Cotta von Cottendorf u. a. befanden. Als die Schwester unseres Kaisers aus der Bahuhoshalle heraustrat, wmde fie von einer zahlreichen Menschenmenge mit lebhaften Hoch­rufen begrüßt. DaS Köuigspaar geleitete seine hohen Gäste iu daS Refidevzschloß, wo das Priuzenpaar das Olden­burger Quartier, Erbprinz Adolf die sogenannten französi­schen Kaiserzimmer bezogen hat.

Württ. Schwarzwald-Berel». In vergangener Woche wurde das letzte Stück des OstwegS, die aussichts­reiche Strecke Schwenningen- Schloß WartenbergStation Zollhaus (stra egische Bahn)HoheuraudeuSchaffhausen a. Rhein vez.ichuu. HIemit haben die 1902 begouneaen, lwfangreichen, etwa 1100 Kilometer umfassenden und mit nahezu 10 000 ^ Aufwand hergestelltea Wegbezeichnungen ihren vorläufigen Abschluß gefunden. Allüberall i« Schwarzwald findet der Wanderer nun gut bezeichnele Wege, dir ihn iu die schönsten Gebiete dieses LaudesteilrS führen. Auch das Schwarzwaldvorlavd ist in die Weg- bezeichnuugen einbezogen worden.

r. Nottweil, 5. Juni. Die Schützengesejllschaft Rottweil feiert in den Tagen vom 14.-20. und vom 28. August L. I. ihr 500jähr. Bestehen als Feuerfchützen- gesellschaft, hervorgegaagen aus der Armbrustschützenver- einigurg, durch ein großes Preisschießen unter dem Protektorat des Königs. Einladungen ergehen an sämtliche Schützeovereine Süddeutschlands und der Schweiz. Als Vorbereitung zu dem Jubiläum wurde bereits eine Fest­schrift, in der auch die Beziehungen >er alten Reichsstadt Rottweil zur Schweiz ausführlich berührt werden, ausgt- arb eitet. Festprogramm und Schießplau find entworfen und werden in den nächsten Tagen versandt. Der Frage ' betreffend einen historisch-n Festzag, verbunden mit Trachten­fest, ist beka ntlich schon näher getreten worden. Reiche Ehrengaben auf die Festscheiben lausen täglich ein. Das ' Fest verspricht also einen glänzenden Verlauf zu nehmen.

r. Müafiuge», 4. Juni. Gestern Abend gegen 6 Uhr ist das Haus des Schreiner Munderich durch ein Schadenfeuer zerstört worden. Da das Gebäude allein stand blieb der Brand darauf beschränkt. Um dieselbe Zeit etwa wurde, wie die Schwarzwälder Kreiszeitung berichtet, der ledige 17jährige Ludwig Schlegel von seinem 80 Jahre alten Vater erstochen. Beide wohnten im Schlacht­haus, dessen Reinigung dem alten Schlegel oblag. Der junge Schlegel wurde mit einer liefen Stichwunde iu der linken Blustseite tot aufgefuvdeu. Der Vater ist als der Tai dringend verdächtig verhaftet worden.

Ul«, 3. Juni. Der OberamtSbaumeister L. Schön ig von Kirchheim u. T. wurde heute von der Strafkammer wegen Pnvaturkundenfälschuug zu 3 Wochen Gefängnis ver­urteilt. DaS Gericht hatte alS voll bewiesen angenommen, daß Schöutg am 1. Dez. 1906 und 22. April 1907 unter Baupläne des Bäckers Holl den Namen eines angeblichen Gehilfen Kellermann geschrieben hatte, um daS vermöge seines Dienstvertrages bestehende Verbot zur Ausführung von Privatorbeiteu zu umgehen und sich eine Belohn­ung für das Unfertigen der Pläne zu verschaffen. Der Angeklagte hatte angegeben, daß er zu den fraglichen Zeiten auf etwa 10 Lage den Unterzeichneten Kellermann als Gehilfen angestellt und dieser die Pläne angefcrtigt und unterschrieben hatte. Dieser Gehilfe war aber nirgends auf- zufindeu und wurde auch von niemand im Hause gesehen.

