staaten uueutbebrlich sei uud daßMugrtffe in die Art ihrer Veranlagung oder Erhebung von seiteu de» Reich» mit der stuauzielleu Selbständigkeit der Bundesstaaten mvereiubar find. ES liegt nicht der mindeste Grund zu der Annahme vor, daß irgendwelche Veränderung über dtesm Stavdpuvtt bei den Bundesregierungen eingetreteu oder zu erwarten ist. Ewigen der neuerlich beigebrachte« Vorschlägen scheint der Gedanke zu Grunde zu lieg«, daß die >alS Ersatz für die allgemeine Nachlaßsteuer gedachte ReichSvermögeuSsteuer unter Umständen von den Bundesstaaten nach eigenem Ermessen auszubriugeu sei. Dies würde auf eine Erhöhung der Matrikularbetträge hiuanskomme». Nun ist zuzugeben, daß «tue Erhöhung der Matrikularbetträge tatsächlich als eine Belastung ZeS Besitze» wirkt. In mäßigen Grenzen mag eine solche Erhöhung noch möglich sein. Daß aber ein so erheblicher Betrag, wie er zum Ersatz für die allgemeine Nachlaßsteuer (tu ihrem ganzen Betrage oder auch nur zum wesentlichen Teil) erforderlich wäre, in Form der Matrikularbetträge auf die Schultern der Bundesstaaten gewälzt werden könne, ohne ihre LeistuugSfähigkeit zu überlasten, ist völlig ausgeschlossen. Somit steht der Heranziehung des Besitzes neben einer vielleicht möglichen mäßigen Erhöhung der Matrikularbetträge bei der Neuregelung der Reichsfiuauzeu eine andere Form als die allgemeine Nachlaßsteuer nicht zur Verfügung. Der Gedanke, fie ganz oder teilweise durch eine Vermögenssteuer zu ersetzen, hat keine Aussicht aus Erfolg.
Kommissiousberatung der württembergischeu Schulmwelle.
r. Die Volksschnlkormnisfion der Zweiten Kammer trat am Mittwoch vormittag in die Beratung des Art. II der LolkSschuluovelle ein. Zunächst wurde» jedoch verschiedene AbävderuugSauträge zu Art. I Abs. 6 erledigt, dessen erste Lefuug in der vorgestrigen Sitzung beendet worden war. Ein Antrag des Abg. v. Gauß und Gen. den letzten Satz des Abs. 6 zu streichen, wmde mit 12 gegen 3 Stimmen abgelehut. Dagegen wurde ein Antrag des Abg. Rembold-Aaleu, als letzten Satz von Art. 6 bet- zafügen: .Wenn die Verpflichtung zum Besuch weiterer Lehrfächer, als der in Abs. 2 genannten eingesührt werden soll, bedarf es der Ausstellung einer Gemeiudesatzuug (Art. 8 der Gemeindeorduuug)" mit 8 gegen 7 Stimmen angenommen. Ei» weiterer Antrag des Abg. Rembold-Aalen, den letzten Satz des Abs. 6 so zu fassen: „Beschlüsse der Einführung weiterer Lehrfächer und der Errichtung von Mittel- oder Hilfsschulen, nicht aber Wiederaushebuug dieser Beschlüsse, bedürfen der Genehmigung der Oberschulbehörde" wmde mit 11 gegen 4 Stimmen abgelehut und schließlich der letzte Satz des Regiemugseutwmss mit 10 gegen 4 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Der Abs. 6 des Art. 1 lautet nach deu vorgestrigen nud gestrigen Kom- «isstonsbeschlüsseu wie folgt: lieber die Einführung weiterer Lehrfächer und deren Verbindlichkeit für die Schüler, sowie über die Errichtung von Mittel- oder Hilfsschulen haben nach Anhörung der Ortsschulbchörde die zm Verwaltung der örtlichen Angelegenheiten berufenen Organe unter Mitwirkung des Lürgerausschufses, wo ein solcher besteht — io den Fällen in denen bürgerliche Gemeinde und Schulgemeinde nicht zusammenfallen die zur Vertretung der letzteren berufenen Organe zn beschließen. Die Beschlüsse bedürfen der Genehmigung der Oberschulbehörde. Wenn die Verpflichtung zu« Besuch weiterer Lehrfächer als der in Abs. 2 genannten eingesührt werden soll, bedarf es der Aufstellung einer Gemeiudesatzuug (Art. 8 der Gde.