Erscheint täglich mit Ausnahme der Gönn- und Festtage- )
Preis vierteljährlich
hier 1.10^, mit Lräger-
kohn im Bezirks- und 10 icm-Berlehr 1.25 ^ im übrigen Württemberg 1 LS »«, Monatsabonnements nach Verhältnis.
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AMs- «!> AlWk-SlÄ ßil ko Ndemlsökjllk WzO.
M». »V-
88. Jahrgang.
Il«enfpvch«» Mr. »K.
Anzrigen-Aebühr f. d. Ispalt. Zeile auS gewöhn!. Schrift »der deren Raum bei Imal. Einrückung 10 ^ bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. SonntagSblatt und
Schwäb. Landwirt.
Donnerstag dm 7. Januar
1S0S
Für dir Monale Januar, Februar und März werden noch immer bei allen Post- anstallen Bestellungen auf unser Blakt rnk- gegengenommrn und die fehlenden Nummern mit dem Kalender bereitwilligst nachgrlirfert.
Amtliches.
Brkanstmachnna der«. Zeitralstklle sür die Lmdwirtschast,
betreffend die Abhaltnnz eine- MolkereilehikluseS t» Ver-bronn.
Mit Genehmigung des K. Ministeriums des Innern wird an der Molkereischule io Gerabronu ein «tägiger Fortbildungskurs für Molker abgehalteu werden.
Die Teilnehmer an diesem Kurse stad verpflichtet, im gesamten praktischen Betrieb »ach Anleitung des KurSleiterS «itzuarbeiteu; sie erhalten Gelegenheit, sich mit dem An- sänrru des Rahmes, der Butterberetlung, der Milchprüfuug und der Betriebskontrolle gründlich bckauvtzumachev, außerdem erhalten sie einen entsprechenden theoretischen Unterricht, der sich ans die Milchgewiuuuug und -behandlung, die Bezahlung der Milch nach Fett, die Behandlung des RahmeS, das Buttern, die Beurteilung der Bntter nach Güte, sowie aus den Verkauf derselben erstreckt.
Der Unterricht in diesem Kurs ist unentgeltlich, dagegen haben die Teilnehmer für Wohnung und Kost während ihres Aufenthalts in G rabrouu selbst zu sorgen.
Bedingungen der Zulassung find: der Nachweis einer mindestens 2jährigen Beschäftigung in einer Molkerei, Besitz der sür das Verständnis deS Unterrichts notwendigen Fähigkeiten und guter Leomund.
D r Beginn des Kurses ist ans Montag, den 8. Februar 1909 festgesetzt. Da jedoch zu einem KmS um eine beschränkte Zahl von Teilnehmern zugelassen werden kann, so behält sich dir Zentralstelle vor, je nach Bedürfnis im Laufe der folgenden Wochen noch weitere Kurse zu veranstalten und die sich Aumeldrudeu nach ihrem Ermessen tu die einzelnen Kurse etuzureiheu.
G suche um Zulassung za dem Kurs stad unter Vorlage deS Nachweises der praktischen Tätigkeit, Angabe des Alters und mit einem schultheißeuamtltcheu Zeugnis über die Erfüllung der obengenannten weiteren Bedingungen v:r- seheu, spätestens bis zum 27. Januar 1909 an daS „Sekretariat der K. Zentralstelle sür die Landwirtschaft in Stuttgart" eiozurelch u.
Stuttgart, den 28. Dez. 1908.
I. V.: Baier.
vekaantmach,« der S. Zentralstelle sür die Landwirtschaft,
detrrsfcnd die Ashal sog eine- Mo kereileheknlse- t> Geradroon.
Mit Genehmigung des K. Ministeriums des Innern, Wird an der Molkereischule in Gerabronu em sechstägiger
UuterrichtSkurS für Frauen and Mädchen abgehalteu
werden, in welche« die Teilnehmerinnen einen theoretisch- praktische Anleitung zur Gewinnung von Milch und zur Berwertuug derselben mittelst der sür die Haushaltung und de« Handbetrieb der Molkerei vornehmlich tu Betracht kommende» »erfahren erhalten sollen.
