seiner Weges Schritt für Schritt". Jetzt würden imsHalb- moudsaal -egen früher lebhaftere Töne angeschlagen and leidenfchaftlichere Accente gingen durch die Berhaudlnogen. Bemerkenswert sei die einstimmige Annahme aller großen Vorlagen, des Etats, der Theater- und Bahnhofvorlage sowie deS BeamteugesetzeS, Ergebnisse, über die man sich befriedigt äußern dürfe and die die Hoffnung aus- kommen lassen, daß eine gewisse unehrliLe Agitation im Laude ihren endgültigen Abschluß gefunden habe. Nach Besprechung des neuen Etats, der Bauordnung und des Gesetzentwurfs betr. die Errichtung einer Landwirtschaftskammer, behandelte Redner die BolkSschulgesetz- oovelle. Er trat dm Angriffen auf die württemb. Volksschule, die als rückständig geschildert werde, entschieden eutgegen. Der Entwurf sei in seinen einzelnen Teilen auf jeweils wechselnde Mehrheiten zugeschnitten und die scharfen Töne, welche Zentrum und Konservative jetzt gegmüber andern Parteien laut werden lassen, würden sich bei der Frage der Neuorganisation der Volksschule wiederholen, aber daun würden Zentrum und Konservative sich gegenseitig be- kämpfen. Bet der Stellungnahme, die die Partei zu de» bisher behandelten Artikeln eingenommen habe, wisse fie ihre Wähler hinter sich. Die Deutsche Partei halte fest au der koufefsiouelleu Schule. Wo unter besonderen Umständen eine gemischte Schule zulässig erscheint, da werde die Partei ihre Zustimmung zur Errichtung derartiger Schulen nicht verweigern, aus Gründen der Gewissensfreiheit und der Toleranz. Die Einführung der fachlichen Bezirksschulaufficht bilde den wichtigsten Teil der Novelle. Die Partei habe sich redlich bemüht etwas Positives und fortschrittliches zu schaffen. Bei dem Volksschulgesetz werde eS sich um einen Kompromiß zwischen den verschiedensten Interessen handeln. WaS aus den Verhandlungen heraus kommt, wird ein Kompromiß sein. Er wünsche, daß das neue Gesetz ein fri dlicheS Zusammenwirken ermöglichen und zum Heil der Familie und der Kinder führen werde. Im übrigen stehe die Partei in allen Hauptfragen einheitlich und geschloffen da. (Stürmischer Beifall.)
NoMilche Meöerficht.
Ueher da- Fiasko der Fahrkartensteuer äußert sich die „Zeitung des Vereins deutscher Etsrubahuverwaltnugeu" in ihrem JahreSrückblick folgendermLßen: „Der Personenverkehr lieferte im letzten Jahre zwar wieder Mehreinnahmen, auch in den Gebieten, in denen mit der Reform von 1906 die 2-Pfg-Klaffe eingerichtet war, aber die Siseubahn- verwaltnugru wurden sich der Tatsache, daß eine sehr starke Abwanderung aus allen oberen Klaffen in die uichstoiedereu stattgefund u habe, mehr und mehr bewußt... Bekanntlich soll die Fahrkartensteuer nach den Reformvorschlägeu der ReichSregierung aufgehoben werden, und die Eisenbahnen würden eS gewiß lebhaft begrüßen, wenn sie von dieser ihnen ausgezwuugeueu höchst unbeliebten Steuer befreit werden. Sollte bei de« großen Widerstand, de» die ge- nannten Reformvorschläge leider in allen ihren Einzelheiten begegnen, die 23'/, Millionen, die die Fahrkartevstever wohl sicher bringt, vom Reich schließlich doch nicht entbehrt werden können, so wird jedenfalls wenigstens eine Reform der Steuer eiutreteu, die ihre offensichtlichen schweren Mängel beseitigt." Eine „Reform der Steuer" würde keine Abhilfe schaffen. Denn keine Partei wird der 4. Klaffe die Steuer aufdrückeu wollen. Bleibt aber diese frei, wird die Abwanderung fortdaueru.
