Dfstzier war, der, ohne eine» badischen Jagdpaß zu besitzen, ans jener Gemarkung bei einem Verwandten jagte. Wie nun der „Karlsruher Zeitung" zu entnehmen ist, befinden in der Nähe von St-atzburg nur noch die Jagden von Kork, Neumühl und Windschläg tu Händen von Personen, die nicht Reichswländer stad nud zwar find sie von Auge, hörigen einer bet Straßburg seßhafte« französischen Familie kraft eines bis zum J-Hr 1911 und 1914 laufenden Vertrags gepachtet, dessen Auflösung bisher namentlich deshalb nicht in Frage kam. weil die Jagdpächter von zuständiger militärischer Seite als ausreichende Gewähr bietende Per- sönlichkeiten bezeichnet worden waren. Mit AuSuahme deS erwähnte« Falles hat sich irgend ein Anhaltspunkt für die Annahme, daß französische Staatsangehörige ohne eine« Jagdpaß z« b-sitzen im Amtsbezirk Kehl jagen, bisher utr ergeben. D e Kontrille soll künftig noch möglichst verschärft werden. In allen Fragen, die — wie die Zulassung von ausländischen Jägern zur Jagdausübuug i« Laibe — Interessen der Landesverteidigung betoffm, wird sich die Regierung stets m t den Militärbehörden ins Ben hmeu setzen. — Die Geschworenen im Moidprozeffe Philipsou hauen es abz-lehnt, den Verurteilten der Gnade deS Landesherr» zu empfehlen. — Me das »Donaueschiager Tagblatt" meldet, wild der Kaiser am 7. November zum Besuche d r fürstlichen Herrschaften dort eintr«ff n. Der Aus- enrhak wird wahrscheinlich bis zum 15 Novbr. dauern.
Off «bürg, 3. Nov. Der am l tzten Mttwoch zam Tode verurteilte Raubmörder F lipiohu ließ sich bis jetzt nicht ans seiner stoi chen Ruhe und Tetlvahmlofigkeit bringen. V-n R ue über seine ruchlose Tat bemerkt man bei ihm keine Spur. Ei« am Samstag morgen von dem Brrte digcr an die Geschworenen, die bei der Aburteilung Mitwirken, kingere chtes Gesuch, den Verurteilten d- r Gnade des Landesherrn zu empfehle«, wurde lt. Lahr. Ztg. einstimmig ab gelehnt. Damit dü sterr sich die letzten Aussichten auf eine Begnadigung für F-lipsohn verschlimmert habe».
In Dresden, Leipzig nud allen anderen größere« Städt-n Sachsens fanden am Sonntag sozialdemokratische Wahlsechtsscmoustrationen statt, die überall ohne Störung verliefen. Sie bestanden in der Harp fache aus M ffen- versamMlnugen unter sr-iem Himmel und aus Umzügen. Unangenehme Zwischenfälle haben sich nirgends ereignet. — D e nat onalltdcrale Fraktion der Zweiten Kammer hat der Wahlrechtsfrage abermals eine besondere Sitzung gewidmet. Sir kam wiederholt zu der Ü berzeugung, daß die neuen Vorschläge der Regie uug unanuchmbar seien.
Erfurt, 4. Nrv. Die Erdbeben in Mitteldeutschland. H rr wurde um 2'/« Uhr nachm, eine lricht? Erverschütrerung verspürt, ebenso werden aus Apolda eine Erderschütterung, d.e zu gleicher Znt sich ereignete, und aus Greiz verschiedene Erschüt'erm^en gemeldet, dis g st m abend, ia d r vergangenes Nacht urd h ute mittag staitfnnden. Dir Erschütterungen in Gr«iz waren zum Teil stark und mit einem unterirdischen Rollen verbunden.
Plsue», 3 Noo. In der Geg ud von Brambach, Untersachendrrg, Adorf und Falkensteiu haben sich heute, wie der „Voglländische Anzeiger", meldet, wieder heftige Erderschürterangen ereignet. Ir Brambach wurdn von 11 Uhr vo mtttaaS bis 2Vo Dr ua-mittags etwa
60 Erdbebenstöße, die von fast unuuterbrochrueu, douuer- äholtchem Rollen begleitet waren, gezählt. I« Fraukensteiu waren zwei Stöße so staik, daß viele Gegenstände sich bewegten, Türen znschlugeu, Fenster klirrteu und eine Kirch- hofmaner einstmzie.
A»«lrraL
Belgrad, 3. N?v. ES wird mitgeteilt, Zar Nikolaus habe in der Affch!e>smdtenz dem serbischen Kronprinzen erklärt, S-rbteu köaue sich darauf verlassen, Rußland werde es nicht im Stich lassen, sondern seine berechtigten Forderung a unterstütze«. Zugleich habe der Zrr die Hoffnung ars;cdröckt, den Kronprinzen bald auch offiziell als Gast Rußlands begrüßen zu kö inen.
