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Ikrettag dm 14. August
1908
Hraf Zeppelin an der Weiteraröeit.
FrirdrichShafe«, 13. Aug. Gras Zeppelin Mt folgendes Dankschreiben aus:
„Anläßlich meiner Fernfahrt nach Mainz und der Vernichtung meines Luftschiffes find mir aus allen Teilen meines deutschen Vaterlandes und selbst aus dem Ausland so überaus zahlreiche Beweise der Teilnahme und ins unerschütterlichen Vertrauens zu meinem Werk uberwittett worden, daß ich nicht im stände bin, allen, die meiner so gütig gedacht haben, persönlich zu danken. Ich bitte deshalb, auf diesem Wege die Versicherung ausspreche« zu dürfen, daß neben meinem eigenen festen Glauben an die Richtigkeit meiner Ideen nichts so sehr im staudr war, «ich nach dem großen Unglück wieder aufzurichten und zu schleuniger Wiederaufnahme meiner Arbeit anzuspornen als der Gedanke, daß das ganze deutsche Volk, dem mein Werk von Anfang au gewidmet war, fich hinter mich gestellt und in beispielloser Begeisterung und Opfer- sreudigteit mich mir den Mitteln ausgerüstet hat, das zerstörte Luftschiff durch ein neues, auf Grund der letzten Erfahrungen weiter verbessertes Fahrzeug zn ersetzen. Be» wegteu Herzens spreche ich dem ganzen deutschen Volke meinen innigsten Dank aus. Ich betrachte eS als meine heilige Ehrenpflicht, mich deS Vertrauens, daS man mir eulgegenbringt, würdig zu zeigen. Die herrliche nationale Kundgebung fasse ich als den Auftrag meines Vaterlandes auf, in der bisherigen Weise weiterzuarbeiteu. Ich bin mir dessen bewußt, daß ich damit eine schwere Verantwortung auf mich nehme. Aber der Wille des deutschen Volkes, Luftschiffe meines Systems als auserwählte Streiter in den Kampf nur die Eroberung der Luft zu 'senden, wird mir Mut und Kraft verleihen, unbeirrt aus de« eiugeschlageneu Weg weiterzuschreiten."
Frankfurt a. M., 13. August. Die „Franks. Ztg." melde: sus FriedvichShaseu: Graf Zeppelin hat bereits Schritte getan, als Beauftragter sozusagen des deutschen Volkes sein Unternehmen ans breiterer und vervollkommueter Grundlage wetterzuführen. Ein rheinischer Industrieller, der seit Jahren mit der Sache in Fützl iug stand, ist als leitender kaufmännischer Direktor engagiert, und neben den alten wissenschaftlichen Mitarbeitern find neue um ihre Mitwirkung an dem Unternehmen ersucht worden. Es wird sich naturgemäß zunächst dam« handeln, die Werkstatt- und Halleanlage zu erweitern, ehe man an den Bau weiterer Luftschiffe geht, für die Platz und Häfen geschaffen werden müssen. Der Wiederaufbau des zerstörten Schiffes kann nicht wohl von heute auf morgen beschlossen werden, da man den gemachten Erfahrungen gemäß Verbesserungen plant, die jetzt in Ruhe koustruküv überlegt werden können. Zunächst wird das Modell 1907 etwas umgebaut und verlängert werden, wodurch es etwa 900 Kilogramm Tragkraft und entsprechend vergrößerten Aktionsradius gewinnt. Im Herbst können mit diesem Ballon dann Fahrten gemach- werüev, die mau als Fernfahrten nach bestimmten Zielen aaszusührrn kerne Veranlassung hat. ES drängt in Zukunft
Zeppelin und die großen Schwaben.
Von Dr. Erich Eckertz.
(Schluß.!
