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8 Uhr fort. Der Blitz schlug um 6-/2 Uhr in das Haus eines Gerbers mitten in der Stadt, ohne jedoch zu zünden. Der Blitzstrahl fuhr durch das Dach, von da durch eine Bühnenkammer in die Küche und dann durch den Oehrn auf die Straße. Eine Tochter des Hauses, die gerade in der Küche mit der Zubereitung des Nachtessens beschäftigt war, kam mit dem Schrecken davon. An den Spuren, welche der Blitz hinterließ, konnte man deutlich den Weg sehen, den er genommen.

Alpirsbach, 11. Mai. Gestern Nachm. 1 Uhr schlug der Bliz in dem hochgelegenen hiesigen Filial Reuthin in das Wohnhaus des Schultheißen Schänder, ohne zu zünden, mehrfache Beschädigungen anrichtend. Die Frau Schultheiß wurde in der Stube vom Blize im Gesicht und an der linken Körperseite, glücklicherweise ohne besondere Gefahr für ihr Leben ver­letzt. Im Stall wurde mitten unter dem sonst unberührten Vieh ein Rind erschlagen.

Ulm, 13. Mai. Ein hiesiger Kaufmannslehrling, welcher verdächtig war, seinem Prinzipal Mitte vergangener Woche den Betrag von 15 unterschlagen zu haben, entfernte sich, nachdem ihm hierüber Vorhalt gemacht worden war, aus dem Geschäft und schoß sich in der Nähe des Albecker Forts mit einem Revolver eine Kugel in die Brust. Letztere drang in die Lunge und befindet sich noch jetzt in derselben. Der junge Mann wollte noch den Weg in sein elterliches Haus zurücklegen, brach jedoch auf der Straße zusammen, ehe er solche erreichte. Einem Postsekretär wurde gestern nachmittag aus seiner zu ebener Erde befindlichen Wohnung, in welche der Dieb durch das offene Küchenfenster gelangte, die Summe von 102 gestohlen, so lange der betreffende Beamte einen Spaziergang mit seiner Familie machte. Ein elegant gekleideter Mann machte gestern nach­mittag bei einem hiesigen Schuhmacher und einer hiesigen Schuhwarenhand­lung Einbruchs.Versuche, wurde aber durch hinzukommende Hausbewohner vertrieben.

Ehingen, 12. Mai. Heute feierte im neuen Restaurationssaal zu Allmendingen der württembergische Volapük-Verein das Fest seines 10jährigen Bestehens. Mit der Absingung einer Volapük-Hymne wurde die Versammlung eröffnet und Wundarzt Kniele von Allmendingen begrüßte als Vorstand des Vereins die Erschienenen. Im Verlauf der Ver­sammlung sprach Dr. Wriß aus Münchenüber Volapük in seiner Bedeu­tung für Wissenschaft und internationalen Verkehr," Oberpräzeptor Heintzeler aus Stuttgart überVolapük und Schule". Der Vortrag des Rektors Dr. Müller aus Calw verbreitete sich überdie Leistungsfähigkeit des Volapük". Dem anwesenden Erfinder der Weltsprache, Pfarrer Schleyer, wurde durch Festdamen ein Lorbeerkranz mit einer poetischen Ansprache in Volapük über­reicht. Das Spiel einer Ulmer Militärkapelle und der Gesang des Allmen­dinger Liederkranzes füllten die Pausen. St.-Anz.

In Mägerkingen schlug am 10. d. M. während eines Ge­witters der Blitz in ein Bauernhaus und betäubte zwei Kinder, die im Zimmer waren, ohne sie sonst zu beschädigen. Das Schöffengericht W ald- see verurteilte einen Sandhändler von Altheim, OA. Riedlingen wegen Tierquälerei zu 3 Wochen Haft. Nach einem fünfstündigen Marsch bei schlechten Wegen war dessen 20jähriges Pferd nicht mehr weitergekommen und der rohe Fuhrmann hatte mehrere Stunden unbarmherzig auf das ab­geschundene Tier eingehauen, so daß es mehrmals zusammenbrach und schließ­lich auf dem Wege verendete.

