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Arettag dm 24. Juki

1908

Amtliche«.

Gtauhöheu-Beftimmmug.

Die den untengenannten Waffertriebwerkeu gebührenden Stauhöhen sollen gemäß Art. 48 Abs. 3 des WaffergesetzeS bestimmt werden, da sich eine frühere rechtsgültige Feststell» Mg derselben nicht Nachweisen läßt.

daß, wenn sie nicht innerhalb dieser Frist ihre Rechte Md

Jutereffen bet der auftufeudeu Behörde geltmd machen, sie mit allen Ansprüchen wegen der Festsetzung der Stauhöhe, soweit sie nicht Ms besondere« prtvatrechtlichem Titel be­ruhen, endgültig ausgeschlossen sind.

Nagold, den 23. Juli 1908.

K. Obrramt. Mayer, Reg.°Affeffor.

Die K. KrriSregierung beabsichtigt, sie dem vorhandenen Bestand gemäß wie folgt zu bestimmen:

WasseMiebwerk 1 4. Elektrizitätswerk (früher Kunstmühle) der Gustav Werner Stiftung z. BrudrrhauS in Reut­lingen au der Nagold auf der Markung Alteusteig. Stauhöhe am Wehr vgl. 3,10 m über der Eich- klammer am Werksgebäude.

Wehr für die Wafferttiebwerke 1? 711. Des Ztmmer- «eisters Adolf Heußler (D 7) und des MählebefitzerS Karl Silber (1° 8) in Alteusteig auf der Markung Attensteig.

Stauhöhe 1,71 w unter der Eichklammer am Werk des Zimmermeisters Adolf Heußler (r 7).

«assertriebw-rk r. 18. Wollspinnerei und Walkmühle der Gebr. Seeger in Rohrdorf au der Nagold auf der Markung Rshrdorf.

Stauhöhe am Wehr und Werk 1,81 m unter dem Festpunkt.

Waffertriebwrrk 1' 22 u. 23. Sägwerk und Wollspinnerei des Friedrich Rentschler und LouiS Rcutschler in Nagold an der Nagold auf der Markung Nagold.

Stauhöhe am gemeinschaftlichen Wehr uud au den Werken 1,85 w unter dem Festpunkt.

«üffertrtebwerk r 36. Sägmühle der Sägmühleteilhaber­schaft Füufbronu in Fünfbrouu an dem Schuaitbach auf der Markung Fünfbronn.

Stauhöhe am Weiher 2,90 m über dem Festpunkt. Waffertriebwrrk r 45. Getreidemühle des Friedrich Gauß iu Berneck am Köllbach auf der Markung Berneck. Stauhöhe am Wehr 0,91 in über der Eichklammer - Werk -- 0,60 m -

am Muhlgebaude.

Waffertriebwrrk r 57 u. 58. Getreide- und Sägmühle des Jakob Rapp iu Unter sch w andor f an der Waldach auf der Markung Unterschwandorf.

Stauhöhe am Wehr 1,11 nr unter der Eichklammer am Mühlgebäude.

Waffertrtebwerk r 85. Welschkornschroterei des Heinrich Frey iu Wildberg am Fischbach auf der Markung Wildbrrg.

Stauhöhe an dem mit dem oberliegendeu Werk gemein­samen Wehr 5, 72 in über der Eichklammer.

Alle Beteiligten werden hiemit zur Geltendmachung ihrer Rechte und Interessen bei der Unterzeichneten Stelle, bei welcher die Wrrksbeschreibungeu aufliegen, tunerhalb der AuSichlußfrist von 14 Tagen, vom Tag nach Ausgabe dieses Blattes an gerechnet, unter der Verwarnung ausgefordert,

politische peberstcht.