AuS dem R ich der Gedanke« wenden wir uns in den Raum der Dinge. Den festesten Bergleichsboden mit dem Werke Zeppelins bildct doch die Natur uud das Wirken md Finden in ihr. Uud auch hier stehe« große Schwaben au der Sette Zeppelins. Es ist kein Zufall, daß eben jener Max Eyth in stimm Roman „Der Schneider von Ulm" die Flugversuche eines schwäbischen Erfinders vor 100 Jahren zur Darstellung bringt, und gewiß auch kein Zufall — das soll nicht vergessen fein — daß wte in deu Lüften so auch jüngst ans der Erde ein Erzeugnis schwäbischen Geistes den „Grand Prix" errang. Vor allem aber find jene großen Pfadfinder im Reich des Körperlichen Johann Kepler uud Robert Mayer,zu nennen, iu deren Bund Zeppelin nun der dritte ist. Robert Mayer würde gewiß, lebte er noch, von Zeit zu Zeit den nördlichen Pol des Schwa- bevlandes mit de« südlichen vertauscht und sein Prinzip, das er in der organischen wie auorgautscheu Natur mit Kühnheit und Scharfsinn in die äußersten Konsequenzen verfolgte, an dem neuen Phänomen erprobt haben. Und der alte Kepler vollends, „der große Stern, der den ganzen Himmel verstanden" — ihn bindet mit dem neuen Erfinder auch äußerlich der SeschlechtSadel (von Kappel) — würde für die Bewegungen des Luftschiffes ein ebensolches In»
zum Glück keine Notlage mehr. Dir Auffassung der Dalmer-Werke, es könne eine mangelhafte Oelrmg den Motordefekt verursacht haben, dürfte nicht ganz von der Hand zu weisen sein; eS wird eine positive erste Verbesserung darin augestrebt werden, um durch eine geeignete Vorrichtung eine ausreichende Oeluug der Lager auch bei Schrägstellung des Fahrzeugs zu erzielen. »
Den „Hamb. Nachr." wird von einer zuständigen Stelle mitgeteilt, daß das Reich die moralische Verpflichtung anerkennt, die Wiederherstellungskosten des Zeppelin Nr. 3 zu trage«:
Dieses Luftschiff hat seine Beschädigungen in der vom Reiche bereits erworbenen Ballonhülle erhallen; eS ist also auch wohl juristisch die Haftpflicht deS Reiches auzunehmen. Ganz abgesehen von der Nattonalspende deS deutschen Volkes wird auch das Reich selbstverständlich alles tun, was in seinen Kräften steht, um den Grafen Zeppelin die Fortführung seines Werkes zu erleichtern. Manches hängt dabei freilich erst von der Zustimmung des Reichstages ab, und was die bereits ausgeworfenen Beträge anlaugt, von bestimmten etatrechtlichen Grundsätzen. Die tu Betracht kommenden Ressortminister, die augenblicklich auf Urlaub weilen, find mir dem deutschen Volke einig in der Hilfsbereitschaft. Die vom Reichstag bewilligten 2100000 find nicht etwa, wie ein Teil der Oeffeutlichkeit auuimmt, als Kaufpreis für die beide» Lufschiffe gedacht gewesen, sondern 500000 ^ davon waren eine Dotation für deu Grafen Zeppelin in Anerkennung seines bahnbrechenden Wirkens und der Rest sollte dazu dienen, ihm seine Auslagen zu vergüten und die Rückzahlung dessen zu ermöglichen, was er zur Durchführung seiner Versuche fich hatte leihen müssen. Ausbezahlt ist bisher aus Beranlaffuug deS Ministers v. Bethmann die Dotation, von den 1600000 abrr wird - so beabsichtigt die Regierung — de« Grasen Zeppelin die Hälfte sofort übergebcn, wenn Anfang November der Zeppelin Nummer 3 fich als gebrauchsfähig erwiesen hat und vom Reiche übernommen werden kann. Wie «ns ausdrücklich versichert wird, handelt eS fich bei dieser Erprobung aber nicht nm eine Dauerfahrt von 24 Stunden, sondern lediglich um die Feststellung der Lenkbarkeit, der Lauduugsfkhigkeit uud des sicheren Mauöveriereus aus verhältnismäßig kürzeren Strecken.
