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wohnenden Person angeführt worden sein, da keinerlei Verletzungen an den Möbeln und Schlössern zu bemerken war. Diese Voraussetzung scheint sich zu bestätigen, insofern heute bei einer durch die Polizei vorgenommenen Durch­suchung der Brauerei unter dem Dachfirst zwischen den Dachsparren und der Bretterverschalung versteckt ein Couvert mit den gestohlenen 18 Hundert­markscheinen aufgefunden wurde.

Berlin, 9. April. Generalstabsarzt Dr. v. Lauer ist heute Nacht gestorben.

Wien, 9. April. Der Kaiser übergab Schloß Mayerling den Carmeliterinnen; das Sterbegemach des Kronprinzen wird in eine Kapelle umgewandelt, worin kirchliche Andachten für ewige Zeiten gehalten werden sollen. Das übrige Schloß und die dazu gehörigen Gebäude werden zum Asyl für erwerbsunfähige Leute aus dem Wienerwald'e verwendet.

Aon keinem anderen Wittel nöerlroffen. Stuttgart. Es freut mich, Ihnen über die Wirkung der mir gesandten Apotheker Richard Brand t'schen Schweizerpillen günstiges mitteilen zu können. Ich litt seit 6 Jahren an Verstopfung, schlechter Ver­dauung, wodurch mein Blut unrein wurde, und ich einen Ausschlag im Gesicht bekam. Trotz aller Mittel, welche ich dagegen anwandte, wollte das Uebel nicht weichen, bis ich auf Ihre Schweizerpillen aufmerksam wurde, durch deren Anwendung der Gesichts­ausschlag abnahm, und ich mich jetzt wieder ganz gesund und munter befinde. Ich kann Ihnen für Ihre Schweizerpillen nicht genug dankbar sein und empfehle Jedem, der an Appetitlosigkeit, schlechter Verdauung, unreinem Blut leidet, aufs Wärmste die Rich. Brandt's Schweizerpillen, die sicher und prompt wirken, ohne Berufsstörungen hervor­zurufen. Georg Fischer, Schneider, Untere Bachstraße 33. Man sei stets vorsichtig, auch die ächten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen und keine Nachahmung zu empfangen.

Calw.

Eanäwirt^ckastklL^ee Kezieksoereiri.

In der Haushaltungsschule in Herrenberg, in wel­cher erwachsene Mädchen aus bäuerlichen und bürgerlichen Fami­lien Gelegenheit zur Erwerbung derjenigen Kenntnisse und Fertigkeiten finden, welche zur guten Führung einer einfachen Haushaltung erforderlich sind, be­ginnt am 24. April ein neuer Kur».

Indem wir dies zur allgemeinen Kenntnis bringen, laden wir die Eltern solcher Mädchen freundlichst ein, diese ausgezeichnete Gelegenheit zu deren Ausbildung zu benützen und bemerken dabei, daß unsere Kaffe das Lehrgeld mit 25 »OL übernimmt. Anmeldungen befördern die Unterzeichneten.

Calw, 8. April 1889. Der Vereins Vorstand

Supper.

E. Horlacher,

Sec retär. _

An die Lan-wirthe des Bezirks.

Da in der gegenwärtigen Zeit des Streumangels die NadelreiS - streu theils gar keine, theils eine nur beschränkte Verwendung findet, während sie doch in großen Mengen und billig zu haben ist, so sieht sich der Unter­zeichnete veranlaßt, auf dieses sehr wirksame und in einzelnen Teilen des Landes auch allgemein und seit lange mit Nutzen zur Einstreu verwendete Material besonders aufmerksam zu machen.

Calw, den 10. April 1889. Vorstand des landw. Vereins.

Supper.

Amtliche Bekanntmachungen.

Calw.

Haus-Verkauf.

Das König!. Amtsgericht Calw hat am 10. Januar 1889 die Zwangs Vollstreckung in das unbewegliche Vermögen des f Wilhelm Bas;, gewesenen Engelwirts in Calw, angeordnet und den Gemeinverat hier als Vollstreckungs­behörde mit dem Vollzüge beauftragt.

Als Verwalter ist bestellt Gemeinderat Kraushaar. Mitglieder der Verkaufskommission sind Stadtschultheiß Hafsner und Gemeinderat Wagner und in deren Behinderung Gemeinverat Hayd.

Demgemäß kommt die hienach beschriebene Liegenschaft am Montag, den 15. April 1889, vormittags 10 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus zur zweiten und letzten öffentlichen Versteigerung.

Gebäude.

Nr. 83. 52 qm Ein zweistockigtes Wohnhaus mit einem Speicher,

Winkel südlich bei Haus Nr. 82,

36 Hofraum nördlich zwischen Haus Nr. 84 und ^ und mit _diesem gemeinschaftlich,

88 qm an der untern Marktstraße zwischen Kaufmann Oesterlen und sich selbst,

Brandvers.-Anschlag 13,720 »OL Str.-Anschlag 17,100 »OL

Nr. 84.

79 qm Ein zweistockigtes Wohnhaus mit ungewölbtem Kellerle und einer Malzdörre und Wirt­schaftsgerechtigkeit zum Kugel,

21 Hosraum nördlich, mit Haus Nr. 85 gemeinsch.,

_desgl. zwischen 84 und ä bei Haus Nr. 83,

1 » qm an der unteren Marktstraße, zwischen sich selbst und Bäcker Maier.

