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tzdierrste in Nagold: den 13. Deschr. ^j^10 >2 Uhr CH istenlehre . Abt.). '/'8 Uhr Er- e im BereiushauS. iag 8 Uhr Bestünde
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tesdienstin Nagold: , 13. Dez. '/-IO Uhr Amt. 2 Uhr Andacht. Rohrdors.)
Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1 mit TrLger- lohn 1.20 im Bezirksund 10 Lm-Berkehr 1.2ö im übrigen Württemberg 1L8 Monatsabonnements nach BerhältniS.
Anzeigen-Gebühr
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Geskllschisttt.
ftl in NdmwIs-ökKK Wild.
Jevnspvecher Mn. SV.
8». Acchrgcrng.
Zsennfpneche» Mir. SV.
Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. SonntagSblatt und
Echwäb. Landwirt.
M 293
Montag dm 14. Aezemver
1908
Amtliches.
An die Schrrltheißerrämter.
Mutznah««» gegen dt« u«herziehe»d«n Handwerk-burschen «nd Stromer.
Das Obrramt steht fich veranlaßt, den Schnlthcitzen- Smter« dte unermüdliche vud energische Handhabung der bestehenden Vorschriften über die Maßnahmen gegen das Stromert«« wieder«« zur besouderrn Pflicht zu machen.
Insbesondere werden die Ort-biHörden ange- wiesen, alle in ihren Gemeinden zweck-».mittellos herum« ziehende Stromer, sofern dieselben längere Zeit, etwa 3 bis 6 Wochen, je nach den Papieren u. de» Aussehen des Betreffenden, außer Arbeit stad, wegen Landstreicherei fest- zunehmeu und anher einltefern zu lasten, sowie dte Polizei« organe strenge auzuweisea, bettelnde Stromer mwachsichtltch zu verfolgen, festznuehmen und hieher vorzuföhreu.
Andererseits hat man Grund, den Schnllheitzen« Sinter» einznfchärfe», das uubemtttelten und arbeitslosen sowie besonders arbeitsunfähigen Reisenden durch dte OrtSarmeubehördeu die notwendige Unterstützung in Gemäßheit des § 28 deS UnterstützuvgswohufitzgesetzeS womöglich gegen kleine Arbeitsleistung z. B. Steinklopfeu, Straßeuretutgen usw. zu gewähren ist. Die Organe der öffentliche« Armenpflege« werde« strenge dafür verantwortlich gemacht, daß keinem Hilfsbedürftigen die erforderliche Umerstützaug voreuthalteu oder vorzeitig wieder entzogen wird.
Sodann wird unter Bezugnahme auf die Min. Erlaffe vo« 28. Juni 1898 und 3. Dez. 1901 betr. die Organisation des Arbeitsnachweises darauf htngewieseu, daß an allen größeren Plätzen und auch in unserem Bezirk in den Städten Nagold, Altmstetg, Haiterbach und Wtldberg, sowie in der Gemeinde UatertÄheim ArbettSuachweiSstelleu errichtet find, welche noch mehr als seither von Arbeitgebers und Arbeitnehmern in Anspruch genommen werden sollten. Den Beschäftigungslosen steht tu den Arbeiterkolonie« ein gutes Uaterkommen zur Verfügung.
Auch sollten die Ortrbehörden unablässig dafür Sorge tragen, daß alte, gebrechliche, landarme Handwerksbrrrscheu in den Landarmenanstalte« ausgenommen werden.
Endlich darf man wohl von dm Bezirk-einwehner« aufs Bestimmteste erwarten, daß sie um Unterstützung uach- suchende Stromer abwetsea und unbedingt an dte OrtSarmen- behörom verweisen, sowie dte Polizei in der Ermittlung und Festnahme der aufdringlichen Bettler nach Kräften unterstützen.
Dte Polizeidiener der Gemeinde« find Vorstehende« gemäß von den Herren OrtSvorsteher zu instruieren, auch ist den Gemeindeaugehörigm von diesem Erlaß in geeigneter Werse Kenntnis za geben und ist weiter derselbe de« Gemet»dekollegie» «itznteile«, worüber BollzugS- vermerk im Schulrheißenamrsprotokoll zu machen ist.
