber, daß die polnischm Gewerkschaften politisch- Z oecke im Auge haben und der Staatssekretär v. B thma m hat dies auch schon in glänzender Weise bewiesen. Deshalb stad meine politischen Freunde der Überzeugung, daß die Anweuduug deS Sprachen» Paragraphen auf die polnischen Gewerkschaften vollständig gerechtfertigt ist. W!r betrachten eS ferner als einen Borzug deS RetchsvereiuSgesetzeS, daß der Reichstag seine Ausführung überwachen kann. Ich stelle fest, daß das Ausstchtsgesetz von der RrichSregterung lcyst. energisch und korrekt gehaudhabt worben ist. (Lrbh. Zist. b. d. Mehrh.) Die einzelnen Bundesstaaten find mit dem Gesetz ganz zufrieden. Mau darf sich nicht wundern, wenn in Preußen und Sachsen uvtergeorduetü Behörden stch Mißgriffe zu schulden haben kommen lassen. WaS d!e Herren Jalerpellantea nach Wochen» laugen Borarbeiteu und vielen Aufrufen in den Z'ituugeu znsammeugebracht haben, ist wirklich ein armseliges Material. Nach dem Geschrei der Presse hätte ich tatsächlich «ehr erwartet. Wir treten für eine durchaus vorurteilfrete A Wendung des Gesetzes ein, und können dem Herrn Staatssekretär das volle Bertrauen zn seiner Lchrlität auSsprecheu. (Lebh. Betf. b. d. Mehrh.)
Abg. Dr. Müller-Meiningen (Frets. Bpt.): K in Mensch, der an den KommisfionrfitzULg-n tetluahm, hat daran gezweiselt, daß die polnische« Gewerkschaften outer das Gesetz fallen sollen. Der Staatssekretär war dnrchauS korrekt. Es gehört ein gutes Q ravtu« voa böse« Wtllm dazu mit solchen Angriffen wie die Herren L-debour nud Rsrren z« kommen. Eine polnische Gewerkschaft ohae »atioualpolttische Ziele ist eine Koutrad'ctto. Dafür hat der Staatssekretär gestern erdrück udes M-terlal irbracht. (Sehr richtig! links). Nur als Deckmantel für politische Zwecke werden die potoischeu Gewerkschaft:« benutzt. Darum muß der Sprachenparagraph gegen sie arigewendet werden. Wir wären Dumwköpfe gewesen, wen» wir wegen deS Spracheoparagrapheu das Gesetz nicht aagenommeu hätten. ES gibt wohl ketaeu Abgro.daeteu hier, der nicht voa dr« Ausführ-iugen des Kollegen v. Bethmaun überzeugt gewesen wäre. (BGr. Htkt. Zuruf: Soweit ist's noch nicht mit Jhrie^l Erneute Htkt) Die day ischeu Sozialdemokraten unterscheiden sich tu der Beurteilung deS BeremsgesctzeS erheblich von den Norddeutschen. Vielleicht liegt das daran, daß die königlich bayrische Sozialdemokratie zu einigen bayrischen Ministern in einem sehr guten Verhältnis st-che. (Gr. Htki.) Hätte die boy ijche Regierung durch kleinliche Schikanen die Genosse zusammeugetrieben, daun wäre die ganze schöne Nürnberger Meister stngrrei nicht zom Vorschein gekommen. (Gr. Htkt) Dann hätten die Süddemschru „Bierdtmpfel", di« „bvy irischen Kretins, die stch das H.ru
Menteuer des Sherlock Holmes
von G»»a« Doyle.
Die Geschichte des Beryll-Kopfschmuckes.
(Fortsetzung.)
(Nachdr. verb.)