Wevrnischtes.

Ein Riesenglobus auf der Pariser Weltaus­stellung. DasGönie civil" bringt nähere Angaben über einen Riesen­globus auf der Pariser Ausstellung. Dieser Globus hat den bisher uner­hörten Umfang von 40 Meter und einen Durchmesser von 12,73 Meter, so daß ein Kilometer auf demselben eine Länge von einem Millimeter einnimmt und Berlin als ein Punkt von etwa einem Centimeter Durchmesser erscheint. Das Gerüst des Globus besteht au» Eisenstangen, über welche man 585 Papptafeln gespannt hat, welche vorher von Malern nach Vorlage mit dem Bilde de» jeweiligen Teiles der Erdoberfläche bemalt waren. Der Globus ist drehbar. Er steht in einem eigenen Gebäude mit Gallerte, von welchem aus man sich jedernLeil genau ansehen kann.

Schutz de? Samen gegen Mäuse und Vögel. Es ist eine recht unangenehme Empfindung, wenn man sehen muß, wie Scharm von Sperlingen und Tauben auf den Saatfeldern schwelgen, oder wenn man findet, daß Mäuse ganze Aussaaten verspeisen. Früher wandte man alle möglichen Schutzmittel an, um sich vor solchen Schäden zu bewahren: Fallen in allen Formen, Phosphorpillen, Strychninweizen, kleine Orsinibobiben, Flachsschäben, Vogelscheuchen in den schrecklichsten Gestalten, aber die Samen wurden doch immer wieder verspeist. Und doch giebt es ein unschädliches und ganz sicher wirkendes Schutzmittel. Alle Samen, welche den Appetit von Mäusen und Vögel erregen, werden angefeuchtet und mit so viel pulver­förmigem Mennig gemischt, daß alle Samen überzogen sind, und so ausge- säet, und kein Vogel, keine Maus wird sich um sie kümmern. Die Keim­kraft wird dadurch nicht im Geringsten beeinflußt. (Prakt. Obstbaumzüchter.)

Hundezucht in der Mandschurei. Der englische Zollinspektor in Newschwang sagt in seinem letzten Bericht, daß die Züchtung von Hunden und Ziegen, deren Häute sich durch wundervolle lange Behaarung auszeich­nen, die Haupteinnahmequelle der dortigen ländlichen Bevölkerung ist, und daß mancher arme Ackerbauer mehrere hundert jährlich großzieht. Vor zwei Jahren wurden aus der Mandschurei und den angrenzenden Gebieten der Mongolei für 1,200,000 Häute ausgeführt, im vergangenen Jahr aber nur für 800,000 weil die Nachfrage in Amerika bedeutend nachge- lassen hatte.__

Iie ewig sich verjüngende Matur t Während des Jahres scheidet das Blut fortwährend unbrauchbare Stoffe aus, die, wenn sie nicht rechtzeitig nach außen abge­führt werden, die mannigfachsten und oft schwere Krankheiten Hervorrufen können. Im Frühjahr und Herbst ist aber die rechte Zeit, um die sich im Körper abgesetzten, über­flüssigen und die Thätigkeit der einzelnen Organe hemmenden Stoffe und Säfte (Galle und Schleim) durch eine regelrechte, den Körper nicht schädigende Abführkur zu ent­fernen und hierdurch schweren anderen Leiden, welche durch diese Stoffablagerungen leicht hervorgerufen werden, vorzubeugen. Nicht nur für Diejenigen, welche an gestörter Verdauung, Verstopfung, Blähungen, Hautausschlag, Blutandrang, Schwindel, Träg­heit und Müdigkeit der Glieder, Hypochondrie, Hysterie, Hämorrhoiden, Schmerzen im Magen, in der Leber und den Därmen leiden, sondern auch den Gesunden oder den sich für gesund Haltenden kann nicht dringend genug angeraten werden, dem kostbaren, roten Lebenssaft die volle Reinheit und Stärkung durch eine zweckmäßige und regel­mäßig durchgeführte Kur vorsichtig zu wahren. Als das vorzüglichste Mittel hierzu können Jedermann die Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen, welche unsere her­vorragendsten medizinischen Autoritäten als ebenso wirksam wie absolut unschädlich wärmsteus empfehlen, auss Beste angeraten werden und findet man dieselben m den Apotheken L Schachtel 1 Mark. Man sei vorsichtig, keine wertlose Nachahmung zu erhalten.