Brandvers..Anschlag 6000 ^ Str.-Anschlag 4300 »OL Nr. 84 ä. 97 qm Ein zweistockigtes Wohnhaus mit Keller (gewölbt) und Stallung,

ö. 66 Bierbrauereigebäude (zweistockigt) mit ringe richteter Wohnung an ^ angebaut,

10 T raufrecht um diesen Anbau,

1 » 73 qm an der unteren Marktstraße, hinter der Wirtschaft zum Engel, bis an den Allmandweg Nr. 42 an der Nagold hinziehend,

Brandvers.« und Steueranschl. unter Nr. 83 und 84 begriffen.

Gesamtanschlag sämtlicher Gebäude 18,000 »OL Höchstgebot beim ersten Verkaufstermin 10.000 »6

Nachgebot . 12.000

2 Bierkeller mit Vorkeller unter Gebäude Nr. 420 dem Gärtner Mayer gehörig an der Stuttgarter Straße,

Serv.-Bch. >. 116 b. Str.-Anschlag 1400 -OL Anschlag 1000 »OL

Höchstgebot beim ersten Verkausstermin 900 »OL

Nachgebot . 1000 »OL

Willk. geb. Baumacker:

PN. 1720/1. 1 a 62 qm an der langen Staig beim Ziegeldach, neben sich

selbst, Str.-Kl. II. 2 -M 19

Anschlag 50 »OL

Höchstgebot beim ersten Verkausstermin 30 »OL

Nachgebot .50 »OL

b/g an folgenden Parzellen:

PN. 1720/2. 6 » 61 qm Baumacker an der langen Staige, neben Schleifer

Essig und Tuchscheerer Müller.

Str.-Kl. II. 8 92 H. Anschlag 250 »OL

Höchstgebot beim ersten Verkaufstermin 200 »OL Nachgebot. 250 »OL

1101

-«erst

PN. 621. 47 a 64 qm Wiesen auf der Steinrinne, neben Oekonom Beck

und Stammheimer Einwohnern.

Serv.-Bch. II. 32 b. Str.-Kl. III. 42 °0L 88 H.

Anschlag 700 »OL

Höchstgebot beim ersten Verkaufstermin 500 »OL

Nachgebot .510 »OL

PN. 783. 58 a 22 qm Wiese an der Weidenstaig, neben Waldhornwirt

Ku 0 m und Jungfern wirt Kemps. Serv.-Bch. ll. 41. Str.-Kl. Hl. 52 »OL 40

Anschlag 900 »OL

Höchstgebot beim ersten Verkaufstermin 1110 »OL

Nachgebot .1120 »OL

Unbekannte Kaufsluftige haben vor der Versteigerung beglaubigte Ver­mögenszeugnisse vorzulegen.

Den 23. März 1889.

Hemeiuderat als Vollstreckungsbebörde. Namens desselben:

Stadtschultheiß Hafsner.

Im Namen des Königs!

In der Strafsache

gegen den Johann Marlin Hauser, led. Wagner von Oberkollwangen, wegen Beleidigung, hat das Königliche Schöffengericht zu Calw in der Sitzung vom 27. März 1889, an welcher Teil genommen haben:

1. Amtsrichter Fischer als Vorsitzender,

2. C. Staelin, Fabrikant in Calw,

3. L. Str 0 h.

als Schöffen,

Amtsanrvalt Mägerle als Beamter der Staatsanwaltschaft, Gerichtsschreiber Keller als Gerichtsschreiber für Recht erkannt:

Der Angeklagte ist eines Ver­gehens der Beleidigung schuldig und wird Hiewegen zu der

Gefängnisstrafe von drei Wochen

verurteilt.

Ferner wird dem Strafkläger Schultheiß Ehnis von Oberkoll­wangen die Befugnis zuerkannt, binnen 2 Wochen nach Eintritt der Rechtskraft de» Urteils dessen ver­fügenden Teil im Calwer Wochen­blatt auf Kosten de» Angeklagten Johann Martin Hauser bekannt zu machen.

Die Richtigkeit der Abschrift der Urteilsformel wird beglaubigt und die Vollstreckbarkeit de» Urteil» bescheinigt. Calw, den 6. April 1889. Keller.

Gerichtsschreiber K. Amtsgericht«.

Die Fkilerpolizeiottordnung, -ik Waldfeuerordllimg, jome die jeit 22. Oktober v. I. erschienenen Gesetze nvd Verordnungen

werden am

Donnerstag, den 11. ds. Mts., abends 6 Uhr,

auf dem Rathaus den zum Erscheinen eingeladenen Einwohnern publiziert. Calw, den 10. April 1889.

Stadtschultheißenamt. AV. Bozenhardt.

Liegenschafts-

Verkauf.

Das König!. Amtsgericht Calw hat am 7. Januar 1889 die Zwangsvoll­streckung in das unbewegliche Vermögen des Peter Spaugeuberger, Stein­hauermeisters in Karlsruhe, angeordnet und den Gemeinderat hier als Voll­streckungsbehörde mit dem Vollzüge be­auftragt.

Al» Verwalter ist bestellt Gemeinde­rat Bozen har dt. Mitglieder der Verkaufskommisston sind Stadtschult­heiß Hafsner und Gemeinderat Keller und in deren Behinderung Gemeinderat Federhaff.

Demgemäß kommt die hienach be­schriebene Liegenschaft am Montag, de« 15. April 1889, vormittags 9 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus zur zweiten und letzten öffentlichen Versteigerung.

PN. 523:

21 » 39 qm Acker,

5 20 Laub holzgebüsch.

26 » 59 qm aus der Steinrinne,

Str^Anschl. 39 89 H.