B»« B»densee, 3. Juni. Nachdem die Obstbaum­blüte vorüber ist, läßt sich über die heurigen EruteauSstchten vorläufig folgendes sagen: Aepsel versprechen einen reichen Ertrag, Birnen eine Mittclerute, ebenso die Kirschen. Bei Zwetschgen und Pflaumen find die Aussichten gut. Hopfen und Reben berechtigen zu den besten Hoffnungen. Leider tritt an Obstöäumeu viel Ungeziefer auf wohl eine Folge der mehr und mehr znrückgeheuden Vogelwelt.

r. Bo« Bodemsee, 5. Juni Der Mörder der 25 Jahre alten Frieda Schavpp, geboren 1882 in der Schweiz, von Beruf Marmorpolifsear, ist nach Steruenfels (Württem­berg) zuständig. Frieda Schaupp ist auS Lanpheim und war Kellnerin. Dem Verhältnis der beiden entsproß seiner­zeit em Kind, das jetzt tot ist. Zum Mähde:markt in Romaushorn ka»en, zumeist aus Württemberg und Baden, etliche Hundert Landarbeiter. Zu einem Taglohn von 3 und 4 Franken wurden fie samt und sonders von den Bauern für die Heuernte verpflichtet.

Niederstette», 5. Juni. Ueber die Gemeinden Wildentierbach, Heimberg uud BammerSfeld ist heute ein furchtbares Unwetter mit Hagelschlag niedergegangen, das vielfach erheblichen Schaden angerichtet hat. (Mpst.)

r. Niederstetten, 5. Juni. Dem Landjäger Reiner ist eS gelungen, den steckbrieflich gesuchten, 27 Jahre alten Johann Pfeifer, von DuuSbach sestzunehmen und dem

Amtsgericht Laugevburg zuzuführen. Pfeifer hat ans seinem und fremde Namen grobe Haflgeldfchwiudeleie« verübt.

Deutsche- Reich.

i ' Berlin, 5. Juni. Ein schweres Automobilun­glück, bei dem 2 Personen tödlich verunglückte», ereignete sich in der Nähe von Braunschweig. Auf einer Tour von Braunschweig nach Kiel passierte daS Automobil eines Heim Fritsche aus Leipzig im 80 Kilometer-Tempo die Ortschaft Meine. Das Automobil sollte einer Rad­fahrerin auswttchen und mußte, um diese nicht zu über­fahren, stark gebremst werden, wobei sich der Wagen zwei­mal um die Achse drchre und gegen einen Zaun fuhr. Der Eigentümer Fritsche sowie Kapitän Aschmau aus Kiel waren sofoit tot. Der Leutnant Elemenhorst und der Chauffeur Eick- wu.den schwer verletzt.

Karlsruhe, 4. Juni. Das Ministerium des Innern wird zur Förderung des Rcbbous an Einzelpersonen, Ge­meinden oder Fachvereiuiguugeu künftig Geldprämien oder Diplome verleihen.

Eine D«ellf»rdern»g erhielt Staatsanwalt Bl ki­chert, der in dem Karlsruher Moütorprozeß die Gattin der Barons von Reitzcnstein beleidigt haben soll. Er wurde von dem gekränkten Gatten auf Pistolen gefordert. Dr. Bleicher hat die Forderung obgelehnt uud seiner Vorgesetzten Behörde sofort von dem Sachverhalt Kenntnis gegeben.

Marnchei», 5. Juni. Die heutige Versammlung der Holzarbeiter belchloß die Wiederaufnahme der Arbeit zum alten Tarif bis April 1909 mit kleinen Lohnerhöhungen für die nächsten zwei Jahre. (Mpst.)

Freist»»-, 3. Juni. DieBreisg. Nachr." bringen folgende Notiz: Schreiber dieses traf vor einiger Zeit einen Elsässer, der am Kriege 1870/7 l teilnahm. Er erzählte, die Schlacht bet Wörth mitgemacht zu haben. Auf die Frage, wie eS zugegangen sei, erwiderte er:Ld'bion, da fimmer droben uf eme Berglt g'stavne mit unsere G'schützer uud Len müsse e Brückli, des über de Sauerdach gange ifch, be­schieße, daß Preuße nit riwer kumme. De ganz Day hen me uff des Brückli schaffe und fie fin doch rüber kumme. Do uff einmal heißt's,saavv gai pvat" (es rette sich, wer kann) und gereunt fin mer was mer hen könne, daß uns de Preuße nit bekumne hen."

Strafibnr-, 4. Juni. Zwischen Paris und Stcaß- Lurg wurde gestern nacht ein Herr Atterbach in einem Ab­teil zweiter Klaffe von 2 Männein mit Dolchen bedroht. Einer der Attentäter entkam, als Atterbach die Notleine zog, der andere, der 35jähr. Paul Lanzenhofer ist ver­haftet worden.