-Ordug.)" Die Kommission trat hierauf in die Beratung des Art. II der Bolksfchulnovelle ein, welcher i« Entwurf lautet: „Die Nr. 1 des Art. I des Gesetzes vom 6. November 1858 (Reg.-Bl. S. 235) erhält folgende Faffang: „Die Schulpflicht beginnt bei jedem Kinde in dem siebenten und endigt für die Regel in dem vierzehnten Lebensjahre. Eine örtliche Ausdehnung der Schulpflicht auf 8 Jahre ist zulässig. Sie erfolgt ans dem in Art. 2 Abs. 5 des Volksschulgesetzes vom 29. Sept. 1836 geregelten Wege. Die näheren Bestimmungen über deu Zeitpunkt des Eintritts iu die Schule und der Entlassung ans derselben bleiben der Oberschulbehörde Vorbehalten". Zu Beginn der Beratung erstattete der Berichterstatter, Abg. Löchuer, an der Hand eines der Kommisfiou gedruckt übergebenen Vortrages eingehenden Bericht über die Frage, der allgemeinen obligatorischen Einführung eines achten Schuljahres und befürwortete diese im Gegensatz zu dem Regieruugsentwurf, der die Ausdehnung der Schulpflicht auf acht Jahre den Gemeinden überläßt. Abg. bchremps als Mttberichterstatter beantragte die Annahme des Regierungseutwurfs. Die Beratung des Art. 2 und der zu diesem gestellten Abänderuugsauträge wird heute fortgesetzt.
Vage»-Mouigkeiten.
A»- Stützt «tz Limtz.
Nagold, dni 16 Oktober 1903
* Bo» Nathan-. Sitzung vom 7. Oktober. Genehmigt werden verschiedene kleine Bausachru. — Mitge- teilt wird, daß die städtische Waldkasseurechuuug pro 1907 einer Revision unterzogen wmde, wobei sich Anstände von Bedeutung nicht ergeben haben, ferner daß bet der Staats- Prämierung für einen Farreu eine Prämie von 80 zu- erkauut wurde. — Zur Wiederverpachtuug aus weitere drei Jahre kommen die Markstaudplätze. Zufolge einer Beschwerde wird bestimmt, daß der Platz rechts der Bahuhof- straße vom Hotel Post bis zu dessen Scheuer frei bleiben
s»ll, well dort der Verkehr eine Verstellung «icht »ehr zulasse. — Verlesen wird der Kassenbericht pro Monat September 1S08. — Verlese« wird eine Eingabe des Kath. KircheustiftungSrat» an da» K. Ministerium de» Innern Wege» Genehmigung einer schon früher zur Genehmigung in Ausficht gestellten Lotterie; er wird beschlösse« das Gesuch zu empfehlen, aus dem Ertrag soll die Restschuld für deu Kirchenbau bezahlt werden. — Sitzung vom 14. Oktober. M tgeteilt wird, daß Pferchverkäuse für Bergherden 64 ^ 50 H uud für Talherdeu 61 ^ Erlös brachten. — Infolge Erkrankung des Poltzeiwachtmeisters wird beschlossen, einen Feldschützen za« Nachtdienst beizuzieheu. — Der Voranschlag zur Beleuchtung des ZeicheusaalS am Stadtacker wird genehmigt, ebenso die Benützung dieses Saales zur Abhaltung des VorberettungSkurseS für Kandidaten zur Meisterprüfung. — Vergeben wird die Anfertigung der eisernen Geländer beim Mänuerbadgebäude uud beim Schiff au Schlaffer Fr. Gauß mit einem Abgebot von 12°/». — Re- gterungsrat a. D. Walz iu Stuttgart teilt durch Schreiben .mit, daß er iu der Nähe der Wohnungen für Etsenbahn- beamte etu Landhaus zu erstellen beabsichtige; er petitioniert hiezu um Uebernahme der Unterhaltung des bestehenden Fußwegs und Uebernahme der Kosten für dm Anschluß au die Wasserleitung uud Kanalisation bis zu dem zu erwerbenden Grundstück. Beschlossen wird den Bauplatz zu 2 60 --z pro gm abzutreten und die Fußweglast zu übernehmen; bezüglich Anschluß au die Wasserleitung wird dem Ausucher