seiner Lebensart in SotteS ewiger Well, vvd damit de- sieghaften Optimismus, mit dem er aus die Höhe seines Lebens schritt. Schon bei seiner Werbung um seine Braut hatte er den Weg, den er gesucht hatte, gesunden. Wie selbständig sein Christentum war, zeigt, daß er seine iu einem edleu Pietismus ausgewachsene viel christlicher erzogene Braut tröstete: „iu ergebenem Gottvertraueu setz ich die Sporen ein and laß das wilde Roß des Lebens mit Dir fliegen über Stock und Block, gefaßt daraus, den Hals zu brechen, aber furchtlos, da Du doch einmal scheiden mußt von allem, was Dir auf Erden teuer ist und doch nicht auf ewig." Die letzte« Lebensjahre des Einsiedlers im Sachseu- wald Ware« infolge der Verabschiedung verbittert und von der Bekehrung deSldentscheu Volles getragen. Beides,färbte auf sein inneres Lebe« ab. »Dein Wille geschehe, stch gcbe «kr Mühe ihn zu verstehen; aber verstehen tu' ich ihn nicht immer", sagte er au seine« 88. Geburtstag zu den deutschen Studenten. Seine Wahrhaftigkeit war das beste au seiner Frömmigkeit; er schöpfte sie aus ewige« Grund. Au der regeu Aussprache nahmen die Herren Seminaroberlehrer Köbele, Verwalter Bauer und Lehrer Haug teil. Der Vorsitzende, Herr Sey­fried schloß mit Befriedigung die gut besuchte und gelungene Bersammlung.

* Bo« Wetter. Der laug ersehnte Regen ist nun eingetrosfea. Das Barometer ist seit vorgestern stark ge­fallen und eia WitteruugSnmschlag stasch eiugetreten. Vor der Einwinterung ist durchdringender Regeu für die Felder und Brunnen sehr erwünscht. Das Erdreich ist voll­ständig auSgetrockuet und die Wafserqaelleu haben stark nachgelassen. Der niedere Wafserstaud ist au der Nagold besonders auffallend. Die Wafsermenge, die gegenwärtig die Nagold liefert, dürfte nicht mehr als 1 odm tu der Sekunde betragen. Die Wafsrrwerksbefitzer haben unter diesem Uebelstaud iu ihren Betrieben sehr zu leiden.

Zu« Weihuachtspäckereiverkehr. Bei dem zu erwartenden starken Verkehr vor Weihnachten wird das Publikum im eigenen Interesse darauf aufmerksam gemacht, mit dem Versand von Weihnachtsgeschenken unter keinen Umstände« bis iu die letzte« Tage znzuwartea, die einzelnen Stücke gut und dauerhaft zu verpacken und zu verschnüren, oder Kistchen gut zu verschließen. Hervorsteheude Nägel an Kisten find zu entfernen. Die Adressen au den Stücken find, deutlich geschrieben, gut zu befestigen und müssen mit den Adressen aus den Paketadrefseu — Eisenbahupaket- adresseu und Frachtbriefen — namentlich auch hinsichtlich der Empfangsstation, Bahnhof- und Siraßeubezeichuung genau überetustim«eu. Alte Post- Eisenbahn- und sonstige BeförderuugSzricheu — namentlich alte Adressen auf den Packpapieren — müssen unter allen Notständen vor der Auflieferung befestigt werden. Die Nichtbeachtung vor­stehender Anweisungen hat Zurückweisung der Sendungen von Seiten der Auuahneebeamteu, oder aber, falls doch Ueberuahme erfolgt, Verschleppungen und unter Umständen dm Verlust einzelner Stücke zur Folge. ES wird von den

Nagold.

Post-uud Eisenbahudieuststelleu daher dringend um genaue Beachtung der Gesagte» gebeten.

r. Tübi»ge«, 11. Dez. Im kuusthistorischea Institut in der alte» Aula sind iu letzter Zeit wertvolle Kupferstiche und andere Sachen eutweudet worden. Bet der Haussuchung bei einem verdächtigen Studenten der Philologie wurden nicht bloß die vermißten Gegenstände, sondern auch eine Anzahl anderer Kunstblätter und Bücher gesuudeu, die der Dieb anderwärts an sich genommen hat.

r. Schra«berg, 11. Dez. DaS Ministerium des Innern hat die Beschwerde des früheren Stadtschultheißeu Harrer gegen die Entscheidung der Rmtliuger Kreis» regierung iu Sachen seiner Wiederwahl abgewieseu.

