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ürrischki ^ siirlei i» ^»ItkOU. ^ 0. Januar,

Stadtgarteus.

og werd u sprechen:

Leipzig über a Reich",

' ssir vr. Hiebe» über lürttembeeg",

sich ein -e«ri»sa«e- ^ Stadtgarten an.

ist eine gesellte« Ber- i im Saale des Köuigi»-

!N S. Jau«ar, abend- einer zwanglose« Ber- »rache in den Kreutzersaal

der Partei um zahlreichen

Sandesaus schuß.

erverei» firgoii.

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rchnr. S Uhr

er die nächstes Jahr statt«

Gefliigelausst'.llung

-er Sache ergebenst eiuladet

Der Ausschuß-

Alteusteig.

iks-Oesen

Austrocktts« von Neubaute«

i leihweise bei billigster

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ottrsdieuste in Nagold: klag, 10. Jan. V-10 Uhr V-2 Uhr Christenlehre ). Uhr ErbauuugS- n Bereinshaus. lerstag, 14. Ja». 8 Uhr gik'lstlinds im BereinshauS.

Gottesdienst in Nagold: ltag, 10. Jan. 9 Uhr Predigt t. '/'2 Uhr Andackt.

dienst« der Methodist«»- eweiude in Nagold: ltag, 10. Jan. V»10 Uhr und abends V»8 Uhr lenst.

lelisationsversamwlung vo» l. bis inkl. 16. Jan. jeden j Uhr in der Kapelle, am ist freundlich einaelade«.

kawMiill.VemüMll.

»vrll« HV. S, verlange».

otmsiNer, Mtz-ch >

L der LekaaMuag »Iler N»»r- ^IrranUkeitell unä -küexv, >

. 15. 5708. !

Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Träger­lohn 1 . 20 ^, tm Bezirks­und 10 Km-Berlehr 1.25 ^ im übrigen Württemberg 1.35 Monatsabonnements nach Verhältnis.

er Gesrilschlister.

L«k- Mi> LiM-M ßir dkll Gemüs-Skzirl! ÄPld.

O.H!

N«icrrspv«ch-» M«. »s. 88. Jahrgang. Aerrrspreche* Ax. LS.

Anzeigen-Bebühr f. d. Ispalt. Zeile auS gewöhnt. Schrift oder deren Raum bei Imal.

Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübcheu, Jllustr. PountagSblatt und

Schwab. Landwirt.

Montag dm n. Januar

Die Landesversammlung der Nationalliberalen Partei Deutschen Partei

fand gestern vormittag unter überaus zahlreicher Beteiligung im großen Saal des Stadtgartens in Stuttgart statt. ReichstagSabg. Dr.Zunck Leipzig sprach überdie politische Lage im Reich". Ja längeren Ausführungen beschäftigte er sich zunächst mit der Sozialdemokratie, deren Haltung in politischen Dingen er einer scharfen Kritik unterzog. Leuch­tenden AugeS besprach er den letzten großen Wahlsieg der bürgerlichen Parteien bei den Reichstagswahlen in Sachsen über die Sozialdemokratie, die immer mehr vom doktrinären Marxismus fick entferne, um dem Revisionismus «ehr Gelt­ung zu verschaffen Der Revisionismus werde nicht sterben, wenn er auch tu Nürnberg überstimmt worden ist. Im Laufe der Zeit werde es doch gelingen, die Sozialdemo­kratie zu einer auf dem Boden der heutigen Staatsord­nung stehenden Reformpart.t überzuführm. Dir Sozialdemo­kratie hat unser ganzes politisches Leben verschärft, nichts für den Arbeiter geleistet, den Wert der KolonialpolM für den deutschen Arbeiter nicht erkannt und sie hat keinen Anteil au der aktiven deutschen Sozialpolitik. Der Zusammenschluß der Arbeitgeber in große, mächtige Verbände hingegen ist auf ihr Konto zu setzen. Unsre Sozialpolitik ist als sitt­liches Prinzip siegreich gew.sen und in dieser Fürsorge dürfe man nicht Nachlassen. Redner betonte sodann dev Wert der Mitte lstandspolitik. Ein Staat- der den Mittelstand ver­liere, sei verloren, denn dieser bilde das Rückgrat des Staates. Reform der Gesetzesbestimmungen bezüglich der Gewerbefreiheit, Arbeiterschutzgesktzgebnng und Ausgestaltung deL großen R chts der Koalitionen seien liberale Forde­rungen. Die ReichSftnavzreform dürfe nicht so gestaltet werben, daß die Riemen ans der Hunt der Uvbe«ittelteu geschnitten werden. Die VerfaffmigSreform sei derart zu gestalten, daß sie nie einer staat^stu wichen Partei Anlaß zu Anklagen gegen das monarchische Prinz p geben könne. Die Rrichsfillanzreform sei eine große nationale Frage, die mit der B rfoffungSfrage nicht in Verbindung gebracht werden sollte. Bei der Re'.chsgründung habe die Finanzwirtschaft des Reichs den Charakter der SozietätZwirtschaft gehabt. Es sei aber nicht im Sinne BiZwarck'L gelegen gewesen, daß es imLrr so bleibe. Arch d r LftcraMmrrs habe Bismarck im Stich gelaff.n, als er dar deutsche Reich finanziell selbftäudtg machen wollte. Die Nationalliberalen mußten sich in dieser Beziehung an dt- eigene Brust schlag- n, eiae Havddewcgnrw, die man i-e politischen Leben nie of genug tun könne. Damals habe der Liberalismus Bismarck in die Hände des Zentrums zerrieben und nun sei es an der Zeit, eine nationale Aufgabe zu erfüllen und die sogenannte Fraukenstein'sch: Klausel mit Stumpf und Stiel anszmotten. Das was beävgsttgcn'o ist im nationalen Sinne, ist das schnelle Wachstum der ReichSschrlld. Bei uns sei keine mangelnde Siemrsähigkett, sondern mangelnde Stener- willigkeit oder wie Adolf Wagner ausgeführt habe, Steuer- kaickerrgkeit zu konstatieren. Das Verhältnis der Belastung durch