*
r. Stnttgart, 12. Aug. (Eine Zeppeliumarke.) Die Motorluftschiff-Studieugesellschaft in Berlin-Reinickendorf beabsichtigt bekanntlich eine Zeppelin-Marke mit dem Bildnis deS Grafen Zeppelin in allernächster Zeit auszugebeu. Die Marken, die mit ihrem kupferdruckähnlichen Verfahren und ihrer ansehnlichen Größe von ungefähr 5 bis 7 ew einen schönen Schmuck für die Briefnmschläge oder deu Briefbogen darstellen, werden für den Preis von 10 --Z das Stück zu erwerben sein. Sie sollen auf Briefe neben die Postmarke oder auf den Briefbogen selbst geklebt werden, um dadurch zu dem Zeppelin-Fonds einen Betrag beizusteuern uud gleichzeitig durch das gute Beispiel auf deu Empfänger des Briefes anregend zu wirke», eiu gleiches zu tun.
tereffe Md Vnständuis gezeigt haben, wie für die der Planeten. Wenn er inzwischen im Hades das bet seinem Tode noch rückständige Gehall vom derzeitigen deutschen Kaiser bezogen hat, so wäre er gewiß der erste Luftschiffabouneut auf der Strecke Stuttgart—Luzeru. Einen starken Draug, wie die Luft, so auch den Himmel zu erforschen und zu erobern, haben die Schwaben von jeher besessen. Tobias Mayer, der Astronom des 18. Jahrhunderts, ist aus dem Städtchen Schillers, Schelliugs Werk war eine Naturphilosophie im weitesten Sinne, und Hegels erste Schrift eine astronomische.
Eine gründliche Einkehr in die Eigenart der Landsleute und Geistesverwandten Z ppelins wird schließlich bei der Frage enden müssen, worin denn eigentlich das Grundwesen des schwäbischen Geistes besteht, unter dem jene Großen würden und wuchsen uud tu dessen Mitte nun schon seit Generationen das Geschlecht des kühnen Luftfahrers gedeiht. Wir können hier nur kurz einiges andeuteu. Mau wird auszugehen haben von der abgeschlossenen Lage des zwischen Schwarzwald uud Schwäbischem Jura eingekeilten Stammes, der fich im Gegensatz zum östlich benachbarten bayrischen Stamm von keltischen Einflüssen, und i» Gegeusatz zu« nördlich uud westlich angreuzeuden fränkischen und alemannischen Stamm von romanischen Einflüssen freihalteu konnte. Zu der stammltcheu Einheit gesellt fich seine nach außen abgesonderte und in fich abgeschlossene geistige, die fich — wiederum im Gegensatz zu Bayern uud deu Rheinlanden — durch Jahrhunderte deutschen Mittelalters dem kirchlichen Eingreifen in Geist Md Grundbesitz zu entziehen sucht und fich schm früh bekundet tm Bund der Städte, wie später
München, 13. Aug. Die Stadt München erbot fich, am Starnberger See eine Ballouhalle zu errichten. Graf Zeppelin lehnte jedoch das Anerbieten wegen der Nähe einer Großstadt ab. (Mpst.)
Berlin, 13. Aug. Nach einem Telegramm der Voss. Ztg. aus Hannover erhielt die Kontinentale Kautschuk» uud Guttapercha-Kompanie auf telegraphische Austage bei« Grafen Zeppelin von diesem die Antwort, daß die Nachricht, er habe die Hülle für sein neues Luftschiff iu London bei de: Firma Spenzer bestellt, ««zutreffend sei.
(Mpst)
Die Hilfsaktion.
Dem Württ. Komitee find noch beigetreten: Erz. Geueralleutnaut v. Marchtaler, Kgl. Württ. Kriegs» minister; Hauptmaun Frhr. Fritz v. Gemmin gen- Hornberg, Kgl. Kammerherr; Direktor Prof. Dr. v. Sueßdorf.