Gmünd, 10. Dez. Starke Beunruhigung verursacht namentlich iu Kreisen der hiesigen Hauptiadustrte die iu letzter Zeit vorgekommeueo Diebstähle und Unterschlagungen in Goldwarenfabriken und nicht minder die Nachricht, daß die Kgl. Münze iu Stuttgart Ankäufe von unehrlich er­worbenen Metallen bewirkte. ES ist uuu zwar sestgestellt, daß dabei die dienstlichen Vorschriften eingehakten wo den find, daß aber diese Vorschriften einer Revision dringend bedürfen, um die Verwertung gestohlener Metalle nicht allzu leicht zu machen. Der Handels- und Gewerbevereiu hat nun, laut Gmünder Ztg., iu seiner letzten AuSschußfitzang beschlossen, in diesem Smu in einer Eingabe bet der Zen­tralstelle vorstellig zu werden.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 10. Dez. Bor dem hiesigen Schöffenge­richt gab es gestern ein Nachspiel zu der Buchener KiudeS- Lntsühruug. Der Vater des entführten Knaben, Professor Fertig, war, wie s iuerzeit berichtet, seiner Frau nach Stuttgart uachgefahren. Als er sie iu Begleitung eines Fahnders, der ihr von der Polizei beigegebm war, auf dem hi'figen Teiegraphroamt erblickte, hielt er dem Mann, den er für einen Detektiv ansah, einen Revolver vor dis Brust und schrie Räuber. Wegen Bedrohung und groben Unfugs erhielt Prof. Fertig 10 ^ Geldstrafe.

Deutsches Reich.

Fra«kf«rt, 10. Dez. Ueber das angekündigte „Tage­buch Kaiser Wilhelms II." teilen die Hamburger Nachrichten mit, die Verfasserin sei ein 70 Jahre alreS Fräulein Schröder, die gelegentlich patriotische Werke kompiliert habe, darunter auch ein sogenanntes „Tagebuch Wilhelm II.", das bereits 1903 erschienen sei und kalendarisch allerlei aus dem Leben des Kaisers registriere. Jetzt sei eS bis auf die neueste Zeit ergänzt. Es liege also eine Mystifikation des Publikums vor.

Ma«»hei«, 9. Dez. Kürzlich wurde hier die „Süd­deutsche Bereinigung für staotswiffeuschastliche Fortbildung" mit dem Sitze iu Mannheim gegründet. Sie bezweckt, ähn­lich wie die Vereinigungen iu Frankfurt, Köln und Berlin,

Nsgold.

gereiste« Personen durch »eraustaltuug vou Vorträgen und Uebuugeu Gelegenheit zur Erweiterung und Vertiefung ihrer Keuntuiffe, uameatltch auf dem Gebiete der Staats- und Wirtschaftswissenschaften zu gebe». ES wurde ein Ausschuß von SO Mitglieder» gewählt, dem die Oberbürgermeister der Städte Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg und Freiburg au- gehören, ferner 3 Vertreter der bad. Regiemug und der Hochschule», ei« Mitglied der Mannheimer Handelskammer, einige Industrielle und je ein Vertreter von Hessen, Würt­temberg, Elsaß und der Pfalz.

Trier, 11. Dez. Der iu der Eisenbahn ermordete Regel war iu Koblenz vorher in die dritte Klaffe etugestiege« und sprach dort mit einem Polizisten. Da kam Maagh mit Billeten zweiter Klaffe bis Trier, worauf Regel umflieg. Maagh ist wegen eines DikbstahlS in der Bonner Badeanstalt mit sieben Monaten Gefängnis vorbestraft.

Ausland.

Wie«, 10. Dezbr. Im Abgeordaetenhaufe verlautet, daß die Aufhebung des Standrechtes und des Farben- Verbotes iu Prag ffür Beginn der nächsten Woche ge- wärtigt wird.

Pari», 10. Dez. Der Leiter des anthropometrischen Dirustrs, Bertillon, hat erklärt, daß die Fingerabdrücke, die an verschiedenen Gläsern und anderen Gegenständen in der Billa des ermordete» Malers Stetuheil wahrgenom- meu wurden, vou der Köchin Martette Wolfs herröhreu. Zufolge dieser Feststellung hat der Untersuchungsrichter Andre seinen gegen eine andere Person gerichteten Verdacht fallen lasse».

Pari», 11. Dez. Folgenschwere Explosion. In der Rne de Regard, sechster Bezirk, wurde gestern ein HauS durch eine Exolofiou zerstött. Unter den Bewohnern brach eine Panik ans. Mehrere Personen sprangen aus den Fenstern und verletzten fitz schwer. Durch die Explosion erlitten etwa zehn Mensche» teils Brandwunden, teils durch Einatmen giftiger Gase ErstickuugSanfälle. Die Ursache der Explosion ist noch nicht aufgeklärt. Nach einer Darstellung soll ein Attentat vorliegru, nach einer anderen soll ein großer Pulvrrvorrat den einer der Mieter, eis leidenschaftlicher Jäger, in seiner Wohnung bewahrte, sich entzündet haben.

Stockholm, 10. Dez. Die Nobelpreise dieses Jahres sind wie folgt verteilt: für Chemie Professor Rutheuford- Mauchester. Physik Professor L Pvmaun-Paris, Medizin Professor Mettchnikcff-PariS und Professor Paul Ehrlich- Fcanksnrt a. M, Literatur Professor Euken-Jena.

Verzeichnis der Märkte iu der Umgegend.

