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Der Herzog von C««berland Hot am Mittwoch 'dem Kaiser die Ernennung seines Sohnes Ernst August zum Leutnant im 1. bayrischen Reiter-Regiment bekannt- .gegeben. Zum persönlichen Adjutanten des Prinzen Ernst August ist der Leutnant des Jnfanterie-Leib-Regimeuts Freiherr Reißner v. Lichtensterv, der Schwiegersohn des Ministerpräsidenten v. Podewils, ernannt worden.

Pfsrzhei«, 10. Juni. Das Komitee zur Erbauung einer Bahn durch das Würmtal beschloß, der Regierung und dm Landständen ein Projekt zu unterbreiten und um dessen baldige Verwirklichung zu bitten.

Brette«, 11. Juni. Gestern früh V-3 Uhr entgleiste Lei der Einfahrt in den hiesigen Bahnhof die Maschine uud zwei Wagen des von Mühlacker kommenden Güterzuges. Die Strecke war infolgedessen 2 Stunden gesperrt. Der Materialschaden ist ein nicht unbeträchtlicher. Menschen find glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Die ent- iglcifie Maschine liegt jetzt noch auf der ziemlich hohen Böschung. Die Ursache der Entgleisung konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden.

Konstanz, 11. Juni. Der bei dem Eisenbahnunglück in Singen ums Leben gekommene Lokomotivführer Heizmann ist verheiratet und Vater von 5 Kindern. Die Bergung der Leiche wie auch der des Heizers Wagner war sehr schwierig. Die Unglücksstelle gleicht einem großen Trümmer­haufen. Der Zugverkehr auf der Strecke Ksnstanz-Singen ist ungehindert und nur nach der Schwei; unterbrochen.

Köln, 8. Juni. Der Klöppel der Kaiserglocke des Domes war bekanntlich «klängst schadhaft geworden, so daß die Glocke eine längere Zeit nicht mehr benutzt werden koarte. Der Klöppel war dam vor etwa drei Wochen einer Reparatur unterworfen worden, die allseilig als g> laugen bezech nt worden war. Pftngstsamstag wurde die Glocke wieder benutzt und während einer halben Stunde geläutet. Beim zweiten Läuten fiel der 16 Z'vtner sckwere Klöppel heraus; glücklicherweise wurde von den die Glocke bedienen­den 28 Männern keiner verletzt. Der Klöppel war an der reparierten Stelle entzweigegangeu.

Kiel, 10 Juni. Die Ermitteluagen in der Unter­schleifaffäre aus der Kieler Staatswrrtt sind vorläufig abgeschlossen. Man hat nunmehr festgestellt, daß die Unterschlagungen rund 300.000 ^ betragen.

Kiel, 11. Juni. Die Teilnehmer an der Prinz Heinrich-Fahrt folgten heute vormittag einer Einladung ihres hohen Protektors zum Besuch der Hochseeflotte. Die Stadt hat zu Ehren der Fahrer reich g>flaggt. Ueber einen Un­fall auf der Strecke Stettin-Kiel wird nachträglich vom Kaiser!. Automobilklub gemeldet: Der Wagen Sporkhorst wurde durch einen Brand, hervorgerufen durch Defektrerden des Säugventils, h'nter Lübeck beschädigt. Personen sind nicht v rtttzt. Zwei weitr.e Wagen erlitten Defekte.

Zur Affäre Eulenbnrg

Fürst Eulenburg soll, wie der Universitätskorrc- spondenz von angeblich gutunterrichteter Seite mitgeteilt wird, für unzurechnungsfähig erklärt werden. Es werden Gutachten von namhaften Psychiatern eingeholt, die den Beweis erbringen sollen, daß der Fürst, als er den Eid leistete, nicht zurechnungsfähig war und daß er über­haupt schon Monate vorher ein ganz eigentümliches Wesen gezeigt hat. Es soll der Nachweis geführt werden, daß der Fürst schon seit Jahren Fetischist ist. So erzählt man, er habe Stiefel sohlen und dergleichen Dinge ge­sammelt, auch scheine er in den letzten Monaten eine krank­hafte Leidenschaft für Gartenzäune und Gartengitter besessen zn haben. Im Parke von Ltebenberg soll sich eine ganze Sammlung solcher Gitter befinden. Diese Umstände sollen dartun, daß der Fürst bereits seit längerer Zeit nur noch vermindert zurechnungsfähig war. Die Familie des Fürsten hofft auf diese Weise, die ihr äußerst unangenehme uud für gewisse Kreise höchst peinliche Affäre aus der Welt zu schaffen.

Ausland.

Zur Vermähluug der Prinzessin Fürstenberg

wird aus Brünn gemeldet: Es ist an den kaiserlichen Rat Hugo Kocjian in Brünn ein Schreiben der Prinzessin Amelie Fürstenberg aus Karlsruhe gelangt, worin sie mittcilt, daß ihre Matter bereits ihre Zustimmung zur Vermählung mit dem Oberleutnant i. d. R , Gustav Koczian, gegeben Labe und der Trauung, die in wenigen Wochen stattfinden soll, beiwohnen will. Die Brüder der Prinzessin hatten schon früher diesem Heiratsprojekt zugestimmt.