190S

direkte und indirekte Steuern sei in Deutschland nicht ungünstig, auch uichtim Vergleich mit de« Ausland. Die Steuerreform dürfe nicht in der Bllastaug von Verbrauch und Verkehr bestehen, sondern es sei der unverrückbare Standpunkt der nationalliberalen Partei, daß auch direkte Steuern eiuge- führt werden müssen. Redner trat sodann energisch für die Einführung der ReichserbschastSsteuer ein, sowie i« wettereu Verlauf seiner Ausführungen für die ReichsvermögenSstruer, die den Vorzug der Beweglichkett besitze. Letztere Steuer würde die wirkliche Vrredeluug der Matrikalarbeiträge der­selben. Wie sich die Reform gestalten werde, wisse heute noch niemand. Bei unseren traurigen Parteivrrhältuiffen biets sich in dieser Beziehung uns das Bild vom ersten SchöpfangStage, da alles Nebel war. Zur VcrsüffungS- refor« übergehend, führte Redner aus, die letzten Vor­kommnisse hätten zu einer Aeuderung des Berhältnifs H zwischen Kaiser und Volk geführt. Dem deutschen Volke sei es zum Bewußtsein gekommen, daß es so wie bisher nicht weitergeheu könne. Das Hineiutrageu persönlicher Empfindungen in die Politik hätten uns dem Anslunde gegenüber geschadet. Wir wollen keinen Schaitenkaiser, aber wünschen konstitutionell regiert zu werden, und der- laugen mehr Achtung für die Männer, welche das Volk verfassungsrechtlich regieren. Die einmütige Haltung der Nation in dm letzten Novembertagen habe ihren Emdruck nicht verfehlt. An dem dem Volke gegebenen Kaiservorte dürfe nicht gerüttelt werden. Bezüglich der Neujahrsan­sprache des Kaisers meinte Redner, sollte man sich hüten nervös zu werden. EL sei auch keine Art, die Ohren zu sp tz u, wenn Männer miteinander reden. In jeder Lage müsse mau eiutreteu für das deutsche Kaiserin«, o« dieses zu schützen und dürfe nicht dulden, daß dasselbe durch Ereignisse d:S Augenblicks in den Staub gezogm werde. I« konstitutio­nellen Staat sei die Mtuistervrrautwortlichkett notwendig. Der Monarch müßte von einem Manne begleitet sein, der ihm folge wie sein Schatten und di: volle Veraruwortuu- trägt. Dadurch werde in die Freiheit des Kaisers nicht eiugegriffen. Die Nationalliberalen werden eintrllen für ein Ersetz, das die Verantwortlichkeit des Reichskanzler- festlegt. Ein richtig ansgestaltetes VeramwortlichkitSgesetz werde die beste Waffe gegen unberechtigte Zumutungen und dir beste Stütze für den Monarchen sein. Nach Besprechung der Frage b züglich der Revision der Geschäftsordnung für den Reichstag und der erledigten Angaben durch die Llrck- mehrhrit, schließt Redner mit der Versicherung, daß die Partei chreu Idealen treu bleiben werde vnd ihrem Pro­gramm. Bezüglich der Einheit des Rechts, des Verkehrs n. der Gesinnung würden die Nationalliberalen immer uvtta- risch denken, fich bei ihrer Arbeit für das Wohl des Vaier- landes immer letten Iaffen von dem Gedanken: da? Reich muß uns doch bleiben! (Stürmischer Betsall.) ReichS- uud Laudtagsabg. Pros. Dr. Hiebe« sprach überdie politische Lage tu Württemberg". Ausgehend von der verantwortungsvollen Stellung der deutschen Partei im Landtag, erklärte Redner, daß die Partei eS mit dem alten Schwaden halteder tapfre Schwabe forcht fich nicht, geht