„Holmes," sagte ich eines Morgens, während ich am Erkerftvster stand und auf dk Straße hiuabschaute, „da kosmt ein Verrückter des WegeS. Ich stade es sehr unrecht, daß seine Aug hörigen »hu so allein nAherlaufeu lüffeu." Mein Freund erhob stch träge aus de« Armftuhl nud trat, die Hände in den Taschen srirus Schlaftvcks, hinter mich, um wir über die Schulter zu scheu. Es war ei« klarer, frischer Frbraa mo gm, der tags zuvo: gefallene, licfe Schnee brdkckle den Boden und gl tze-re hell iu der Winterfonne. In der Witte der Straße war rr durch den Verkehr bereits in eine branue Masse verwandet; za budeu Seiten dagegen und a f den erhöhten Rändern der Fußsteige lag er noch so-Miß, wie er gefallen war. Das graue Pflaster dazwischen war, obwohl gek-hrt und abgekiatzt, noch gefährlich glatt, und vielleicht deshalb weniger belebt als sonst. Ja d r Tal war der Herr, dessen sonderbares Benehmen meine Aufmerksamkeit erregt hatte, der einzige Fußgänger, der ous der Richtung herkam, wo der Metropolitan-Bahnhof lag. Es war ein Mann in den bOtger Jahren, groß und stattlich, eine vornehme Ersch tnuog mit breitem, schars- geschiitttenem Gesicht und voa «rchtunggebtetender Gestalt. Er trug duakte, aber feiae Kleidung; jchwarzen Rock, glän
zenden Seideuhut, elegante braune Gamaschen und perlgraue Beinkleider von tadellosem Schnitt. Zu dem würdigen Eindruck seines ganzen Aerßrrn stand jedoch sein Benehmen iu ausfallendem Gegensatz; er lief nämlich in großer Hast und machte dabei von Zeit zu Zeit einen kleinen Spruag, wie es bet eintreteader Emrüdnng Leute zu tu» Pflegen, die nicht gewohnt stad ihren Beinen viel zuzumrrteu. Dabei fuhr er mit den Händen ia der Luft umher, wackelte mit dem Kopfe und verzerrte sei» Gesicht anss sonderbarste.
„Was iu aller W:lt mag nur mit ihm loS sein?" fragte ich. „Er schaut au den Häusern hinauf nach den Nummern."
„Ich glaube, er kommt zn uns," versetzte Holmes und rieb sich die Hände.
„Zn uns?"
„Jawohl; ich vermute stark, er beabsichtigt mich zu Rate zu ziehen. Es hat ganz den Anschein danach. Ha, habe ich es nicht gesagt?"
Der Mann war pastevd und schnaubend auf unsere Hanstüre loSgestürzt und riß an der Klingel, daß das ganze Haus davon wtberhallte.
Wenige Augenblicke darauf stand er i« Zimmer, noch immer keuchend und mit dev Händen »mhersahrend, aber mit eine« so kummervollen und v.'rzwrifelteu Ausdruck in de« starren Blick, daß unsere unwillkürliche Heiterkeit stch mit einem Schlage in Schrecken und Mitlrid, verwandelte. Eine Zeit lang vermochte er kein Wort hervsrzabrtngen; er wiegte stch nur Hin und her und zerrte an seinen Haaren, als wäre
ernähr daran den Verstand zu verlieren. HoluuS druckte ihn in deu Armstuhl, fttzte stch uedeu ihn, stceichelie ihm die Haud uad sprach iym tu der heiterru beruhtgeuden Art za, auf die er sich so gut verstand.
„Sie habe« mich aufgeivcht, «m mir Ihre Geschichte zu erzählen, nicht wahr?" begann er. „Das rasche G hm hat ste müde gemacht. Bitte, warten Sie n -r, bis Sie stch erholt haben, dann wird eS »tr eis grcßetz V rgnögm sein, KrnutuiSivou dem Fall zu nehmen, den Sir mir nmer» breiten wollen."
Eine oder zwei Riuuten saß der Mrnu mit schwer arbeitender Brust da. g-gen seine Erregung kämpfend. Daun fuhr er sich mit dem Tascheotuch über die Argen, preßte die Lippen zusammen nud wandte unS sein G ficht zu.
„Sie halten mich sicherlich für verrücke? oegann er.
„So viel ich sehe, hat Sie irgend rin schwerer Kummer getroffen," antwortete Holmes.
„Gott weiß eS, ja! — Ein Kummer, so plötzlich und so furchtbar, daß ich den Verstand da üb:r välteren möchte. Die Schaube vor der Oeffmtlichkeit würde ich zu ertragen gewußt haben, obwohl an metucm Na« u bisher noch uit eia Flecken gehafut hat; Kammer im Privatleben bleibt anch keiuem Menschen erspart; aber daß beides zusammen und in so schrecklicher S-stalt über mich hereiubricht das hat mich im In ersten erschüttert. Außerdem betrifft die Sache vicht mich allein. Einer der Höchststeheuden im Lande kann dadurch iu Mitleidenschaft gezogen werden, wenn stch nicht ein rettender AaSweg aaS dieser schauderhaften Geschichte findet." (Fortsetzung folgt.)