Anzahl von Hausierer«. Dem gegenüber wurde hervorge- hoben, daß die umzeitliche Entwicklung von Handel und Verkehr das Haufiergewerbe mehr und mehr entbehrlich mache, indem auch in den entlegenen Gegenden für Befrie­digung aller Lebensbedürfnisse ausreichend Fürsorge getragen sei. Ebenso könne heute die Großindustrie für den Absatz ihrer Erzeugnisse den Hausierhandel völlig entbehren. Außer­dem aber sei die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die Belästigungen und Uebervorteilungen des kau­fenden Publikums durch die Hausierer in Betracht zu ziehen. Beschlossen wurde sodann, den Antrag Bayerns in dem Sinne zu unterstützen, daß der Bedürfmsnachweis für das Haufiergrwerbe m ganz Deutschland einheitlich eingrführt werde. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung, die Frage der Verschärfung der Fremdrnpvlizei gegenüber ausländischen Arbeiten muß bis zum Abschluß der «»gestellten Erhebungen znröckgestellt werden. Weitere Gegenstände betrafen die Aeudernng der Geftllenprüfuugsordnung, die Vorbereitungs­kurse der Handwerkskammer auf die Meisterstücke, den deutschen Handwerks- und Gewrrbekammertag in Breslau und die Errichtung einer Zwangsinvung für das Friseur Ge­werbe für die Oberämter Nagold, Frmdenstadt, Horb, Calw und Neuenbürg.

r. Ksrnwefthsim, 13. Aug. An einer auf hiesigem Bahnhof rangierenden Güterzugsmaschiue platzte gestern früh das Siederohr. Der Hefter erlitt Brühverletzungen an Händen und Füßen. Er mußte sich in ärztliche Behand­lung begeben.

r. Schwenningen, 13. Aug. Die Stadtgemeiude ist seinerzeit vom Landgericht zum Schadenersatz für Ver­fehlungen des früheren Gerichtsvollziehers verurteilt worden. Nunmehr find, dem Vernehmen nach, noch etwa 68 weitere Klagen iu ähnlichen Fällen gegen die Gemeinde erhoben worden. Es ist dies für die Stadt noch sine schlimme Erbschaft des früheren Gesetzes.

r. Schrsmberg, 13. Aug. Der seit dem 13. Juli vermißte 14 Jahre alte Christian Lehmann soll letzter Tage in Straßburg aufgegriffen worden sein, wo er angab, er sei von Tennenbronn gebürtig. Im vorigen Jahre hatte sich der Bursche fast um die gleiche Zeit von hier entfernt, war aber bald von selbst wieder gekommen. Die Fahndung nach dem vermißten Rechtsagenteu Duffner ist bis jetzt erfolglos geblieben.

r. Wurzach, 13. Aug. Im Anwesen des Oekonomeu Sommer brach Feuer aus, das sehr rasch um sich griff, da es an den großen Fmtervorräten reiche Nahrung fand. Das Vieh wurde gerettet, dagegen Inventar und Mobiliar verbrannten vollständig. Die Nachbargebäude waren längere Zeit stark bedroht und nur mit größter anerkennenswerter Anstrengung blieb das Element aus seinen Herd beschränkt. Brandstiftung wird vermutet. Dies ist innerhalb 14 Ta-M der dritte Brandfall, weshalb die Aufregung unter der Einwohnerschaft groß ist.

r. Göppinze«, 13. Aug. Die Kreisregierung in Ulm bat die Errichtung eines besonderen SLadtpolizeiamtrs genehmigt. Der,'OrtKFanrndan erhält etue Haltestelle au der im Bau begriffenen Bahn von Gmünd hierher. Die Gemeinde übernimmt die Grunderwerbungskosten und zahlt einen Barbeitrag von 25000 In Grotzsüßeu wird

Widerspruch gegen den Beitritt der Gemeinde zur Eislmger Gruppenwasserversorguug laut. Auf eine an das Oberamt Geislingen gerichtete Beschwerde sind die bürgerlichen Kollegien zur Aeußerung aufgefordert worden.

