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Kernfpvecher H!v. 29.

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82. Jahrgang. Kernsprecher Wr. 29.

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184

An der diesjährigen Borprüfung zur Baume,kmeisterprüfung haben sich u. a. nachstehend« Kandidaten mit Erfolg beteiligt: Heinrich «ÜHIer, von Neusten, Herrenberg, Eottlieb Maier, von Neoringen, Herrenberg, Karl Mutschler, v. Areudenstadt, WilhelmRentschler, von Oberhaugstett, Calw, Emil Roller, von Hsrrenalb, Neuenbürg, Otto Schleicher, von Backnang, Christian Schwarz, von Dorn, stetteu, Freudenstadt, Karl Weber von Friedlichst«!, Freudenstadt.

Gs örautt ein Hluf wie AonneryaL!

dmch die schwäbischen Gaue und die deutsche» Lande, ein Ruf der nicht verhallt, soudern überall tausendfältiges Echo gibt. Alle konfessionellen und sozialen Gegensätze, alle kleinlichen Reibereien, aller trübe Schlamm aus Prozeßver­handlungen werden weggewaschen durch die patriotische Sturmflut für den schwäbischen Heldengreis unfern Grafen Zeppelin. Der deutsche Idealismus hat in herrlicher Weise gesiegt über einen sich breit machenden Materialis­mus; er hat dem Ausland gezeigt, daß es für uns Deutsche nur des elektrische» Kontakts bedarf, um das ganze deutsche Volk in Vaterlandsliebe erglühen zu machen. Und wenn es hier nur einem Manne galt, einem großen Schwabe», so kann mau sich außerhalb der deutschen Grenz- pfähle ein Bild machen, wie derFuror teutonlcnS" bei größeren Natisnalfragen, im Falle einer Bedrohung unserer Friedensliebe Hervorbrechen würde.

Das Unglück hat schon oft den Anstoß zum Guten ge- gegeben; auch diesmal hat es Gutes gezeitigt: ES hat das deutsche Volk aufgerüttelt zueiuer gemeinsamen spontanen Begeisterung und Opferwilligkett, wie wir sie seit 1870/71 nicht mehr erlebten. Und es ist erhebend, daß alle alle folgen, groß und klein, alt und jung, hoch und nieder, reich und arm; keiner will zurück­stehen und deshalbkönueu wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken und fingen:

jlieb Vaterland, magst ruhig sei«!

Worn Grafen Zeppelin.

I«Hirsch" i« Echterdirrge»

war Graf Zeppelin nach der Landung begeistert begrüßt worden, nach dem Unglück betrat der Graf wieder den Saal des Gasthauses, worauf Prokurist Frankh aus Stuttgart eine tiefempfundene Ansprache hielt, die oft von Beifalls­rufen und stellenweise von lautem Jubel unterbrochen wurde. Graf Zeppelin dankte tiefgekühlt.

DasNeue Tagblatt" schreibt hiezu:

Diese unvergeßlichen Szenen imHirsch" zu Echter- dingev, der Zeuge historischer Stunden sein durfte, müssen der fernen Zukunft durch eine Gedenktafel an diesem nunhistorischen" Wirtshaus erhalten werden. Wir glauben, daß es nur dieser Anregung bedarf, um für diese

Gedenktafel Spender auf den Plan zu rufen.

*

Desgleichen glauben wir, daß dir Tatsache einer Landung auf freiem Feld bei Echterdingen, die zweifellos die größte Errungenschaft der Fernfahrt darstellt, durch einen Zeppelin-Gedenkstein auf jener Wiese zu verewigen ist. Das hessische Finanzministerium läßt an der Stelle, au der Zeppelin am Rhein laudete, einen Ge­denkstein errichten; zögern wir Schwaben daher nicht, der Landung auf freiem Feld ein Ehren--und Deuk-Zeichen zu errichten.

