Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1 mit Träger­lohn 1.20 im Bezirks­und 10 Kw-Berkehr 1.28 ^ im übrigen Württemberg 1.36 »6, Monatsabonnements nach Verhältnis.

Der GrselWsttk.

Ms- m!> WtzkM str dm Odknmts-SkKK stWld.

As»vnfpvechev Hl». LS. SS. Jahrgang. M«rnspr«ch»r Nr. SV.

Anzeigen-Gebühr s. d. Ispalt. Zeile aus gewöhnl. Schrift oder deren Raum bei Imak. Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübchen und

Schwab. Landwirt.

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veft.lloilM für den Momt Dezember

auf den täglich erscheinende» Gesellschafter mit dem Planderstübche«, dem Illustrierte« SouutagSblatt

und dem zweimal monatlich erscheinenden Schwäbischen Landwirt werden fortwährend von allen Postanstalten und Postboten, von der Expedition und von unseren Austräge- rinnen entgegen genommen.

AuulicheS.

Bekanntmachung

brr S. Z'stralsttlle für die Landwirtschaft, betr. die Ab- haltnag eim- 14tägigea K» se« ü er Wetudehardlaag, Hefcreinzacht »nd S-ll pflege für Küfer aa der Wei»- ba«vns»chSaoftalt za W ia-derg.

Mit Genehmigung des K. Ministeriums des Kirchen- »nd Schulwesens wird in der Wetubauversuchsanstalt in WeinsLerg vom LL. bi» S». J mnrr LS0S ein Kars über Wetnbehandtuna, Hefeeetlzncht und Kellerpfl ge der Weine abgehalten. Während dieses für Küfer (selbständige und ältere Gesellen) berechneten Kurse?, zu dessen Besuch besondere Voikenvtatffe nicht erforderlich sind, werden durch tägliche theoretische Borträge und sich daran anschließende Hebungen behandelt werden:

1. im theoretischen Teil: der normale Gärverlauf des Obst- und Traubensaftes. Dis nützlichen und schädliche» Organismen des Weines. Die Anwendung der Reinhefe für die verschiedenen Zwecke der Weiubrreitnug. Die Ver­mehrung der Retvhese in Traubeusaft und Wein. Die Krankheiten der Weinfässer. Die Kra khetten und Fehler der Weine (Esstgstich, Kahmigwerden, ZSHwerdcn, Braau-, Schwor;- und Bitterwerden, daS Umschlagen der Weine, der Böckser, der Schimmelg schwach der Uaschlittgeschmack und avd res. Theoretische Grundlagen der Schönung. Die Filtrauon der Weine. Das Pasteurifieren derselben. Das Lurch- und Umgären fehlerhafter und kranker Weine. Die Verwendung des Schwefels in der Keller-Wirtschaft.

2. In den praktischen Hebungen: Anstellung von Gär- versnchen. Mikroskopische Untersuchung der nützlichen und schödl chm Weinsrgauismen. Mikroskopische Untersuchung fehlerhafter und kranker W-iue. Die praktische Behandlung kranker Weine. Das Ansehen der Schönungsmittel. Aus­führung von Schöuungsversuchm mit besonderer Berücksich­tigung brauner oder sonst fehlerhafter Weine. Vorprüfung der Weine hinsichtlich ihrer Filtrierfähigkrit. Die Wieder­herstellung kranker Fässer.

Für Württesberger ist der Kurs nnentgeltlich, da die Zentralstelle für Gewerbe und Handel die auf diese ent­fallenden Kostenbeiträge zu übernehmen sih bereit erklärt hat. Nichtwurttembergrr hiben ein Honorar von 25 ^ und außerdem 20 Ersatzgeld für Materialverbrauch usw. und 1 für Bedienung zu bezahlen. Das Honorar und die sonstigen Gebühren find vor der Eröffnung des Kurses an das Kasseaamt der K. WcwbiuMlc Welnsberg zn entrichten.

Abenteuer des SherLock Holmes

von E»»a» Doyle.