Der Kaiser vor» Rußland hat das Reichsbsdget für 1908 iu Höhe von 2581403168 Rubeln, wobei die ordentlichen Einnahmen die ordentlichen Ausgaben um 74694408 Rubel übersteigen, genehmigt. Die außerordent­lichen Einnahmen betragen 194457 670, die außerordentlichen Ausgaben 269152078 Rubel. In Stadt und Gouver- uemeut Petersburg ist der außerordentliche Schutz um sechs Monate verlängert, iu Stadt und Gouvernement Charkow ist der Kriegszustand durch deu verstärkten Schutz ersetzt worden.

Im englische« Oberhaus ist eine aufsalleude

Rede gehalten worden. Lord Cromer übte vom finanzi­ellen Standtpunkt aus Kritik an dem Alterspenfionsgesetz Md sagte dabei: In den gegenwärtigen Zeitkäufen eS die vornehmste Pflicht der Regierung, mit ihren Hilfsquellen hauSzuhalteu und sich auf jede mögliche Weise auf einen europäischen Konflikt vorzubereiten, der hereiubrechen könnte, bevor viele Jahre vergangen seien.Wir leben in einer Zeit, wo der Einfluß des Individuums begrenzt ist. Wenn die nationalen Jutereffen auf dem Spiel stehen uud die Leidenschaften entflammt sind, ist die Gefahr vorhanden, daß ein Zusammenstoß sich ereignet, so friedlich auch die Absichten der Regierenden sein mögen." Nach seiner Meinung würbe, wenn das Gesetz angevcmmen werde, die Sache des Freihandels gefährdet sein, und dies würde die wirtschaftliche Kluft zwischen England und den auswärtigen Nationen erweitern und die Möglichkeit eines Zusammenstoßes erhöhen. DaS Alterspenfionsgesetz wurde schließlich mit großer Ma­jorität augenommeu. Im Unterhaus fragte Lonsdale, welches der genaue Inhalt der Erklärung sei, die hinsichtlich der Abschnittes 27 des Patentgesetzes von der englischen Regierung abgegeben worden sei und von der der deutsche Staatssekretär des Innern gesagt habe, daß sie die Lage für die deutschen Patentinhaber iu etwas kesseres Licht ge­rückt habe. Hierauf erwiderte Uuterstaatssekretär im Reichs­schatzamt Pease im Namen des Staatssekretärs Grey, der Inhalt sei folgender:Abschnitt 27 fordert nicht, daß jede patentierte Sache in England angefertigt wird. Der Ab­schnitt steht nur vor, daß, wenn es bewiesen werden kann, daß ein englisches Patent nach einer reichlichen, durch das Gesetz gewährten Frist vornehmlich oder ausschließlich im Ausland ausgesührt worden ist, daß dann jedermann von dem Patentinhaber den Nachweis fordern kann, warum sein Patent nicht iu angemessener Weise in England zur Aus­führung gebracht worden ist. Falls der Patentinhaber dem

Pateutkontrolleur uud deu Gerichten eine zufriedenstellende Erklärung geben kann, soll sein Patent nicht widerrufen werden. Wenn er beweisen kauu, daß es noch eines größerm Zeitraumes bedarf, um ihn iu deu Stand zu setzen, sein Patent iu augemeffeuer Weise zu verwerten, so kam ihm die notwendige Frist vom Patentkontrolleur oder, wenn dieser sie verweigert, gerichtlich zugestaudeu werden."