r. Göppingen, 13. Aug. Das Gewitter vom Dienstes hat im nahen Hegelohe großen Schaden ungerichtet. Der Blitz schlug ohne zu zünden, in das Haus des Bauern Georg Roos. Die am Tisch fitzende Familie wurde zu Bode« geschleudert, die Hausfrau auf einer Seite gelähmt. Die Feldfrüchte sind zu einem guten Drittel verhagelt worden.

r. Eber-bach OA. Göppingen, 12. Ang. Bei einer Schlägerei zwischen 2 Eisenbahnarbeiteru aus Reichenbach ans dem hiesigen Bahnhof wurde dem einen, der ohnehin schon auf einem Auge erblindet war, das andere Auge der­art verletzt, daß seine Sehkraft erloschen ist. Der Täter ist bekannt.

kindlichen Landsleute sprudeln, so ist's doch immer eine Ge­legenheit, Geld springen zu lassen. Die Kaufkraft der An­gestellten ist dabei nicht sonderlich groß, wenn man die Küßen für V-rflegung iu der Messe abzieht. Auf der andern Seit; sind die Unksste« eines Händlers sehr be­trächtlich. Das Land gehört der Gesellschaft; ein Block z 25X30 m im Geviert kostet ^ 30 Monatsmiete; will der ^ einen Store anfmachen, so muß er sogar 60 entrichten. , Da» Wasser wird ans dem 20 km entfernten Oijikotosee, ein entzückender Einstmzsee hergeleitrt; der Weiße muß der Gesellschaft im Tag 50 H Waffergeld zahle«. Hält er Vieh, so kostet das Wasser für den Ochsen 30 im Tag;, ein Gespann von 24 Ochsen also ^ 7.

W ist daher kaum wahrscheinlich, daß Tsumeb je die fieberhafte Atmosphäre einer Grubenstadt kennen lernen wird. Für ein schnelles Aufstrebeu zahlreicher Existenzen ist ja bei einem Unternehmen nicht Raum, dessen Betrieb sich aus wenige Gruben konzentriert und dessen Lebensdauer eine beschränkte ist.

Mau soll daher auch nicht erwarten, daß die Erfolge der OLavtgesellschaft, die man wohl erwarten darf, eine Umgestalt­ung des südwestafrtkanischen Wirtschaftslebens bringen werden. Sie mögen den Absatz einiger Farmen heben, aber str be­deuten nicht das Entstehen unbegrenzter aufnahmefähiger Märkte. Im letzten Jahre, wo der Betrieb allerdings erst ausgenommen wurde, verausgabte die Gesellschaft nur etwa ^ 100000 für Löhne. Da sie zudem in dem Grubeubt- znke gutes Land im Umfang von 500 englischen Qaadrat- urrilen besitzt, so wird sie auch ihre eigene Produktion zn

r. Giengen a. Brenz, 13. Aug. Gin öjähriges Mädchen das von einem Wagen abspriugen wollte und mit dem Kleide hängen blieb, wurde von einem «»gehängten zweiten Wagen überfahren und trug einen Beinbruch davon.

r. Friedrich-Hufe», 13. August. Der verheiratete Hilfsheizer Hildebrand geriet aus dem hiesigen Stadt- bahnhof zwischen die Puffer und wurde so schwer verletzt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird.

GerichtssaaL.

Tübingen, 11. Aug. Strafkammer. Wegen Dieb­stahls im Rückfall und Widerstands gegen die Staatsgewalt wurde der vielfach vorbestrafte Spengler Karl Hoffmann von Eichstätt in Bayern zu 1 Jahr 3 Monaten und 15 Tagen Zuchthaus und der Schrein-rgeselle Josef Wagner von Bad Aibling wegen Diebstahls zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Beide kamen am 10. Juli bettelnd rach Calmbach, bis tief in die Nacht hinein zechten sie iu den Wirtschaften Serum und als sie gegen 2 Uhr Morgens an dem Wursterschru Krämrrladen in Calmbach vorbeikaLM, bemerkten sie das Offenstehen der Ladentüre. Sie traten ein und stahlen 20 Trikothemden, Flanellhemden und andere Waren, ge­wertet zu etwa 100 ^6, auch plünderten sie die Ladenkafse mit 56 Mark Inhalt. Außerhalb Calmbach verpackten sie die Sachen in zwei Pakete und fuhren mit der Bahn nach Pforzheim, um sie dort abzusetzen. Als die Diebe iu Pforzheim ankameu, wurden sie von der Polizei in Gewahr­sam genommen. Im Gefängnis widersetzte sich Hofmaun dem Gkrichtsdiensr. BartolomäuS Schwarz. Bierbrauer in Rottenburg wurde als rückfälliger Dieb zu 3 Monaten Ge­fängnis verarteilt. Zimmermann Friedrich Bohlinger in Schwann, welcher ans einem Zimmer der Waldhornwirtschast daselbst ein Kopfkissen gestohlen hatte, wurde vom Schöffen­gericht Neuenbürg zu 2 Woche» Gefängnis verurteilt. Er leugnete den Diebstahl und legte Berufung ein, worauf die Strafkammer die Strafe ans 1 Monat Gefängnis erhöhte.

