sprachen wurde eine Resolution gegen die ReichSweiusteuer gefaßt und gleichzeitig die hessische Regierung aufgefordert, ihren Bevollmächtigten im BundeSrat za beauftragen, im Reichstag gegen die Weiusteuer wie auch schon vorher im Bnudesrat Protest zu erheben.

Ansfig, 30. Nov. Zahlreiche deutsche Stadtvertret- ungeu NordböhmsnS protestierten in einer Versammlung unter freiem Himmel gegen die Prager Exzesse.

Ausland.

Bo« Bodensee, 27. Nov. Ein französischer Find­ling. Der Kapitän des schweizerischen Dampfschiffes .Gott­hard" fischte auf der Fahrt nach Romanshorn auf offener See einen Registrierballon auf. An dem geplatzten Ballon hing ein Weidenkorb, in welchem sich verschiedene Instrumente nebst einer Uhr befanden. Aus dem beigehefteteu Brief geht hervor, daß der Ballon von dem Obosrvatoirs ä« wätsoroloAis ä^ULmigas tu T'rs.pxss, vsx. Lsino-st-Oisv, ausgelassen worden ist.

Prag, 30. Novbr. Weitere tschechische Schand­taten. Gestern abend kam es zu einem neuerlichen Ueber- fall aus deutsche Studenten. Ein Mitglied der deutschen Liedertafel wurde überfallen und sogar verhaftet (!), als die Tschechen ihn beschuldigten, daß er einen Revolver bei sich führe. Bei dem heutigen Spaziergang der deutschen Studenten ans dem Graben kam es gleichfalls zu großen Ausschreitungen der Tscheche», wobei dir deutschen Studenten beschimpft und mißhandelt wurden. Um 12 Uhr mittags wurde bet dem Gebäude der Laadesbank der Kordon der Gendarmerie durchbrochen und die Studenten aogefallcn. Ein Techniker erhielt einen Stockhieb über Leu Kopf, so daß die Schädelkuocheu zersplittert wrrrdes. Auf dem Wenzels- Platz wurde ein öjähriger Knabe von dem Säbelhieb eines Wachtmeisters getroffen und verletzt. Der Student Emst Veit aus Straßburg erlitt Verletzungen an Kopf und Hän­den. Auch cia Redakteur derBohemia" wurde beschimpft und mißhandelt. Die Ausschreitungen dauerten am Abend noch fort. Die Polizei hat sich als »achtlos erwiesen.

Wie», 28. Nov. Der heutigen Huldigungsfitznna des Abgeordnetenhauses blieben die Sozialdemokraten. Alldeutschen und die Tschechisch-Radikalen demonstrativ fern.

Pari-, 28. Novbr Die Kammer beendete heute die Beratung des FinauzgefitzeS und nahm mit 477 gegen 52 Stimmen das Budget im ganzen an. Daraus vertagte sich das Haus auf Montag den 7. Dezember, um dann die Berat mg über die Abschaffung der Todesstrafe fort- zusetzen.

Paris, 30. Nov. Der Leichnam des Malers Stein- heil wurde ausgcgraben und in die Morgue gebracht, ebenso

die Leiche der Mutter. In der Morgue erfährt der Sicher- heitschef Hammed, daß das Gefäß mit deu Eingeweide», die bei der ersten amtlichen Sektion SteiuheilS der Leiche entnommen und in der Morgue aufbewahrt wurden, unauf­findbar seien. Der Untersuchungsrichter Audree wird auch Klarheit darüber zu schaffen fachen, waS von der Version zu halten fei, daß Steiuhetl i» Verlauf eines nächtlichen Streites mit einem geheimnisvollen Hausfreunde erdrosselt worden sei. Nationalistische Blätter tragen kein Bedenken, als diesen Hausfreund den jüngst verstorbenen Schriftsteller Emauuel Areve zu beziehen, dessen Büste demnächst in Corsika enthüllt werden soll. Daß Arene kurz nach dem 31. Mai in ein Krankenhaus gebracht wurde, habe schon damals zu bedenken gegeben.

Paris, 30. Nov. Der Verteidiger der Frau Stetuheil hat einen Protest gegen die Verhaftung seiner Klientin eingelegt, in dem er angibt, daß sie ihre widersprechenden Angaben im Zustande der Hysterie gemacht hat. Die Pariser Presse fährt fort, die Justiz wegen ihres Verhaltens im Falle Steinheil großer Säumnis und Pflichtverletzung au- zuklageu.

Warfcha«, 30. Nov. Auf Grund von Zeitungs­artikeln wurde die Bestechlichkeit hiesiger höherer Magistratsbeamter bei städt. Ankäufen entdeckt. Heute nachmittag untersuchten auf Beraulaffuvg des HauptstaatS- anwältS 7 Untersuchungsrichter in Begleitung von 7 Staats­anwälten die Privatwohmrngrn und vureauS mehrerer MagikratSräte und höherer Beamten ans. Der Magistrats­rat Molbedntzki beging während der Haussuchung Selbst­mord. Es ist erwiesen, daß die BestechungSsumme« etwa 100000 Rubel betragen. Mehrere Verhaftungen wurden vorgeuommeu. Der Stadlpräfidint wird als Zeuge ver­nommen werden. (Rpst.)

Kalkutta, 30. Nov. Sir Edward Norman Baker übernimmt heute von Sir Andrew Fraser deu Posten des Gouverneurs von Bengalen. Fraser verläßt Kalkutta morgen.

Manila, 28. Nov. Der Küsteudampfer ,Pon- ting" mit Retßarbeitern au Bord ist tu der vergangenen Nacht gestrandet. Man glaubt, daß mehr als 100 Mann von den Passagieren und der Besatzung ertrunken sind.

New-York, 30. Nov. DieWorld" kabelt an deu Fürsten Bülow, eine nachträgliche Untersuchung ihrer Fassung des Halescheu Kaiferintervtews habe keinen Beweis für die Echtheit ergeben. Eigentümer und Chefredakteur hätten das Manuskript vorher nicht gelesen; sie drücken ihr aufrichtiges Bedauern über das Erscheinen aus. Ein ent­sprechender Leitartikel erklärt, der Bericht sei irrtümlich, irreführend und unheilvoll in seinen Folgen gewesen, und

schiebt, off.-uSar za unrecht, einen Teil der Schuld auf Hale ab.

Eine furchtbare Gchiff-katastrophe.

Netv-Bork, 30. Novbr. Nach einer Depesche euS Tschifu stießen auf der Rhede 2japanische Dampfer zusammen. Einzelheiten fehlen noch, doch verlautet, daß Vvo Per-so«e» dabei ertrunken sein sollen.

Landwirtschaft Handel >»d Verkehr.

r. Stuttgart, 28. November. Schlachtviehmarkt.

Ochse». Brillen. Kalbe!» u. Kühe. KSlber. Schweine. Zugetrieben: 26 17 »87 189 867

verkässt: 22 iS ISO 139 478

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Bullen ,67 ,68

, 65 . 66

Stiere und »80 ,82

Jungrinder ,77 ,79

. 74 . 76

.. 87 .. 47 Kälber 83 85

,. 78 .. 81 .. 72 .. 76 Schweine 71 72

.. 70 .. 71 ,. 6V .. 6S

Verlauf deS Marktes: mäßig belebt, r. Ulm, 30. Nov. Dem Schweinemarkt waren S76 Milch- schweinr und 12 Läufer zugeführt. Erster« kosteten 1724 »4! letzte re 4S-K0 ^ pro Stück. _

A«»»Srti,r T-besfi»-.

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