Der eugltfche Admiral Fitzgerald hat wieder einmal eine Brandrede gegen Deutschland gehalten, und zwar in einer nationalistischen Versammlung zu Warrington. Er sagte, es sei unbedingt notwendig, daß England sich et« brauchbares Heer schaffe, was nur auf Grundlage der all­gemeinen Dienstpflicht möglich sei, die Flotte aber müsse vollständig freie Hand haben, damit sie sich ganz dem Schutz der Zufuhr au Lebensmittel» widmen köuue. die England fast ausschließlich vom Ausland beziehen müsse. Me He­rausforderung au England sei seitens des Deutschen Reiches erlaffen worden; denn eS sei klar und bestimmt gesagt wor­den. daß die deutsche Flotte so stark gemacht werden müsse, daß selbst die stärkste Flotte der Welt es sich überlegen werde, es mit ihr aafzunehmes. DaS seien die Worte einer autolratischen Herrschers", der über vier Millionen wohl- ausgebildeter Soldaten verfüge, von denen dreiviertel Mil­lionen immer ausgebiloet seien. Deutschland baue sehr mäch­tige Panzer, die einzig für deu Dienst der Nordsee bestimmt seien, und das deutsche Volk gebe das Geld dazu her; das seien Tatsachen, über die mau nicht hinwegkommen könne. In England aber müsse mau sich, überlegen, was eS heiße, wenn die gesamte Flotte iu der Nordsee festgelegt sei wie jetzt, ans dem einfachen Grund, weil mau keine Armee be­sitze, die stark genug sein würde, einem Einfall siegreich zu begegnen.

Vo« de« «ar»tta»ischeu Gegeusulta« Mulatz Hafid wurde erst gemeldet, daß er Fez vorläufig nicht za verlasset: gedenke. Nuu wirb der LondonerMorning Post" aus Fez vom 16. d. M. berichtet: In letzter Zeit bat etu ständiger Briefwechsel zwischen Raisuli uud Mulay Hafid stattgefuudeu. Gestern kam ein Eilbote von Raisuli, nach dessen Empfang Mulay Hafid sich zum Aufbruch entschloß. Nach eine« französischen Telegramm aus Casablanca lagerte die Mahalla Abdul Afi'S am 17. d. M. bei Atau-Fonzer, 60 Kilometer von Rabat entfernt. Sie rücke gleichmäßig Wetter vor, ohne durch das von den Franzosen besetzte Ge­biet zu marschieren.

Der «eue japanische Ministerpräsident Gras

Katsnra hat erklärt, daß der Kabinettswechsel nur auf den schlechten Gesundheitszustand des Marquis Saionjt zu­rückzuführen sei. KatsuraS erste Sorge werde die Wieder­herstellung der durch deu russisch-japanischen Krieg zerrüt­teten Ftnauzen sein. Der Rückkauf der Papiere und garq besonders derer, die nichts eiubringen, werde die ganz be­sondere Aufmerksamkeit des neuen Kabinetts aus sich ziehen. Die beiden Hauptprogrammpunkte des neuen Kabinetts find eben die Sanierung der finanziellen Verhältnisse und die Entwicklung der nationalen Hilfsquellen, zwei Angelegenheiten, die für den Wohlstand Md da- Gedeihen eines Landes unbedingt erforderlich sind.

Die weiße Nelke.

Kriminalroman von I. Kanltzach.

(Fortsetzung.) (Nachdr. vrrb.)

Eiunndzwanzigste» Kapitel.

Iu dem Nachlaß des Rechtsanwalts Glaubitz fand das Gericht ein Bündel von Briefen aus verschiedener Zeit und von verschiedener Handschrift, deren Inhalt besonders für deu Staatsanwalt Seydel ein lebhaftes Jutercffe besaß. Einen ganzen Nachmittag laug fesselte ihn diese größtenteils sehr traurige Korrespondenz, die ihm auch teilweise einen Einblick in die Familtenverhältniffe des Verbrechers gewährte. Er sah daraus, daß der von Natur düster veranlagte, selbst­süchtige uud wahnwitzig leidenschaftliche Mensch scheinbar durch eine schwere Jagend, durch schlimme Erfahrungen all­mählich aus eine tiefe Stufe der Sittlichkeit und schließlich zum Verbrecher herantrrgesuaken war. Ein unüberwindliches Mißtrauen, ja ein Haß gegen alle Welt waren die leiten­den Triebfedern seiner Handlungen gewesen. Der erste Brief, deu Seydel las, war von dem Vater des Rechtsanwalts uud adressiert an dessen Frau, Luise Glaubitz, geb. Böhmer, Berlin, Etchhornstratze 4.

Bloomcity, Süd-Kalifornien, 12. Juni 1867.