4) Fünf Apfelstnenkerne.

(Fortsetzung.) (Nachdr. verb.)

Beachte wohl," sagte Holmes, das Buch beiseite legend, daß das plötzliche Anfhören dieses Grhttmbuudes mit der Zetc zusammevsällt, wo Openshaw mit jenen Papieren Amerika verließ. Wer weiß, ob nicht U.sache und Wirk­ung hier nahe beieinander liegen. Da wäre cs keia Wunder, wenn einzelne der Unversöhnlichsten es auf ihn und seine Familie abgesehen hätten. Du begreifst, was von diesen Re­gistern und Notizen für manche hochgestellte Persönlichkeit in den Südstaateu abhängen kann, und daß da mancher nicht ruhig schläft, ehe die Papiere wieder herbeigeschafft find."

Demnach enthielte das Blatt, das wir gesehen haben.."

Was za erwarten stand. Irre ich nicht, so hieß eS dort:Die Kern« wurdru zugestellt an ö, und 6/ das bedeutet soviel wie: die Warnung der Verbindung wurde ihnen zugefchickt. Daun folgten Angaben, wonach sich 4. und 8 rechtfe:1igten oder anSwauderten, 6 aber nah«, wie ich fürchte, ein schlimmes Sude. Ich hoffe, Doktor, eS wird uns gelingen, den Schleier dieser dunkeln Geschichte zu lüften; einstweilen aber kann der junge Openshaw nichts tun, als was ich ihm riet. Heute ist alles weitere Reden und Handeln überflüssig darvA reiche mir meine Geige!

Dienstag dm 1. Dezemöer

Gesuche um Zulassung zu diese« Kars find spätestens bis zum LS. Dezember d. I. au das Vorsteheramt der K. Weiubauve;suchsavstalt zu richten, da- sie mit seinen Anträgen der K. Zentralstelle für d'e Landwirtschaft zur Entscheidung vorigen wird. Im Gesuch ist Beruf und Alter des TesuchstellerS auzugeben.

Stuttgart, den 23. November 1S08.

In Vertretung:

KraiS.

Bekanntmachung.

betr. die Füllung der Sammelbehälter ber Wasserleitungen für Fe«erlöschzw rke.

Die Gchnltheitzenümter derjenige« Orte, in

welchen Wassrrl'ttungeu vorhanden find, werden auf den Erlaß des K. Ministeriums des Innern vom 5. ds. MtS. Amtsbl. Nr. 20 S. 335, betr. die'Füllnng der Sammel­behälter der Wasserleitungen für Feuerlöschzwecke, hiemit besonders hingewiese« und beauftragt, dem Fruerwehrkommaudaute» und dem für die Uederwachuug des Resei votrs nud der Wasserleitung aufgkstrllteu Brnnue«- meifter von dem vorgenannten Erlaß n«ter entsprechen­der W-isung Eröffnung zu m-chen.

Bollz«zS«achweis wolle i« SchnltheißenarntS- prototoll vsrgemtrkt werden.

Nagold, den 30. Novbr. 1908.

K. Oberawt. Ritter.

Den Schultheiß enämter«

geht mit nächster Post Nr. 10 der Mitteilnnge« für Württ. Polizeiorgane zur Mitteilung au die Polizei- dteuer der Gemeinde und nachhcrigen sorgfältigen Auf­bewahrung zu.

Da man die Wahrnehmung gemacht hat, daß die Polizeidiener häufig die den Schultheißenämteru aus Kosten der Awtskorporatiou Ankommenden Mitteilungen für Württ. Polizeiorgane nicht lesen, wollen die Herren Octsvorsteher sorgfältig darauf achte», daß die Polizeidtener «nd weitere« Polizeiorgane der Gemeinde die den Schult- heißeuämtern jeweils znkommende« Mitteilungen lese« «nd sich mit de« Inhalt derselbe» vertrant mach n.