Deutschland verhandelt «it de« Vereinigte» Gtaate» von Amerika wegen eines gegenseitigen Patent- abkommevs. Zurzeit besitzen die Berrtnigteu Staaten kein Gesetz, das dem deutschen die Ausübung der Patente in Deutschland vorschreibeudeu Gesetz entspricht; jedoch find dahingehende Vorlagen gegenwärtig i« Kongreß eiugebracht. Deutschland hat sich nun erboten, sein Gesetz gegen die Bereinigten Staaten nicht in Anwendung zu bringen unter der Voraussetzung, daß, falls in den Bereinigten Staaten ein ähnliches Gesetz in Kraft treten sollte, dieses nicht gegen Deutschland angeweudct werde. „Morniug Post", der diese Meldung entstammt, will nun weiter wissen, daß der deutsche Botschafter in Washington dem Staatsdepartement versichert habe, das deutsche Gesetz werde, wenn das Abkommen zustande komme, gegenüber England mit S reuge «ugeweudet werden, was einer Begünstigung der Bereinigten Staaten gleichkomme. Diese Behauptung bezeichnet daS Wolffsche Telegrapheu-Bureau als tendenziöse Erfindung. De» Botschafter feien keinerlei dahingehende Instruktionen erteilt worden.
I« Nv« wird, wie über Paris gemeldet wird, für Ende Februar ein Jnkognitobesuy des englischen KönigS- paareS erwartet. Das englische SönigSpaar wolle persönlich dem italienischen Herrscherpaar sein Beileid zur Erdbebenkatastrophe auSdröckeu. Mitte März würde dann der Besuch des Zaren folgen, gegen den rin Widerstand nicht mehr b'stehe, da die Hilfeleistung deS russischen Geschwaders in Messina Rußland alle Herzen gewonnen habe.
I« Bez», «»f Deutsch-Südwestafrik« teilt die „Nordd. Allg. Ztg." folgendes mit: Die Vereinbarungen zwischen dcr grotzbritannischev Behörde, der Kapregieruug und dem Kolonialstaatssekretär wegen der gegenseitigen Unterstützung bei der Bekämpfung der unruhigen Elemente an der Grenze deS südwestafrikauischeu Schutzgebietes beginnen Früchte zu tragen. Die Kapregierong lieferte die sogenannte Ortmauu Baude a«S und verhaftete die Baude deS Klein JakobnS. Dieser, sowie ein anderer Häuptling wurden einer Meldung zufolge von der Kappolizri wegen Fluchtversuchs erschossen. Am 5. Januar fielen bei Riet- foutetu 21 Hottentotten der Kappolizei in die Hände und
wurden entwaffnet und interniert; fie »erden ostwärts ab- geschoben werden. ES find wahrscheinlich die Urheber der kürzlich«! Unruhen im Süden des Schutzgebiets. Schließlich erklärte Simon Lapper, nunmehr des OrlogS (d. h. deS Krieges) müde za sein. Berabredungeu bezüglich seiner Stillsetzung zwischen dem Htgtz-Kommtsstonür von Brittsch- SSdafrika und dem KoloutalstaatSsekretär wurden am 21. Juni 1908 in Ptetermaritzburg getroffen. Die Bedeutung der Vorgänge liegt darin, daß die Auffassung der Greuz- bevölkerung, die Untaten in Deutsch-Südwestafrika fänden im Nachbargebiet Schutz, gründlich zerstört wird, was auch aus die übrigen noch nicht ganz beruhigten Hotteutotteu- stämme Dentsch-SüdwestafrikaS nachhaltig etuwtrke» wird.
A«s Peking wird gemeldet, daß der englische, der amerikanische und der japanische Gesandte der Anficht find, daß die Entlassung Juaaschtkai eine Lage geschaffen habe, die eine feste Haftung der Mächte erfordere. Sie warnen den Regenten vor Regierung?Maßnahmen, die die Ruhe im Innern Chinas gefährden könnten. Einem von England vorgeschlageueu Protest wird sich die französische Regierung vorläufig nicht «»schließen, weil Jaauschtkai in Parts ans Grund verschiedener früherer Anlässe nicht als Freund Frankreichs angesehen wird. Erst wenn sich in der Folge erkennen ließe, daß die Entlassung JnanschikaiS den Anfang einer neuen fremdeufeiudltchen Aera bedeute, würde auch Frankreich eingreifen.