*

Prokurist Franckh hat vom Grafen Zeppelin folgendes Telegramm erhalten:

Angebote von Beihilfe aus ganz Deutschland so all­gemein, daß mich zur Annahme dankbarst ver flichtet fühle, als Auftrag, damit dem Reiche neue Luftschiffe zu bauen. Ich werde nie vergessen, daß Sie als erster tn warmer Be­geisterung mit eigenem V rgehm die anderen zur Nachfolge aufmunterten. Graf Zeppelin."

Mm, 6. Aug. Graf Zeppelin ist hier, während er gestern auf der Fahrt von Echterdiugen nach Friedrichs-Hafen bis zur Zusammenstellung des Zuges nach Friedrichshafen auf dem Bahnsteig promenierte, von einem frei herumlaufen- dev Hunde tn die Wade gebissen worden, so daß eine blutende Wunde entstand, die vom Bahnhofrestaurateur ausgewaschen und verbunden wurde.

Friedrich-Hafe«, 6 Aug. Bei der heutigen Mit­tagstafel im Deutschen Haus war Graf Zeppelin so

Samstag dm 8. August

frohgemut und aufgeräumt, wie nur je. Mit gutem Humor erzählt er, wie er in Echterdingen in der Mittelkabine des Mittelschiffs auszuruhen versuchte, wie aber die begeisterte Menge, sobald sie nur eine Schnurrbartspitze von ihm durch das Fenster hindurch bemerkte, immer wieder in neue Hoch­rufe ausgebrochen sei. Endlich habe er sich glatt auf den Boden gelegt; so sei es ihm gelungen, eine Stunde zu schlafen. Kurz vor der Katastrophe sei er erwacht und habe sich gesagt:Jetzt könntest du deiner Frau telegraphieren oder bester noch telephoniere«, damit sie au deiner Stimme erkennt, daß du es selber bist." So habe er sich nach Echterdingen hereiubegebe». Wenige Minuten später ist die Katastrophe eingeireteu. Der Sinn sträubt sich dagegen, es sich auszudenken, welch erschütternde Folgen hätten eiu- treteu können, wenn der Graf auch nur eine Viertelstunde später erwacht wäre. Aus tiefstem Herzen fühlt man jetzt erst recht die Worte nach, mit denen gestern abend am Bahnhof ein Herr aus dem Publikum den Grafen laut be­grüßte:Gott sei Dank, Exzellenz, daß wir Sie wieder haben!"

* *

*

* De» verletzte« Mouterere», welche sich im Katha- rineuhosptlal in Stuttgart befinden, wendet sich unsere herz­liche Teilnahme zu. Mögen sie von ihres im Dienste der großen Sache Ihres kühnen Herrn und Meisters erlittenen Schäden bald und völlig genesen. In diesem herzlichen Wunsch vereinigen sich gewiß alle die Tausende, die au diesen Tagen de« heldenmütigen Grasen und seinen bravm Leuten nahe stehen. _

BerU«, 7. Bug. Der Magistrat hat sich in seiner heutigen Sitzung mit dem Unfall in Echterdiugen beschäftigt und beschlossen, dem Grafen Zeppelin folgendes Telegramm zugehen zu lassen:

Au den Grafen Zeppelin, Exzellenz, FriedrichShafeu. Aus seiner heutigen Sitzung sendet der Magistrat der Haupt- und Residenzstadt Berlin dem kühnen Eroberer der Lüfte zu Stern und Unstern wärmste Teilnahme. ?sr aspsra astra. Reicke."

Newyork, 6. Aug. Die amerikanische Presse drückt warme Sympathie und größte Bewunderung für Zeppelin aus. Biele Blätter behandeln die Katastrophe tn Leit­artikeln; sie stimmen darin überein, daß die epochemachende Leistung durch den Unglücksfall nicht wesentlich beeinträch­tigt wird.

Die Hilssaktiou.

(Telephonische Melduag 7. Aug. »ach«. 2 Uhr.)