auheimgestellt, solche» bei dem benachbarten Eigentümer zu nehmen und bezüglich Kanalisation durch eine Senkgrube atzuhelfeu, oder dm Anschluß aus seine Kosten Herstellen zu lassen. — Verlesen wird eine Eingabe des Magistrats vou Mewe (Westpreußeu), welche sich gegen die im Steuerbukett enthaltene Gas- uud Elektrizitätssteuer wendet. Dargetan wird, daß diese Steuer nicht die breiteren Schultern treffe, sondern da wohl seitens der Werk- befitzer eine Abwälzung der Steuer auf die Licht- und Kraft- abnehmer, also iu kleineu Städten auf die Handwerker rc. stattfinde, für diese eine Verteuerung der Preise für Licht uud Kraft eiutreteu müsse. Uud doch glaubt man überall namentlich in kleineren Plätzen dem Handwerk dadurch zu dienen, daß als Ersatz für die schwer zu bekommenden uud kostspieligen Arbeitskräfte mit der durch Elektrizität zu erzen g:ndm Kraft aufgeholfeu werden könne. Wenn nun die Steuer komme, so schließe fie wieder eine Belastung dieser Leute iu sich und mache deu ursprünglichen guten Willen wenigstens teilweise illusorisch, außerdem sei iu Württemberg die Steuer auf Elektrizität und Gas deu Gemeinden überlassen uud deshalb für diese keine Veranlassung auch noch für eine Reichssteuer darauf eiuzutreteu. Eutgegevgehaltm wird, daß die Agitation der Süddeutschen eigentlich verkehrt sei, denn die Steuer treffe iu der Hauptsache Nordevtschland, wo man bet dem Mangel au Wafferkräfteu vornehmlich aus die Elektrizität angewiesen sei. Diese Ausführung fand aber wenig Gegenliebe, da man auch beim Zutreffen dieser Voraussetzung immerhin sagen müsse, daß es für nicht richtig gehalten wird, eine Steuer bet uns iu Württemberg aus so Wenige zu legen uud auf.solche, die gerade avf die Einrichtung ihre Existenz gründen, während doch der Kurs dahin geht, die Großen zu treffen, oder Abgaben auf breitere Schultern umzulegru. Würde die Elektrizttätssteuer wahr, so sei zu befürchten, daß gerade der Zustand eiutrete, dm mau verhindern wollte, nämlich der, daß die Kleinhandwerker konkurrenzunfähig werden uud daß eine Abwanderung derselben uud der Arbeiter in die Großstädte eintrete, was im Interesse einer richtigen Kommunalpolitik zu vermeiden sei. Dem Protest wird deshalb durch Abstimmung mit allen Stimmen (bet einer Stimmeuthaltuug) Folge gegeben in der Absicht deu kleinen Handwerker zu schützen. — Damit ist die öffentliche Sitzung geschlossen.
—I. Bom Laude, 15. Okt. Unter Landleuteu ist die Wetterregel weit verbrettet, daß ein schueereicher Wiuter in Ausstcht stehe, wenn die Rettiche tiefe Pfahlwurzeln iuS Erdreich treiben. Die Höhe der kommenden Schneedecke soll der Länge der Retttchpfahlwurzelu gleichkommeu. Sollte dies zutreffeu, so hätten wir uuS auf gewaltige Schneemassen gefaßt zu machen. Dem Einsender dieses wurde dieser Tage ein Rettich mit einem Schwanz vou 1.20 m Länge überreicht. Also: Schnee die Fülle iu Aussicht. Wir wollen abwartev.
r. Ealw, 15. Okt. Der vom hiesigen Schwarzwald- vereiu zugänglich gemachte Stubeufelsen bietet auch iu jetziger Herbstzett ein dankbares Wanderziel. Seinen Besuchern sei mitgeteilt, daß in letzter Woche zahlreiche Markierung St afeln angebracht wurden, so daß der schöne Platz vou hier au» über das Rötelbachtal jetzt leicht zu finden ist. Auch für die Markierung vou Zavelsteiu her, ließ der dortige Schwarz- waldveretn Tafeln anferttgm; diese werden voraussichtlich in den nächsten Tagen auch au Ort uud Stelle kommen.