Der Unterricht tu diesem Kurs ist unentgeltlich, dagegen find die Teilnehmerinnen an demselben verpflichtet, die vorkommeudeu Arbeiten nach Anweisung des dm Kurs leitenden Molkereisachverstäudigeu zu verrichten; auch haben sie für Wohnung und Kost während ihres Aufenthalts tu Gerabronu selbst zu sorgen.
Bedingungen der Zulassung find: zurückgelegtes sechzehntes Lebensjahr, Besitz der für das Verständnis des Unterrichts notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse sowie guter Leumund.
Der Besinn deS Kurses ist auf Montag, de« 18. Februar 1S«S festgesetzt. Da jedoch zu eine« Kurs nur sechs Teilnehmerinnen zugelassen werden können, so behält sich die Zentralstelle vor, je nach Bedürfnis i« Laufe der folgenden Wochen noch weitere Kurse zu veranstalten und die sich Aumeldeuden nach ihrem Ermessen in die einzelnen Kurse eiuzuweisen.
Gesuche um Zulassung zu dem Kurs find mit einem schulrheißenamtlichen Zeugnis über die Erfüllung der obengenannten Bedingungen späteste«- bi- zu« 1. Februar 1»«S an das „Sekretariat der «. Zentralstelle für die Landwirtschaft in Stuttgart" eiuzureicheu.
Stuttgart, den 28. Dezember 1908.
I. B: Baier.
Die Ort-sch«lbehörde»
werden, soweit dies noch nicht geschehen ist, au Erledigung deS Erlasses vom 4. Sevtemder v. Js. Gesellsch. Nr. 209, betr. Fertigung der Beschreibungen der Lehrerwohuungen und SchnlbesolduugSgSter erinnert und aufgefordert, daS Protokoll über die Besichtigung der Wohnungen und Be- solduugsgüler unverzüglich hieher vorzulegeu.
Nagold,
Altenftetg,
den 4. Jan. 1909.
K. gem. Oberamt in Schulsachen: Ritter. Schott.
Bekauvtmachuuz.
Die Herren O ctsvorsteher wollen dafür Sorge tragen, daß die AbonuemeutSgebühr für den StaatSauzeiger pro 1. Jauuar/31. Dezember 1909 mit
—. 10 ^
binnen 8 Tagm au die Oberamtspflege hier eingesendet wird.
Nagold, dm 5. Januar 1909.
S. OSeramt. Ritter.
Infolge abgehaltener Prüfung für den ärztlichen Staatsdienst und sür die öffentliche Anstellung als Eerichtswundarzt find ü. a alS befähigt erkannt worden: vr. weck. Krttz Hartmann, praktischer Arzt in Herrenberg, vr. meä. Heribert Müller, praktischer Arzt in Ergenztngen.
Die Laudesversammluug der süddeutschen Bollspartei
fand gestern unter überaus zahlreicher Beteiligung i» Kouzertsaal der Ltederhalle in Stuttgart statt. Professor L Hoffmauu, der die Versammlung begrüßte, machte gleich zu Beginn derselben Mitteilung davon, daß die Führer der Partei am Erscheinen verhindert wurden. Sammerprästdmt Friedrich Payer leidet au einem fieberhaften Erkältung«, zustaud, Kourad Haußmauu ist au Rheumatismus erkrankt, Niumauu wurde telegraphisch an daS Krankenlager seiner Tochter gerufen und auch Dr. Elsas war durch Unwohlsein genötigt, drr Bersammluug fern zu bleiben. Nachdem Henning zu - Vorsitzenden, Augst jr. und Kercher zu Schrift- führeru gewählt warm, nahm Henning zu einer kurzen Ansprache das Wort. Aus das vergaugme Jahr könne die württembergische BolkSpartei mit Genugtuung blicken. Ihre Führer seien immer dafür eiugetreteu, daß im politischen Leben und Wirken nicht auf Einzelne Rücksicht genommen werde, sondern alle Arbeit getragen sein müsse von dem Gedanken, für das ganze Volk zu sorgen.