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Amtliches.

Bekanntmachung

bet», die Zurückstellung der zu« einjährig- freiwillige« Dienst Berechtigten.

Nach 8 93 Z ffcr 2 der Wehrordunng haben fich die zum etiijäh.lg-srerwilligeu Dienst Berechtigten beim Eintritt in das militärpflichtige Alter, sofern sie nicht bereits vor­her zum aktiven D.east eivgetreteu find, sowie diejenigen Miliiärpfltchtige», welche die Berechtigung zum etujähng- freiwilltgen Dienst bei der Prüfungskommission nachgesucht haben, bei der Ersatz K»«»isfion ihre- Gestellnngs- »rts schriftlich oder mündlich unter Vorlegung ihres B- rechtiguugsscheMs, sofern ihnen derselbe bereits behäudtgt ist, zu melden und ihre Zurückstellung von der Aushebung zu beantragen, und zwar auch di jrmgen, welche sich schon früher bei einem Truppenteil zum Dienstetutrrtt gemeldet haben und auS irgend einem Grund abgewiesen worden find.

Nagold, 9. Jan. 1908

K. Oberamt. Ritter.

An dre Schnltheißenärnter.

Da fich i« Bezirk wieder eine Ueberh-ndnah«« der schädliche« Böget, insbesondere der Rabe« be- merklich macht, werden die Herren Ortsvrrst her u«ge­wiesen, die JagdberechLigte« ihrer Gemeinden im Auf­trag des ObrramLS alsbald znr entsprechende» Ber- «indermrg der schädlichen Vdqel, iusbetm dere der Raden bi««e« der Frist vo» 4 Woche« ««fznforder» und svfcni diese Aufforderung ahue Erfolg bletdt dem Obcramt «ach Ablct«? dieser F ist auS ihren Gemeinden eine« geeigneten Mau« z« bezeichne«, d:m eveat. die Ner- ttlgm > der schädlichen VoM überragen w.rdcu soll.

Weiter wollen die Tchnllheißeuärnter durch orts­übliche Bekanntmachung ihre G M'iudeaugchörigen zum Füttsr« d:e nützliche« Böget während des Winters ausfordern und umcr Htnwü; mg m s die Bekanntmachung vom 9. März 1895, Ges:llzcha,:Lr Nr. 32 zur Beachtung der geschlichen Vorschrift'.'.: über dcu Schutz der Böget «mH alten.

Nagold, den 8. Januar 1909.

K. Oöeromt. Ritter.

Die Schultheiß «änrler

Werden hiemit angewtcjen, de. Echaersall für rechtzeitige- Bkhue« und dei Glattei« für gehöriges mid nach Be- dürfnis zu wiedkrholcudcs Bestreue« der OrLsstr^ße« «nd Gehwegs Sorge zu tragen.

Bergr. m. Z ff 14 der ortspol'.zkilichen Vorschriften. NaMd, den 8. Jan. 1999.

K. O-kramt. Ritter.

Dem K. Kammerherrn und Kabinetttfekretär Legationsrat Krhrn. v GültUngen wurde die erbetene Erlaubnis zrr Annahme »nd Anleguag de» ihm vom Ka ser verliehenen K. preusrschen Kronen­ordens 3. Klasse erteilt.

Abenteuer des Shertock Holmes

von G»»a» Dohle.

Die verschwundene Brauk.

(Fortsetzung.) (Nachdr. vcrd.)

Nau, und was ist Ihr Eindruck von dem Charakter der jungen Dame Jh.er Gemahlin?"