Stuttgart, 15. Okt. Die hiesige Bauansstelluug
wird am Sonntag deu 25. Oktober ohne Feierlichkeit
geschlossen.
r. Stuttgart» 15. Okt. Der Ballon „Württemberg" des württemb. Luftschiffervereius, der bekanntlich gleichfalls an der Dauerfahrt von Berlin aus teilnahm, hat bei seiner Landung allerhand Fahrnisse bestehen muffen. Der vou Alfred Dierlamm geführte Ballon landete gestern früh 4 Uhr auf der Unter-Elbe bei Börstel ln der Nähe vou Buxtehude. Er fiel iu dichten Schilf. Seine beiden Jusaffru fielen iuS Wasser, wobei sich der eine so schwer au deu Händen verletzte, daß er ärztliche Hilfe iu Anspruch nehmen mußte. Der zweite Insasse war Oberleutnant und Regi- meutsadjntaut Henke vom Drag.-Reg. Nr. 25 iuLudwigS- burg. Beide Herren befinden fich jetzt iu Berlin.
> Stuttgart, 15. Okt. Lvtterieztehuug. Vei tzer hüttige» Ziehung der Nruuecker Ktrcheubaulotterte find drei Haupttreffer tu die Kollekte de» LotteriegeschSstS Fischer, Roiebühlstraße 1 6, gefallen: Der erste Havptge- wtuu (15000 auf Nr. 80564, der 4. Gewinn (1000 auf Nr. 80915 und der 5. Gewinn (500 auf Nr. 96 49L (ohne Gewähr).
r. Stnttgart, 15. Okt. Der Gemeinderat hat heute die Schöuletu'sche Millionenstiftuug einstimmig angenommen. Die Sozialdemokrateu enthielten fich der Abstimmung. Der sozialdemokratische Gemeinderat Dietrich hatte erklärt, daß seine Parteigenosse« iu ihrem Ausschluß aus der Verwal- tung der Stiftung wohl eine Beschimpfung erblicken, fich aber mit Rücksicht auf die Finanzlage der Stadt der Abstimmung enthalten werde».
Allsstell«»- gege» de« Alkoholismns. Wie wir hören, beabsichtigt der Schwäbische Gauverbaud gegen deu Alkoholismus gegen Ende dieses Monats iu Eßlingen seine Wanderausstellung vorzusühreu. Sie besteht aus Schriften über die Alkoholfrage, aus Tabellen, Präparaten, Modellen usw. vnd sucht iu kickt faßlicher Wrise allen Schichten der Bevölkerung das Wissen über die Alkoholfrage zu vermitteln. In hohem Grade wünschenswert wäre es, wenn fich auch in unserer Stadt jedermann, hoch uud niedrig, arm uud reich, bemühte, mehr und mehr Stellung zu nehmen zu einer der wichtigsten unserer sozialen Fragen, fast könnte «an sagen: der wichtigsten. Eine unparteiische Stellungnahme uird zweifellos erleichtert durch die vorerwähnte Wanderausstellung, die über eia reiches Anschauungsmaterial verfügt und jedermann zugänglich gemacht werden soll. Wir möchten deshalb schon heute darauf Hinweisen und werden nicht versäumen, iu nächster Zeit darauf zurückzukommeu.
r. Tübingen, 14. Okt. Ausschreitungen ließen fich diese nacht zwei Rekruten namens Blanhe und Stark auS Dettingen zu schulden kommen, die gestern beim hiesigen Regiment etntreten soll en, es aber vorzsgen, den ganzen Tag mit einem Frauenzimmer draußen herumzuziehen uud natürlich auch dem Alkohol wacker znzusprechrn. Jedenfalls wegen des Frauenzimmers, einer Näherin Berta Scheu aus Obertürkheim, gerieten die Burschen iu Streit, währenddessen die Scheu von einem der Rekruten iu den Rücken gestochen wurde. Mau brachte fie in die chirurgische Klinik, die Burscheu aber wurden der Kasernenwache übergeben. Sie dürsten den nettenAufaugsthrer Rilitärzelt übelzs büßen haben.