Prof. Hummel-Karlsruhe Sberbrachte die Grüße der badischen Demokraten. Das verflossene Jahr sei für da» Vaterland und die Partei ein recht kritisches gewesm und niemand werde wünschen, daß das Vaterland mehrere solche Jahre erlebe. Erfreulich sei dabei der Zusammen- brach deS Systems, wie bisher die RegieruugSgeschäfte ge- führt worden find. ES sei Zeit dm Regierenden zuzurufm: „Mit Schweigen, Neffe, treive Politik." Eine große G-nvg- luung für die Demokratie sei eS gewesen, daß die besten Reden in dieser kritischen ReichStagSperiode, ja überhaupt die besten Reden i» letzten Jahrzehnt des Reichstags, von dm Demokraten Payrr und Haußmauu gehalten worden find. Redner schloß mit dem Wunsche, daß die nächste Zelt für die Partei eium Fortschritt, für die erkannten Führer Genesung bedeuten möge.
Lei der Erstattung deS Parteiberichts hob Professor Hoffmauu, nachdem er mit ehrenden Wortm der verstorbenen Freunde gedacht hatte, das Zustandekommen der freistuutgm FraktionSgemeiuschast und des BeretnSgesetzeS hervor, das eium großen politischen Fortschritt bedeute. Der „Beobachter" könne seit einer Reihe von Jahrm sich selbst erhalten, während die Parteipreffe im Laude größerer Unterstützung bedürfe. Bei der bevorstehenden Amderimg der Reichsverfaffuug durch Schaffung des Mtuisterveraut- wortlichkeitSgesetzeS würden die demokratischen Reichstags- abgeordueteu im Sinne einer freiheitlichen Entwicklung de« deutschen Vaterlandes Mitwirken.
LaudtagSabg. Liesch ing erörterte darauf die neuen Statuten, deren wesentlichste Amderuug in der umm Za- sammmsetzuug des engeren Ausschusses besteht, deffeu 24 Mitglieder zur einen Hälfte ihren Wohnsitz in Groß-Stntt- gart, zur anderen Hälfte im übrigen Laude haben müssen. Dadurch sollen mehr Parteifreunde im Laude au den Ar« beiten des engeren Ausschusses teiluehmm. Nachdem an« der Versammlung der Wunsch geäußert wordim war, auch
Abenteuer des Shrrlock Holmes
von E»«a« Doyle.
Die verschwundene Braut.
(Fortsetzung.) (Rachd,. »erb.)
. . -Ich Will dir, Holmes nur gleich im voraus sagen, daß der Bericht den ich dir vorlesm werde, sehr unvollständig ist.
„Nun, dem können wir ja vielleicht abhelfm."
Nachricht steht in einem der gestrigen Morgen- blättrr, er trägt die Ueberschrtft: Merkwürdiger Vorfall bei einer vornehmen Hochzeit- und lautet:
... .A/.Smtlte Lord Robert St. Stmon's ist durch die rätftlhast u und bedauerlichen Vorfälle, die sich bei dessen Hochzeit zugrtragm haben, in die größte Bestürz-
be?etts *!urr Feier fand, wie gestern
statt- all/i» "'"de, am gestrigen Vormittag
stül!, Üttklü ES Eist SEÜüIich dkn
«erüchteu, die fich so hartnäckig an das Ereignis knüpften"
auf den Grund zu kommen. Die Angelegenheit wW
die Näherstehmdm vergeblich ,u vertusch
die öffentliche Aufmerksamkeit in solchem
daß eS keinen vernünftigen Zweck «ehr haben körnte'
Dinge totschweigm zu wolle«, die in jedermanns Runde
stnd.