Geliebte Frau!

Vielleicht bin ich nicht mehr am Leben, wenn dieser Brief in Deine Hände gelangt. Das Fieber verzehrt

mich; wie Du weißt, packte es mich schon im April; seit­dem kann ich nicht mehr arbeiten und lebe von der Gnade Deines Bruders. O, Luise, als ich vor zwei Jahren übers Meer zog mit ihm, auf sein Zureden, als ich mich von Dir uud dem Jungen losriß, Gott weiß, unter welchen Herzensgutsten da hielt mich die Hoffnung aufrecht, hier im Goldlaude das in Deutschland verlorene Vermögen wieder zu gewinnen und dann zu Euch zurück- zukehreu oder Euch zu mir zu rufen. Es ist anders ge­kommen! Ich soll Euch nicht Wiedersehen. Und ich habe nichts erreicht hier drüben, nichts gewonnen für Euch! O, wenn Du ahntest, was cs mich kostet, Dir dies nieder­schmetternde Bekenntnis schreiben zu muffen! Gedenke meiner nicht iu Bitterkeit deshalb, geliebte Frau! Nein, Du wirst es nicht tun in Deiner Milde und Güte; Du hast mir stets nur Liebe erzeigt, nur Geduld während der schrecklichen Zeit, die unserem Schiffbruch voranging. Du weißt, Dein Bruder besaß so viel Vermögen, als wir hier ankameu, daß er sich ein Stück Land erwerben konnte. Ich aber hatte aus meinem Bankerott kaum soviel ge­rettet, daß ich Euch eine notdürftige Summe für die nächste Zeit hatte zurücklaffen können. So blieb mir nichts anderes übrig, als für Rudolf Böhmer zu arbeiten. Das wenige Geld, das ich Euch von Zeit zu Zeit sandte, war mein ganzer Verdienst. Laß mich schweige« von dm furchtbaren Zeiten, die ich hier durchgemacht habe! Ein Sträfling, der eine Schuld zu verbüßen hat, kann nicht schwerer gelitten, nicht härter gearbeitet haben, als ich im Dienste Deines Bruders, wochenlang, monatelang

Tag für Tag iu der tropischen Hitze unter dem versengen- den Sonnenbrand. ,Weshalb ich das tat? Weshalb ich mir ketnm audereu Brotherrn suchte?' wirst Du frage«. Weil ich seium Versprechungen Glauben schenkte, daß er iu reichem Maße auch auf meinen Vorteil bedacht sein würde. Noch kauu uud will ich ja auch hoffen, daß er für Euch gesorgt hat, daß er Such eium Teil des er­worbenen Goldes zukommen läßt, wenn ich nicht mehr bin. Leb' wohl, geliebte Frau; sage unserem Juugm den letzten, schmerzvollen Gruß von mir. Gott gebe, daß er dem Leben ein glücklicheres LoS abriugen möge, als sein Vater es vermocht hat, der unter der Last seiner schweren Bürde zusammenbricht.

Dein unglücklicher Gatte Karl Glaubitz."

Bewegt faltete Seydel daS Schreiben zusammen uud legte eS zu deu audereu Briefen auf die Schreibtischplatte zurück. Nun kannte er auch das Motiv für das Böhmer- sche Testament, von dem seine Tochter ihm erzählt hatte. Späte Gewissensbisse hatten deu alten Böhmer veranlaßt, den Sohn des Mannes zu bedenken, den er schamlos auS- genutzt hatte, aber eine Bedingung hatte er daran geknüpft, die seine Tochter unglücklich machte!

_ (Fortsetzung folgt.)

Aus de« Meggeudorfer-Vlatter». j»rob. Frau Tchnut«: »Jetzt Hab» ich an meiner Laube Kletterrosen gepflanzt; st» wollen aber gar nicht wachsen, wa» soll ich tun?- Nachbar: .Klettern Sie selbst auf di» Laub», dann ist wenigsten» «in» Klatschros« oben!"