* Ucker die Ausstell««- des Geflügels tri der
22. WauderauSstelluug der Deutschen Landwirt- schaftSgesellschaft zu Stuttgart 1908 wird im Württ. Wochenblatt für Landwirtschaft berichtet, daß der Landesverband der Geflügel- und Bogelschutzvereine Württembergs bewies, daß wir den norddeutschen Züchtern in keiner Weise nachsteh«. In ähnlicher Weise wie der Landesverband hatte der Klub deutscher Geflügelzüchter ausgestellt. Der Gesamtausdruck, den der Besucher aus der GeflügelauS- stelluug mit sortuehmeu mußte, war, daß nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ entschieden mehr geboten wurde als Ms den früheren Ausstellungen.
Ueber die FischereianSstellnna schreibt Professor Siegli N'Hsheuhenu, daß sie eine der größten und interessantesten war, die in Deutschland bis jetzt zn sehe» jwar, und einen HauptanziehungSpsnkt der GesamtauSstelluug bildete. Diese in der Beziehung wohlgelurrgcn: gesamte Fischere!- auSstelluug dürfte auch Fernerstehendeu gezeigt haben, welch gewaltigen Aufschwung das Fischereiwesen namentlich in den letzten zwei Jahrzehnten in Süddeutschland genommen habe, Md daß Württemberg auf diesem Gebiet hinter keinem andere« Laude zurückstehe.
Stnttaart, 12. Sept. Hermann Schön lein, der bekannte Srüoder und Herausgeber verschiedener illustrierter Zeitungen in Stuttgart (Allg. Familienzeituug, Blätter für den häuslichen Kreis, Buch für Alle, Chronik der Zeit), ist 74 Jahre alt gestern früh hier gestorben. Er war rin in allen Kreisen beliebter Mann, ein humaner Arbeitgeber und ein großer Wohltäter, der im Stillen Große» wirkte und in vielen WohltätigkeitSvereiueu fördernd tätig war.
r. Wiernshei« OA. Leouberg, 11. Sept. Die zehnjährige Tochter des Bauern Fritz Lauser stürzte in der Scheune durch da» Sarbeuloch und starb au den erlittenen inneren Verletzungen. Das Mädchen litt au epileptischen Anfällen.
r. Zwiefalten, 11. Sept. Gestern mittag wurde bei einem heftigen Gewitter der 70 Jahre alte Bauer I. G. Failer von Tigerfell» auf freiem Felde vom Blitz erschlagen. Seine in der Nähe befindliche Tochter kam mit dem Schrecken davon und wurden ihr Arme md Hände geschwärzt.
r. Göppingen, 11. Sept. Nach den bereits gemeldeten Einbrüchen des dritten der Ludwigsburger Zuchthäusler Heinrich Beutel in Aichelberg und Kirchheim hat der Schwerverbrecher das Gebiet seiner Tätigkeit nach Eßlingen verlegt. Nach eine« dort geglückten Einbruch fuhr Beutel, offenbar weil ihm der Boden zu heiß geworden war, mit de« letzt« Zuge in Eßlingen ab. Sein Billet lautete hierher. Er stieg jedoch der Sicherheit halber in Jungiugeu aus. Da» Zugpersonal hatte ihn erkannt. Sogleich wurde nach Ulm telephoniert. Als jedoch zu seiner Festnahme geschritten werden sollte, war Beutel schon durchgebraunt. Alle ««gestellten Recherchen blieben erfolglos. Der Bevölkerung hat sich eine gewisse Unruhe bemächtigt.
r. Ul«, 10. Sept. Im städtisch« Elektrizitätswerk LudwigSfeld verunglückte der Maschinist Reichlev. Er kam auf bisher noch nicht aufgeklärte Weise einer in Drehung befindlichen Dynamomaschine zu nahe, wurde von dieser ersaßt Md durch Wegreißen des Hiuterkopfcs getötet. Rttchlen war 39 Jahre alt und hiuterläßt eine Witwe mit 2 Kindern.
r. UI«, 10. Septbr. Die Stadtgemeinde Ulm hat mit der Gemeinde Wiblingen einen Vertrag abgeschloffen, wonach Ulm 50 Jahre laug elektrischen Kraft- und Lichtstrom »ach Wiblingen liefert.
Kriedrich-Hafe», 11. Sept. Ein hübsches Geschichtchen berichtet das Schwäb. Korrespondenz-Bureau aus Friedrichs- Hafen. Jeden Lag um V»12 Uhr kann mau eine Menge Kinder nach dem Schloßhafeu hinauspilgeru sehen. Bor dem Portal stellen sie sich aus, die einen barfuß in zerrissenen Kleidchen, naseweise Buben schüchterne Mägdlein, alle» uuter- ciuander. Was gibt eS denn da? „Jeden Tag kriagat mir Schoklädla vom König," teilt mir ein kleiner Knirps wichtig mit. Im Schloßgarten hört man Schritte. Er kommt! Und wirklich erscheint, begleitet von seinen Spitzern, unser König, sämtliche Rocktaschen vollbepackt. Diese erwartungsvollen Augen! De: König fängt an zu verteil«. „Mir, Herr König, wir!" Eine Schokoladentafel um die andere wano-rt aus den königlichen Taschen. Heute langts i»cht für alle. Einige Allzuschöchterue geh« leer aus. Dicke Tränen kommen. Der König sucht noch einmal alles durch, aber eS ist eben nichts mehr da. Liebevoll tröstet er die Kleinen, morgen kämen sie sicher zuerst daran. Jubelnd
zieht die Schar, ich zählte 53 Kinder, ab. „Unser lieber, lieber Herr König!" Morgen nm >12 Uhr stehen sie wieder da.
