Notttveil, 3. Aug. AS Ehrengabe des Kaisers ist bei der hiesigen Schützevgesellschast ein kunstvoller Pokal eiugetroffe». Er ist in moderner Ausführung in Silber ge­arbeitet und innen vergoldet. AS Schmuck zeigt er den Reichsadler und die Widmung:Kaiser Wilhelm II. der Schützeugesellschaft Rottweil zur Feier ihres 500jährigen Bestehens 1908."

r. Friedrich-Hafe«, 3. Aug. Traf Zeppelin ver­öffentlicht folgendes Dankschreiben:Die Schweizerfahrt meines Luftschiffes hat den bangen Zweifeln, ob eS der gegenwärtigen Zeit beschtedeu sei, die alte Sehnsucht der Menschheit «ach dem zielsicheren Durchqueren des Luftraumes zu erfüllen, ein Ende gemacht. Der Jubel darüber hat einen gewaltigen Strom von Glückwünschen und den herr­lichsten Kundgebungen über mich, als das von Gott be­gnadete Werkzeug zur Lösung des Problems ergießen lassen, welcher am mächtigsten anschwoll, als ich inzwischen die fiebenzigste Wiederkehr meines Geburtstages erleben durfte. Tief ergriffen durch das überwältigende Maß von gütiger Anerkennung und ehrender Auszeichnung habe ich eS unter­nommen, dem Ausdruck meines innigsten Dankes durch all­mähliche Kenntnisnahme des Inhalts der Telegramme, Briefe und Pakete, sowie des Namens ihrer Absender eine möglichst persönliche Beziehung zu geben. Es war ein un­durchführbares Beginnen; trotz meiner und einer verstärkten Beamtenzahl angestrengtester Arbeit, wachsen die Hunderte der aus tausenden für meine persönliche Beantwortung aus­gesuchten Schriftstücke, anstatt abzunehmen, jetzt noch täglich an. Die ordentliche Wetterführung des Luftschiffunter- nehmens erheischt, daß wir diesem wieder unsere ganze Ar­beitskraft zuwenden. Ich sehe «ich deshalb zu meinem größten Bedauern genötigt, alle diejenigen, welchen ein un­mittelbarer Dankesausdrnck oder aus geschäftliche Inschriften eine Antwort bisher nicht zugegaugeu ist, zu bitten, darauf im Interesse des ferneren Gedeihens der L.ache, welcher sie Ihre gütige Teilnahme schenken, verzichten zu wollen.

Friedrichshofen, 1. Aug. 1908. Graf Zeppelin."

Deutsches Reich.

Harde» gege« E«le«b»rg. In der neuesten Zukunft" bringt Harden wieder einen längeren Artikel über den Prozeß Eulenburg. Unter weiterer Schilderung der Charaktereigenschafreu Eulenburgs und abfälliger Kritik der künstlerische» und dichterischen Fähigkeiten desselben sucht Harden die Unwahrhaftigkeit und Uuglaubwürdigkeit Eulenburgs uachzuweisev, um auf der anderen Seite die Glaubwürdigkeit der Zeugen gegen Euleuburg zu beleuchten. Harden versucht, da die weitere Fortsetzung des Prozesses noch unsicher ist, den Nachweis zu führen, daß Fürst Eulen- burg tatsächlich mehrere Meineide geschworen hat.

Mannheim, 3. Aug. Die Herren Aug. Grün und Anton Moser von der hiesigen Baufirma Grün und Bil- finger, welche in der Nähe von Budapest die DonauEipel- talbahn baut, wurden am Samstag, als sie sich zur Lohn­auszahlung mit einem Wagen nach Waitzeu begeben wollten, von 6 Räubern überfallen, niedergeschlagen und der von ihnen mitgeführteu Summe von 40000 Kronen beraubt. Die beiden Herren wurden schwer verletzt, eine Lebensgefahr ist jedoch ausgeschloffen.

Der wege« Laudesverrat verhaftete Oberfeuer- wrrkersmaat Dietrich in Kiel und seine Geliebte, die an­gebliche Sprachlehrerin Peterseu, find in mehreren Fällen überführt und geständig. Dietrich wird vor daS Kriegs­gericht in Kiel, die Petersen vor das Reichsgericht kommen.

Die Prüfung de- Falle- Schücking ^

in der Ministerialiustanz hatte nach der Nordd. Allg. Ztg. folgendes Ergebnis: Nach Einleitung des formellen Dis­ziplinarverfahrens ist jede Beeinflussung in der Sache des zuständigen Bezirksausschusses seitens des Ministers des Innern auf Grund des § 157 Abs. 2 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung für unzulässig zu erklären.

