Erscheint täglich mit Ausnahme der Eonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1 mit Träger­lohn 1.20 im Bezirks­und 10 Km-Verkehr 1.25 im übrigen Württemberg 1.35 Monatsabonnements nach Verhältnis.

Der GrsklWsttt.

Ms- md LiM-M ftr dm Wmmls-SM Nxick.

Aernfpvechev M«. »S° 8». Jahrgang. Mernfpr-ch-r N»

Anzeigen-Gebühr s. d. Ispaü. Zeile auS gewöhnl. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübchen und

Schwäb. Landwirt.

27 «

Seine Königliche Majestät haben am 28. Ott. d. I. allergnädigst «ruht, die evangelische» Pfarreien Unterjesingen, Dekanats Herren- b«rg, dem Pfarrer Leubr in Sontheim, Dekanats Heidenhetm» Siruhengstett, Dekanats Calw, dem Stadtvikar Alfred Wagner i» Schorndorf zu übertragen.

Seine Majestät der König haben am 21. Nov. d. I. allergnLdigst geruht, den Eisenbahnbauivspektor Freiherrn vonKechler-Schwan- dorf bei der EtsendahnhauptmagaztnSverwaltung Eßlingen seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand zu versetzen und ihm bei diese« Anlaß den Titel und Rang eine» BauratS zu verleihen.

VoMifche MeSerficht.

Die Mehrausgabe« des Reichs für die Erhöhung der Besoldungen der Beamte«, Offiziere und Unteroffifiere Verden betragen für 1908: 75418921 *6, für 1909: 99442119 *6. Zusammen also über 174 Millionen Mark in beiden Jahren. Im einzelnen müssen aufgeweudet werden für das Rechnungsjahr 1909: 35 830000 *6 an BesolduugS- ausbrfftruvg für Beamte, 10697000 *6 an Aufbesserung für Diätare, 4794000 *6 au BesoldungSausbeffervng für Armeeosfiziere, 432000 *6 für Flottevossiziere, 5413000 Mark au Besoldnogsaufbeffernug für Armee-Unteroffiziere, 1060000 *6 für Flotten-Unterosftziere, 20245000 *6 für WohnungSgeldzvschäffe, 1831000 *6 als Mehrbedarf bet den PevfiousfoudS, 13496000 *6 für Erhöhungen der Löhnungen der Mannschaften des Heeres, 782 966 *6 der Mannschaften der Marine, 713 850 *6 für die Neuregelung des Stallservises, 136350 *6 für die Abschaffung des GeschSstSzimmerftrvises, 3963663 *6 für die Ulbernahme der Kosten für Putzz ug beim Heer, 47 300*« bei der Marine.

Zar Reich firauzreform. Wie «au hört, wird die vom Reichskanzler Fürsten von Bülow bei seiner Rede am Donnerstag so eindringlich geforderte und in Ansficht gestellte Sparsamkeit in besonderem Umfange bei der Vor­legung des Reichshaushaltsetats für das Jahr 1909, die Ende dieser Wich; za erwarten ist, in die Erscheinung treten. Wird schon in der Begründnug zu« Entwurf eines Gesetzes betr. Aenderuug i« Finanzwesen des Reiches hervorgehodcn, daß es nach dem Staude der Etotsarbeiten vom 23 Oktober möglich gewesen fti, durch Anwendung weitgehender Sparsamkeit in allen Sftfforts eine Verwilde­rung der veranschlagten Ausgaben vm 92,5 Mill. Mark hrrbeizuführen- so ist km weiteren Verlaufe der Verhand­lungen diese Summe noch erhöht worden; insbesondere find die in den Etats der einzelnen ReichsSmier vorgesehenen persönlichen Kosten für Reist n, Besichtigungen »sw. ganz erheblich h-rabgefttzt und eingeschränkt worden.