Amtliche Kekaillltlnachungen.

Calw.

Hrennkokz-Verkäu^e

am Montag, den 20. d. M., aus Distrikt ^Scheerwäldle:

^ 2 Rm. buchene Prügel, 36 Rm. Nadelholzscheiter und Prügel, 90 buchene Wellen und 870 Nadel­holzwellen.

Zusammenkunft vormittags >/z9Uhr beim Pflastersteinbruch im Häfnerweg.

Am Dienstag, den 21. d. M., aus Walkmühleberg und Spitalberg:

8 Rm. eichene Scheiter, 23 Rm. dto. Prügel, 31 Rm. Nadelholz, Scheiter und Prügel, 10 buchene Wellen, 110 eichene und 2920 Nadelholzwellen und 6 Flächen­lose Schlagraum.

Zusammenkunft vormittags >/>.9 Uhr beim Steinbruch über der Walkmühle.

Gemeinderat.

Privat-Anzeigerr.

Meinen werten Kunden zur Nach­richt, daß ich von heute an mein eigenes Hau» in der Ba-gasse bezogen habe. Verkaufslokal vorerst 1 Treppe hoch.

Emilie Zahn.

Calw.

I>er

8e^warzwakäoerem

hält am Sonntag, den 19. Mai, nachmittags 4 Uhr,' im Gasthof zum Waldhorn (1 Treppe hoch) eine

Generalversammlung,

zu der die Mitglieder und diejenigen, die es werden wollen, hiemit freund« lichst eingeladen werden. Auf der T.-O. steht: 1) die Annahme der Satzungen für den Bezirksverein, 2) die Neuwahl des Ausschusses, 3) ein beabsichtigter Besuch des Stuttgarter Vereins. _ Der Vorstand.

I> 6 kN 6 Ng 683 NgV 6 N 6 iN.

Samstag, den 25. Mai, nachmittags 2 Uhr, bei Thudium, Calw. Angeschloffen Filialverein.

Weber 1.76, U. 50. Dölker 32 Pag. 122. Vollzähliges Erscheinen notwendig.

Stark.

Das Allerneueste in

Herren- unä Hnabea- 8trokküten

ist eingetroffen bei

I. Ar. Hesterke».

Hokzausnailmeeegister

sind vorrätig in der Druckerei d». Blattes.

Im Saale z. Waldhorn.

Freitag, den 17. Mai cr.:

RouLsrt,

gegeben von

Frau Etis. Gekcag-Kebrcar,

Konzertsängerin,

Herrn Albert Geleng. Opernsänger am Stadttheater in Fr ei bürg i. B. nnd Herrn Earl Czerny. Kapellmeister vom Kgl. Opernhause zu Budapest, Pianist.

Anfang präzis 8 Uhr. Einzelbillet ^ 1.. Familienbillet für 3 Personen 2. 4V.

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Lu§su Vröi88.

Beraeeordiernng von Banarveite«.

Zu den nötigen Verbesserungen an meinen Gebäuden Nr. 369 und 370

werden nachstehende Bauarbeiten im Submissionsweg vergeben:

1 ) Maurer-u. Steinhauerarbeit,

2) Zimmerarbeit,

3) Gypserarbeit,

4) Schreincrarbeit,

5) Glaserarbeit,

6 ) Schlofferarbeit,

7) Schmiedarbeit,

8 ) Flaschnerarbeit,

9) Anstricharbeit.

Voranschlag und Bedingungen liegen bei Hrn. Werkmeister Kl ein bub zur Einsicht auf.

Offerte sind längstens bis Montag, den 20. Mai, morgens 9 Uhr,

bei dem Unterzeichneten einzureichen. Den 15. Mai 1889.

Wilhelm Balz, Weißgerber.

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