Der Edelmann ließ seinen Klemmer noch etwas rascher tanzen und blickte starr in das Kawüifeuer.Schm Sie. Herr Holmes," begann er,meine G mahltn war schon 20 Jahre alt, ehe ihr Vater ein reicher Manu wurde.' BiS dahin war sie in einem GsIdgräberLorf fr i UNbergelanfen und durch Wälver und Berge geschweift, so deß ihre Er- ztehuag m-hr ans Rchnnng der Namr als des Schulmeisters zu setzen ist Sie ist, was man ciaen Wildfang nennt. Eine starke, ungestüme, freie, durch ketaerlei alte Ueberliefer- uugm beengte Natur. Sie ist rasch fert g mit ihrem Urteil Md kruut keine Furcht, weun es gilt, ihre Entschlüsse aus- WMhren. Auf der anderen Seit- würde ich ihr n cht den Namen geg-brn haben, den ich die Ehr-' Hab: zu tragen (h-er ließ er ein karz-S vornehmes Hastclrr HS-m). Härte ich fir nicht für ein durchaus edel geartetes Wesen gehalten. Ich glaube, daß sie heroischer Aufopferung fähig ist und daß die geringste Uuehrenhaftigkett ihr widerstreben würde"

Besitzen Sie ihre Photographie?'

Dies hier habe ich bei mir." Damit öffnete er ein Etui, und ließ uns ein äuß rst einnehmendes weibliches Bildnis sehen. ES war keine Photographie, sondern eine

Miniaturmalerei auf Elfenbein, in welcher der Künstler das glSnzeud schwarze Haar, die großen dunklen Augen, dm ausg sacht schönen Mund zu voller Wirkung zu bringen ge­wußt hatte. Holmes b.trachtete das Portrait lange und aufmerksam, daun schloß er das E?ni wieder und gab es dem Lord zurück.

Die junge Dame kam hieraus nach London, und Sie knöpften hier die Bekanntschaft wieder au?"

Jawohl. Ihr Vater brachte sie zur diesjährigen Saissn herüber. Ich traf mehrmals mit ihr zusammen, bis ich mich mit ihr verlobte und kürzlich verheiratet:."

Sie hat, wenn ich recht berichtet bin, eine beträcht­liche Mitgift erhalten?"

Eine ga.-z hübsche Mitgift. Nicht größer, als es in meiner Familie üblich ist."

Und diese Mitgift verbleibt nun natürlich Ihnen, nach­dem die eheliche Verbindung zur Tatsache geworden ist?"

Danach habe ich mich wirklich noch nicht erkundigt."

Das läßt fich denken. Waren Sie mit Ihrer Braut am Tage vor der Hpchzeit zusammen?'

Jawokl."

War sie da guter Laune?"

In so froher Stimmung als jemals. Sie machte fortwährend Pläne für unsere Zukunft."

Wirklich? Das ist höchst merkwürdig. Und am Hoch- zritsmoigen?

War sie so heiter als nur möglich. Wenigstens bis nach oer Träuung." ^

'Und haben Sie nach der letzteren eine Veränderung an ihr bemerkt

Nau ja, um die Wahrheit zu gestehen, erfuhr ich bei dieser Gelegenheit zu« erstenmal, daß sie auch etwas heftig werden kann. Das Vorkommnis war übrigens zu vnbe- denteud, um ein Wort darüber zu verlieren, und hat keinerlei Bedemung für den vorliegenden Fall."

Bitte, teilen Sie eS «ns trotz alledem mit."

Ach, eS hört fich wirklich kindisch au. Wahrend wir auf die Sakristei zngingeu, ließ sie ihr Bor quell fallen. Sie schritt gerade an der vordersten Sitzreihe vorüber, und so fiel es in einen d:r Ktrchenstühle hinein. D:es verur­sachte einen Aufenthalt von einigen Augenblicken, allein der auf dem Platz: befindliche Herr händigie ihr den Strauß sogleich wieder ein, auch schien er durch den Fall nicht ge­litten zu hoben. Trotzdem gab sie mir auf meine Bemerk­ungen über den Vorfall nur abgerissene Antworten, und während unserer Fahrt nach Hause zeigte sie eine unbegreif­liche Erregung über dieses unbedeutende Vorkommnis."

Wirklichl Wie Sie sagen, befand fich ein Herr in dem Kirchenstshl. ES waren also Leute auS dem Publikum zugegen?"

O ja. Dies läßt fich unmöglich v:rmeiden, weun die Kirche offen ist."

Jener Herr gehörte nicht zu den Bekannten Ihrer Gemahlin?"

Nun, nein. Ich nenne ihn nur aaS Höflichkeit einen Herrn; es war ein ganz gewöhnlich auSsehevder Mensch, den ich kaum bemerkt hatte. Aber ich glaube, wir schweifen ziemlich wett von unserem Ziele ab."

(Fortsetzung folgt.)