Die Balk««frage ist ihrer friedlichen Lösung um ein gutes Stück näher gekommen. Wie derKöln. Ztg." aus Kovstantinope! gemeldet wird, haben öte türkischen und bulgarischen Unterhändler und die Vertreter der Orient- bahu sich dahin geeinigt, daß der Vertrag wegen der Entschädigung über d 8 ostrumelische Bahnstück au die Orientbahu und der Ablösung des Ekgertums d-r Türkei zwischen der Türkei und Bulgarien abg'schlcffea wird, wobei die Orieutbahn sich in verbindlicher Fa m Mit dem Vertrag einverstanden erklärte. Die finanzielle Regelung soll daun,

Abenteuer des Sherlock Holmes

vsu <k»»a» Doyle.

4) Fünf Npfelstnenkerne.

(Fortsetzung.) (Nachdr. verb.)

Zu Anfang des Jahres 1884 war «eia Vater nach Horstzam gezogen und nichts stö te unser Zusammenleben bis zum Januar 1885, Am 4. Tage im neuen Jahr ver­nahm ich einen lauten Ausruf des Staunens von den Lippen meines Vaters als wir eben frühstückten. Da saß er mit einem eben geöffneten Briefumschlag in der einen Hand und fünf trockenen Apfelstaenkerneu auf der ausgestr-ckten Fläche der andern. Er hatte stets über .mein Märchen vom Obersten/ wie er eS nannte, gelacht, fitzt aber, als ihm dieselbe Geschichte passierte, sah er höchst befremdet und ver­wundert drein.

,Was in aller Welt soll das heißen, John ?' kotierte er.

Mein Herz stand still. ,Es ist dasselbe L. L. L." sagte ich.

Er blickte in den Umschlag. .Wahrhaftigst ries er aus, ,da find sie, die Bachstabenl Was aber steht hier da­rüber?'

,Legt die Papiere auf die Sonueuuhr/ laS ich, über seine Schulter blickend.

»Welche Papiere? welche Sonnenuhr?" fragte er.

,Die Sonnenuhr im Garten; eine andere gibt es nichst, antwortete ich; ,die Papiere aber «äffen die zerstörten fein.'

Dienstag den 24. Kovemöer

soweit fie die Orientbahu augeht, direkt zwischen Bulgarien und der Orientbahu geschehen.

Da- «egebNch «uterdrückte Kaifer-Jttterview.

Berlin, 23. Nov. DerReichrauzeiger" teilt mit: New-Aorker Meldungen zufolge macht dieWorld" An­gaben über Aeußeruugeu, die der Kaiser in einer de« amerikanischen Schriftsteller William Hale gewährten Audienz getan haben soll. Wir find ermächtigt, diese An­gaben von Anfang bis zu Ende als haltlose Er­findungen zu bezeichnen. Dasselbe Dementi befindet sich au der Spitze derNordd. Allg. Ztg".

Da- Ende der Berfafs««g-ko«ödie i» Perste«.

Tehera«, 23. Nov. Morgen wird in allen Moscheen eine Proklamation des Schah angeschlagen werden, in der die Hauptstelle folgenden Wortlaut hat:

Wir hatten versprochen, das Parlament zu« 14. November eiuzuberufe«, und waren bereit, unser Wort zu halten. Da aber Vertreter unseres Volkes uns haben wissen lasten und «Südlich bekundet haben, daß sie keine Kon­stitution haben wollen, und da unser ganzes Volk uns gebeten hat, das Parlament nicht eiuruSerusen, haben wir beschlossen, ihre Wünsche zu erhören."

Hierauf wendet sich die Proklamation an die Geist­lichkeit und sagt:

Da wir die Einsetzung eines Parlaments als eine Herausforderung der Gesetze des JSlam erkannt haben, was von der gesamten Geistlichkeit telegraphisch und schriftlich erklärt worden ist, so sehen wir von einem sol­chen Plaue ab. Ein Parlament soll in Zukunft unter keinem Vorwand eingesetzt werden. Nichtsdestoweniger haben wir die nötigen Befehle zur Wahrung der Ge­rechtigkeit gegeben. Wir berufen die Vertreter der Geist­lichkeit, um dem ganzen Volke Mitteilung von unserem Entschlüsse zu wachen, die Rechte unserer Untertanen zu schützen und nach den Religionsvorschrifteu allen Uebel- wolleuden die Pläne zu vereiteln.