Paris, 10. Juni Die Begegnung des Präsidenten Fallieres mit dem Kaiser von Rußland soll in Reval während der Reise Fallieres nach den skandinavischen Län­dern stattfinden. Der Präsident wird in Reval am 27. Juli etntreffen. Vorher wird Fallieres am 20. Irl! nach Kopenhagen gehen, wo er 2 oder 3 Tage verwei­len wird. Dann geht der Präsident nach Stockholm, ta- auf nach Reval und von dort nach Christiania, dem End­punkt -er Reise. Nach Frankreich wird Fallt«res am 4. oder 5. August zmückkehren.

Etu breuurudrr Persoienzvg.

Tonruay, 11. Juni. Ein Persoueuzug, der heute vormittag gegen 12 Uhr Moos verließ, entgleiste bet Maffle. Der Gepäckwagen stürzte auf die Lokomotive, die den ganzen Zug in Brand setzte. Man spricht von 4 oder 5 Toten und mehreren Verletzten. Der ganze Zug ist verbrannt. Die Feuerwehr von Chiävres leistete Hilfe.

Landwirtschaft, Handel und Berkhc.

Altevsteig» 11. Juri-. Der heutige Pfingstmarkt brachte r.gcs Leben in unser Städtchen Zwar war der Biehmarkt nicht besonders stark befahren, da der Futlerreichtum den Bauern für den Sommer einen größeren «iehftand zu halten ermöglicht, dagegen war der Krämermarkr schon lange nimmer so stark besucht wie heute. Der Schweincmarkt war stark befahren mit Milch- und Läuferschwetnrn. MUchschweine galten 28 - 45 das Paar und fanden raschen Absatz. Für Läuferfchweine wurden 6k) -101 dem Paar nach bezahlt; es fanden jedoch nicht alle beigesührten Tiere ihre Abnehmer - In einigen Wirtschaften war Tanzmusik für die ledige Jugend. Heute mittag wurde zugleich auch die Pferdemusterung abgehaltru.

Herresberg, 10. Juni. Der 3tand unserer tzopfrnanlagen ist bis Itzt ein vorzüglicher. Die Hopfenpflanzungen haben zum größten Teil schon über Mannshöhe erreicht und zeigen gesund» k.ästige Triebe. Der Ansatz der Oistbäume verspricht eine reiche Ernte, die Beerensträucher liefern ebenfalls einen reichen Ertrag. DaS Lazernkleeheu ist zum Teil schon eingebracht und ist sowohl qualitativ als auch quantitativ sehr befriedigend. Der Bauersmann hat bis jetzt alle Ursache, mit den voraussichtlichen Erträgnissen zufrieden zu sein.

Calw, 10. Juni. Biehmarkt. Zutrieb auf den heutigen Markt 306 St. Rindvieh. Verkauft wurden 26 Ochsen zu 950 bi» 1260 ^ pro Paar, 3l Stier- zu 23(450 pro St , 32 Kühe zu 190-456 13 »albrln zu 250-430 ^ Auf dem «chweine-

maikt wurde die gesamte Zufuhr von 164 Milchschweinen und 66 Läufern verkauft. Preise der elfteren 2550 der Läufer 55115 pro Paar. Pferde waren 7 Stück am Markt.

r. Stuttgart, 10. Juni. Auf den «ürtt. Fruchtmäi kten sind im Monat Mai dS. IS. 437 är Weizen, 4772 är Kernen, 1003 är Gerste, 818 är Roggen und 6856 är Hafer umgesetzt worden. Weizen wurde mit 17.50-24 pro Doppelzentner bezahlt, Kernen mit 19-24.60««. «erste mit!6-2i.60 ^ Roggen mit 16-2160 und Hafer mit 15 19 ^ Im Durchschnitt kostete Weizen 21.93 «« (Vormonat 21.71 ««) per Doppelzentner, Kernen 22 45 «« (22 23. ««), «erste 19.52 ^ (19.53 ^(), Roggen 13.62 und Hafer 17.24 (17 59 ««). Der ReichSdurchsch nktSpuiS betrug im Bericht-monat lii- Weizen 21.47 per är, Kernen 22.45 «erste 15.46 ^1, Roggen 18 71«« und Hafer 16.31««. Hafer, Weizen und namentlich Grrste standen demnach in Württemberg erheblich über dem Reich»- durchschnittSpreiS. während Kernen und Rogg n auf bezw. unter diesem Duräschnitt?preis stonden

Der Berliner Arthur Stellbrink erntet Tieg aus Si g. DaS Pfingstfest schloß mit neuen Erfolgen StellbrinkS. Nachdem der Berliner am ersten Pfingstfeirrtag in Plauen i B. glänzende Er­folge im »Kleinen und Großen FrühjahrSpreiS", soni> im .«roßen PfingstpreiS" davon getragen hatte, konnte derselbe trotz einer nächtlichen Bahnfahrt am zweiten Pfingstl« ertag in Berlin-Treptow den »«roßen Preis ve n Treptow" ebenfalls auf sein Kon o bringen, bei welcher Gelegenheit er wieder sämtliche Bahnrekords ans Brennabor schlug. Den PfingstpreiS für Flieger erringt Hugo Rabe auf Brennabor, während der Belgier Berbist daS Match gegen Robl in glänzender Manier ebenfalls auf Brennabor gewinnt.

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 24.

Witternngsvorherfage. SamStag dea 13. Juni. Vorwiegend beiter uud trocken, ober a'wMrschwül.

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Anmerkung. Man gibt zu dem Teig soviel Milch, daß er dick vom Löffel fließt

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