Nagold, den 11. Dez. 1908. K. Oberamt Ritter.
Am 1». Dezember ist von der Evangelischen Oberschuidrhörd» di« Schulstelle in Frrudenstein, Bez. Nnirtlingrn, dem Schullehrer Lai ftner in Haiterbach übertragen worden.
Abenteuer des Shertock Holmes
von Sonn» Doyle.
Das getupfte Band.
(Fortsetzung.)
(Nachdr. verb.)
»Der Arzt untersuchte den Fall sehr sorgfältig", berichtete Fränleiu Hrleue Stauer weiter, „denn daS ausfallende Treiben unseres Stiefvaters war in der ganzen Grafschaft bekannt; er war jedoch nicht imstande, eine bestimmte Todesursache zu entdecken. AuS meinem Zeugnis ging hervor, daß die Tür von innen verschlossen gewesen war, und die Fenster waren durch altmodische Läden mit breiten Etsenstäben verrammelt, die jede Nacht vorgelegt wurden. Aach die Wände untersuchte mau sorgfältig, fand sie jedoch völlig unversehrt und fest, ebenso wie den Fuß« bodeu. Der Kamin ist zwar weit, aber «it vier starke» Etseustäbm vergittert. Reine Schwester war also zweifel- los ganz allein, als ihr Geschick sie ereilte. Auch von äußerer Gewalt war keine Spur au ihr zu entdecken."
„Und Gift — wie steht eS damit?"
»Die Leiche wurde von ärztlicher Sette daraufhin untersucht, aber ohne Erfolg."
„WaS ist nun Ihre Anficht über die Ursache dieses bedauerlichen Todesfalls?"
„Ich bin der Meinung, daß meine Schwester lediglich infolge einer durch Schrecken verursachten Nervenerschütter«
KoMische MeSersicht.
Di« royelistische Jugend vo» Paris, dte fich fett einiger Zeit wieder recht uuliebsa« durch Beraustaltuug von Krawallen aller Art bemerkbar macht, demonstrierte vor dem Denkmal der Jeaune d'Arc. Mau rief ausdauernd: M lebe der König." Polizei schritt ein und verhaftete nach einem kleinen Handgemenge mehrere Demonstranten. Acht Poltzeibeamte erlitten Verletzungen.
I» der franzöfifchen Depntierteukammer wurde die Regierung wegen der Entlassung des Admiral Sermiuet interpelliert. Im Laus der Debatte, in der ClLmeueeau und der Mariueminister heftig angegriffen wurden, erklärte Cltmenceau, die Regierung habe ihren Spruch für unerläßlich gehalten, da Admiral Sermiaet schon einmal ernstlich verwarnt worden sei. Die Kammer müsse der Regiemug betpfltchtrn, die aus Achtung vor der Dtszibliu gehalten habe, ohne die eS keine Armee gäbe. Dte Reorganisation der Marine könne nicht dadurch herbeigeführt werden, daß die Admirale Lärm schlügen. Dte Regierung habe gegen Sermiuet die einzelnen Stufen der Disziplinarstrafe« erschöpft. Au einerseits sei dem Admiral die Laufbahn nicht abgeschnittea. Er sei ein guter Seemann nnd würde nach Sühnung seines BerschuldenS seinen Rang wieder einnehmeu können. Die Regierung forderte schließlich ein Vertrauensvotum, das ihr auch mit 355 gegm 142 Stimmen erteilt wmde.
Präsident Castro vo« Beneznela ist in Bordeaux etngrtroffeu. Ob man dort seiner Landung Schwierig- ketteu bereitete, wie eS in der Absicht der sräuzöstscheu Regierung gelegen haben soll, ist noch nicht bekannt. In Santander empfing Castro einen spanischen Journalisten, dem er erklärte, er wolle fich in Berlin einer Niereuopera« tiou unterziehen. Darüber befragt, ob seine Reise auch einen politischen Zweck verfolge, gab Castro eine ausweichende Antwort.