Die Feier in da St. Georgeukirche hielt sich y.
engste« Kreise. ES waren nur zugegen der Vater da Braut. Herr Aloysius Dorav, die Herzogin von Balmoral, Lord Backwater, Lord Eustachius und Lady Clara St. Simon (die jüngeren Geschwister deS Bräutigams), sowie Lady Allein Whiktington. Die ganze Gesellschaft begab fich darauf nach Mr. Aloysius Voraus Hans in Laucastergate, wo daS Festmahl bereit stand. Eine Störung verursachte, wie eS scheint, dabei eine weibliche Person. deren Name fich nicht hat feststellen lassen; sie ver- suchte unter de» Borgeben, daß sie Ansprüche an Lord St. Simon habe, hinter der Gesellschaft grwal sam in das HanS einzudrtugen und konnte nur nach einem längeren peinlichen Auftritt durch zwei der Diener fortgedracht werden. Die Braut, welche das Haas glücklicherweise vor diesem unliebsamen Zwischenfall betreten hatte, saß mit der übrigen Gesellschaft zu Tische, als sie plötzlich über llebelbeftnden klagte und fich auf ihr Zimmer zurückzog. Als ihre längere Abwesenheit aufzufallen begann, ging der Vater ihr nach, erfuhr jedoch von de« Kammermädchen, seine Tochter sei nur einen Augenblick auf ihr Zimmer gekommen, habe einen Mantel umgeworfen, den Hut aufgesetzt und darauf eilend das Haus verlassen. Ein Lakai sagte auS, er habe allerdings eine Dame tu dem eben beschriebenen Anzug daS HanS verlassen sehen, ohne jedoch au die Möglichkeit zu denken, daß eS seine Herrin sein könne, da er geglaubt habe, sie befinde fich bet der Gesellschaft. Sobald sestgestellt war, daß die Braut wirklich verschwunden sei, setzten fich Mr. «loyfiuS Daran und der Bräutigam augenblicklich in Verbindung «U der Polizei,
und eS stnd die eifrigsten Nachforschungen im Tange, welche vermutlich bald Licht tu diese höchst merkwürdige Ge- schichte bringen werden. Bis gestern abend tu später Stunde war übrigens von dem Verbleib der Bermißteu noch nichts bekannt geworden. Man spricht davon, daß es bet der Sache nicht mit rechten Dingen zugehe; auch soll die Poltzet die Festnahme der Frauensperson veranlaßt haben, welche die erste Störung herbetgeführt hatte, in der Annahme, daß dieselbe auS Eifersucht oder irgend einem andern Beweggrund bei dem merkwürdigen Ber- schwiuden der Braut beteiligt sein könnte.'"
„Und ist das alles?"
„Nur eine kleine aber wichtige Notiz steht noch in eine« andern Morgeublatt."
„Und was enthält sie?"
„Daß Fräulein Flora Millar, die Störeriu der Hoch- zeitsfeier, wirklich festgenommeu ist. ES scheint, daß die- selbe früher Tänzerin am Allegrotheater war und mit de« Bräutigam einige Jahre laug ei« Verhältnis unterhielt. Weitere Einzelheiten find nicht erwähnt, und wir hätte« nun daS ganze auf dm Fall bezügliche Material beisammen — soweit es tu der TageSpreffe besprochen worden tst."
„Und ein äußerst interessanter Fall scheint eS zu sein, um dm ich für alles in der Welt nicht kom um möchte. Aber da klingelt eS, Watson; und da die Uhr einige Mt- mrtm nach vier zeigt, so dürfen wir sicher sein, daß da« unser vornehmer Besuch tst. Laß dir nur nicht etufallm, Watsou, sorlgehm zu wollen, e» ist mir viel lieber, ich habe