Z«r E»le»b«rg-Affäre

meldet rin Telegramm aus Berlin:

Graf Wedel hat der Vorladung des Untersuchungs­richters Schmidt bereits Folge geleistet. Er kehrte nach Berlin zurück, wo seine Vernehmung stattgefuubeu hat. Graf Wcdel ist dann zur weiteren Kräftigung seiner Ge­sundheit, die infolge einer jüngst übcrstandeuen Bliuddarm- operatwn noch immer sehr angegriffen ist, wieder nach Ita­lien obgereist. (Mpst.)

Gerichtssaal.

Freister-, 5. Juni. Grete Beier wurde wegen schweren Diebstahls, Urkundenfälschung und erfolgloser Verleitung zum Mord zu fünf JahrenZuchthanS verurteilt. V» Jahr wurde auf die Untersuchungshaft anzerechnrt. Fra« Kuntze erhielt wegen Begünstigung 1 Jahr 9 Monate, Merker 4 Monate Gefängnis. - (Mpst.)

WaS ist H»»ig? Auf der 7. Hauptversammlung der Freien Vereinigung Deutscher Nahrungsmittelchemiker in Bad Nauheim wurde im Abschluß an einen Bottrag des Prof. Dr. v. Raumer-Erlangen über Honig folgende neue Definition für Honig (Naturbrnig) angenommen: Hörig im Sinne des Nahrungsmittelgesetzes ist der süße Saft, den die Biene von lebenden Pflanzenteilen in ihre Houigblase eintcägt, fermentirt und verdichtet in den Waben (Wachsezellen) als Nahrungsvorrat aufspeichert, Die Fütterung der B'. nen in- und außerhalb der Bienen- wohnnng ist gestattet, soweit sie zur Erhaltung des Lebens der Biene und ihrer Brut notwendig ist.

Ausland.

Pari-, 5. Juni. Der Untersuchungsrichter verhörte gestern Zeugen über den Zwischenfall im Pantheon. Die Zeugen waren der Meinung, daß Dreyfuß durch den zweiten Schuß verletzt wurde. Mau fand noch im RockLrmel des Dreyfuß die Spuren eimr Kugel und die Aerzte stellten an der Schulter des Dreyfuß' eine Verletzung fest, die von

der erste« Kugel herrühren muß, die tu den den Katafalk umgebenden Blumen gefunden wurde.

Paris, 5. Juni. Bei der Durchsuchung Gregory­wurde iu dessen Brieftasche ein von einem General herühreu- drr Brief gefunden. Gregory erklärte, er sei als Bericht­erstatter über die Heeres Manöver in Frankreich uud im Auslande mit dem Kriegsminifterium in Verbindung getreten, welch letzterem er auf Grund seiner Studien der deutsche« Armee interessante Mitteilungen geliefert habe.

BerhäuguiSvolleSEi". Als in Sumkutben (an der ruff. Grenze) eine abgebrannte Mühle wieder aufgebant werden sollte, fand ein Arbeiter einEi" uud nah» es mit nach Hause. Als er hier an dem Ei eine kleine Oeff- vung bemerkte, wollte er sie mit einem Nagel vergrößern. Hierbei explodierte jedoch dasEi"; dabei wurde» ihm die Finger einer Hand abgerissen, außerdem erlitt er noch Brandwunden, so daß er bald darauf im Krankenhause verstarb. In der alten Mühle soll früher eine Bomben» Niederlage gewesen se n.

Cetiuje, 5. Juni. Der serbische Geschäftsträger, Joanovitch, ist telegraphisch von der serbischen Regierung auf unbestimmte Zeit beurlaubt worden und verläßt Cetiuje. (Die Beurlaubung des serbischen Geschäftsträgers ist die Folge der gestrigen Aussagen im Bombenprozeß in Eetinje, wonach die Bomben mit Wissen des Königs von Serbien hergestellt worden seien. D. Red.)

DieEvangelische Kicchenzeitnng für Oesterreich" be­rechnet die Gesamtzahl der Urbertritte in die evangelische Kirche seit Beginn dec evangelischen Bewegung iu Oesterreich, also von 1898 bis 1908 auf rund 46500. Rechnet man hiezu noch die Zahl der Übertritte zur alt­katholischen Kirche, die nach einer vorsichtigen Schätzung auf 13500 angegeben wird, so ergibt sich eine Gesamtziffer von 60009 Austritten deutscher Staatsangehöriger in Oesterreich ans der römischen Kirche. In den letzten 10 Jahren find 35 selbständige evangelische Pfarrgemeindrn entstanden, 110 Kirchen und Bethäuser eingeweiht, etwa 220 Predigt- und 230 Uuterrichtsstellen eingerichtet worden.

Flucht des Schahs vo» Perfie».