Im englische» Unterhaus erklärte Premierminister ASqmth, daß unter den noch zur Verhandlung stehenden Regierungsvorlagen fich eine solche befinde, die die Berwen- dnng von Hopfensurrogaten im Brauereigewerbe und die Einfuhr von Hopfen verbietet. Hopfen in Verpackungen, die den Namen seines Eigentümers oder Erzeugers und die Bezeichnung des Ursprungslandes tragen, soll von de« Einfuhrverbot nicht betroffen werden.
Die Jangtürke« leitete» wegen unzureichender Wiuterbekleidusg des Militärs öffentlich: Sammlungen ein, nm warme Uoterkleider und Decken beschaffen zu können. — Bei Drama wurden Gendarmen von einer griechischen Lande mißhandelt und ihrer Gewehre beraubt. — Neuerdings «acht fich mehr und mehr ein anttösterreichtscher Einfluß Englands bemerkbar.
Die Zurückziehung der amerttanischenTrnppe«
von Cuba wird nach einer Mitteilung deS Kiiegssekretartats am 1. Januar beginnen. Die Räumung wird bis zum 28. Januar dauern, an welchem Termin die provisorische Regierung ihr Ende erreicht. Eise geringe Truppeumacht
ung starb, obwohl ich von der Ursache dieses Schreckens keine Ahnung habe."
„Hielten sich zu jener Zeit Zigeuner in dev Anlagen am Hause auf?"
„Jawohl; es stad fast immer welche da."
„So, so; und was glauben Sie, daß Ihre Schwester mit der Andmtsug vou einem .getupften Band' oder auch einer .getupften Baude' meinte?"
„DaS möchte ich manchmal lediglich für eine Ausgeburt des Fieberwahns halten; daun «eine ich aber auch wieder, es köuute fich auf eine Baude von Menschen, vielleicht garade auf die Zigeuner in dm Anlagen, bezogen haben. Möglich, daß die getupften Tücher, die viele vou ihnen um den Kopf tragen, ihr zu der auffallenden Bezeichnung Anlaß gegeben haben."
Holmes schüttelte den Kopf, als sei er ganz und gar nicht befriedigt.
„Wir tappen noch ganz im Dunkeln meinte er, „bitte fahren Sie in Ihrer Erzählung fort."
„Zwei Jahre find seitdem vergangen, und mein Leben war inzwischen einsamer als je. Vor eine» Monat jedoch hat mir ein lieber langjähriger Bekannter namens Percy Armitage die Ehre erwiesen, «m meine Hand anzuhalteu. Rein Stiefvater hat nichts dagegm, Md so soll unsere Verbindung noch tu diese« Frühjahr stattfiuden. Seit zwei Tagen hat mau begonnen, Ausbesserungen au dem westlichen Flügel unseres Wohnhauses vorzuuehmeu, wobei die Wand au meine« Schlafzimmer durchbrochen wurde, so daß ich da» Zimmer, in dem meine Schwester starb, beziehen und
soll indessen bis zum April zurückbleibeu, um während de»
UebergaugeS der provisorischen in eine reguläre Regierung letzterer verfügbar zu sein. ___
Deutscher Reichstag.
Berlin, 11. Dez.
Etat und BesolduugS-Borlage. — Spahn (Z.): Ich hoffe, daß es der Budgetkommisfiou gelingen wird, den Etat za verbessern Md auch die BesolduugSvorlage m eine etwas verbesserte Form zu bringen. Erwünscht ist eme wettere Erhöhung der Gehälter der Uuterbeamteu. Die Gehaltssätze der Reichsbeamten müsse« denen der Eiuzel- staateu gleichgestellt werden. Solange Preußen, Sachsen und Hessen an den WohunugSgeldzuschüfseu festhaltev, könne« wir sie auch tm Reiche nicht missen. Die Ausführung de» ReichSvereinSgesetzeS steht mit den Erklärungen de» Staatssekretärs des Jauern bei den Verhandlungen über das Gesetz im Widerspruch. Der Minister verbietet in Ge- werkschaftSversamwluugeu die polnische Sprache. Bei den bedauerlichen Exzessen in Prag liegt die Schuld auf beiden Setten. Das Mißtrauen gegen unsre auswärtige Politik besteht schon lauge.