(Wiederholt aus einem Teil der letzten Nummer.)

Schloß Fri-drichshafe». Se. Maj. der König haben der Nationalspende für den Grasen Zeppelin 20000 ^ überweisen lassen.

Ealw, 6. August. Die bürgerl. Kollegien haben tu ihrer heutigen Sitzung beschlossen, einen Aufruf zur Sammlung für ein neues Luftschiff des Grafen Zeppelin zu erlassen und aus ihrer Mitte sofort 626 gezeichnet.

r. Tübiuge«, 7. Aug. Die von der Redaktion der Tübinger Chronik errichtete, durch den Aufruf der Profes­soren angeregte Sammlung für den Grafen Zeppelin hat seit gestern vormittag bis heute vormittag schon die Summe von rund 7000 ^ ergeben. ES laufen immer reichere Beiträge ein.

Friedrichshafe«, 7. Aug. Man darf ruhig behaupten, daß eine ähnliche Begeisterung und Opferwilligkeit für eine Sache, wie sie sich jetzt für das Luftschiff des Grafen Zeppelin kundgibt, seit den Tagen des Freiheitskrieges etwa nicht dagewesen ist. Zu Hunderten laufen Telegramme ein, die dem Grafen Summen in allen Größen zur Ver­fügung stellen. Da find Beträge von 100000 ^ an bis zu 3 ^ herunter. Kommunen, Privatpersonen, Stamm­tische und Vereine senden mehr oder weniger große Gaben. Da veranstaltet ein Haus Vorstand mit seiner Familie bis zum Dienstmädchen herab eine Kollekte, hier verzichtet ein Kegelklub auf sein Sommervergnügen und sendet die 160 ^ Kaffegelder dem Grafen und alle Telegramme find mit gutgemeinten, mehr oder weniger gelungenen Trost- und Segensworten geschmückt. Die Gesamtsumme, die bis heute abend, also 24 Stunden nach dem Unglück, zur Ver­fügung gestellt ist, beträgt bereits etwa 300000 Die in Aussicht gestellten Sammlungsergebnisse dürsten noch erheblich größer sein.

K«rlsr«he, 7. August. Im badischen Landtag kam gestern das Unglück des Grafen Zeppelin zur Sprache. Der Präsident sagte unter anderem, daß es jetzt Pflicht des Deutschen Reiches (lebhaftes Bravo), der deutscheu

1908

Nation sei für den Grafen eiuzutreteu. Auch wurde be­antragt, für Douaueschtngen staatliche Mittel zur Verfügung zu stellen.

D»i-b»rg, 6. Aug. In einer großen Volksver­sammlung zwecks öffentlicher Sympathiekundgebung für Zeppelin wurde die Abfindung eines Telegramms beschlossen, in dem ihm das Vertrauen uud der Dank ausgedrückt wird. Ein sofort gewähltes Komitee soll die Sammeltätigkeit or­ganisieren.

Esse» a. R, 7. Aug. Die Firma Krupp hat für die Zeppelin-Sammlung 100000 ^ gespendet.

Dortmund, 6. August. DieDortmunder Zeitung" fragte bei dem Reichsamt des Innern au, ob die Reichs­hilfe an Zeppelin gewiß sei, und ob private Sammlungen dem Retchsamte nicht vorgreifen. Das Reichsamt antwor­tete, daß das Reich helfe, die Reichshtlfe schließe aber private Hilfe nicht aus.

Berit«, 7. August. Die Firma Rudolf Herzog übergab dem Bürgermeister Reicke für das große Werk Zeppelins 10000 ^

Brest««, 7. Aug. Der Breslauer Magistrat hat hmte beschlossen, für den Grafen Zeppelin 10000 ^ zu stiften uud außerdem einen Aufruf an die Bürgerschaft zu erlassen, weitere Sammlungen zu veranstalten. Bei der Geschäftsstelle der Schles. Ztg. find bereits 7800 ^ ein- gegaugen.