r. Ja-fthei«, 11. Sept. Gestern nachmittag hat sich der einzige Sohn des Bauern Vach me irr hier, der ca. 25jährige ledige Karl Bachmeier, in der Schmer seiner Eltern erhängt. Was dm jung« Mau» in den Tod getrieben hat, ist unbekannt. Den Eltern wendet sich allgemeine Teilnahme zu.
Deutsche« «eich
Berlin, 10. Sept. DaS Befinden des Fürsten EuleuSnrg hat sich gestern nachmittag derart verschlimmert, daß Anlaß zu Besorgnissen vorlag. Der Fürst ist im Laufe des Nachmittags von einem schwer« krampfartigen Anfall heimgesucht worden. Als mau dem Fürsten eine Morphiumeinspritzung verabfolgte, trat wieder Beruhigung ein. Die Fürstin befand stch während des Unfalls bei ihrem Gatten, verließ ihn aber nach mehreren Stund«, da sie von dem behandelnden Arzt die Zusicherung erhielt, daß augenblicklich keine Gefahr mehr vorliege.
A«s Hesse«, 10. Sept. Weg« des in den letzten Tages vermehrt« Auftreten» der Maul- und Klaueuseuche in d« Nachbarländern ist angeorduet worden, daß alles Vieh, das in das Großherzogtum eiugeführt, sowie alles Vieh, das auf ein« Btehmarkt aufgetrieb« wird, insbesondere alles Vieh, das von dm Fettviehmärkteu in Frankfurt a. M., Mannheim und Mainz in das Großh. Hessen eiugeführt wird, einer siebentägigen Quarantäne unterliegt.
A»«l«ld.
Awsterda«, 10. Sept. Hier warm heute nachmittag Gerüchte über eine vorzeitige Entbindung der Königin verbrettet. ES liegt jedoch hiefür keine glaubwürdige Bestätigung vor.
A«sterda«, 10. Sept. Nach einer Meldung aus Apeldoorn wird dort das Gerücht von der vorzeitigen Entbindung der Königin bestätigt. Di« Entbindung soll bereits am letzten Samstag abend stattgefuud« haben. Da» Befinden der Königin ist zufriedenstellend.
Bebel über die Kriegsgefahr.
Der Sekretär der Arbeiterpartei des Parlaments, Mr. I. Ramsay Macdonald, erhielt in bezug auf die von dem Exekutivrat der englischen Arbeiterpartei im Juli gefaßte Resolution über die englisch-deutsch« Beziehungen nachstehende» Schreib« von Herrn Bebel:
Lieber Freund Macdouald! Wir stimm« natürlich mit den in Ihrer Resolution zum AnSdrncke gebrachten Ansicht« überein. Unser Verhall« i» Reichstage, in d« Zeitung« unserer Partei Md in de« Versammlungen, in dm« die auswärtige Politik Deutschlands besprach« wurde, war basiert auf dem freundlichsten Geiste des Wohlwollen» gegenüber England, dem englischen Volke Md der Arbeiterklasse. Wir Hab« MS ms d« Standpunkt gestellt, daß keine Gründe Vorhand« find, die einen Krieg zwischen d« beiden hochzivilifiert« Völkern rechtfertigen können. Wir werden von diesem Standpunkte au» zu handeln fortfahr«, und wenn unsere Herrscher Neigung zeigen sollt«, ein« Krieg zu provozier«, so werden wir nichts, was in unserer Macht liegt, ungetan lassen, um einen derartig« Krieg zu verhindern. Trotz des SriegsgeschreiS gewisser Elemente in Deutschland und England kann ich nicht zugebw, daß der Gegensatz zwischen den herrschenden Klaff« der betd« Länder so scharf geworden fei, daß er auf d« baldig« Ausbruchs eines Krieges hiudeute. Daß ein dermtiger Krieg im Verlaufe der Zeit ausbrecheu kann, hatte ich für durchaus möglich. Krieg? Vorbereitungen werden mit solchem Eifer betrieben und beanspruch« einen so gewaltigen Teil der Hilfsquellen der Nation«, daß dieser Zustand nicht sehr lauge andauern kann. Die Katastrophe, die st: verhindern sollen, wird dadurch heraufbeschworeu. Wir müßten daher meiner Ansicht nach ruhig und sorgfältig die Entwickelung der Dinge betreiben, die geeignet find, das Lol! und vor alle« Ding« die Arbeiterklassen über die möglich« Folgen aufznklär«. Um Zeugnis für den Seist adzulegen, in dem wir za wirken gedenken, werden wir bei Gelegenhett unsere» bevorstehenden Parteitages tu Nürnberg öffentlich zeig«, wie wir zn der KrirgSfrage stehen, und besonsers iubezug auf England und das englische Volk. Außerdem wird ein: Sitzung des internationalen BureauS im Oktober in Brüssel stattfiud«. Diese könnte in gleicher Weise eine ähnliche Anschauung fördern. Die Hauptsache ist, daß anch England dort gut vertreten ist.
