wöhultcheu Roggenbrotes aufzuweiseu. Das neue Kommiß­brot, das dem gewöhnlichen Bäckerbrot ähnlich ist, schmeckt ln keiner der beiden Arien (es werden nämlich zwei neue Sorten versucht) so sauer wie das alle. SS hat aber noch den Vorzug, daß er auch die Mannschaft auf längere Zeit zu sättigen imstande ist. Alle Versuche scheiterten nämlich bisher au diesem Umstände. Der Soldat braucht für seine laugen Märsche und seine kräftige Arbeit auch ein Brot, das ihn zu sättigen und während der Dauer des Marsches satt zu halten im stände ist. Das gewöhnliche Bäckerbrot ist für diesen Zweck zu leicht. ES müßten auch von diesem weniger kräftigen Brot ganz andere Mengen ans dem Marsche mitgeführt werden, um dasselbe Endziel zu haben, wie das Kommißbrot. Dadurch wäre der Soldat aber wieder in der Rarschfähigkeit gehindert.

Ausland.

Wie«, 4. Dez. Im hiesigen Rathauskeller kam eS gestern nacht zu einer großen Kundgebung gegen den Abg. Klosec. Er wurde heftig beschimpft und unter den Rufen: Hinaus, Landesverräter! mit seinen Begleitern, dem ehe­maligen tschechischen LaudsmanuSmiuister Praczrk und dem StaatSauwrlt Slawa, gezwungen, das Lokal zu verlassen.

Parks, 4. Dez. Französische RechtShörer nud zahl­reiche Rechtsanwälte richteten au die z. Zt. hier weilende Abordnung des Prager StadtrateS eine Zuschrift, in der es heißt: »Die französische Hochschuljugend nimmt mit lebhafter Sympathie an den Bestreb rügen des tapferen kleinen Tschechenvolkes Anteil, das mit solcher Entschieden­heit gegen die alldeutsche Hydra kämpft. Die französischen Herzen werden nicht vergessen, daß im Jahre 1870, als ganz Europa vor dem preußischen Sieger verstummte, die Tschechen allein es gewagt haben, ihre Stimme zu Gunsten des verstümmelten Vaterlandes zu erheben.

Pari-, 4. Dezbr. Wieder hat eine wichtige, dem Uatersuchungsrichter von Frau Steiuhetl gemachte Angabe sich als lügenhaft erwiesen, vnd zwar ihre Behauptung, daß ihr materielle Vorteile aus dem Ableben ihres Satten und ihrer Mutter nicht erwachsen. Frau Japy bezog von den Japyschen Spinnerei-Aktien im Nennwert von 50000 FrS. die ihre Tochter als Mitgift erhielt, die erheblichen Divi­denden als JahreSrente. Dies fällt Frau Steiuheil zu. UeberdieS erhält sie */e der Summe von 20 000 FrS., aus

welche zu Gunsten ihrer 4 Kinder nud ihres Schwieger­sohns Steiuheil Frau Japy versichert gewesen ist, und ferner erbt sie das auf 8000 FrS. geschätzte Haus, welche- als BaterSerbe Eigentum ihres Güten gewesen ist. Als unwahr erweist sich aber auch ihre Behauptung, daß ihr Satte Adolf Steinheil nicht fähig gewesen wäre, aus eigener Kraft den Haushalt zu bestreiten. SteiuheilS Vater war ein sehr bekannter, vielbeschäftigter Kirchenfeustermaler. Der Sohn behielt nach de» Vaters Tode die guten Klienten und arbeitete viel für die Sacricoeurktrche von Montmartre und andere Kirchen. Nach kontrollierter Aufstellung ver­diente Steiuhetl seit srtuer Verheiratung mit Margarethe Japy rund 1 50 000 FrS. Es ist schwer, zu glauben, daß ein so fleißiger Künstler Zeit gesunden haben soll, ein Lasterleben zu führen, wie Frau Steiuheil eS beschrieben hat. Alle Personen, die ihn näher kannten, bezeichnen ihn als charakterschwach, aber von perversen Neigungen war auch gerüchtweise niemals die Rede.

Es ist viele- fa«l i» der französische« Marine, das wußte mau schon längst. Daß aber Zistäude möglich wären, wie sie au amtlicher Stelle jetzt offen zugestauden werden, hätte mau nicht für möglich gehalten. Bezüglich der Gerüchte, daß die MuuitiouSvorräte der Kriegsflotte sehr maugelhaft seien, erklärte nämlich der Befehlshaber de» französischen MittelmeergeschwaderS, daß diese Gerüchte be­dauerlicherweise auf Wahrheit beruhen. Die Schiffe besäßen nur die Hälfte der vorgeschriebeneu Borräte, so daß sie nach dreistündigem (?) Feuer genötigt seien, den Kampf aufzugebev. Daß eS mit der Munitionsversorgung auf der französischen Flotte haperte, war ziemlich allgemein bekannt. Aber ebenso allgemein nahm mau bisher au, daß die Munition der französischen Flotte minderwertig sei, wie das die ver­schiedenen Pulverexplofionen deutlich genug bewiesen haben. Daß aber den französischen Schiffen die Hälfte der etats­mäßigen Munition fehlt, daß sie also damit in ihrer Kampf­kraft gelähmt und um die Hälfte herabgesetzt ist, das ist ungeheuerlich. Wenn Frankreich so ungerüstet ist in ernster Zeit, so muß sich damit auch natürlich seine BüuduiSfühigkeit mindern. Diese Enthüllung ist deshalb geradezu vernichtend für Frankreichs maritimes Ansehen.