Staatssekretär Deruburg: Der Kamps, der gegen unsere Politik tu Ostafrika geführt wird, ist nicht nur ein Kampf gegen daS dortige Gouvernement, sondern auch et» Kampf gegen den deutschen Reichstag. Ich habe keinerlei Klage« über das dortige Gouvernement erhalten. Wenn mau mit alten Zöpfe» bricht, macht mau fich Feinde; aber dte Art, wie dieser Kampf geführt wird, maß jeder vornehm denkende Mensch verurteilen. Ich komme zur Frage der Diamanten. DaS Lettmotiv in dieser Richtung hat mau einer Baukettrede entnommen, dte ich in der deutschen Kolonial,esellschaft gehalten habe. Ich habe mich in dieser Frage anfangs sehr skeptisch verhalten. Ucber die Diamant- selber in Lüderitzbncht liegt jetzt der Bericht eines sachverständige« Geologen vor. Darnach find die Felder 40 Kl», laug Md 10—100 Meter breit. Bei den dortigen Funden betragen die FörderaugSkosteu 5 ^ pro Karat bei einem Wert vou 33 Schilling. Die Diamanten in Pretoria und Ktmberley liegen fest im Gestein, dte vou Lüde- ritzbucht lose im Sande. Ich habe selbst welche auf der Straße ansgeleseu. Ich hoffe, daß fich unter deutscher Führung ein Diamauthaudel bilden wird. Die Behauptung vou einer Verfügung, daß die Diamanten tu Hanau geschliffen werden sollen, ist unrichtig. ES würde mich freuen, wenn der deutschen Industrie auf diese« Gebiete eine neue Einnahme geschaffen würde.
Singer (S.): Hoffentlich geht eS de« Staatssekretär mit den Dtamantfuudeu nicht ebenso, wie mit den Gold- suudeu in Ostasrtka. Unser Bündnis mit Oesterreich darf nicht dazu führen, daß wir wegen Bosnien Md der Herzegowina in einen Krieg verwickelt werden, der schließlich zu eine« Wellkrieg führen kann. Wir wollen keine Kabinettspolitik, sondern wir wollen eine BolkSpolttü. Die Borwürse, daß wir keine vaterländischen Interessen hätten, find durchaus unbegründet. Wir diene n dem Baterlaud in ehrlicher Weise .
tu deren Bette schlafen mußte. Stellen Sie fich nun meinen gräßlichen Schrecken vor, als ich in der! letzten Nacht, während ich gerade mit dem Gedanken au ihr schreckliches Geschick beschäftigt wachend dalag. plötzlich daS leise Pfeife« vernahm, da» ihren Tod vorherverkündet hatte. Ich sprang auf und steckte die Lampe an, vermochte jedoch nichts i« Zimmer zu entdecken. Zu erregt, um wieder zu Bette zu gehen, kleidete ich mich an und schlich mich, sobald der Tag graute, auS dem Haufe, ließ mir tu dem gegenüberliegenden Wirtshaus zur Krone einen Wagen auspauueu Md fahr nach Leatherhead; vou da bin ich heute früh hier etuge- troffen zu dem einzigen Zweck, Sie aufznsacheu Md um Ihren Rat zu bitten."
„Daran haben Sie sehr wohl getan," versetzte Holme». „Aber haben Sie mir auch alles gesagt?"
„Gewiß, alles."
„Doch nicht, Fräulein Rvylott. Sie schonen Ihren Stiefvater?"
„Warum? WaS wollen Sie damit sagen?"
Als Antwort schlug Holme» dte Spitzeumauschette zurück, welche das rechte Haadgeleuk der Erzählerin bedeckte.
Fünf kleine blaue Male, stchtlich von 5 Fingern her- rührend. zeichneten fich Ms ihrem weißen Arme ab.
„Sie find mißhandelt worden," sagte Holme».
Lief errötend bedeckte sie die Stelle wieder. „Tr ist ein rauher Manu," sagte sie, „der vielleicht selbst kaum weiß, wie stark er ist."
(Fortsetzung folgt.)
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