Schon vor einiger Zeit hat Bebel au die englisch« Arbeiterführer ein« Brief gerichtet, in dem er sich über da» Verhältnis Deutschlands zu England ähnlich wie hier anssprach. Den Rat, dm er damals den englisch« Arbeitern gab, keine FriedeuSdeputation zu schicken, hat er inzwischen zurückgenommen.
Der «Ib-rtt-«r<md»l.
Kopenhagen, 11. Sept. Bor dem Gefängnis, t« dem Alberti untergebracht ist, kam eS zu lärmenden Szenen, so daß die Polizei eiugreif« und die Menge zerstreu« mußte. Ohne die gegenwärtige Geldkrise in England, woher Alberti hauptsächlich seine Gelder bep»g, hätte er noch lauge seine Betrügereien fortsetzea können, da er das unbegrenzte Vertrau« der dänisch« Bauern besaß. ES verlautet auch, daß Alberti durch Agenten Orden und Titel verkaufen ließ. (Mpst.)
Kvpenhage«, 11. Sept. Alberti richtete au» seiner Zelle ein« Brief au sein« Rechtsanwalt mit der Auf- sorderung, zahlreiche, weg« Beleidigung seiner Person von ihm angestrengte Prozesse aufzuheben. Bon der über ihn verhängt« Falliterklärung bleibt das Privatvermögen seiner Frau mit einer Reute von 10000 Kronen unberührt. Infolge de» erlittenen Nervenschocks hat Alberti» vorgeschrittenes Nervenleiden eine so ernste Wendung genommen, daß er bald die Gefängniszelle mit der Hospttalstube vertausch« wird und vielleicht selbst nicht mehr sein Urteil hör« dürste. Er hat schon bei dem gestrig« Kreuzverhör in einem Lehnstuhle. Platz genommen. Er ist jetzt, unterstützt von einem Sekretär, mit der Ausarbeitung der Geschichte seiner Verbrechen beschäftigt._
Brrzsichsir der Mtrkte i» »er Um-»-»»*.
Vom 14.—19. Septbr.
_ Altensteig: 1ö. Leptbr. Krämer- «nb Btehmarkt.
«nswiirtige L»besf«le
Christian Ebrrhardt, Sonnenwirt, Entringen; Helena Lohmüller, geb. Hartmann, öl I, Bühl.
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Hannover. Der „Troß« SommerpreiS', ein Dauerrennen übe» 100 Lm hinter Molorschrtttmachern, sah den junge» Dauerfahrn Theile wieder siegreich, nachdem er am Sonntag vorher in großem Stil daS S-Stunden-Rennen in Steglitz auf sein Konto gebracht hatte. Den zweiten Platz belegte der bekannte Berliner Dauerfahrer Bruno Demk», während sich im geschlagenen Selbe der W-ltmerstrr Robl und der gefürchtete Franzose Bruni befand. Theile und Demk« benutzen, wie bekannt, dir stch durch ihren leichten Lauf besonders auSzetchnrnde Marke Brennabor.
Preisend «it viel schöne» St»de«
fingt fröhlich jeder Kindermund und unsere Enkel uod Urenkel werben stch noch dieser herzerquickenden Langes erfreuen. So lebt der Lichter diese- und vieler bekannter Volkslieder, JustinuS Krrnrr, in unserem Volke fort. Man muß «S daher als rin« nationale Pflicht betrachten, daS , Kernerhau»' zu WrinSberg, die Heimstätte de» Dichter-, in der er so gerne «eilrr, zu erhalten und nach Möglichkeit zu »ervollständtgen. Diese Aufgabe hat stch der JustinuS Kerner- Beretn gestellt und um dieselbe erfolg rich durchführen zu können, ist flaatlicherseitS die Tenehmigung zu einer Trldlottert« erteilt worden, deren Zi hung best mmt am 17. September stattfindrt. ES bietet stch somit für jedermann Gelegenheit zur Unterstützung der edle» Bestrebungen des Verein», ganz abgesehen von den nicht zu unterschätzenden Gewinnchancen. Dt« Lotterie enthält 21V9 Geld« gewinn« mit zusammen 64 000 ^ bar, darunter Hauptgewinne von »vooo 6000 2000 ^ usw. Da» LoS kostet s ^ Der
Teneralvertrieb der Lose befindet stch in den Händen deS Herrn I. Schweickert in Stuttgart, Marktstraßr 6, welcher anch überall im Lande Verkaufsstellen errichtet hat
Wittern«g»v»rherfage. Sonntag den 13. Sept.
Zieml. hei!er, k-!n wesent!. Nirderschl., nachm, mäßig warm.
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15. Septemver 1908, vormittags 10 Uhr
vergeben.
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