Die neue vereezolouische Negierung hat Holland amtlich mitgeteilt, daß der Erlaß vom 14. Mai, der den Handel von Curarao schädigte, in aller Form aufgehoben und daß den holländischen Kousalu in Venezuela das Exequatur erteilt worden sei. Auch die zwischen Amerika und Lenezuela wieder aufgenommenen Unterhandlungen nehmen einen guten Fortgang.
Gages-Meuigkeilen.
Aus Stadt und Land.
Nagold, den ». Januar ISO».
* Die Bchwarzwaldvereiue in corpore hatteuHch gestern i« „Badhvtet" in Tetuach zu einer schönen Weihnachtsfeier versammelt. Imposant war diese Feier durch die große Beteiligung von ca. 600 Personen; eS herrschte eine fröhliche Stimmung scheu durch das voraus» gegangene Ausüben des RodelnS vom Bergstädtcheu Zavel- steiu herunter inS Tal. Der BezirkSvereiu Tetnach hatte wiederum allem anfgeboten, den Gästen einige schöne Stunde« der Unterhaltung zu bieten. Der Vorstand deS Bcz. V. Stuttgart. Prof. Dr. Eudriß, rühmte denn/ auch mit Stentorstimme daS Bemühen der Teinacher um das Gelingen der Feier, gab der herzlichen Freude über das schöne und feste Zusammenhalten der Vereine Ausdruck und schloß mit einem brausend aufgruommevru Wald heil. Die Abendzöge führten die Teilnehmer nur zu bald wieder anS- eiuandrr.
* Vom Wintersport In den wenigen Tagen seit Welhnachren haben sich bereits 50 schwere Rodeluufälle in Süddcutschland zugetrageo, meist Beinbrüche, davon allein 20 in Baden, der Rest in Württemberg und Bayern, darunter ein tödlicher; auch ein Ibjähriger hiesiger Bürger- sohu brach gestern nachmittag beim Rodeln aus der Obrr- jetttugerstraße infolge Aufstoßeus auf einen Randstein ein Bein. ES ist angezeigt, daß bei stärkerer Inanspruchnahme der Rodelbahnen in Stadt und Umgebung alt und jung fich der gebotenen Vorsicht befleißige, um vor Schaden bewahrt z» bleiben.
Pfrondorf, 11. Jan. Der hiesige Radsahrervereiu „Frisch auf" wird am -13. Juni ds. IS. seine Banner- Weihe feiern, verbunden mit Korsofahrev und Rennen; zugleich bedeutet diese Feier das Gaufest des Nrckar-Sch-u- buchgauS.
Uutrrtalheim, 9. Jan. (Korr.) Bei einer Ge- samtberölkeruvg der hiesigen Gemeinde von über 700 Seelen, waren mr abgelanfeuen Jahr.b Eheschließungen und 30 Geburten zu verzeichnen. Diesen 30 Geburten standen 18 Todesfälle gegenüber, waL einen Zuwachs von 12 Personen ergibt. _
Stuttgart, 9. Jan. Durch das Finanzministerium ist heute der Hauptfinanzetat der Kammer der Abgeordneten überwiesen worden. Ferner ist ein Gesetz eiugekom- mev, daS die Erhöhung der Einkommenssteuer um 12 Prozent vorsteht, sowie die Gültigkeitsdauer de- Gesetzes betr. Grund-, Gewerbe- und Gebäudesteuer bis zum Jahr 1913 verlängert.
r. Stuttgart, 10. Jan. Heute nachmittag wurde aus dem Schießplatz Maedrrkliage tu der Nähe des Feuer- bachtaleS ein Unteroffizier erschossen auf^gefunden.
— Der Stuttgarter Galerie-Verein wird in Verbindung »it dem Verein Württemberg. Kunstfreunde im Laufe des Winters einen Zyklus von vier LortragS-Abeudeu veranstalten, welche bei freiem Eintritt im großen Saal deS oberen Museums adgehaltev werden. Dcr erste Bortrag findet bereits am Montag den 2b. dS. Mts. stau.