r. Stuttgart, 12. Aug. (Oberkriegsgericht.) Am 24. Oktober vorigen Jahres hatten die Unteroffiziere Baumbmsch und Brokler vom Infanterieregiment Nr. 120 auf dem Weg von Söflingen nach Ulm mit einem Zivilisten ein Reukoutre. Bröckle rempelte diesen an, infolgedessen es zwischen beiden zu einer Rauferei kam, in deren Verlauf Brokler den Zivilisten mit den Fäusten mißhandelte. Der Zivilist ergriff die Flucht, Bröckler sprang ih« nach und versetzte ihm mit seinem Seitengewehr mehrere Schläge auf den Arm, so daß der Geschlagene blutende Verletzungen davoutrug und einige Tage arbeitsunfähig war. Nach der Anklage soll auch Baumbmsch den Zivilisten mißhandelt haben. Die Unteroffiziere waren stark betranken. Das Kriegsgericht verurte'lte Brokler wegen gefährlicher Körper- verlrtzrwg mittels rechtswidrigen WaffeugebranchS zn 8 Wochen Gefängnis und Baus-bursch zu 14 Tagen Gefängnis. Gegen Las Urteil legten die beiden Berufung ein, auch der Gerichtshcrr focht das Urteil an. DaS Oberkriegsgertcht fand die Berufung der Angeklagten als begründet und er­kannte gegen Brokler auf 7 Wochen Gefängnis, gegen Baumbusch nur wegen groben Unfugs auf eine Woche Hast.

Deutsches Reich.

Berli», 11. Aug. Aus Köln wird demBerl. Tagebl," gemeldet: Die Frankfurter Renustallbefitzer A. und G. v. Weinsberg spendeten für die durch den Brand von Donaueschingen ru Mitleidenschaft gezogenen Bewohner 5000 nachdem Sei dem gestrigen Rennen um den Preis von Donrmeschingen der Weiubergsche Hengst ,Hort- zont" Sieger geworden war.

r. Aus Bade», 12. Aug. Die Kaiserin sandte It. Douauesch. Tagbl. folgendes Telegramm an die Fürstin von Fürstenbrrg: Bin tief betrübt durch Nachricht von verheerendem Feuer in Donaueschingen, die armen, obdach­losen Menschen, die all ihr Hab verloren haben, wie namenlos traurig! Welch ernste und schwere Tage für Sie und den Fürsten. Dre Zahl der Besucher der Brandstätte am Sonntag wird auf 40000 geschätzt. Die

entwickeln trachten. Ihr Biehbrfitz steht nach dem letzten Berichte mit 200 000 ^ zu Buche, ihr Ackerbau mit 40 000