Prag, 6. Aug. Wie die Abendblätter aus Asch mel­den, wurde dort eine Sammlung für eine Nationalspende Deutsch-Böhmens für Zeppelin eingeleitet.

Die Auffafs««g der Neich-regier««-.

Berti», 7. Aug. Von gut unterrichteter Sette er­fährt dasBerl. Tagebl.", daß sich, abgesehen von der Nationalspende, der BundeSrat für verpflichtet halte, dem Grafen Zeppelin unter die Arme zu greifen. Falls sich die Notwendigkeit erweisen sollte, soll dem Reichstag in der nächsten Session die Flüssigmachung einer größeren Summe für den Grafen Zeppelin gefordert werde». Die Auffassung der ReichSregierung gehe dahin, daß nicht nur die Momente des Mitgefühls, sondern streng kritische Erwägung zu einer Förderung der Zeppelinschen Idee führen müsse.

Ei« Reichs-Komitee.

Berti«, 7. Aug. Wie der Boss. Ztg. mttgeteilt wird, ist ein Deutsches Reichs-Komitee für den Bau eines neuen Zeppelin-Luftschiffs in der Bildung begriffen. Der Kaiser uud der König von Württemberg fiud gebeten worden, das Protektorat zu übernehmen. Herzog Adolf Friedrich zu Meckleubrrg führt den Ehreuvorsttz, Emil Selberg-Berliu ist geschästsführender Vorsitzender. Zahl­ungen fiud an die Reichsbauk oder au eine andere Groß­bank zu leisten. (Mpst.)

Die Feuersbnmst i« Donaueschingen.

r. D»«a«eschiuge», 7. August. Ueber das große Braudunglück erhalten wir folgenden ausführlichen Bericht: Während die Landwirte auf dem Felde beschäftigt waren und diesübrigen Einwohner ihren Alltagsarbeiten uachgingeu, brach bald nach 3 Uhr i« Schopf der Witi Eugefser in der Käferstraße Feuer aus. Die eigentliche Ursache konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Man hat nur Ver­mutungen. Infolge des herrschenden Windes breitete sich der Brand rasch ans. Im Nu standen vier benachbarte Häuser in Flammen. Die Donaueschiuger Feuerwehr machte übermenschliche Anstrengungen, um dem Feuer Einhalt zu tun, allein, es übertrug sich auf die Karlstraßr in die Nähe der Apotheke, d. h. 5 Minuten Luftlinie. Im gleichen Augenblick schlugen auch dort, aus dm mit Schindeln ge­deckten Dächern die Flammen empor. Die Bevölkerung er­griff großer Schrecken uud gab jede Hoffnung auf Bewältig­ung des Brandes auf. Die rasch herbeigeeilteu Feuerwehren aus der Umgegend waren geradezu machtlos. DerMind peitschte das Feuer nach allen Richtungen. In Mitleiden­schaft gezogen wurdm besonders die Wasserstraße, die Karlsß straße, die Herdgaffe, die Rosenstraße, Mühlenstraße und Lorenzenstrabe. Ehe eine Stunde verging, brannte über ein Viertel der Stadt. Zerstört fiud das Rathaus, das Amtsg-fäuguiS, Amtsgericht, die Sparkaffe und das Finanz- gebäude. Die Wasserleitung hat fast vollständig versagt. Das Wasser mußte von der Brigach herausgepumpt und in Kübeln vou Hand zu Hand gegeben werden. Auch Jauche wurde zum Löschen benutzt. Alles half mit: Beamte und Arbeiter, Frauen uud Mädchen, Geistliche und Studenten. Ein Hoffnungsstrahl drang durch, als um 6 Uhr sich der Wind nach dem Feuerherd drehte. Aber schon um '/,7 Uhr war die geringste Hoffnung wieder vernichtet. Wir befanden