Stuttgart, 12. Aug. Bei« Zentralkomitee find eingegangeu: Württ. Bereinsbauk, AufstchtSrat 2000 Karl Eugelhorn 1000 Karl Kallschmidt-Oberrikringeu 1000 Frhr. Fritz v. Gemmingrn-Hornberg 5000 Kal. Württ. Hofbauk 1000 Privatier Wilhelm Bauer 10 000 Geh. Kom«.-Rat A. Kteuliu 1000 Württ. Bankanstalt 1000 Allg. Reuteuanstalt 1000 A. E. I. N. U. 1000 Württ. Landesbaok 1000 *6, Stahl
u. Federer 1000 Geh. Komm.»Rat v. Pflaum 2000
Generalkonsul Max Dörteubach 1000 Frau Geh. Komm.-Rat Hermann Franck uud Herr Rich. Franck, Ludwigsburg, Hr. Walter Franck und Frau, Linz, Herr Hermann Rerff und Frau. Zürich, Herr und Frau Haupt» manu Hugo Bayer zusammen 50 000 SaoitätSrat Dr. M. Fischer 2000 Frau Elise Merkel-Eßlingen 1000 Herr und Frau Graf v. Linden 1000 *6, Major z. D.
v. Manch von Seiten der Stuttgarter Militärvereiue Be- zirkSkriegerverband Stuttgart-Stadt 1000 Insgesamt wurden heute früh bei der Geschäftsstelle des Zentral» komtteeS für Württemberg 170000 ^ abgeliefert.
An größeren Gaben gingen beim Komitee noch eiu von: M. 10 000 Frau Jeanette Kaulla uud Dr. Rudolf Kaulla 2000 Kommerzienrat Dr. Georg v. Doertenbach 1000 *6, H. u. O. Marquardt 1000 Karl Goepel 1000 N. N. 1000 Württ. Notenbank 1000 Stuttgarter Straßenbahnen 1000 Insgesamt bis Mittwoch abend rund 250000
D«iSb«rg, 13. Aug. Die hiesige Gußstahlfabrik Felix Bischofs hat in einem Schreiben au deu Grafen Zeppelin diesem das erforderliche Stahlmaterial für dar neue Luftschiff kostenlos zur Verfügung gestellt.
(Mpst).
Köl», 12. Aug. Wie die „Kölnische Zeitung" mit» teilt, überwies sie als erste Zahlung aus ihrer Sammlung für den Grafen Zeppelin 100000 ^ unter dem Titel „Nationaler Luftschiff-Baufouds für den Grafen Zeppelin", dem Wunsche des Grafen entsprechend, an die allgemeine Reuteuanstalt in Stuttgart.
in der Gruppe der Astronomen, in der Geitzesfreundschast Hegel, Schilling, Schiller, Hölderlin, iu der Theologenschule, endlich tu der Poeteuinnuug. Auf diesem Wege gelaugt man an die ebenso bodenwüchstge wie einheitliche SchaffenS- art der schwäbischen Großen, die von Plan und Werk, von ihrer ureigenen geistigen Domäne ebensowenig abweicheu wie von ihrer körperlichen Heimat, sei es nun, daß ihr Ge- burtsstädtcheu fie hält, sei es Tübingen, die alte Hochschule der GeisteSwifseuschaft, sei es der Bodrnsee, die nme der Lnftschifsahrt. So erklärt sich ihre unbeirrte Konsequenz, ihre sichere Beharrlichkeit, ihr eiserner Wille. „Ihr kanntet ihn, wie er mit Riesenschritten deu Kreis des Wollens uud Bollbriugens maß", rühmt Goethe von seinem Schiller, wie er es heute auf den letzten Vollbringer anwendeu würde. So erklären fich ferner die enttäuschenden Schwierigkeiten, die qualvollen Klippen, denen der konsequente Wille nicht elastisch aasweicht, und denen gerade deshalb jene Großen so oft auheimfieleu. In manche Qual, in manches tragische Geschick hat diese ebenso eigensinnig standhafte wie rührende Beharrlichkeit geführt. Die Hohenstaufen zerschellten au ihren südlichen Hoffnungen, Hölderlin und Schiller am Ka«pfe für die Schönheit. Und gewiß nicht ohne Tragik ist Keplers Leben und Werk und des letzten Unternehmens Werdegang.
Zum Schluß ist noch auf eine eigentümliche Tatsache htuzuweisen, die geeignet ist, auf schwäbische Getstesart eiu Licht zu werfen. Unter all den Großen von Kepler bis Zeppelin, die daS wette Gelände menschlichen Denkens und Schaffens auszufüllen scheinen, fehlt ganz und gar der Ton-