Trotzdem wäre es sehr verkehrt, die Bedeutung der Gruben des Bezirks Grootfontein für die Entwicklung des Schutzgebiets zu unterschätzen. Ohne diese Gruben wäre die Otavibahn mit ihren 580 Lm nicht gebaut worden, eben­sowenig die Bahn von Ottavi nach Grootfontein (91 tm), die vor einiger Zeit eröffnet worden ist. Die 18 Mill. die auf deu Bau der Ottavibahn verwende worden find, stelle« das großzügige Unternehmen dar, das im Schutzgebiete zustande gekommen ist. In diesem Laude, wo jedermann über die Untätigkeit der Privatgesellschaften sich erbost, ist die erste sachliche Leistung durch eine der befehdeten Gesellschaften er­folgt. Die Otavibahn hat hierdurch die fruchtbarsten Teile des Schutzgebietes erschlaffen. Es find Gebiete, i» denen ein gewisses Maß von Ackerbau möglich ist, iu denen Farmen von nur 3000 Hektaren Größe ihre Inhaber in behäbigem Wohlstand zu erhalieu vermögen. Und hinter diesen bereits erschlossenen Bezirken liegt das Gebiet des Okavaugo, dessen laudw. Eutwicklungsmögltchkeitev recht bedeutend sein sollen.

Kiwberley und Johannesburg haben Südafrika lang­sam umgestaltet; fie haben Industrien aufzuweisen, deren Art und Umfang einzig in der Welt find. Ihr Einfluß auf das Land wird noch fühlbar sein, wenn das letzte Karat Diamanten aus der letzten Last blauen Grundes ge­wonnen sei« wird und wenn der WitwaterSrand nichts «ehr ist als ein verlassenes Sewirre von ^Stolle« und Gängen, ein Riesenklumpeu Birnenwachs, dem aller Honig entnommen ist.

fürstlichen Kinder sammelten den ganzen Tag über iu Se sonderen Sammelbüchse« Gaben für die Abgebrannten Oberamtmaun Dr. Strauß stiftete 4000 ^ für dis un­glücklichen Einwohner. Dir Post hat ihren beandbeschä- digten Beamten 400 Mark, den Unteröeamteu 150 Mark überwiesen.

r. Donaueschingen» 13. Aug- In dem abgebrannten Haus des Küfers Weh stürzte eine Mauer ein Md begrub zwei Knaben des Hausdieners Denzel unter sich. Pioniere und Mitglieder der Sc-nitätskolsune eilten rasch herbei und förderten alsbald den einen Knaben, den 13 Jahre alten Karl Dsngel zutag'. Er war tot. Drr andere, 10 Jahre alte Fritz Denzel wurde mit schweren Verletzungen am Kopfe geborgen. Man hofft, ihn am Leben ;n erhalten. Die 64 Jahre alte Frau Anna Stöcker, ?le in der Käser­straß? wohnte, ist sitzt Mobben. Sie .oar ;u ihr brennen­des Haus nochmals ekrgelirrmgrn na', mite d-chft schwere BrmrdwMdr» -rlÄLN. Drr esse:ne Schrank drS Amts­gericht-, dem die Test rm- te, Eeheverträg: und sonstige Urkunden ausin wahr! werden, ist aus dem brennenden Schutt herausgeschafft und geöffnet worden. Die Urkunden waren vernichtet. Die eisernen Schränke der Sparkasse «nd des Finanzamts waren z. T. von Soldaten dmch die Fenster hcrausgewors-m worden. Die Wertpapiere, die fie enthielte- , find ncch lesbar. Das Papiergeld ist verkohlt. Der Schade« wird auf 300600 ^ geschätzt.

Heidelberg, 12. Aug. Bei der Submission über die Tünchneracheitern au der Universität wurden abgegeben ein niedrigstes Angebot von 998 und eine Höchstforderung von 4100 Wahrlich eine seltene Snbmisstonsblüte.

Straßburg, 12. Äug. Giftige Pilze. I» Kalmar erkrank:-: eine ganze Familie nach dem Gcnuß von Pilzen. Ein Knabe ist unter unsäglichen Schmelzen gestorben, seine Mutter schwebt zwischen Leben und Tod. Man hatte statt Champignons giftige Pilze im Wald gepflückt und gegessen.

Stettin, 11. Ang. Eine heut« hier stattgehabte Ver­sammlung der streikenden Nieter beschloß mit 327 gegen 55 Stimmen dir Arbeit nicht aufzunehmen. (Mpst.)