Die Eröffnung de- Vorstehenden an die Poli- zeiorgoue wolle i« Schrrltheitzeuanrt-Protokoll «ach- gewiefe» werde».

Nagold, dm 30. November 1908.

K. Obrramt: Ritter.

De« OrtSpoltzeibehörd««

der Gemeinden, in welchen ein Fleilchbeschaner seinen Sitz hat, find heute Sonderaddriickr dl» Min st rtalerlaffe« betr. dir Fleischbeschau- usd Schlachtnng-statiftrk vom 9. Novbr. 1908 Ne. 19 022 zugesandt worden.

Dieselben wollen den Fleischbeschau rn anSgehändiat werden. Der Vollzug ist im SchnltheißeuamtSprotokoll eiuzntragev.

Nagold, den 30. November 1908. K. OSeramt: __ Mayer, Reg.-Afs.

Wir wollen versuchen auf eins halbe Stunde das garstige Wetter nud das noch garstigrrr Gebahreu unserer Mitmenschen z» vergessen."

* *

Der Himmel hatte sich am nächsten Morgen aufgehellt und ti gedämpfter Klarheit schien die Ssuue durch den grauen Schleier, der gewöhnlich über der Großstadt schwebt.

Sherlock Holmes frühstückte bereits als ich heradkam.

Entschuldige, daß ich nicht gewartet habe," sagte er, voraussichtlich bekomme ich hente für den jungen Openshaw tüchtig zu run."

Was find deine ersten Schritte?"

Die hangen vo« Ergebnis meiner ersten Erkundigung ab. Vielleicht muß ich doch nach Horsham."

So fängst du nicht damit an?"

N-iL, mein erster W:g ist nach der City. Klingle gefälligst. DaS Mädchen bringt dir den Kaffee."

Während ich wartete, warf ich einen Bl.ck tu die noch ungelesene Zeitung; er fiel auf einen Bericht, bei dem es mich kalt überlief.

Holmes!" rief ich aus,da kommst zu spät."

WaS?" sagte er und stellte die Taffe hin.Ich be­fürchtet; eS schon! Wie ist'S geschehen?" Er sprach ge­laffen, doch sah ich, daß er tief erschüttert war.

Ich hatte den Namen Openshaw gelesen und darüber stand: ,Tragödie an der Waterloo-Brücke.' Da ist der Bericht.

Gestern abrud zwischen 9 und 10 Uhr vernahm der Schutzmann Cook von der Division H., bei der Water-

1S08

Botttftche Hleberfichl.

Nach Meldungen aus dem Orient ist in Serbien wieder der Paßzwang für die vom AnSland kommenden R-iseuden eiugeführt worden. Im bulgarischen Real­gymnasium zn Saloniki fand gestern eine schwere Schüler­revolte statt. Die Schüler demolierten die Einrichtung und bedrohten den Direktor und die Professoren. Der türkische Geschäftsträger in Wien, der mit Freiherr» von Achreuthal eine Unterredung hatte, erklärte, die ottomauische Regierung habe beste Disposition zu loyalen und konzilianten Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn «nd wolle zugunsten der Milderung des Boykotts alles tun, was gesetzlich möglich sei. Er bezeichnet« es als sehr wünschenswert, daß Orsterretch-Uugaru und die Türket bezüglich der Konferenz und der dabei zu regelnden Fragen fich verständigen. Die Türkei wolle sicherlich der Konferenz keine Hindernisse in den Weg legen. Der Geschäftsträger betonte Wetter, die maßgebebeudeu Kreise in Kovstanttnopel haben sowohl Serbien wie Montenegro geraten, maßvoll zu bleiben und Ruhe zu halten.