Die Anspielung auf die Aufrechterhaltmrg der Gerech­tigkeit scheint sich auf einen schon lauge bestehenden Plan, ein Gesetzbuch eiuzuführen, zu beziehen.

Gages-Hleuigkeiten.

Au- Stadt md Laad.

Nagold, dt« 24. November 1908.

MUchurrtersuchuuge«. Das Kgl. technologische Institut Hohenheim hat nach einem soeben veröffentlichten umfangreichen Bericht über seine Tätigkeit im Jahre 1906: 36 473 Proben aus Fett und Rahmgehalt usw. untersucht. DaS Ergebnis war ein sehr erfreuliches, indem eine merk-

,Ach waSI' meinte er, indem er sich zu soffen suchte. Wir lebe« hier tu einem zivilisierten Land und können «nS auf derartige Narreupoffen nicht etulafleu. Woher kommt das Ding?'

,Von Dundee/ erwiderte ich, den Stempel betrachtend.

.Irgend ein alberner Streich/ meinte er, ,wa» habe ich mit Sonnenuhren und Papieren zu schaffen? Ich werde den Unsinn nicht weiter berücksichtigen/

,Es wäre wohl besser, die Sache auznzeigen/ schlug ich vor.

,Uud «ich gründlich auslachen zu lassen. Nein nichts davon/

,So laß mich es tun/ bat ich.

.Ich verbiete eS dir/ gab er zurück. ,Wegen solcher Lappalie braucht kein Lärm geschlagen zu werden/

Wettere Erörterungen wären vergeblich gewesen, denn mein Vater war ein nubeugsamer Mann. Mich aber be­drückten schwere Ahnungen.

Am dritte» Tage nach Empfang des Briefes besuchte mein Vater einen' alten Freund, Major Freebody, der auf einem der Forts ans PortSdowu-Htll steht. Ich freute mich, daß er ging, denn mich dünkte stets, er sei auswärts weniger in Gefahr als daheim. Doch ich täuschte mich. Seit zwei Tagen war er fort, als ich vom Major telegraphisch gebeten wurde, sofort zu kommen. Mein Vater war tu eine der vielen Kalkgruben der Umgegend gestürzt und lag besinn­ungslos mit zerschmetterter Hirnschale da. Ich eilte zu ihm, doch verschied er, ohne sein Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Wie eS scheint, war er in der Dämmerung von

1S08

licht Besserung der Qualität der Milch gegenüber de«

Vorjahr festgestellt werden konnte. Die Zahl der Milchen mit weniger ÄS 3*/, Fettgehalt, also der Fettarmen Pro­dutte, ist in den letzten 5 Jahren stetig zurückgegavgen, während die Zahl der fettreichen Milchen («it mehr als 4'/° Fettgehalt) von 35.5°/° aus 42,6°/. der untersuchten Proben gestiegen ist. Da erfahrungsgemäß bei Molkereien, die ihre Mich regelmäßig untersuchen lassen, Verfälschungen seltener Vorkommen, so ist eS nicht recht begreiflich, daß von den in Württemberg bestehenden 836 Molkereien vnr 129 von der in Hohenheim vuter so günstigen Bedingungen ge­botenen Gelegenheit zur Milchuntersuchung Gebrauch «acheu, zumal dir gebräuchlichen Hilfsmittel für die Feststellung des Fett- und RahmgehalteS der Milch (Laktodensimeter, Cremo- meter usw.) keine einwandfreien Resultate ergeben.