— Württ. Kuustverei«. Neu ausgestellt: Große Kollektion Gemälde von Erich Trier; Messina mit dem Hafen bet Mondschein; »lick auf Messt«« und die Meerenge »it der calabrischcn Küste; Rorgeustimmnng in einem calabriichen Städtchen (Lcilla) von Heim. Druck; Linden von E. Drück v. Stockmayer; TorhäaSchen (Pfarrhof, Haigerloch) von H. Sentuer; Häuser t» Siüceu; Herbst, abend; Borgebirge von H. FrobeniuS; Ruhender Rchbock; Auf der Lauer; Keiler-Kopf bau Chr. Hang; Zwingergraben mit Sophienkuche in D.e?dm von P. Geißrer; Aqmrclle
von Erwin Pendl; Skizzen und Studien aus Messina und Calavrten (Aquarelle und Zeichnungen) von Her». Drück usw
^Ebi«g-u, 9. Jan. Spruchliste der Geschworenen für die Sitzungen des ersten Quartals. Zur Dteustletkuna Dienstag durch daS Los bestimmt: Friedrich Hubel, Kaufmann in G-chingen OA. Calw. Franz Holo- cher, Gemeinderat in WeudelShetm. Karl Rapp, Kaufmann in Nagold. Friedrich Seeger, Blumeuwirt in Herreuberg. Johmu Georg Reutschler, Semeindepfleger in Rotfelden. Adolf Hauber. Hotelier in Herreualb. Daniel Konrad Walzj Gemriudrpfleger in Walddorf OA. Nagold. Wil- A^m Zrrweck, jung, Bterbrauereibrfitzer in Hrrrenberg. Jakob Hummel, Jakob« Sohn, Lederfabrikaut in Rentlingeu. Jakob Rösch, Sattler und Gemeinderat in Böhringen. Jakob Buck, Gemeinderat in Weilheim. Wilhelm Walz. Löweuwirt in Salmbach. Johann Georg Bühl er. Gr- mtiudepfleger in EberShardt. Karl Hauselmauu. Bauer tu Liebelsberg. Ludwig Hettler, Kaufmann in Pfullingen. Karl Braun, Gemeinderat in Jetteuburg. Wilhelm Lin- dauer, Kaufmann in Reutlingen. Michael Flammer, Dreier in Nehren. Julius Gustav »eck. Malermeister in Reutlingen. Karl Kling. Kroueuwirt in Mösstugeu. Fried. Breudle, Lederhändler in Metzingen. Christian Metzger, fen., Rotgerber in Neuenbürg. Johannes Wetk, Untermül. ftr tu Wildberg. Johannes Claß, Bauer in Zainingell. OA. Urach. Wilhelm Friedrich Heuzlor. Gemeinderat in Neckarhausen. Albert Weil, Dreher in Neuenbürg. Wil. Helm F.scher, Bauer in Ostelsheim. Franz Schönleu, Pci. vatier in Calw. Georg Grauer, Bauer und Gemeinderat in Kusterdingen. Michael Braun, Georgs Sohn, Bauer in Jmmeuhausea. — Tagesordnung für dir Sitzungen deS 1. Quartals: Montag 18 Jan. vorm. 9 Uhr Strafsache gegen den Maurer Christian Hahn von Röteubach wegen Totschlags. DienStag 19. Jan. vorm. 9 Uhr Strafsache gegen die Fabrikarbeiterin Rosine Spiugler von Lantenbach zuletzt in Urach wegen Mords. Mittwoch 20. Jan. und ff. Tage vorm. 9 Uhr Strafsache gegen den Schmied Jakob Stall von Altburg wegen Brandstiftung. Montag 25. Ja«, vorm. 9 Uhr Strafsache gegen die BSckcrsehesrau Lina Schwille von Pfullingen wegen Meineids.