Die Lage auf de« Balkan ist in den letzten Tagen wieder etwas ungünstiger geworden. Die Eiutguugsver- haudluugen zwischen Bulgarien und der Pforte stad gescheitert. Infolgedessen reichte daS bulgarische Ministerium seine Demission ein, die jedoch noch nicht angenommen wurde. Auch in der Türkei steht, allerdings ans andern Gründen, eia teilweiser Ministerwcchsel bevor. In Belgrad fand am Freitag ein M-nisterrat statt, in dem der znrückgckchrte Minister Mtlowaoowitsch über die Ergebnisse seiner euro­päischen Reise berichtete. U. a. soll eS ihm gelungen sein, eine Anleihe in Höhe von vier Millionen Pfund abzuschließeu. Die montenegrinische Regierung richtete an die Vertreter der Signatarmächte des Berliner Vertrags eine Note, die ihre KowpeusatiouSforderuugeu enthält. Zu ih* *'N gehört die Ruck jade van Sptzza durch Oesterreich. Der österreichisch- ungarische Gesandte hat diese Note au die montenegrinische Regierung zurückgestellt. In Oesterreich führt man daS rücksichtslose Hervortreteu Montenegros mit Forderungen auf Hetzereien Englands zurück. Auch in die Haltung Rußlands beginnt man Mißtrauen zn setzen.

An» Tanger wird gemeldet: Exsultau Abdul Asts hat für sich und seine Familie außerhalb von Tanger drei Landhäuser gemietet. Seine früheren hohen Würdenträger, die sich jetzt in Tanger befinden, vermeiden ängstlich, mit ihm zusammmzutreffeu. Sein ehemaliger Minister des Aus­wärtigen verließ ihn unter dem Vorwände einer Wallfahrt nach Mekka, zu der er von Abdul Asts ein ansehnliches Geldgeschenk empfing, worauf er sofort zu Mulay Hafid überging. Treu geblieben ist ihm nur Menebi, den: Abdul Asts früher viel Unrecht zugefügt Hst.

Auf Haiti erfolgte bei Anse L Beau ein schwerer Zusammenstoß zwischen Revolutionären und RegieruugS- truppen. Letztere, die von Kriegsmiuister Celeitin geführt wurden, unterlagen.

Zwischen Japan und Amerika ist ein Abkommen über die Politik beider Länder im pazifischen Ozea n ge-

loobrücke stationiert, einen Hilferuf und einen Fall ins Wasser. Die Nacht war so stürmisch und finster, daß trotz der Hilfe mehrere Vorübergehende» jegliche Rettung unmöglich blieb. Die Stadtpolizri wurde alarmiert, und es gelang, den Körper herauSzuzlehen. Der Ertrunkene ist ein janger Manu, namens John Openshaw, wohnhast zu Horshan wie fich aus einem Briefumschlag erwies, den er in seiner Tasche tmg. ES ist anzunehmen, daß er zum letzten Zug an die Waterloo-Stati'n sollte; bet seiner Hast und der außerordentlichen Dunkelheit hat er wohl den Weg verfehlt und ist auf einen der schmale« Stege geraten, d'.e den Flußdampfern zur Landung dienen. Der Leichnam trug keine Zeichen von Gewalttat, und so wurde der Verstorbene chas Opfer eines Unglückfalles, durch den fich die Behörden veranlaßt sehen sollten, ihre Aafmerksamkftt aus den Zustand der Landuugsstelleu am Fluß zu lenken."

Stumm faßen wir beisammen, HoimcS war niederge­drückter als ich ihn je gesehen.

DaS verletzt meinen Stolz, Watson," sagte er end- lich.ES mag ein kleinliches Gefühl sein aber eS ver­letzt m-.tue« Stolz. Jetzt betrachte ich die Sache als «eine persönliche Angelegenheit, und erhält mich Gott gesund, so soll mir diese Bande nicht eutgehm. (Fortsetzung folgt.)

Raffiniert.Wie kommt es Frau Rütin, daß Bi» Ihr» Dienstboten so lang« haben?-' -Sehr einfach, lieber Herr Doktor I Ich g be Ihnen jedermal gegen di« Kündigung-,«tt einen recht fpann ndrn Roman aus meiner Bibliothek zu lesen, und bi» st« mit der Lektüre fertig sind, ist der Kündigungstermin vorüber I'