Belgrad, 3. Nov. Ja der Waffenfabrik Kragujewatz explodierte eia Schrapnell, wobei ein Offizier und 21 Soldaten verwandet wurden, davon sieben schwer.
Madrid, 4. Norbr. Seit einigen Tagen herrscht starker Regen tu ganz Spanien, besonders im Süden und Osten. Ja Valmzta dauerte gestern abend der Platzregen über eine Stunde. Die Straß-n find überschwemmt und das Wasser steht über einen M'ter hoch. Die alarmierten Eiawohn r feuerten G wehre ab und läutete» die Glocken, um H lse herbeizurufen. Die Feuerwehr arbeitet unverdrossen an den Reitnnqsacbeitea. Auch viele umliegende Dörfer stehen unter Waflec. Auch Malaga ist zum Teil überschwemmt. Der Blitz schlug mehreremale in drs dortige deutsche Elektrizität wer! ein. Die Eisenbahnwagen find zum teil weg- geschwrmmt, die Tekgraphrolinien unterbrochen. Man befürchtet, daß zahlreiche Menschen ümgekommen find.
Der neue Präsident der Bereinigte» Staate«.
Es ist im Jntenssr des großen und mächtigen Landes, dessen oberster Beamter der neue Präsident Taft von 1909 bis 1913 icin wird, zu wünschen, daß er auch als Präsident seine sriedeassörderltche Tätigkeit erfolgreich enifal -t. Gerade j tzt tut der nordamerikanischeu Union e-n „Meikor« dringend not. Immer deutlicher treten die Schäoen einer starren, unelastischen Verfassung hervor, die so ganz auf dem Individualismus aufgebaut ist, wie die amerikanische. Nur unter einer solchen Verfassung konnten die Trusts eine derartige wirtschaftliche Gewalt erringen, daß das „Land der Frei.»" ia Wirklichkeit ein Laad der wirtschaftlich Unfreien geworden ist, ein Land, in dem Hochschutzzoll und Plutokratie die wtrtschaftspolitischeu Gesetze macken. Immer d<u kchec ist das Grollen der unter diesem Drrck seufzenden M sse vernehmbar. Die Plutokratie und die aus ihr geborene Korruption — drs find die großen Uebel, die an dem Mark der Union zehren. Diese beiden Schlagworte geben ungefähr einen Begriff von den ungeheuren S-wierigkeit u der Aufgabe, vor der jeder amerikanische Präsident, der den Ehrgeiz hat, mehr zu fein, als eine Kreatur seiner Partei, gestellt ist. Wird William H. Taft die Aufgabe bewältigend Wird er den Kampf gegen die wirtschaftliche uns politische Uebermacht der Riage dort fortführen, wo Roosevelt ihn abgebrochen hat? Es wäre dics ein Kampf gegen die Magnaten der eigenen Partei, und nicht jed:r Präsident hat den eigensinnigen Mut Grover Clevelands, dessen diktatorisches Auftreten eine Z illang die
I demokratischen Partei-Managers eiuschüchterte. Oder wird er es wieder als „paeiksr- versuchend Aber das amerikanische Volk, in dem ein Vulkan von Leidenschaften schlummert, die amerikanischen Jatereffeukooflikte die das Land in ungeheure, bis an die Zähne bewaffnete Heerlager spalten, find doch weit schwieriger zu handhaben als Filipinos Cabaner und mtttelamerikauische Kanaliutereffen. Den starken Willen, auf diese Gegensätze versöhnend etvzawirkeu. bringt Taft in fein hohes Amt mit. Wenigstens hat er es in seinen Kampagneredeu wiederholt versichert. Freilich, was stad Reden, was find Entwürfe, namentlich während einer amerikanischen PräfideutschaftS-Kamparne.
Landwirtschaft Handel n»d Verkehr.
-t. Ebhauseu, 4 Nov. Ja den letzten Tagen wurden hier ca. 100 Zrr. Heu aufarkaufl zum Versand in Ort» del hinter« Bezirks. Der Preis stellt sich für gut eingebrachteS Kleehru auf 3.20 ^ pro Ztr., für desgleichen Wiesenh eu auf S ^ pro Ztr. Für eine Partie Haber von ca. 50 Ztr, der ebenfalls in den hintern Wald geliefert wurde, stellte sich der Preis am Berkaufsort auf 7 40-7.70 ^
r. Stuttgart, 8. Nov. Dem heutigen Mostobstmarkt auf dem W'.'.helmSplatz waren 10Ü0 Ztr. zugcführt. Preis 3 50—3 80 ^ per Ztr. — Kartoffelgrobmarkt auf dem LeonhardSplatz. Zufuhr 600 Ztr. Preis 2.30—3 60 ^ per Ztr — Auf dem Filderkraut- markt kosteten 100 Stück 25—30 ^
Lsdesfra*.
Elisabeths Noll, geb. Schanz, 70 I., Horb; Jakob Friedrich Stepper, Temeindepflcger, Oberhaugstett.