Der Bezirksausschuß hat selbständig zu befinden, ob das Verfahren einzustellen oder durch ein Urteil zum Abschluß zu bringen ist. Erfolgt letzteres und wird auf eine der gesetzlich in Betracht kommenden Disziplinarstrafen erkannt, so steht dem Bürgermeister Schücking Berufung au das OberverwaltungSgericht zu. Die Pressebehauptung, Schücking sei wegen seiner LaudtagSkandidatur durch einen Beamten in höherem Auftrag beeinflußt worden, ist auch insoweit unwahr, als die Beeinflussung einer Provinzialinstanz zu- geschriebeu wurde. Der Beamte, welcher Schücking Vor­stellungen machte, ist der zweite Bürgermeister Plewka in Schleswig. Letzterer hat amtlich bekundet, er habe bet der aus anderem Anlaß erfolgten Unterredung lediglich einer privaten Ansicht Ausdruck gegeben und weder von einem Auftrag gesprochen, noch sich den Anschein gegeben, der Ueberbringer eines amtlichen Auftrages zu sein.

Die Entscheidung bleibt nach dem Vorstehenden also dem Bezirksausschuß oder dem Oberverwaltaugsgericht überlassen. Hoffentlich ist es einer dieser Behörden möglich, die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Die Darch- führung des Disziplinarverfahrens dürfte jetzt kaum noch stattfinden. _

Die «eis- de- deutsche« Kaisrrpaare»

«ach Schwede«.

Stockholm, 3. Aug. Bei der Galatafel, die heute abend im Reichssaale des Königlichen Schlaffes stattfand und zu der ungefähr 300 Einladungen ergangen waren, hielt der König folgenden Trinkspruch in deutscher Sprache:

Eure Majestät! Es ist mir und der Königin eins ganz besonders tief umpfundene Freude, Eure Majestät hier be­grüßen zu dürfen, eine Freude, die noch dadurch erhöht wird, daß Ihre Majestät, die Kaiserin, die Gnade gehabt hat, Eure Majestät hierher zu begleiten. Wir danken Ihrer Majestät für diese liebenswürdige Aufmerksamkeit, durch welche die Königin und ich hochbeglückt find. Es ist das erste Mal, daß Ihre Majestät Stockholm mit ihrer hohen Gegenwart beehren nnd möchten wir aus diesem Grunde Ihrer Majestät ein ganz besonders herzliches und warmes Willkommen zurufen. Eure Majestät haben schon oftmals unser Land besucht und ich kann mit Recht sagen, daß Eure Majestät kein Fremder in Schweden sind. Wir schätzen uns glücklich, daß dem so ist und ich weiß mich eins mit meine« Volke, wenn ich Eure Majestät aus Herzensgrund in Schweden willkommen heiße. Das schwedische Volk begrüßt in Eurer Majestät den hohen Herrscher eines befreundeten und stammverwandten Volkes und wir sehen in dem heutige« Besuch einen weiteren tmeren und werten Beweis Eurer Majestät freundschaftlicher Gesinnung meinem Lande gegenüber, welcher dazu beitragen wird, die Bande noch enger zu knüpfen, die Schweden mit Deutschland ver­binden. Vor wenigen Wochen haben Eure Majestät mir und der Königin einen ebenso großartigen wie herzlichen Empfang in Berlin bereitet. Die Erinnerung an jene schönen Tage und an die Güte und Gastfreundschaft, die wir genossen, wird stets in unsren Herzen unvergessen bleiben. Wenn wir äußerlich auch nicht denselben Glanz entfalten können, so mögen Eure Maj stat doch überzeugt sein, daß unsere Gesinnungen an Wärme und Innigkeit der Empfin­dungen in nichts zurückstehen. Mögen die guten und herz­lichen Beziehungen zwischen unseren Häusern und Völkern wie bisher auch in aller Zukunft » verändert fortbestehen und sich, wenn möglich, noch vertiefen und weiter entwickeln. I« dieser sicheren Zuversicht erhebe ich mein Glas auf das Wohl Eurer Majestät, Ihrer Majestät, der Kaiserin nid auf das Wohlergehen des Deutschen Reiches.