Ausftaud »»d Aussperrung. Nach einer Statistik desReichsarbeitsblattcs" ist die Zahl der Ausstände im Jahre 1907 um 1100 gegen das Vorjahr zurückgegangen, und zwar zu« ersten Male seit dem Beginn der Hoch­konjunktur im Jahre 1902. Taigen ist die Zahl der Betrübe, in denen Ausstände statrstnden, ebenso wie die Zahl der Streikenden größer geworden. Nach der ab­fallenden Konjunktur dürfte auch die zunehmende Berufs­organisation der Arbeitgeber und Arbeitnehmer für die Abnahmr in Frag? kommen. Interessant ist hierbei der Gegensatz des laadwirtschaftüchcn Ostens gegen den indu­striellen Westen, denn während auf das Rhnnland 15,4 v. H. der Nnsstände fallen, treffen auf Ostpreußen nur 2,9 v. H. Die größte Zahl des Streiks, nämlich '/» der Gesamtzahl, fällt auf Las Baugewerbe, wo im ganzen etwa 64,3 v. H. der Beschäftigten streikten. Es ist «awr-ich, daß im Winter, wo die Arbeitsgelegenheit verwind» n ist, die Streiks abuehmen, während fie im Frühjahr, wenn da? wirtschaftlich? Leben mit neuen Plänen und Hoffnungen beginnt, am stärksten Auftrrtcn. Es handelt sich zumeist in ihnen um Lohn- und Zeitsrazen. Bor alle» stehen Erhöhung der Löhne u.rd Verkürzung der bisherigen Arbrits- zeit aas dem Wunschzettel der Arbeiter. Beachien?w:rt ist auch, daß 16,5 v. H. drr Streiks mit 19326 Arbeitern vollen Erfolg hatten und daß 41 v. H. mit 101798 teil­weise Erfolge zeit Wer-, während 42,5 v. H. keinen Erfolg hatten. Auch sie Aussperrungen zeigten eine Vernnorrung gegen das Vorjahr, es handelte sich meist um Aufrecht- erhaltunz oder Herabs yung der Arbeitszeit und des Arbeits­lohnes.

AMM.

Ischl, 1^. Aug. König Eduard ist heute vormütag nach Marienbad abgereist. Am Bahnhofe, wo auch die Mitglieder der Kaiserfamilte erschienen waren, verabschiedeten sich die Monarchen herzlich. Auf der Fahrt zum Bahnhof wurden die Monarchen vsn einem zahlreichen Publikum leb­haft begrüßt.

Sie haben aber Südafrika nicht zn einem Einwander- rmgslande machen können. In der Grube stöhnen die Farbigen: ans 16 763 Weiße am WitwalerLraud zählt man 156 850 Farbige. Der weiße Bergmann kommt nach Südafrika, um ein Einkommen als Aufseher zu beziehen, und sich dann mit seinen Ersparnissen in die Heimat zurück- zuzieheu. Der Betrieb ruht mehr und mehr auf Einge­borenen, die aus allen Teilen von Südafrika augrworben werden; von den Eingeborenen, die dente m Johannesburg beschäftigt find, stammen 60°/, aus Portutzitst ch-Südasrika. Der Eingeborene ist teuer; sein Lohn allein ohueBerpflrg- uag kommt auf über 2 im Tage zu stehen, aber er ist billiger als der Weiße. Wird das iu den Grubenbetrieben in Südwestafrika anders sein? Sollte:: die dortigen Unter­nehmungen, deren Umfaag gegenüber Kimberley und Jo­hannesburg verschwindend ist »ud deren Savitalkraft ent­sprechend kleiner ist, ausschließlich mit weißen Arbeitskräften wirtschaften können? Sollte« sie imstande sein, Südwest- afrika zu einem Lande der Weißen ru mache«, wo die ein­geborenen Hilfskräfte ausgeschaltet sind und alle Arbeit von Weißen verrichtet wird? Eine Politik die dieses erreiche« will, fiadet heute manche Anhänger fti Trankvaal. Sie ist aber eingestandenermaßen nur möglich, w-nu höhere Pro­duktionskosten ohne Belang sind. Dcs mag vielleicht ein­mal bei den Goldgruben der Fall sein; die gesamten Pro- duktionSbedinguugru von Südwestafrika sind kaum günstig genug, als daß sie die Durchführung einer derartigen Poli­tik ermöglichien.