r. Snlz, a. N. 14. Okt. In Aistaig hiesigen Oberamts ist in vergangener Nacht das Wohn- uud Oekonomiegebäude des A. Steidinger vollständig niedergebrauut, das Vieh konnte gerettet werde«. Schon mittags zuvor drohte im nämlichen Anwesen Feuer auszubrecheu, konnte aber noch rechtzeitig gelöscht werden. Brandstiftung wird vermutet.
Hohrnhei«, 15. Okt. Die Erdbebenwarte zeigte gestern nachmittag eine Stunde lang ein starkes Fernerddebeu an. Herddtstavz 6000 Silometer.
r. Rottweil, 15. Olt. Die Eheleute Schneider aus Schwenningen, die s. Zt. unter dem Verdacht der versuchte« Tötung ihres Kindes verhaftet worden waren, find aus dem Gefängnis wieder entlassen worden.
r. Dürrmenz-Mühlacker, 14. Okt. Die neue Brücke, die über die Bahugleise führt, ist gestern, nachdem fie mit eine« Kostenaufwand vou 236 000 ^ erstellt war, dem freien Verkehr übergeben worden. Sie ist 127 Meter laug, besitzt eine Fahrbahn vou 4 Meter Breite und ist mit Sandsteinen gepflastert. Zu beiden Setten find gesonderte Wege für die Fußgänger. Die Bahnhosumbauteu schritten rasch fort uud haben bis jetzt deu Aufwand vou ungefähr 600 000 gefordert. Der ganze Umbau wird voraussichtlich das Doppelte dieses Betrages kosten, worau Baden freilich nur mit einem kleineu Betrag beteiligt ist.
r. Kirchhei« «. T., 15. Oktbr. Die hiesigen Ge- meiudekollegteu haben fich der Eingabe der Stadtgemeiude Stuttgart gegen die Einführung einer Reichs-ElektrizttätS- uud Gassteuer einstimmig angeschloffen.
r. Mnuderkingeu, 15. Okt. Kaufmann I. A. Doll und seine Frau, beide schon hochbetagt, wollten von eine« Ansflag noch am gleichen Abend durch das Lautertal «ach Rechtensteiu zurückkehreu, gerieten aber im Nebel vom Weg ab uud stürzten bet Auhausen vou einem Felsen. Die 68jährige Frau blieb tot liegen, der 74 Jahre alte Ehegatte brach deu Achselsteg uud traf nach langem Umhertrren erst morgens iu Muuderkiugeu eiu. Die tore Frau wurde langem Suchen gefunden und am nächsten Abend nach Muuderkiugeu geschafft.
Deutsches Reich
Singe», 14. Okt. Minister Frhr. v. Marschall weilte ru in Singen znr Besichtigung der hiesigen BahnhosS-
r^Me-rSbnrg, 15. Okt. Der württemb. Ministe^ ident vergessen. Eiu heiteres Erlebnis spielte fich am igen Nachmittag im Hafen zu MrerLburg ab. Der nach drichshaseu fahrende österreichische Dampfer „Kaiserin rbeth" hatte unbemerkt neben einem am Hafendamm mdeu badischen Dampfer angelegt. Mehrere Herren Württemberg, darunter der Laudtagsabgeorduete Loch« steten, daß der am Häsendamm lebhaftem Gespräch ldliche Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker den öfter- ischeu Dampfer übersehen habe. DaS Schiff hatte schon lkat. als Landtagsabg. Locher einen Beamten aus- erte, deu Minister noch schnell auf die Abfahrt ms- !sam m Machen, Mau rief dem Kapttäa zur „Dt? tsterprästdent will noch mit." Ob das überhaupt sein ie war. wußte mau nicht, zum Einsteigen war es jedeu- r »a luLt und bei der Vorüberfahrt winkte der Minister