Der Kaiser erwidere:

Aus tiefstem Herzen danke ich Eurer Majestät zugleich im Nameu der Kaiserin für die warmen Worte der Be­grüßung nnd für den ebenso glänznrdeu, wi: herzlichen Em­pfang, den uns Eure Majestät und Ihre Majestät die

Königin, sowie die Stadt Stockholm bereitet haben. Wie Eure Majestät bemerkten, bin ich kein Fremder hier und wahrlich ist es mir und der Kaiserin eine wahre Herzens­freude, einige Tage inmitten teurer Auverwandrer und eines befreundeten BolkeS zu verweilen. Nicht ohne Wehmut und innere Bewegung stehe ich heute an dieser durch so manche Erinnerung geweihten Stätte, denn ich gedenke Seiner Majestät des unvergeßlichen Königs Oskar, und alles dessen, was seine Freundschaft und Güte für mich und meinen in Gott ruhenden Vater, ja für diesen noch in den letzten Stunden seines Lebens gewesen ist. Eurer Majestät aber kann ich nicht genug für die Zusage danken, daß Sie dieses für «ich unaussprechlich teure Erbteil der Freundschaft erhalten und pflegen wollen. Ebenso lebhaften Wderhall findet eS in meinem Herzen, wenn Eure Majestät hervorhebeu, daß die gleichen Bande des Blutes und der Freundschaft auch unsere Völker verbinden. Ich vertraue fest darauf, daß dieses schöne Verhältnis ewig bestehen bleibe und unsere Völker unter de« Schutze äußeren und inneren Friedens in enger Eintracht und regem Austausch fortfahrrn werde», au den großen Kulturaufgaben zu arbeiren, die ihnen ge­stellt find. Röae dieses schöne Land uad dieses markige und ruhmreiche Volk unter Eurer Majestät weiser fürsorgeu- der Leitung einer immer schöneren Zukunft entgegengehe» und die Erwartung erfüllt sehen, zu denen seine geistigen und materiellen Schätze in so reichem Maße berechtigen. So erhebe ich mein GlaS auf das Wohl Eurer Majestät des Königshauses und des gesamten schwedischen Volkes.

Ausland.

Der Waldbraud i« Britisch-K»l«mbie«.

«higaeo, 4. August. Der Waldbrand in Britisch- Kolumbirn hat eine ungeheure Ausdehnung gewonnen. Die Flammen griffen.immer weiter um sich. ES besteht gar keine Hoffnung, ihrer Herr zu werden, wenn nicht b-ft'ger Regen etntritt.

L»«do», 4. August. Das Brandgcbiet liegt unge­fähr 960 Kilometer westlich von Vancouver. Es ist die größte Katastrophe in Arnerika seit dem Erdbeben von San Francisco. Die Flammen habcn Hunderte von Quadratkilometer Wald zerstört. Sechs Städte nnd viele Dörfer wurden vernichtet. Die Zahl der Toten wird bisher auf 800 geschätzt, jedoch dürfte ihre genaue Anzahl nicht zn ermitteln sein. Niemand konnte an die Rettung von Eigentum denken; Menschen und Vieh fliehen verzweifelt vor dem Flammenmeer, daS viele überholt. In den Straßen und au der Bahn entlang liegen zahllose verkohlte Leichen. Die Fliehenden sprangen oft in den Fluß, um ihre brennenden Kleide: zu löschen oder sich vor der fürchterlichen Hitze zu retten. Der Brand wütet unentwegt fort. (Mpst.)^

Lteglitz Bei günstiger Witterung wurde cm vergangenen Sonntag die bedeutendst« Veranstaltung im Reonsport, die 1VV km Weltmeisterschaft von dem Dauerfahrer Fritz Ryser übe, legen ge­wonnen. Im geschlagenen Felde befanden sich: Vk. Bedell-Newyerk, E. Bruni-Paris, K. Demke Berlin. B Faxoe-Kopenhazen, G Parent- PariS, 5k Rosenlöcher-DreSden, R. Hcheuermann-Breslau, N Stell» brink-B rlin und A Banderstuqst-Ipern. Seit nahezu 10 Jahre» strebt Ryser nach Lorbeeren auf dem Cement; aber heute sollte ihm die höchste Ehre zu Teil werden, die ein Rennfahrer überhaupt er­ringen kann. Zirka 20000 Zuschauer »«säumten die Bahn und brachten dem neuen Weltmeister wohlverdiente Ovationen dar, als er auf seinem leichtlaufenden Brennaborrcde mit dem «ranze und der MetsterschaftSmedaille geschmückt, die übliche Ehrenrunde fuhr.

t«in rr»«l »»»Lisvix, 1VV xr.

45ISS I tzx k»vt M«I». Hl»»««, Lonckitorsi

Witter«« gsv»r Versage. Donnerstag den 6. Aug.

Meist trieb, etwa» Niederschlag, abgekühlt.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zatser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: 5k. Paar,

Forstamt Nagold.

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