(* Haiterbach, 22. Novbr. Ja derKrone" fand heute nachmittag der ««gekündigte Bortrag des Parteisekretärs der Volkspartei, Herrn Staudeumeyer aus Stuttgart statt. Der Vorsitzende des BezirksvolkSvereins, Herr Rechtsanwalt Kuodel-Nagold begrüßte die Anwesenden und bemerkte, daß der heutige Tag insofern ungünstig gewählt sei, als sowohl in Nagold als auch tu andern Gemeinden des Be­zirks auch in Haiterbach Versammlungen anderer Vereine rc. stattfiudeu, durch welche die Parteifreunde ab- gehalten seien, nach Haiterbach zu kommen und erteilte hie­rauf dem Herrn Staudeumeyer das Wort. Einleitend zu seinem Bortrag überNotwendigkeit politischer Organisation und Agttation" sprach der Redner über dieKatsergespräche", über die Interpellationen darüber im Reichstag, über die einmütige Stelluugucchme sämtlicher Parteien im Reichstag und der Presse gegen die Kaisergespräche, und über die Not­wendigkeit eines Gesetzes betr. Mluisterverautwortlichkett im Reich. Sodann über die Marokko- und Casablanca-Ange­legenheit und die Reichsfioanzreform. Der Redner ging sodann auf das ThemaNotwendigkeit politischer Organi­sation nud Agitation" mit einer geschichtlichen Darlegung über Parteipolitik, über. Herr Staudeumeyer verstand es, die zahlreich Erschienenen durch seinen 1'/»stündigeu sehr interessanten und lehrreichen Vortrag zu fesseln. Zum Schluß forderte Herr Rechtsanwalt Knödel auf, sich poli­tisch zu betätigen und dem Beztrksvolksvereiu beizutreteu, denn wer nach den Vorgängen tu letzter Zeit nicht Partei­politik treibe, der werde überhaupt nie parteipolitisch.

t. Ebhairse«, 23. Novbr. Unter dem Vorsitz von BezirkSbanmwart Bthler wurde gestern nachmittag hier eine Hauptversammlung des BezirkSobstbauvereinS i« Gast­haus z. Traube abgehalteu. Den Hanptgegenstand der Verhandlung bildete der von Hofgärtuer Stärk aus Schwaigern gehaltene Vortrag über Obstbaumpflege mit be­sonderer Betonung der Zwergobstkultur. Der lehrreiche Vortrag gab manche praktische Winke für Baumbefitzrr. Bon hiesigen Obstbanmbefitznu war im Versammlungslokal eine reichhaltige Ausstellung von Obst veranstaltet worden, die sehr schöne Früchte, besonders auch von Zwergobstbäumeu aufwies. Hofgärtuer Stärk anerkannte offtu die günstigen Erfolge der hiesigen Zwergobstkultur, um deren Verbreitung

Fareham heimgegaugeu; er kannte die Gegend nicht, die Kalkgrube war nicht umzäuvt, und so lautete der Wabr- spruch der Geschworenen auf,Tod durch Unglücksfall'. So genau ich jede Einzelheit untersuchte, die auf den Tod meines Vaters Bezug halte, so fand ich nicht das geringste, war auf Mord schließen ließ. Kein Zeichen von Gewalt, keine Fußstapfen, kein Raub, kein Fremder, der auf den Wegen gesehen worden war. Und doch b greift n Sie wohl, daß ich »ich bei dem Ausspruch nicht beruhigen kom te und über­zeugt blieb, mein Vater sei einem verbrecherische» Anschlag zum Opfer gefallen.

Auf diese unheimliche Weise gelangte ich zu meine« jetzigen Besitz. Sie werden vielleicht fragen, weshalb ich ihn nicht veräußert habe. Darum, weil ich fest überzeugt bin, daß unser Geschick irgendwie mit einem Vorfall im Leben meines OheimS verknüpft ist, und ss bliebe die Ge­fahr in diesem wie in einem andern HanS dieselbe.

Mein armer Vater starb im Januar 1885; zwei Jahre und 8 Monate find seitdem verfloffeu. Inzwischen lebte ich zufrieden in Horsham, und schon hoffte ich, der Fluch sei mit der vorigen Generation von unserer Familie gewichen. Ich halte mich zu früh beruhigt; gestern morgen traf mich der verhängnisvolle Schlag, genau wie er meinen »ater ge- troffen hatte."

Der junge Manu holte einen zerknitterten Umschlag aus seiner Brusttasche und schüttelte 5 kleine, trockene Apfelsinen- kerne, die darin waren, auf den Tisch.

DaS ist der Umschlag," fuhr er fort.Der Stempel ist vom Ost-Londoner Postamt. VS steht daselbe darauf