Lübiuge», Anfangs Januar. Dcr in den letzten Tagen mit einem Aufwand von über einer halben Million Mark erstellte Neubau für eine neue Universttäts- angeukltnik ist dieser Lage in Betrieb genommen worden. Die neue Klinik, die in technischer, wissenschaftlicher und hygienischer Richtung allen modernen Ansprüchen genügen dürfte und die für dm medizinischen Uaiv-rfitätsimrerricht von großer Bedeutung sein wird, liegt an der nördlichen Anhöhe über der Stadt, in unmittelbarer Nähe der Fraueu- uud der Jrreukliuik. In Ausführung begriffen ist eben ferner eine Erweiterung deS UntverfitäiSrettinftttutS, dessen Entwicklung (eS zählt gegen 50 Pferde) und starke Benützung durch die Studentenschaft eine solche forderte. A» wetteren UuiverfitätSbauten ist für die nächsten Jahre ein Neubau für die bis jetzt im Schloß „Hohrntübingeu" nntergebrachte Universitätsbibliothek in Aussicht genommen.
r. Bo« Zabergän, 9. Jan. DaS Amtsblatt für den OberamtSdezirk Brackenhrim, der Zaberbote, Besitzer G. Knapp in Brackenhrim, wurde au Redakteur Kohl in Weimar verkauft. Knapp zieht nach Pfullingen, um die dortige Zeitung zu übernehmen.
r. Friedrichshofen, 9. Januar. Der Termin zur Bergebnng -er neuen Ballonhüllen ist nunmehr abgelanfeu. Eine Ertschridun' ist noch nicht getroffen.
Gerichtssaal.
r. Ul«, 9. Drz. (Kriegsgericht der 27. Division). Unter der Anklage der gefährlichen Körperverletzung mittels rechtswidrigen Waffmgebrauchs standen gestern die Unteroffiziere Richard Falk and Karl Lüben, sowie der Gefreite Franz Gutzeit, sämtliche der 3. Batterie Feld-Art^-Regts. Nr. 13 augehörig, vor dem Kriegsgericht Der Anklage lieqt folgender Tatbestand zugrunde: Am Kirchwethssuntag 18. Olt. v. I kam eS in der Wirtschaft zum Ehuinger Tor hier aus geringsüger Ursache zwischen einigm Zivilisten und den 3 Angeklagten zu einem Wortwechsel. Bald darauf verließen die Zivilisten die Wirtschüft. Etwa 10 Minuten sväter kamen auch die 3 Angeklagten nach und trafen an der HauStüre der Wirtschaft auf einen der Zivtllisten namens Walteuberaer. der nach feiner Angabe auf einen Kollegen wartete der jedoch die Wirtschaft auf einem andern Wege bereits verlassen hatte. Die Artilleristen, voran der Gesr. Gutzeit die der Meinung waren, die Zivilisten hätten auf sie gewartet, um »it ihnen abznrechneu, forderten Walteu- beraer ans, die Hand auS der Tasche zu nehmen. In de» Angenbllck, in de» dieser der Aufforderung uachkam, soll nun Walteuberger von Gutzett mit dem Säbel einen Schlag auf den Arm erhalten haben. Daraufhin suchte Walten- beiger zn entfliehen, wurde jedoch von den 3 Angeklagten — wie er angibt, mit gezogenen Säbeln — verfolgt, etu- geholt und erhielt sodann noch einige nicht unbedeutende Verletzungen am Kcpf und au der Stirne, die ihm, wie die BrweiSausnaLme ergab, der Gefr. Gutzrtt und der Uutcr- osfizier Falk beiürachteu, während der Unteroffizier Lüben etwas zurückgeblieben war. D.ß dw nach Wa tcvberger geführten Hiebe mit de« Säbcl geschlagen waren, konnte den Angeklagten nicht bewiesen *"»deu; nach de» Urteil deS Sachverständigen konnten diese s-ür wohl mit der Säbelscheide ketgebracht sem. md weil die Angeklagten von den Zivilisten m der Witt- schaft gereizt worden waren, kamen Grtz-it und Falk mtt der verhältnismäßig geringen Strafe von 14 bezw. 7 Tagen Gefängnis davon, während Unteroffizier Luden freigesprachen wurde. Der Vertreter der Anklage hatte für Gutzeil 3 und für Falk 2 Monate Gefängnis l canttagt.