Vom 14.-19. Dezember.

Altensteig: 18. Dez. Biehmartt.

Hiezu ein zweites Blatt und das Illustrierte SonutagSblatt.

Druck und »erlag der G. W. Zatser'fchen BoHdrnckrret I*»a Zaiser, Nagold. — Für di« öiedaktio» verantwortlich: K Paur.

Rohrdorf, Oberamts Nagold.

AvS der Konkursmasse der

jchMWllrr lr-MIei- 1 . Wmillel-Wke

Gesellschaft rnit beschränkter: Kaftung Hier

Weinen

werde« faßweise bikizst adgrzrde«. PANI Lus, U-Motek.

Vergebung von Bauarbeiten.

Für das neue SchulhauS »it Lehrerwohuung und besonderem Schülerabtrittgebäude find folgende Arbeite» zu vergeben:

bringe ich am

Dienstag, den 15. d. Mts,

nachmittags X Uhr

i» de« Fabrikko«t»r zur erst«aligeu öffentlichen Versteigerung: Geb. Nr. 629, 529a 3 a 91 qm

Mlik- >. Nkl>k»-kMk

nebst 8 L 46 qm Hofraum und P. Nr. 1161 1 da 4 a 52 qm Acker und Weg am vorderen Steivberg. Braudvers.-Auschlag 49640

In dem Anwesen wurde seither mit bestem Erfolge die Fabrikation vou Lederkohlen und Härtemitteln sowie das Stanzen vou Ledersohlev und Kappen, auch die Anfertigung vou Stiefelabsätzen betrieben. Die Maschinen find durchweg fast neu.

Kaufsltebhaber find eiugeladeu.

Den 5. Dezember 1908.

Konkursverwalter:

Schaufler.

Die Stadtgemeiude Nagold

UM* Verkauft -WU

am Montag, -e« 14. Dezember

Beigholz und Rcisich

und zwar im Distrikt Killberg Abteilungen vordere Lache, Lehmgrube, Besevreisteich und SklleSbnckel: 3 Rm. rottauueue Scheiter (Schiudelholz), 70 Rm. sonstige Nadelholz.

Scheiter und -Prügel; 2 R«. eichenes Werk­holz 1,20 m laug und 8 Rm. sonstige eichene Scheiter und Prügel; 300 Büschel RadelreiS nud 10 Hansen ungebundenes Limb- und RadelreiS.

Zusam»enknuft «ach«. 2 Uhr bei der Schuepseneiche neben der Pflauzschnle.

Nvhrdorf.

Unterzeichneter verkauft nächsten

Mostag den 14. Dez., nach­mittags 1 Uhr

1 starken Leiterwagen, 2 große u. einen kleineren Fvhrschlitten, 1 Herreaschlitten mit Rehfelldecke, 2 Pflüge, 2 Eggen n. 1 eis. Egge, 1 Dresch­maschine v. Patz­mühle, 1 großes neues Güllenfaß, ea. 80 Ztr. Wiesevhensowie verschiedenestarke Ketten nsw.

Aakov Mngler.

Sulz.

Einen 13 Monate alten

Zucht- MgW Darren

Haupt­

gebäude

!Grabarbeiten im Voranschlagsbetrag von 850

Schülsrabtritt-

gebäud»

80

Maurerarbeiten im „ von

17 500

1070

Dachdeckerarbeiten (Biberschwänze) .

1500

180

Zimmerarbeiten.

6 600

400

Verschindlungsarbeiten.

930

—

Flaschnerarbeiten .

800

100

Gipserarbeiten.

1270

160

Schreinerarbeiten.

3 480

110

Glaserarbeiten.

1 640

12

Schlosserarbeiten.

680

70

Schmiedarbeiten.

240

—

Anstricharbeit.

1 260

80

Pläne, Voranschlag und Bedingungen löaueu auf dem Geschäfts­zimmer des Unterzeichneten eingesehen werden.

Angebote in Prozenten des Voranschlags ansgedrückt find schriftlich, verschlossen nnd mit entsprechender Aufschrift versehen, spätestens; bis

Montag den 2is. Dezember, nachmittags 2 Uhr

bet dem Schultheißmamt Rohrdorf emzvreichev, woselbst zm genannten Zeit die Eröffnung der Angebote stattfindet, welcher die Bieter auwohnen können. Zuschlagssrtst 14 Tage.

Nagold, den 4. Dezember 1908. ^ ^

HöeramtsSaurneister:

Schleich er.

sucht zu kaufe»

Ariedrich Hlöym, I. S .

Ebhansr«.

Unterzeichneter verkauft 2 fchö»e rehfarbene

Ziegen Ml 1 Z.-lMlA.

Peter Kummer.

Naqold.

Von einem in den nächsten Tagen eintreffeudeu Eisevbahnwaggon

Ztrvki

kann noch ca. 100 Ztr. abgebeu.

Outekunst z. Löwen.

Brockmarms Futterkalk

hält auf Lager »er Obige.