Der erste Schnee wird nicht mehr allzulange auf sich warten lassen, die Tage nehmen zusehends ab und es wird allmählich höchste Zeit, sich für die lange Winterabende nach geeigneter UnterhaltungS- lektürr umzusehen. E;n sorgsamer Famili nvater wird nun bei der heutigen Uebcrfülle an minderwert gem Lesestoff in feiner Wahl sehr sorgfältig zu Wirke gehen müssen, besonders wenn eS sth um humoristische Literatur handelt, die ja in erster Linie geeignet ist, im trauten Heim die langen Abendstunden aufS angenehmste zu verkürzen Es lei daher zum Quartalswechsel besonders auf die Meggeadorfer-Blättrr, München, diese echte und rechte Familien- zeitschr-.fr für Humor und Kunst, hingewiesen, denn man kann sie zrdrm Familienmitglied, auch den Heranwachsenden, ruhig in dt« Hard geben. Für den billigen Preis von nur ^ 3.— pro Vierteljahr bieten diese bunten ü kälter eine geradezu überraschende Füll« des Lesens- und Sehenswerten. In der technischen He stellung entfalten die Mrggendorfer-Blätter eine frappante Bielseil gkeit und sowohl der Farbendruck als auch die Schwarzdruck Illustrationen find v-n künstle'ischec Vollendung und außerordentlichem Effekt. Die Zri schrift macht einen nnstreitig eleganten Eindruck, sie erzählt von dem Leben und Treiben der modernen Gesellschaft, von de» Bällen und den SalonS, von den eleganten Badeorten uud dem nervenerfrischenden Hochge irgs, sie belächelt ein ganz klein men g, aber mit vieler Mi.de und Gutmütigkeit, die großen und kleinen Schwächen der Me fchheit, w-iß aber dieses Lächeln immer so liebenswürdig zu gestalten, daß selcst die Betroffenen mittun müssen Ku-zam: Sie ist so ganz daS liebe Familienblatt, da? in keinem Hause fehlen darf Abonnement- nimmt die G. W. Zaiser'sche Buchhdlg entgegen.
Hannover Der Weltmeister Areud wiederum geschlagen» Der Hannoveraner Sitgoff beiegte in dem am letzten s-onntag auf der hiesigen Radrennbahn auSgesahrene Rennen Großer Preis vom Pferdethunn' auf seinem Biennaborrads den ersten Preis, während der Weltmeister Arend auf dem zwei en Platz erdete. Ebenso war das Tandemfahren eine sichere Beute für die Marke Brennabor. Auf derselben siegte das sehr gut emzefahrene Paar Althoff-Conrad.
Druck und Verlag de» S. W. Zatser'schen Buchdruck«» N«tl Zailer Nagold FH» dt, Redaktion verantwortlich K Paur.
Diejenigen Einkommen- u» Kapitalsteuerpflichtigen,
welche mit Bezahlung der gesetzlich auf 1. November 1908 verfallenen V» rbrer Einkommen- und Kapital-Steuer noch im Rückstand sind, werd.n au alsbaldig* B zahlung erinnert.
Die Säumigen haben zwan;sw ife Beitreibung zu gewärtigen.
Die Zahlung hat in Alt ellsteig an das Kameralamt, in allen andere« Or en au das Ortsst ueramt zu erfolge«.
Altrnsteig, den 4. November 1908.
K. Kameralamt:
Clautz,
Finanzamtmauu. Amtsvcrweser.
Stadtgemeinde Nagold.
Holz-Aahluugs- und Abfuhr-Termin.
Sämtliches N tz- und Brennho'z vom abgelaufenen Hi bsjohr «ntz bis LL. November d. I. bezahlt und abgesührt f in,
widrigenfalls die Säumigen die in dm Holz-Verkaufsbedtngnngkn aa- gedrohten Bcrtrogsflrafen zu gewärtigen hätten.
Gemeinderat.
Vertreter: »orx L 8ol»a»lL,
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^ vinbrnvli- u. kaUijiever« H
NSLAIlLllI'Me?
vrsdvLnä Isollsrsxslsm. Srüssts r,eistuvAs5LIiigLsit.
6. Lvknisen
1 Luckn jx8burx-8tuttF»rt / SpoeMIIsbrlk
u.
LeürdSPüjeülihk vsM!
bettefferd den
Ilaschenbierhandel
Zu haben bei G. W. Zaiser.
Die Stadt-Gemeinde Nagold
Verkauft -WM
Laub- und Nadelholz- Brenrchslz
AM Montag den s. Nov.
«nd zwar im Distrikt WUtlerbergle Abt Stein- haufeuhang, Hinterer Bühlkopf und Wolfsberg: kß 4 Rm. buchene Prügel und SV wertvolle Lanbholz- «nd Nadelholz-Nei-hanfe« (Gebundenes Nadeiilis wird im «ruru Htebsjahr nur wenig zum Auf streich kommen.)
Zusammenkunft für alle KaufSliebhabrr nachm. S Uhr aus der alte« Heerstraß: bet der Einmündung des Oeschelbronner Steigs.
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jeder Branche zum
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