Tehera», b. Juni. Der Schah benutzte einen gün­stigen Augenblick, um in Begleitung des Emirs Ladur- Lschäng und mit dem Kronprinzen zu entfliehen. Sein Aufenthalt ist bisher unbekannt. Unruhen iu der Stadt find tu mäßiger Weise aufgetreten, aber in größere« Um­fang unausbleiblich. Es wird vermutet, der Schah sei iu die russische Botschaft geflohen uud wolle von dort aus das Ausland erreichen, aber bisher haben sich diese Vermutungen nicht bestätigt.

Berzeichm- der Märkte i» der Umjt-r«d.

Bom 8.IS. Juni.

Pfalz,rafrnweiler: S. Juni Krämer-, Vieh- und Roßmarkt.

Horb: V. und markt.

Bondorf: 10. Vieh- und Schweinemast.

Ealw: ,0. Vieh-, Roß- und Schweinemast.

Altensteig: 11. Krämer- uyd Biehmarkt.

AaSwärti-e LsdetfSSe.

Katharine Jost, 56 I.. Rohrdorf; Sottliebin Arnold, gib. Broß, Herrenbrrg

Banerufchuitte«. Kochdauer tO Minuten. 6 Personen. Bon einer frischen Blutwurst (Rotwurst) werden 6 nicht »u dünne Scheibe» grschnittte« und von der Schale abgezogen In Sv Gram» Butter brät «an di« Scheiben einige Minuten auf deiden Netten, nimmt fie hrrau», rührt einen Eßlöffel gewöhnlichen Senf, sowie einen halbe« Teelöffel Maggi-Würze in dir Butter und stellt diese Sauce warm Unterdessen hat man 6 Spiegeleier in 80 Gramm Butter gebraten, richtet die Wurstscheiben neben einander auf einer Schüssel an, legt auf jede ein Siegele» und gibt dir Sauce darunter. M. ». B.

Brannschtveiß. Bet vorzüglichem Werter und gutem Besuch fanden a» letzten Sonntag in vraunschwrig intereffantr Flieger- rennen statt, an denen sich die bekanntesten Berliner Flieger beteiligten. DatGoldene Rad von Braunschweig", sowie daS Borgabefahren gewann sich W. Bader, während dar Tandemsahren für den Bre». lauer R. Scheuermann u>d den Eharlottendurger OSkar Peter eine sichere Beute war. Dir gesamten Fahrer benutzen die vorzügliche« Brennabor-Räder.

Au- Mailand erhalten wir dir Nachricht, daß am letzten Sonntag der Holländer I. Stol ans der dortigen Rennbahn daß Pcämienfahren auf seinem vrrnnaborradr gewann.

Wttter»«-Sv»rhersage. Sonntag de« 7. Juni. Vorwiegend bcwötkt u. kühl, einzelne Regmfällc, später besser.

WM M,

wer den von pünktlichem Z'nsrählrr sofort --sucht, gegen solide Bürg­schaft.

Auskunft erteilt die Expcd. d. Bl.

Nagold.

2 schöne, freundliche, ineinander gehende

Zimmer

»it Küche und Zubehör hat auf 1 J«li z« vermiete«.

Wer? lggt die Exped. d. Bl.

I.MLSSIs xnt«, 8p»rs»me Lövd«"H

Kn »rissen Sommertagen

will die Hausfrau nicht lange am Herd, stehen. Da kommen ihr

^ 8 UPP 6 N

ganz besonder» zu statten. Mehr al» 30 Sorten.

R«r «it Wasser gekocht man nehme kein? Fleisch-! brüh« gibt »in Würfel zu Itt Pfg. 1» ^

S Teller nahrhafter, wohlschmeckender Suppe. Bon hau». gemachter nicht zu unterscheiden.

Man »erlang» au»drückltch Lllppstll.

Nagold.

Rein Lager in erster Qualität

Sensen,

Sensen fertig angestellt zum Mayen,

Sensenwürbe,

WMn iWme,

Rümpf.

ewpfichlL billigst.

I. Brezing, Schmied.

Jüngerer

«lteusteig.

Arbeiter

findet da»er«de Beschäftigung bei

Joh Braun,

Sattler «. Tapezier.

Magenleidenden

teil« ich au» Dankbarkeit »er» und ««- «ntarltlich mit, «a» mir von jahrelangen, qnamollen Magen- »«d Werda,»»««. bekchwrrbe, geholfen hat.

«. Haeck, Lehrerin. G«chs»,tza,s«, b Frankfurt a M.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei («mit Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantworrltH: K> Pau-