Btvckhol«, 4. Dez. Von Sven Hedin ist heute aus Kioto die telegraphische Mitteilung eiugegaugev, daß er ans seiner Heimreise nicht vor Anfang Januar nach

Moskau kommeu werde. Der Forscher erhielt eine Einlad­ung nach Port Arthur.

Belgrad, 4. Dez. Trotzdem an amtlicher Stelle aus dem Glückwunsch-Telegramm König PeterS au Kaiser Franz Joseph kein Hehl gemacht wird, nehmen die Blätter keine Notiz davon, während einige sogar behaupten, der König habe nicht gratuliert. Nur das BlattOtazbiua" bestätigt die Absendung des Telegramm» und greift den König deshalb heftig an, indem eS gleichzeitig die Skupt- schtiua auffordert die Regierung für diesen vom König be­gangenen Verrat am Vaterland zur Verantwortung zu zteheu.

Rewyork, 5. Dez. AuS Schanghai wird gemeldet, Deutschland habe einen ähnlichen Betrag wie Amerika mit Japan geschloffen.

Landwirtschaft Handel »ad Verkehr.

-t. Ebhauseu, S. Dez. Gestern fand aus dem htefigen Rat- hau» der Verkauf von ca. ISO Fm. Laughol, statt, da» in 3 Lose» zu IlS, 11t und IIS'/, de» Rrvierpreise» abgegeben wurde. KonkursEröffunnge«.

Karl König, Sattlermeister in Schömberg. Gregor König, Bäcker in Reutlingen.

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Literarisches.

Der Schöffe«- ««d Geschworene« Dienst i« Deutsche« Reich nebst einem Anhang einschlägiger Gesetze»Vorschriften über Rechtsmittel gegen Urteile, über amt»gerich'.liche Strafbefehle, da» Urmenrecht, da» Reichsstrafgesetzbuch (Strafarten, Strafmaß, Ver­jährung rc), sowie der Bestimmungen über Reisekosten der Schöffe« und Geschworenen in Württemberg, Preuße» und Bayern. Da» Büchlein, besten au»sührlicher Titel einen ganzen Inhalt wildergibt, will nur den Laten, die -um Amt eine» Schöffen oder Geschworenen berufen werden können, eine Zusammenstellung derjenigen gesetzlichen Vorschriften geben, welche die Art und Weis« der Bestellung zu diese» Ehrenämtern und ihre Aufgabe» betreffen. Daneben finden sich einige Anmerkungen «ingrstreut, welch» Verweisungen »ad kurz, Erläuterungen enthalten. Preis 1 ^

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15135

Pflasterarbeitku ....

570 .

55 .

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4. Dohlen.

3210

380 .

3 620 .

5. Sich rheitSmMel.

240 .

70 .

310 .

Summe

23960 ^

5 505

29465

Der Kosteuvorauschlag. die Pläne und die VergebuvgSbedtuguugeu können bet dem Tch«ltheißeua«t Ebha«fe« etngesehen werden.

Die Bestimmungen über die Vergebung von Arbeiten und Liefer­ungen, die der Ausschreibung zugrunde liegen, find im Gewerbeblatt von 1903 Nr. 8 nud 9 abgedruckt.

Bon den Bewerbern find die Angebote für Seide Markungen ge­meinsam tu Prozenten der UeberschlagSpreise avSgedrückt, unterschrieben, versiegelt und mit der Ueberschrtst »Angebot für Straßeubauarbeiteu" ver­sehen, spätestens am

Freitag, de« 11. Dez. 1SV8

vormittags IG Uhr

Sri dem Schnltheitzerramt Ebtza«se» frei etuzureichen. Bewerber, die dem Schulthetßeuamt nicht bekannt find, haben den Angeboten Zeugnisse aus neuerer Zeit über Vermögen uad GeschäftStüchtigkeit veizuschließeu. Die Eröffnung der Angebote, der auch die Bewerber und ihre Bevollmächtigte auwohnen können, wird sofort nach Ablauf der Frist für ihre Einreichung vorgenomrea werden.

Der Zuschlag erfolgt innerhalb 10 Tagen; bis dahin bleiben die Bewerber au ihre Angebote gebunden.

Edhause», den 27. November 1908.

Schultheitzenamt

De«gler.

Kalender p » O W Zaiser.